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Ist das normal - oder zufüttern?

Meine Tochter ist 12 Wo. alt. Ich versuche voll zu stillen, werde aber manchmal schwach, weil ich denke die Milch reicht nicht. Das Kind nimmt zwar inzw. regelmäßig zu, zickt aber am Nachmittag ziemlich an der Brust rum. In der Nacht sind die Brüste prallvoll und schmerzen richtig, dann trinkt sie 10 - 15 Min. an jeder Brust, am Tage gerade mal 2 - 4 Min. pro Seite. Nachmittags fühlen sich die Brüste ziemlich leer an und die Kleine möchte am liebsten jede Stunde stillen. Ist das normal oder sollte man hier nicht doch zufüttern? Mir tut es sehr leid, wenn ich das Gefühl habe, sie wird nicht richtig satt. Was ist zu tun? A.
Bisherige Antworten

Re: Ist das normal - oder zufüttern?

Dieses zu-wenig-Milch-Gefühl kommt daher, weil früh der Prolaktinspiegel höher ist (mehr Milch) und zum anderen, weil das Baby abends vermehrt stillen möchte, aber nicht nur aus Hunger, sondern, weil es den Tag verarbeitet und dazu die Nähe der Mutter sucht.
Außerdem ist es ganz normal, dass das Baby zu den Wachstumsschüben stündlich oder dauerstillt, um die Milchbildung zu erhöhen. Zu den Wachstumsschüben zufüttern führt leider sehr schnell zum abstillen.
Ganz ungünstig wird es, wenn zu einem Wachstumsschub noch "gute Ratschläge" der Verwandtschaft kommen: Das Kind wird nicht satt mit dem dünnen Babbelwasser. *urgs*
LG Uta (Tom 2,8 Jahre)
PS: Ich häng dir mal verschiedene Texte und Links ran:
http://kind.qualimedic.de/Q-5143846-4002-7-0.html
http://kind.qualimedic.de/Q-5248197-4002-7-0.html
Zusammensetzung und Abwehrstoffe der Muttermilch
1) Zusammensetzung
Muttermilch (MM) besteht aus Tausenden von Stoffen. Für jeden Stoff ist die Konzentration fein abgestimmt. Jede Säugetiermilch hat eine andere Zusammensetzung. Wolfsmilch hätte Romulus und Remus umgebracht. Rohe Kuhmilch in größeren Mengen macht Kinder bis zu zwei Jahren krank. Der Mensch ist zwei Jahre lang ein ?Säugling?!
MM ist leicht saurer (pH 6,8-7,1) als Blut (7,4). Die Brustdrüsen sind ein Filter, das Fett und kleine Moleküle (
Die Konzentrationen der einzelnen Stoffe sind nicht konstant, sondern werden ständig angepasst, vom Kolostrum zur reifen Milch, von wässriger im Sommer zu energiereicher im Winter, nach der Entwicklungsphase des Kindes, von Tag zu Tag, von Mahlzeit zu Mahlzeit, zur Sättigung während einer Mahlzeit, bei Krankheit. Jedes Kind bekommt seine eigene, nur für es selbst bestimmte Milch.
(Die Mengenangaben in diesem Text können wegen der Schwankungen immer nur sehr ungefähr sein. Die Höhe der Werte ist in jeder Untersuchung anders. Als Vergleich wurde Kuhmilch herangezogen, weil es eine Menge verschiedener Flaschenmilchen gibt.)
Hauptbestandteile
(g/100g)
Eiweiß
(=Protein)
Kohlehydrate
(z.B. Zucker)
Fett
Muttermilch
1,2
7,0
4,0
Kuhmilch
3,3
4,6
3,6
Wenn Kuhmilch (KM) in Flaschennahrung umgewandelt wird, ist der Proteingehalt viel zu hoch. Deshalb wird verdünnt, aber nicht auf den MM-Wert, weil die Eiweißsorten auch falsch sind. Bei diesem Verdünnen wird der eigentlich richtige Fettwert zu niedrig; andere Sorten von Fett müssen zugefügt werden. Die Kohlehydrate reichen sowieso nicht und müssen aus anderen Quellen zugefügt werden.
