Langzeitstillen
mein Sohn wird im März zwei Jahre alt und ich stille ihn immernoch 2x in etwa am Tag. So langsam möchte ich aber damit aufhören. Wie kann ich ihm die Stillerei abgewöhnen und hat das noch irgendeinen Sinn ihn in dem Alter zu stillen?
Tinka
Re: Langzeitstillen
ich habe 3 Tipps für dich:
1. http://kind.qualimedic.de/Forum-4022.html
2. und 3. siehe unten.
LG Uta (Tom 2,5)
Was ist, wenn ich mein Baby abstillen möchte?
Wenn du dein Baby nur für ein paar Tage stillst, wird es dein Kolostrum
erhalten haben, oder noch deine Vormilch. Mit dem Bereitstellen von
Antikörpern und der Nahrung, die für seinen frisch geborenen Körper gemacht
wurde, gibt Stillen deinem Baby seine erste und vor allem die einfachste
Immunisation und hilft seinem
Verdauungssystem leichter zu arbeiten. Stillen ist die Erfüllung dessen, wie
sich das Baby seinen Start ins Leben vorstellt, und darüber hinaus hilft es
deinem eigenen Körper sich nach der Geburt schneller zu regenerieren. Warum
nicht die Zeit im Krankenhaus
nutzen, um dein Baby mit dem Geschenk des Stillens für das Leben
vorzubereiten?
Wenn du dein Baby vier bis sechs Wochen stillst, wirst du ihm die
kritischste Phase seiner frühen Kindheit erleichtert haben. Nicht gestillte
Neugeborene werden viel häufiger krank oder müssen ins Krankenhaus, und
haben oft mehr Verdauungsprobleme als gestillte Babies. Nach 4 - 6 Wochen,
wirst du vermutlich auch mögliche Anfangsprobleme des Stillens überwunden
haben. Mache es dir zum ernsthaften Ziel für einen Monat zu stillen, rufe
eine LLL-Beraterin oder eine andere Laktationsberaterin an, falls
irgendwelche Fragen auftauchen, denn dann wirst du eine bessere Ausgangslage
haben, um zu entscheiden, ob Stillen für dich weiterhin das Richtige ist.
Wenn du dein Baby drei oder vier Monate stillst, wird sein Verdauungssystem
bereits ein ganzes Stück gereift sein, und es wird schon viel eher fähig
sein, Fremdsubstanzen in kommerziellen Babymilchpulvern zu tolerieren. Falls
in deiner Familiengeschichte Allergien vorkommen, wirst du sein Risiko
erheblich verringern, wenn du noch ein paar Monate wartest, bis du
irgendetwas zu der Ernährung durch Muttermilch hinzufügst. Dadurch, dass du
deinem Baby in den ersten vier Monaten nichts außer Muttermilch gibst, hat
es einen starken Schutz gegen Mittelohrentzündungen für ein ganzes Jahr.
Wenn du dein Baby sechs Monate stillst, wird es vermutlich viel seltener von
allergischen Reaktionen durch Flaschennahrung oder anderer Nahrung
betroffen sein. Nun ist sein Körper vermutlich bereit, mit anderen
Nahrungsmitteln klarzukommen, ob du nun abstillst oder nicht. Mindestens
sechs Monate Stillen hilft durch das gesamte erste Lebensjahr hindurch,
einen besseren Gesundheitszustand zu sichern und vermindert dein eigenes
Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Wenn du sechs Monate oder länger
stillst, sinkt das Risiko deines Kleinen enorm, an Ohrenentzündungen oder an
Krebs zu erkranken. Und darüber hinaus ist es eine 98 %- ig sichere Methode
der Schwangerschaftsverhütung, wenn deine Periode bislang nicht
zurückgekommen ist.
Wenn du dein Baby neun Monate stillst, wirst du es durch die schnellste und
wichtigste Gehirn- und Körperentwicklung seines Lebens begleitet haben mit
der Ernährung, die eigens für es entwickelt wurde deiner Milch. Du stellst
vielleicht fest, dass es aufgeweckter und insgesamt aktiver ist als Babies,
die nicht die Vorteile der Muttermilch genießen durften. Abstillen dürfte in
diesem Alter ziemlich einfach sein....andererseits: Stillen ist nun auch
einfach. Wenn du es vermeiden willst, schon so früh abzustillen, dann kannst
du natürlich sowohl zur Gemütlichkeit als auch für die Ernährung stillen.
