Keine Milch mehr nach 2 Tagen
aufgrund einiger Fehler, die ich am Anfang gemacht habe, wird Philipp (5Monate) seit einer Woche nach seiner Geburt zwiemilchernährt. Jetzt habe ich das erstemal nach der Geburt meine Regel bekommen und seitdem streikt er total an der Brust, wenn er überhaupt die Brustwarze in den Mund nimmt, zieht er bloß daran herum, was sehr schmerzhaft ist.
2 Tage nach dem Streik habe ich erst angefangen, abzupumpen, da ich nicht gedacht habe, daß die Milch so schnell versiegt. Jetzt kommt nichts mehr. Habe ich noch eine Chance?
LG Tina
Re: Chance
mit der Zeit produziert die Brust nicht mehr so auf Vorrat, sondern mehr auf Nachfrage.
Während der Regel haben einige Frauen Probleme mit Milchmenge oder Geschmack.
Die Milchmenge läßt sich immer beliebig steigern. Es können auch Frauen stillen, die nicht geboren haben. Bei einem eigenen Kind funktionieren die Regulationsmechanismen aber viel leichter.
Der Saugreiz schüttet Oxytoxin für die Milchhergabe aus den Alveolen aus. Langer Saugreiz und gute Brustentleerung schütten Prolaktin für die Milchbildung aus.
Adrenalin (Schmerz, Streß, Druck) hemmt beide Hormone.
Natürlich muß das Kind korrekt an der Brust saugen. Trinken aus der Flasche ist eine ganz andere Technik und kann zu Saugverwirrung führen.
LG Uta
Re: Keine Milch mehr nach 2 Tagen
ich weiss jetzt nicht, woran es liegt, dass dein Abpumpen nicht klappt. Auf der einen Seite nimmt waehrend der Mens manchmal die Milchmenge ab und zwei Tage nicht stillen laesst sie natuerlich auch zurueckgehen. Trotzdem sollte es moeglich sein, die Produktion wieder anzuregen. Vielleicht hast du keine gute Pumpe oder schaffst es nicht, den Milchspende-Reflex auszuloesen. Hierzu bedarf es Entspannung und Geduld. Ausserdem musst du wirklich regelmaessig abpumpen, um alles wieder in Gang zu bekommen. Leider bin ich selbst kein Pump-Experte. Hier noch ein Text von B. Welter dazu:
"Generell sollte keine Frau eine Pumpe in die Hand nehmen, ohne dass sie eine ausführliche Pumpberatung erhalten hat.
Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen - unterbrechen zum Massieren der Brust - 5 Minuten pumpen - massieren der Brust - 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen."
Ein weiteres Problem ist natuerlich, den Kleinen wieder an die Brust zu bekommen. Hier gilt es, die Ruhe zu bewahren. Viel Koerperkontakt zum Kind aufbauen, massieren, mit der Brust spielen lassen. Die Brust vor allem nachts bzw. im Halbschlaf anbieten, viele Babys reagieren dann instinktiv mit andocken. Tagsueber auch mal andere Stellungen als sonst probieren. Wenn das Kind absolut die Brust verweigert, z.B. weil die Milch einfach nicht fliesst, gibt es noch das sogenannte Brusternaehrungsset. Mittels eines kleinen Schlauches bekommt das Baby Milch aus einer Flasche, waehrend es an der Brust saugt. Vorteil ist, dass die Brust stimuliert wird und das Baby sich wieder ans Stillen gewoehnt, gleichzeitig aber zuegig Milch bekommt und daher williger mitmacht.
Ich wuerde mich an deiner Stelle unbedingt an eine Stillberaterin wenden. Telefonnummern gibt es z.B. auf der Homepage der Lalecheliga unter Kontaktadressen oder auf der Seite Afs-stillen unter Stillberatung. Wenn du es wirklich durchziehen willst, dann wirst du es auch schaffen.
Viel Glueck
Berit
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