Eiweiß
Eiweißzusammensetzung
MM (% des Eiweißes)
KM (%)
Kasein
40
82
Molkenprotein
60
18
Molkeneiweiß - Haupteiweiß der MM - ist leicht verdaulich, in 2-3 Stunden. Es macht den Stuhl weich bis flüssig. Kasein - Hauptbestandteil der KM - fällt wie ein Kloß im Magen aus. Der Stuhl wird hart. Allergien gegen das falsch Eiweiß der Kuhmilch sind siebenmal häufiger als andere Allergien. Deshalb sollte im ersten Lebensjahr keine Kuhmilch gegeben werden (auch keine Flaschenmilch). Eine einzige Flasche reicht für die Auslösung einer Allergie. Auch ?hypoallergene? Nahrung kann Allergien auslösen.
Eiweiße (Proteine) bestehen aus einer Kette von Aminosäuren, die wie Perlen aneinandergereiht sind. Die meisten Aminosäuren (Perlensorten) kann der Mensch selbst herstellen, einige ?essentielle? nicht. Diese müssen gegessen werden. Die Werte in MM sind bei Spiller nachzulesen. In KM sind alle essentiellen Aminosäuren in so hoher Konzentration vorhanden, dass es auch nach dem Verdünnen noch immer zu große Mengen von jeder Sorte sind. Dagegen ist die Konzentration einer anderen Aminosäure, Taurin, zu niedrig. Taurin fördert das Gehirnwachstum.
Kohlenhydrate
Das Hauptkohlehydrat ist Laktose (Milchzucker), in MM (7g/100g) und in KM (4,7g/100g). Laktose wird der Flaschennahrung zugefügt. Milchzucker fördert die Aufnahme von Aminosäuren und Mineralien. Laktose ist ein Doppelzucker. Ein Teil des Doppelzuckers wird im oberen Teil des Darmes gespalten. Die dabei entstehende Galaktose sorgt für ein schnelles Gehirnwachstum. Der Rest der Laktose ernährt die nützlichen Bakterien im unteren Teil des Darmes. Der Darm bekommt durch diese Bakterien einen sauren pH-Wert von Fette
Wichtige Fette (mg/100g)
MM
KM
Linolsäure
22
25
Cholesterin
25
12
% insgesamt
4
3,6
Fettarten
mehr langkettige, ungesättigte
mehr kurzkettige
Nach der für die Proteinmenge notwendigen Verdünnung der KM ist das Defizit der wichtigen Fette in KM noch verstärkt. Durch Zugabe von Ölen wird es zum Teil ausgeglichen.
Der Cholesteringehalt ist besonders wichtig für die rapide Gehirnentwicklung in den ersten drei Monaten. Jede Gehirnzelle wird durch Zellen eingewickelt, die voller Cholesterin sind. Nur durch diese Isolierung können die Gehirnströme so hüpfen, wie es das Denken erfordert. Sind die richtigen Fette nicht vorhanden, werden falsche eingebaut.
In MM wird das Enzym zum Verdauen des Fettes, Lipase gleich mitgeliefert.
Die Fettartenaufnahme der Mutter spiegelt sich in der MM wider.
Vitamine
Das Sortenmuster der Vitamine ist sehr verschieden in MM und KM. MM enthält B1, B2, Nicotinamid, Pantothensäure, Folsäure, B6, B12, C, H, sowie A, D, E, K und mehr.
Von den wasserlöslichen Vitaminen sind B1, B2, Pantothensäure, B6, B12 und H in viel zu hoher Konzentration in KM, Nicotinamid und Vitamin C viel zu niedrig.
KM hat einen Mangel an Vitamin A, D und E für den Säugling, während K viel zu hoch in KM ist. Der Vitamin D - Bedarf wird auch durch Selbstsynthese des Säuglings gedeckt, wenn er etwas Sonnenlicht bekommt. Es wurde jetzt zusätzlich eine wasserlösliche Form in MM gefunden.
