Wie oft "darf" ich noch Stillen
brauche ganz dringend Hilfe.
Mein Sohn ist 11,5 Monate alt und wurde bis zum 6. Monat voll gestillt. Danach gabs mittags ab und zu einen 4-Monats-Hipp Brei, so ab dem 7. Monat regelmäßig und seit ca. 4 Wochen isst er auch abends einen Milchbrei. Zwischendurch gibts auch manchmal einen Babykeks oder Obst-Getreidebrei (selten). Sowohl 8-Monats-Brei als auch Brot, Dinkelstangen, Brezeln, gematschte Banane.... alles isst er zwar begeistert und kaut mit seinen 4 Zähnen eifrig drauf rum, aber würgt es sofort (oft nach 2-3 Bissen) wieder raus.
Da das auch beim Milchbrei ewig so war und dann von heute auf morgen problemlos ging, habe ich mir keine Gedanken gemacht und Stille ihn den Rest. Er kommt auch nachts noch zielich oft, was aber (meißtens wenigstens ;-))))....) auch ok ist.
Gestern waren wir bei der U6: 79cm, 9.740g, er läuft um den Tisch herum, hebt Sachen auf....., alles wurde vom Kinderarzt als ok befunden. Auch sein Gewicht.
Jonas ist allerdings von Geburt an immer genau auf der oberen Größenkurve und unteren Gewichtskurve.
Dann kam die Frage, ob er denn auch schon komplett vom Familientisch mitessen würde, und danach wurde es fies. Es wundere ihn jetzt gar nicht mehr, daß der Kleine so leicht sei, grob fahrlässig würde ich handeln, dem Kind wichtige Nährstoffe vorzuenthalten. Nach dem 6. Monat dürfte ich gar nicht mehr stillen, da die Schadstoffe der Mumi so hoch wären, daß die Vorteile des Stillens bei weitem übertroffen würden. Auf alle Fälle müsse er 2er Folgemilch trinken und ansonsten am Familientisch alles mitessen. Seine Tochter (gleichalt) mache dies sogar ohne Zähne und ohne Probleme. Das Jonas immer würgt, fand er nicht verwunderlich, da ich noch Stille und das Kind daher total chaotisch ernährt würde. Ich solle sofort aufhören und wenn der Hunger groß genug sei, würde er auch nicht mehr Würgen.
So wollte ich das eigentlich nicht. Wenn er nicht mehr Trinken will, ist das ok, aber solange er will auch.
Ist die Muttermilch wirklich gar nicht mehr nahrhaft nach 11,5 Monaten? Er kommt mir jetzt wirklich nicht unterernährt vor.
Was soll ich bloß tun? Eine Mangelernährung will ich natürlich nicht riskieren. Aber erzwingen kann und will ich es doch auch nicht.
Hoffe auf eure Hilfe.
Vielen Dank und viele liebe Grüße
Angelika
Re: Wie oft "darf" ich noch Stillen
Na, der Arzt ist wohl Stillgegner und scheint nicht sehr viel Ahnung zu haben. Warum solltest Du nicht weiter Stillen, ist doch das Beste was es gibt. Ist doch quatsch stattdessen 2er Folgemilch zu geben, wenn Du doch Muttermilch hast (kopfschuettel). Bin ja mal gespannt was Frua Grein, die Hebamme, dazu sagt. Ich kann Dir da jetzt keine kinkreten Ratschlaege geben, denn meine sind erst vier Monate (Zwillinge) und ich stille momentan noch voll... Allerdings sehe ich hier ueberhaupt keinen Grund zu Beunruhigung (obere Groessenkurve, untere Gewichtskurve), denn schliesslich liegen die Werte ja wohl in der Norm. Bei meinen ist das wohl auch so und mein Arzt sagt, dass das eher gut sei. Ich glaube, dass viele Kinderaerzte nur Flaschernaehrte Kinder kennen und sich an den Werten orientieren. Das ist aber nicht das Optimum. Lass Dich nicht verrueckt machen und bloss nicht vom Stillen abbringen. Wegen des Zufuetterns wuerde ich mich aber da noch mal schlau machen und absichern, dass ihm da nix Wichtiges fehlt (Proteine, fette). ich hab da ein recht gutes Buch, der Titel faellt mir aber momentan nicht ein (Buch liegt unten - ich trag's morgen nach - ok ?). Ist von einer Aerztin geschrieben und was das Ernaehrungskapitel anging hoerte sich das sehr gut an. Ist auch mit Rezepten...
Viele Gruesse,
Annette
Re: Wie oft "darf" ich noch Stillen
dank´ Dir für den lieben Zuspruch, kann ich echt brauchen.
Zwillinge, wow, kenne niemanden, der das geschafft hat mit Stillen, stelle ich mir schon heftig vor und finde es supertoll, daß Du das machst.
Bin mal gespannt auf Deinen Buchtipp.
Schon jetzt vielen Dank.