Wenn du dein Baby ein Jahr stillst, kannst du die Ausgaben und Mühen der
Flaschenmilchfütterung vermeiden. Sein einjähriger Körper verträgt nun
vermutlich das meiste Essen vom Familientisch. Viele
gesundheitlichen Vorteile, die du deinem Baby dieses Jahr durch Stillen
gegeben hast, werden sein ganzes Leben lang anhalten. Zum Beispiel wird es
ein stärkeres Immunsystem besitzen und es ist viel unwahrscheinlicher dass
es einen Kieferorthopäden oder Sprachtherapeuten benötigen wird. Die
Amerikanische Akademie der Kinderärzte empfiehlt mindestens ein Jahr lang zu
stillen, um eine natürliche Ernährung und Gesundheit für dein Baby
sicherzustellen.
Wenn du dein Baby 18 Monate stillst, wirst du dein Baby weiterhin mit
natürlicher Ernährung und dem Schutz gegen Krankheiten gleichzeitig
versorgen, während es in diesem Alter Krankheiten für andere Babies die Norm
sind. Dein Baby hatte vermutlich auch einen guten Start mit dem Essen vom
Familientisch. Es hatte Zeit eine enge Bindung zu dir aufzubauen ein
gesunder Ausgangspunkt für seine wachsende Unabhängigkeit. Und es ist alt
genug, mit dir zusammen am Abstillprozess zu arbeiten, in genau dem Tempo,
das es verarbeiten kann. Ein früherer Oberarzt der Frauenheilkunde in den
USA sagte: Das ist das glückliche Baby....das bis zum Alter von zwei Jahren
stillen kann.
Wenn dein Kind sich abstillt, wenn es selbst dazu bereit ist, kannst du dich
darauf verlassen, dass du die körperlichen und emotionalen Bedürfnisse
deines Babies auf eine sehr natürliche und gesunde Art und Weise befriedigt
hast. In Kulturen, in denen kein Druck besteht, sein Baby frühzeitig
abzustillen, neigen Kinder dazu, mindestens zwei Jahre an der Brust zu
trinken. WHO und UNICEF unterstützen sehr das Stillen von Kleinkindern:
Muttermilch ist eine wichtige Energie- und Eiweißquelle. Es hilft auch im
zweiten Lebensjahr, das Kind vor Krankheiten zu schützen. Unser biologisches
Abstillalter scheint zwischen 2,5 und 7 Jahren zu liegen, und es macht Sinn,
die Knochen unserer Kinder mit der Milch, die für sie entwickelt wurde,
aufzubauen. Deine Milch stellt Antikörper und andere schützende
Substanzen bereit, so lange du weiter stillst. Familien mit
gestillten Kleinkindern stellen sehr oft fest, dass ihre
Arztrechnungen sehr viel niedriger ausfallen als die ihrer Nachbarn und das
über Jahre hinweg. Mütter, die langzeitstillen haben ein noch geringeres
Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Kinder, die lange gestillt wurden, neigen
dazu sehr sicher zu sein, und sie lutschen seltener am Daumen oder tragen
eine Kuscheldecke. Stillen kann euch beiden über Tränen hinweg helfen,
Wutanfälle und die Verwirrungen, die mit der frühen Kindheit kommen,
erleichtern. Und es hilft, dass Krankheiten einen milderen Verlauf nehmen
und leichter zu bewältigen sind. Es ist ein Mittel für alle Fälle, ohne das
du nicht mehr sein möchtest! Sorge dich nicht, dass dein Kind endlos stillen
wird. Alle Kinder hören irgendwann auf, egal, was du machst, und es sind
bestimmt viel mehr gestillte Kleinkinder um dich herum als du meinst.
Egal, ob du dein Kind einen Tag oder mehrere Jahre stillst, die Entscheidung
dein Kind zu stillen, wirst du niemals bereuen müssen. Und wann auch immer
das Entwöhnen stattfindet, denke daran, dass es für euch beide ein großer
Schritt ist. Wenn du dich dazu entschließt, dein Kind abzustillen, bevor es
dazu bereit ist, vergewissere dich, es allmählich zu tun und mit Liebe.
(Heike Moll-Breunig, frei übersetzt nach Diane Wiesssinger 1997)
Ein Kleinkind stillen - warum um alle Welt?
Autor: Dr. Jack Newman MD FRCPC
Originaltitel: "Nursing a toddler - why on earth!"
Da jetzt immer mehr Frauen ihre Babys stillen, entdecken zunehmend mehr von ihnen, dass ihnen das Stillen so viel Freude bereitet, um ueber die urspruenglich vorgenommenen wenigen Monate hinaus weiterzustillen. Die Unicef empfiehlt schon seit langem zwei Jahre und laenger zu stillen und jetzt hat sich auch die Amerikanische Akademie der Kinderaerzte angepasst, indem sie Muettern raten, mindestens ein Jahr lang zu stillen und dann so lange, wie Mutter und Kind es wuenschen.