Mineralstoffe und Spurenelemente
Auch Mineralstoffe und Spurenelemente sind in MM vorhanden: K, Cl, Ca, Na, P, Mg, Zn, Fe, Cu, F, J, Mn und Co, der Reihenfolge nach in absteigender Konzentration. Grade die höher konzentrierten sind in KM in viel zu hoher Konzentration, während bei den niedrigkonzentrierten ein Mangel in der KM vorhanden ist; deshalb werden Zink, Eisen und Kupfer der Flaschennahrung zugesetzt.
Entscheidend ist aber auch, wie ein Stoff gebunden ist. So wird Eisen aus MM zu 50-75% aufgenommen, aus KM nur zu 7-10%, aus Flaschennahrung nur zu 5-7%.
2) Abwehrstoffe
Pulvermilch ist tot. Würde man aber MM unter dem Mikroskop betrachten, so stellte man fest, daß sich da etwas bewegt und schwimmt. Das sind lebendige Zellen, die weißen Blutkörperchen (Leukozyten).
Es wimmelt nur so! MM ist lebendig!!! Da stülpen Zellen Arme aus, umfließen Gifte und Reste, machen Jagd auf fremde Stoffe, die nicht in die MM gehören.
MM darf nicht erhitzt werden, sonst sterben all diese fleißigen Aufräumer. Füllt man MM in Glas, dann setzen sich die Zellen so auf dem Glas fest, dass sie nicht wieder ausgegossen werden und verloren gehen. Deshalb gehört MM in Plastikgefäße.
Unspezifische Abwehr durch ganze Zellen
Makrophagen (?große Fresser?) in MM sind weiße Blutkörperchen, die wirklich jeden unspezifischen Dreck fressen. 75% aller MM-Zellen sind Makrophagen. Sie eliminieren Bakterien, Pilze und Viren.
Spezifische Abwehr durch ganze Zellen
Andere Zellen gehen gezielter vor. Die Lymphozyten (Lymphezellen) sind in den Lymphgefäßen, wo die roten Blutkörperchen fehlen, zur Schule gegangen und haben gelernt, zwischen Freunden und Feinden zu unterscheiden.
Einige von ihnen sind zu Killerzellen (Mördern) ausgebildet worden. Sie legen sich neben kranke oder infizierte Zellen und bringen sie um. So wirken sie z.B. gegen Krebs und Viren.
Andere wurden Helferzellen. Sie regulieren den überaus komplizierten Einsatz der verschiedenen Immunzellen.
5% MM töteten in einem Versuch die Hälfte aller Parasiten in dreißig Minuten. So etwas kann KM nicht! Deshalb hilft MM auch bei vielen Infektionen, wenn man sie äußerlich als Medikament aufträgt.
Spezifische Abwehr durch Moleküle (?humoral?)
Wieder eine andere Gruppe von weißen Blutkörperchen ist ausgebildet worden, Eiweißketten (Antikörper) zu bilden. Aus je zwei kurzen und zwei langen Ketten werden gabelförmige Moleküle gebildet, wie eine Vorlegegabel mit zwei Zinken nur. Aber diese zwei Zinken sind etwas ganz Besonderes. Jeder der beiden gleichen Zinken kann nämlich nur einen ganz bestimmten Feind aufspießen. Am Anfang einer Infektion passt der Feind noch recht schlecht auf die Gabel, aber die Zellen lernen und machen immer besser passende Zinken. Sie lernen und passen sich an. Haben sie einmal einen Erreger bewältigt, so werden immer ein paar Zellen mit passenden Antikörpern aufgehoben, falls der Feind wiederkommt. Hieraus resultiert z.T. lebenslange Immunität.
Bekommt eine stillende Mutter einen Schnupfen, so steckt sich der Säugling häufig nicht an, weil ihm die MM die passenden Antikörper schon mitliefert. - Bekommt der Säugling zuerst den Schupfen, so muss sich erst die Mutter bei ihm anstecken. Nach etwa zwei Tagen ist die Infektion angewachsen und die Mutter bildet genug Antikörper, um dem Kind schnell zu helfen. Die Erkältung des Säuglings ist dadurch sehr kurz.