Viele liebe Grüße
Angelika
Ein fremder Mann erklärt DIR wie Du zu stillen...
"Was soll ich bloß tun?"
Den Kinderarzt wechseln und weiter machen wie bisher. Eventuell würde ich dem Kleinen sogar weniger Beikost geben, wenn er noch so dabei würgt...es sei denn es macht ihm trotzdem Spass, dann lass ihn.
Normalerweise ist es am Besten, sich vom Kind leiten zu lassen. Er zeigt Dir doch, was er braucht. Eine Mangelernhrung brauchst Du jedenfalls nicht zu befürchten. Viele andere Kinder nehmen in Jonas Alter noch sehr viel weniger Beikost zu sich! ;o)
2er-Milch brauchst Du definitiv nicht zu geben. Menschenmilch ist für Menschenkinder gedacht! Welchen Grund sollte es geben, dem Kind eine verhackstückte Tiermilch zu geben, wenn Menschenmilch zur Verfügung steht? Das würde bei einem Hundewelpen niemand machen...und warum? Weil das Tierchen dann viel, viel schlechter gedeiht! Und da akzeptiert auch jeder, dass 'von Hand' aufgezogene Hündchen nicht so gut sozialisiert werden, wie von der Mutter gesäugte. Das größte Paradoxon wäre doch, wenn die Hundemutter dem Welpen die Ersatzmilch SELBST geben würde, oder? Warum sollte eine Menschenmutter sowas also machen? *G*
Ach, ich könnt' mich stundenlang auslassen. Wechsele jedenfalls den Arzt, der hat vom Stillen null Ahnung. Er soll sich mal bei der WHO (Weltgesundheitsorganisation) informieren, die empfehlen Stillen in allen Ländern der Welt als die beste Ernährung für ein Menschenkind.
Einen lieben Gruß schickt
Steffi
Re: Ein fremder Mann erklärt DIR wie Du zu stillen...
wie wahr, das hast Du so schön geschrieben. Tut richtig gut. So dachte und denke ich ja auch. Trotzdem war dieser Aufstand vom Arzt ein kleiner Schock. Im Freundeskreis habe ich auch nur eine Mutter, die noch stillt und auch sie hat letzte Woche von einem anderen Kinderarzt einen Vortrag gehalten bekommen. Das verunsichert dann schon.
Auf alle Fälle Danke für die aufbauenden Worte. Ich habe auch das Gefühl, daß Jonas sich noch sehr wohl fühlt beim Stillen.
Tschau und viele liebe Grüße
Angelika
Re: Wie oft "darf" ich noch Stillen
so ein Unfug! Natürlich ist MuMi immer besser als
industriell gefertigte Milch. Und dass er noch nicht vom
Familientisch mitisst: Die meisten Kinder in dem Alter
tun das noch nicht. Mein Sohn hat das mit 2J das erste
Mal gewollt (konnte bei ihm erst mit 11M mit Beikost
beginnen, vorher wollte er nicht). Meine Kleine will auch
noch nichts vom Tisch, alles was größere Stücke hat,
würgt sie raus oder sie verschluckt sich fürchterlich
(wie gestern an einem Stück Brot) und rührt es dann
tagelang nicht mehr an.
Ich würde einfach weiter stillen und ihm immer wieder
mal etwas anbieten. Zu leicht ist er in keinem Fall und
Du kannst ihn ohne Druck an das Essen vom
Familientisch gewöhnen.
LG Lili m. Katharina *24.09.03
Re: Wie oft "darf" ich noch Stillen
beruhigend, daß Du noch ein älteres Kind hast, das ja anscheinend das lange Stillen überlebt hat ;-))))).
Ne, im Ernst, schon beruhigend, daß es noch andere Kinder gibt, die in dem Alter noch nicht ausschließlich vom Familientisch mitessen wollen. Irgendwie habe ich jetzt doch schon an mir gezweifelt.
Ganz herzlichen Dank für Deine Antwort und Deine Erfahrungen.
Viele liebe Grüße
Angelika
Re: Wie oft "darf" ich noch Stillen
unsere Elena ist fast 5 Monate alt.
Da ich im KH schlecht beraten wurde, hatte ich Anfangs große Stillprobleme und hatte immer Angst, dass Elena zu wenig zunahme. Ihre Gewichts- und Größenlinie sind auch unterschiedlich.
Die erste Kiä meinte, als Elena 3 Monate alt war, dass ich zufüttern muss, weil sie zu wenig zugenommen hätte. Wenn ich das nicht tue, dann hätte ich mit Folgeschäden zu rechnen und müsse dies auch verantworten.
Gott sei Dank hatte ich zu dieser Zeit schon lange eine sehr gute Stillberaterin, die das Gewicht von Elena auch immer "kontrollierte". Sie meinte, dass zufüttern nicht nötig sei, weil das Kind ja zugenommen hat - aber eben nur soviel wie mind. nötig.