Bis vor kurzem war Stillen bis zum Alter von drei-vier Jahren in den meisten Laendern der Welt ueblich, und auch heute noch wird es von vielen Voelkern praktiziert.
Warum solte man laenger als sechs Monate stillen?
Weil es Muetter und Babys meist sehr geniessen. Aus welchem Grund sollte man eine freudenspendende Beziehung unterbrechen?
Muttermilch soll aber nach sechs Monaten keinen Wert mehr haben.
Ja, das wird gesagt, aber es stimmt nicht. Dass jemand so etwas behaupten mag, beweist nur, wie unwissend viele Leute unserer Gesellschaft sind, was das Stillen betrifft. Muttermilch ist schliesslich Milch. Selbst nach sechs Monaten enthaelt sie noch Proteine, Fett und andere fuer die Ernaehrung wichtige Inhaltsstoffe, die Babys und Kleinkinder brauchen. Muttermilch enthaelt weiterhin Immunfaktoren, die das Baby schuetzen. Tatsaechlich enthaelt Muttermilch im zweiten Lebensjahr des Kindes eine groessere Anzahl an bestimmten Immunfaktoren, die es vor Infektionen schuetzt, als im ersten Lebensjahr. Das ist so, wie es auch sein sollte, weil Kinder im zweiten Lebensjahr normalerweise haeufiger mit Krankheitserregern in Beruehrung kommen. Muttermilch enthaelt weiterhin Faktoren, die bei der Reifung und vollen Entwicklung des Immunsystems, Gehirns, Darms und anderer Organe eine wichtige Rolle spielen. Es ist erwiesen, dass Kindergartenkinder, die noch gestillt werden, weit seltener und weniger ernsthaft an Infektionskrankheiten leiden als die, die nicht gestillt werden. Eine Mutter, die ihr Kind weiterstillt verliert dadurch weniger Arbeitstage, wenn sie wieder ihre Taetigkeit ausser Haus aufnimmt.
Es ist interessant zu beobachten, wie die Werbung der Muttermilchersatzprodukte den Gebrauch ihrer Produkte (die eine ziemlich unperfekte Kopie des Originals sind) propagiert und gleichzeitig behauptet, dass Muttermilch (das Modell der unperfekten Kopie) nur sechs Monate lang gueltig ist. Zu viel Kinderaerzte haben diesen Refrain uebernommen.
Ich habe gehoert, dass die Immunfaktoren in der Muttermilch die Entwicklung des eigenen Immunsystems des Babys behindern, wenn dieses laenger als sechs Monate gestillt wird.
Das stimmt nicht und ist eigentlich absurd. Es ist wirklich unglaublich, wie so viele Leute unserer Gesellschaft die Vorteile des Stillens in Nachteile umaendern. Wir impfen unsere Babys, damit sie sich aus eigenen Kraeften gegen die echte Infektion wehren koennen. Auch die Muttermilch hilft dem Baby, Infektionen zu bekaempfen. Wenn es diese besiegt hat, ist es immun. Auf natuerlichem Weg.
Ich moechte aber, dass mein Baby unabhaengig wird!
Und Stillen macht Kleinkinder abhaengig? Glaube das nicht! Ein Kind, das gestillt wird, bis es sich aus eigener Entscheidung heraus abstillt (gewoehnlich im Alter von zwei bis vier Jahren) ist normalerweise selbstsicherer, und, was wichtiger ist, sicherer in seiner Selbststaendigkeit. Es erhielt von der Brust Trost und Sicherheit, und zwar so lange, bis es reif war, von sich aus den Schritt zum Abstillen zu unternehmen. Es weiss in diesem Fall, dass es etwas abgeschlossen hat, wozu es selbst die Entscheidung getroffen hat. Das ist ein Meilenstein seines Lebens.
Oft draengen wir Kinder dazu, zu bald "selbststaendig" zu werden: zu bald alleine zu schlafen, zu bald von der Brust entwoehnt zu werden, zu bald alles ohne Hilfe der Eltern zu meistern, kurz gesagt, zu bald alles alleine zu machen. Draenge es nicht, und das Kind wird bald genug selbststaendig werden. Wozu diese Eile? Bald wird es von zu Hause fortgehen. Willst Du, dass es mit vierzehn Jahren das Elternhaus verlaesst?
Natuerlich kann Stillen in gewissen Situationen eine Ueberabhaengigkeitsbeziehung beguenstigen, aber das gilt auch fuer das Essen und das Toilettentraining. Das Problem liegt nicht am Stillen, sondern hat andere Ursachen.