Eine Untergruppe der Antikörper (sIgA) besteht aus je zwei an den Griffen zusammengebundenen Gabeln. Diese Moleküle werden bevorzugt in Körpersäfte ausgeschieden. In MM erreichen sie unglaublich hohe Konzentrationen. Am ersten Tag sind 20-50mg in einem ml Kolostrum (in einem Liter wäre das ein Esslöffel voll). Die Menge nimmt danach ab, steigt aber auch wieder an, wenn weniger Milch gebildet wird.
SIgA bildet im Darm und in anderen Körperöffnungen eine Schutzschicht gegen Bakterien und Gifte. Außerdem fördert MMsIgA die sIgA-Bildung des Säuglings selbst.
Einige Zellen haben auf ihrer Oberfläche Moleküle, mit denen die Griffe der Antikörpergabeln festgehalten werden können. So halten Mastzellen IgE-Antikörper fest. Kommt dann ein Feind der zu dem IgE passt, so setzt die Mastzelle eine große Menge Histamin frei. Der Feind wird festgehalten und bekämpft.
Wenn das Abwehrsystem des Körpers nicht richtig trainiert ist, werden auch falsche Dinge von Antikörpern als Feind erkannt. Das führt zu Atopien (Allergien, Asthma und Neurodermatitis) und Autoimmunerkrankungen.
Unspezifische Abwehr durch Moleküle
Es gibt eine Menge solcher Faktoren, drei seinen hier vorgestellt.
Laktoferrin : Etwa 20% des MM-Eiweißes bindet Eisen. Da Bakterien Eisen zum Wachsen brauchen, können sie sich in roher MM nicht entwickeln. Ein Liter MM enthält zu Anfang 6 g Laktoferrin, im 5. Monat immer noch 1,8g.
Lysozym: Dieses Eiweiß, das auch in Schweiß, Speichel und Tränen vorkommt, zerstört Bakterienwände. MM enthält 3000 mal soviel Lysozym wie KM. Frühgeborenenmilch hat noch ein Drittel mehr. Nach einem Jahr Stillen ist die Konzentration wieder so hoch wie im Kolostrum, aber die höchst Menge wird erst nach 25 Monaten erreicht!
Bifidusfaktor: Dieser Kohlenwasserstoff begünstigt das Wachstum von Lactobacillus bifidus. Diese Bakterien bilden zu über 95% die ?Bifidoflora?, den gesunden Bewuchs des Säuglingsdarmes. (Leider wird dieser durch Antibiotika dauerhaft gestört.)
Kolostrum ist sehr reich an bioaktiven und immunologischen Faktoren, deshalb ist ein paar Tage Stillen besser als gar nicht. Schon die gelbliche Färbung im Unterschied zur bläulichen reifen MM verrät die Unterschiede. Manchmal beginnt die Laktation erst 2-4 Tage nach der Geburt. Das ist normal!
Aus diesem Text sollte eigentlich zu erkennen sein, dass es keine wirkliche Alternative zur Muttermilch gibt und geben wird. Nichts ist schöner als gesunde und intelligente Kinder, und das schafft die Natur gratis ganz von alleine.
Mein Kind will nicht essen
Vortrag von Dr. Carlos Gonzales auf der
LLL-Europa-Konferenz 2000 in Nottingham
zusammengefasst von Denise Both, IBCLC
Dr. Carlos Gonzales ist Kinderarzt in Barcelona. In den letzten
zwölf Jahren hat er Vorträge bei zahlreichen La Leche Liga-Konferenzen
gehalten. Er gründete ACPAM (eine katalanische Stillorganisation),
organisiert Stillkurse für medizinisches Fachpersonal in ganz Spanien,
übersetzte Veröffentlichungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins
spanische und ist Mitglied des Medizinischen Beirates von
LLLInternational. Dr. Gonzales ist Vater von drei gestillten Kindern. 1999
hat Dr. Gonzales sein Buch "Mi nino no me come" (Mein Kind will nicht
essen) veröffentlicht und mit diesem Thema beschäftigte sich auch sein
Vortrag in Nottingham. "Mein Kind isst nicht(s)" - das ist einer der
Sätze, mit denen Kinderärzte fast täglich in ihrer Praxis konfrontiert
werden. Besorgte Mütter berichten entsetzt, wie wenig ihre Kinder essen
und schildern mit welchen Tricks sie versuchen, Nahrung in ihr Baby oder
Kleinkind hineinzuzwingen. Der Kampf ums Essen spielt sich täglich ab und
letztlich gibt es nur Verlierer.