Daraufhin habe ich die Kiä gewechselt. Diese Kiä war eine gute Freundin der o.g. Kiä (wie ich jetzt weiß) und sie meinte auch, dass zufüttern angebracht wäre, wenn das Gewicht nicht steigt.
Also, habe ich die Kiä wieder gewechselt.
Vor ca. 2 Wochen waren wir dann wieder bei der U. Und, was soll ich sagen. Diese, sehr nette Kiä, die selbst auch 2 Kinder gestillt hat, meinte, dass Elena ein super ausgeglichenes Kind wäre und das Gewicht und die Größe auch perfekt seien!!!
Du siehst, es liegt nicht am Kind, sondern am Arzt.
ich würde dir raten, den Kinderarzt zu wechseln.
Dein Kind sagt bzw. zeigt dir, wann es soweit ist mitzuessen. Das Würgen kann auch davon kommen, dass er einfach noch nicht so weit ist, und die Nahrung mit der Zunge noch nicht nach hinten transportieren kann.
Am besten wäre, wenn du mal mit einer Stillberaterin reden würdest. Die wissen wovon sie reden. Im Gegensatz zu den meisten Kinderärzten.
LG, Karin
Re: Wie oft "darf" ich noch Stillen
Ich werde ihr, wenn sie 6 Monate ist, das erste Mal was anbieten - mal schauen was passiert :-)
K.
Re: Wie oft "darf" ich noch Stillen
es ist so schade, wie oft Mütter keine oder falsche Hilfe im Krankenhaus zum Stillen bekommen. Bei mir war es ähnlich, da ich nie einen Milcheinschuß hatte. Nur einer superguten Hebamme, mit einer Engelsgeduld habe ich zu verdanken, daß ich überhaupt Stillen konnte. Denn auf dem Heimweg vom Krankenhaus haben wir auf Ratschlag der Kinderärztin und Hebammen im Krankenhaus gleich Aptamil Pre gekauft, da ich nie Stillen könnte. Schön, daß es bei Dir auch geklappt hat und das Du 2 Kinderärzten getrotzt hast.
Bei uns ist das jetzt schon der 2. Kinderarzt und ich hab´ mich irgendwie nicht getraut schon wieder zu wechseln. Wenn der das genauso sieht?!?
Nächste Woche gehe ich mal wieder ins Stillcafe, war ich ehrlichgesagt ewig nicht mehr. Mal hören, bei welchen Kinderärzten die anderen stillenden Müttern so sind und ob es hier in der Gegend einen stillfreundlich gestimmten Kinderarzt gibt.
Danke fürs Mutmachen, konnte ich wirklich gut gebrauchen.
Tschau und viele liebe Grüße
Angelika
Re: Wie oft "darf" ich noch Stillen
Deines Sohnes stillen!!!
In meinem Profil findest Du zwei Adressen aus dem Netz, wo Du noch
mal nachlesen kannst. Lass Dich nicht verunsichern, hör lieber auf Dein
Kind!
Wegen der Schadstoffe wurde schon vor einiger Zeit Entwarnung
gegeben. Und selbst in den Ländern, wo die Milch erheblich belastet ist
aber lange gestillt wird, sind keine Schädigungen bei den Kindern fest zu
machen. Daher die weltweite UN Empfehlung mind. 6 Monate voll und
mind.2 Jahre insgesamt zu stillen.
Re: Wie oft "darf" ich noch Stillen
das mit den "mind. 2 Jahre insgesamt Stillen" wußte ich gar nicht. Ist ja interessant. Werde gleich mal bei Dir im Profil nachschauen. Vielen Dank für Deine Hilfe.
Es beruhigt doch ungemein, daß so viele von euch es ähnlich sehen wie ich und ich doch guten Gewissens weiter nach Bedarf stillen kann. Probieren soll er natürlich weiterhin, aber dieses Hungernlassen, bis er es ohne zu Würgen ißt. Der Arzt hat echt nen Schlag. Jetzt bin ich so langsam wieder ich selbst und zuversichtlich.
Tschau und vielen herzlichen Dank
Angelika
Arzt wechseln, der spinnt wohl??
Re: Arzt wechseln, der spinnt wohl??
sehe ich jetzt auch so,
Danke Dir für den Ratschlag.
Viele liebe Grüße
Angelika
Re: Arzt wechseln, der spinnt wohl??
Also wie gesagt, such Dir einen Arzt, der kompetent ist und klammere das Stillen aus.
Ein sehr gutes Buch zum STillen: Hannah Lothrop "Das Stillbuch".
So, nun habe ich Dich aber genug zugesülzt.
LG, und weiterhin eine schöne Stillzeit.
Dani und Dori
*aua*
das tut ja beim Lesen richtig weh. Hast du keinen anderen Kia in der Nähe, der mehr Ahnung vom Stillen hat und den Wert der Mumi besser kennt/schätzt?
LG Uta
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