Was gibt es noch zu sagen?
Wahrscheinlich sind die wichtigsten Aspekte beim Stillen von Kleinkindern nicht die die Ernaehrung oder Immunisierung betreffenden Vorteile, so wertvoll diese auch sind. Ich glaube, der groesste Vorteil beim Stillen von Kleinkindern ist die besondere Mutter-Kind-Beziehung. Stillen ist ein lebensbejahender Akt der Liebe. Dieser Aspekt dauert an, wenn aus dem Baby ein Kleinkind wird. Jeder, der unvoreingenommen beobachtet, wie ein aelteres Baby oder ein Kleinkind gestillt wird, kann feststellen, dass dabei etwas fast Magisches und Besonderes vor sich geht, etwas, das weit ueber die pure Nahrungsaufnahme hinausgeht. Ein Kleinkind an der Brust macht ab und zu eine Pause, um spontan, ohne ersichtlichen Grund zu lachen. Seine Freude am Stillen geht weit ueber die Nahrungsquelle hinaus. Wenn es sich die stillende Mutter erlaubt, kann das Stillen auch fuer sie zu einer Quelle von Freude werden, die weit ueber die reine Nahrungsspende hinausgeht. Natuerlich ist Stillen von Kleinkindern nicht immer grossartig, aber was ist das schon. Wenn es das jedoch ist, dann ist es wirklich der Muehe wert.
Wenn das Kind erkrankt oder sich verletzt hat (und das kommt vor, wenn es mit anderen Kindern in Kontakt kommt und wagemutiger wird), welch einfacheres Mittel, um das Kind zu troesten, als es zu stillen? Ich erinnere mich an Naechte in der Notaufnahme, wo Muetter ihre kranken, nicht gestillten Kleinkinder zu beruhigen versuchten, oft erfolglos, indem sie diese am Gang auf und ab trugen, waehrend die stillenden Muetter ruhig mit ihren getroesteten, wenn auch nicht unbedingt gluecklichen Babys an der Brust dortsassen. Die Mutter troestet ihr krankes Kind durchs Stillen und gleichzeitig troestet das Kind seine Mutter.
Letzter Stand: Jaenner 98
Copyright © Jack Newman MD FRCPC
Dieser Artikel kann fuer den persoenlichen Gebrauch ohne weitere Genehmigung ausgedruckt und unbegrenzt ausgeteilt werden
Uebersetzung von Ulrike Schmidleithner
ich füge noch hinzu:
"wir stillen noch"
über die La- Leche- Liga
(oder ebay)
tolles buch.
lg
katja
-
Anzeichen für die Geburt: So erkennst du,...
Geht es jetzt endlich los oder doch noch nicht? Auf diese Symptome solltest du achten. → Weiterlesen
-
Windei: Anzeichen und Gründe für eine leere...
Ursachen und Symptome des Windeis und was es mit dem Begriff "Eckenhocker" auf sich hat. → Weiterlesen
-
Basaltemperatur: Auswertungshilfen für...
Basaltemperaturkurve: Hier findest du Beispielkurven von anderen Frauen, die ihre Temperatur während ihres Zyklus messen! → Weiterlesen
-
7. SSW: Erster Ultraschall zeigt Babys...
Was in dieser Woche genau passiert. → Weiterlesen
-
Selbstbefriedigung in der Schwangerschaft:...
Das Wichtigste vorab: Darüber, dass Selbstbefriedigung eine Fehl- oder Frühgeburt auslösen könnte, brauchst du dir bei einer unkomplizierten Schwangerschaft keinen Kopf zu... → Weiterlesen
-
Schwangerschaftsanzeichen: Daran erkennst...
Übelkeit, Müdigkeit, Ausfluss: Bin ich schwanger? Diese Anzeichen verraten es dir. → Weiterlesen
-
Geschlecht des Babys: Wie und ab wann es...
Wusstest du, dass schon im Augenblick der Befruchtung das Geschlecht des Babys festgelegt wird? Doch ab wann lässt es sich erkennen? → Weiterlesen
-
11. SSW: Größe und Entwicklung des Babys in...
Die kritischste Zeit der Schwangerschaft ist nun zu Ende. → Weiterlesen
-
8. SSW: Jetzt steht der erste Ultraschall...
Dein Körper ist voll und ganz mit "Umbauarbeiten" beschäftigt und der Embryo heißt ab jetzt Fötus! → Weiterlesen
-
AU, KU, BPD & Co.: Die Messdaten in der...
Die wichtigsten Werte und worauf es hindeuten kann, wenn sie außerhalb der Norm liegen. → Weiterlesen