Dr. Gonzales erklärte in seinem Vortrag, dass er nun nicht ein
Patentrezept liefern mag, mit dem erreicht wird, dass das Kind isst,
sondern er will erklären, warum das Kind nicht isst. Zunächst einmal gibt
es drei Gründe, warum ein Kind nicht isst: es gibt nichts zu essen, das
Kind hat keinen Hunger oder das Kind ist krank. Der erste Grund ist in
unserer Gesellschaft meist auszuschliessen. Ein gesundes Kind isst in der
Regel wenn es hungrig ist, allerdings nicht immer das, was die Mutter
möchte und schon gar nicht so viel wie es nach den Vorstellungen der
Mutter essen müsste. Verwunderlich ist dabei, dass die Kinder noch nicht
verhungert sind, obwohl sie laut Aussage der Mütter "nichts" essen.
Gestillte Babys lehnen oft feste Nahrung über einen langen Zeitraum ab,
nicht selten bis zum Alter von acht Monaten oder gar einem Jahr. Die
Mutter verzweifelt und das Kind leidet, weil ständig versucht wird, es zum
Essen zu überreden oder gar zu zwingen.
Wie kommt es nun dazu, dass (anscheinend) immer mehr Kinder die
Nahrungsaufnahme verweigern? Und ist es notwendig ein Kind zum Essen zu
zwingen? Dr. Gonzales vergleicht, wie sich die Empfehlungen, wann das Baby
feste Nahrung erhalten beziehungsweise wie lange es ausschliesslich
gestillt werden sollte, im Verlaufe der letzten 100 Jahre verändert haben.
Dann hat er das "Phänomen" der nicht essenden Kinder sowie die Sorge der
Mütter, dass Ihre Kinder nicht essen, anhand der diesbezüglich in
Kinderpflegebüchern auftretenden Ratschläge beleuchtet und einen
erstaunlichen (oder vielleicht doch nicht erstaunlichen) Zusammenhang
gefunden: Anfang des 20. Jahrhunderts wurde in spanischen Büchern zur
Säuglingspflege eine Zeit von zwölf Monaten mit ausschliesslicher
Muttermilchernährung empfohlen. Gleichzeitig findet sich nirgends ein
Hinweis in diesen Büchern, wie mit einem Kind zu verfahren sei, das nicht
essen will. Je weiter das Jahrhundert fortschreitet, um so jünger sollen
die Kinder laut den Empfehlungen der diesbezüglichen Bücher sein und: um
so mehr Ratschlage gibt es, was mit einem Kind zu tun sei, das nicht essen
will. Wird zu Beginn der dreissiger Jahre noch nur ganz kurz auf dieses
Thema eingegangen, so sind 30 Jahre später schon seitenweise Abhandlungen
zu finden, was mit einem die Beikost (im Alter von drei bis sechs Monaten)
verweigernden Kind zu tun sei und die Seitenzahlen zu diesem Thema werden
von Jahr zu Jahr mehr.
Wie viel Nahrung braucht ein Kind? Der
Nahrungsbedarf eines Kindes hängt ab von seiner Körpergrösse, seiner
Aktivität und vom Wachstum des Kindes. Allerdings ist es nicht so, dass
das Kind wächst, wenn es isst, sondern umgekehrt, das Kind isst, wenn es
wächst. Der Nahrungsbedarf des Kindes lässt sich daher nicht pauschal
bestimmen. Am ehesten gelingt dies, wenn das Kind sich in einer
Wachstumsphase befindet, dann lässt sich eine Relation zwischen Gewicht
des Kindes und erforderlicher Nahrungsmenge herstellen.
Ein Kind im Alter zwischen einem und vier Jahren benötigt etwa 1000 bis
1100 kcal pro Tag (das entspricht etwa 102 kcal pro Tag und kg
Körpergewicht). Nun gibt Dr. Gonzales an, was ein "nicht essendes Kind"
täglich nebenbei zu sich nimmt: 1/2 l Milch (335 kcal), einen Becher
Joghurt mit Früchten (141 kcal), einen Schokoriegel (275 kcal) und 150 ml
Apfelsaft (85 kcal). Zusammen ergibt das bereits eine Kalorienaufnahme von
836 kcal. Wie soll das Kind dann noch zwei komplette weitere Mahlzeiten
essen können, wenn es seinen Kalorienbedarf bereits zu gut 80 Prozent
quasi "nebenbei" gedeckt hat? Wie lange kann ein Baby ausschliesslich mit
Muttermilch ernährt werden? Die derzeit verbreiteste Empfehlung lautet,
dass ein Baby mit sechs Monaten zusätzliche Beikost ergänzend zur
Muttermilch benötigt. Nun gibt es aber bekanntermassen viele gestillte
Kinder, die zu diesem Zeitpunkt noch keine Beikost akzeptieren.
Dr. Gonzales hat deshalb eine Aufstellung gemacht,
wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf
Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen
zu decken:
Energie: 830 kcal = 1185 ml MM
Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM
Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM
Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM
Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM
Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen
Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist,
das Kind zum Essen zu zwingen. Ohnehin sind die Empfehlungen dazu, wie
viel ein Baby benötigt meist zu hoch. Die Empfehlungen beruhen
beispielsweise darauf, dass untersucht wird, welche Mengen gesunde, reif
geborene Babys im Durchschnitt essen. Daraus werden Richtwerte berechnet,
die sich immer an den Höchstmengen orientieren und zusätzlich noch
Sicherheitszuschläge enthalten. Babys benötigen auch weniger Eisen, als
meist angegeben wird. Dabei lässt sich beobachten, dass die meisten Kinder
instinktiv das essen, was bei einem Mehrbedarf an Eisen sinnvoll ist.
Babys sind Skeptiker, wenn sie neue Lebensmittel essen sollen. Dieses
Misstrauen ist ein Schutzmechanismus, der das Kind davor bewahren soll,
etwas zu essen, was ihm nicht bekommt. Bevorzugt isst ein Baby das, was
auch seine Mutter isst, denn dieser Geschmack ist ihm durch die
Muttermilch vertraut. Es ist deshalb nicht erstaunlich, dass ein Baby
gekochte Karotten ablehnt, wenn die Mutter nie gekochte Karotten isst. Die
meisten Babys mögen kein Gemüse, aber sie essen gerne Bananen, Nudeln und
Süssigkeiten.
Ein Vergleich der Kaloriendichte ergibt, dass Babys Nahrungsmittel mit
einer grösseren Kaloriendichte bevorzugen und Muttermilch liefert mehr
Kalorien als Gemüse und die meisten Nahrungsmittel, aus denen Mahlzeiten
für Babys hergestellt werden. Um die gleiche Menge an Kalorien, wie sie in
100 ml Muttermilch enthalten sind, durch den Verzehr von Karotten
aufzunehmen, müsste das Kind fast 400 g gekochte Karotten essen! Daraus
lässt sich ein Zusammenhang zwischen Unterernährung und Nicht-Stillen
erklären: da der Magen des Babys klein ist, benötigt es hochkalorische
Kost. Gemüse kann nicht in so grossen Mengen gegessen werden, wie es
notwendig wäre, um das Kind mit genügend Kalorien zu versorgen. Laut Dr.
Gonzales weiss das Kind ganz genau, was und wann es essen muss.
Deshalb lautete sein Schlusssatz, den er den
Zuhörern mit nach Hause gab: Zwingen Sie ein Kind niemals zum Essen.
NIEMALS!
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Wann und wie mit Beikost beginnen?
In den ersten sechs Monaten ist der Organismus eines Babys auf eine ausschließliche Ernährung mit Milch (entweder Muttermilch oder als Ersatz künstliche Säuglingsnahrung) ausgerichtet.
Beikost sollte frühestens ab dem fünften Monate eingeführt werden und auch dann nur, wenn
das Kind deutlich signalisiert, dass es bereit für Beikost ist.
Anzeichen für die Bereitschaft des Babys für Beikost sind:
? es ist in der Lage aufrecht zu sitzen,
? der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem und herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
? es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
? es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert
sich dafür,
? es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so
wenigen später.
Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile.
es ist wirklich nicht so einfach, wenn die Beikost ansteht, denn das Angebot an Babynahrung in jeder Form ist unüberschaubar und von allen Seiten hagelt es Ratschläge.
Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.).
Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden.
Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden.
Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr.
Gerade Stillkinder verfügen über einen sehr guten Würgereflex, so dass die Gefahr, dass sie sich verschlucken relativ gering ist. Dennoch sollte ein Kind nie beim Essen alleine gelassen werden. Sie können Ihrem Baby durchaus ein Stück Brotrinde zum Kauen geben, aber bitte bleiben Sie dabei. Stückige Kost können Sie so anbieten, wie es sich bei Ihrem Kind anbietet, da hat jedes Kind seinen eigenen Zeitplan.
So lange Sie weiterhin zusätzlich zur Beikost nach Bedarf stillen, genügt auch die Muttermilch, ansonsten können Sie Ihrem Kind Wasser aus dem Becher anbieten. Wasser ist das optimale Getränk für Babys und ältere Kinder wie für Erwachsene. Eine Flasche mit Sauger ist nicht notwendig, es ist möglich ein Baby von der Brust an den Becher (mit oder ohne Trinklernaufsatz) zu gewöhnen.
Ob Selberkochen oder Gläschen ist eine Frage, die jede Mutter für sich selbst beantworten muss. Viele Mütter lösen es auch so, dass sie zum Teil selbst kochen und bei bestimmten Gelegenheiten auf Fertignahrung zurückgreifen. Was die Fleischkonzentrate angeht, so lesen Sie doch einmal die Zutatenliste auf dem Gläschen, dann dürfte schon klar sein, dass diese Gläschen nicht nur absolut überteuert sind.
Die Verbraucherzentrale Hamburg e.V. hat einen guten Ratgeber für die Ernährung im Babyalter herausgegeben. Er heißt ?Gesunde Ernährung von Anfang an" und kann bei der Verbraucherzentrale Hamburg, Kirchenallee 222, 20099 Hamburg bestellt werden. Dort finden Sie sehr viele gute Informationen für die Ernährung eines Babys und Kleinkind, die unabhängig von der Säuglingsnahrungsindustrie ist. Vor allem auch das Kapitel über das kritische Etikettenlesen der Fertignahrung ist sehr interessant und Sie finden auch Rezepte zum Selberkochen.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter

Re: Ist das normal - oder zufüttern?

Hallo Uta,
die Beschreibung von ALemma paßt genau zu dem was ich heute erlebt habe - Isabell ist 11 Wochen und wurde bisher voll gestillt (nicht mal Tee) - nachdem sie beim 2. Stillen innerhalb von 2 Stunden immernoch hungrig schien, habe ich mich dazu hinreissen lassen ihr Banane zu geben - sie hat immerhin 1/4 Banane gegessen - eigentlich bin ich überzeugte Stillerin, aber was soll man machen - wenn man den Eindruck hat, dem Kind nicht genug geben zu können? Andererseits wäre es auch nicht schlecht, wenn sie eine Mahlzeit als Brei essen würde, dann könnte ich nachmittags wieder arbeiten gehen (abpumpem habe ich damals bei meinem Sohn gemacht) . Was würdest Du tun? Ich will eigentlich noch lange stillen - wenigstens solange teilstillen wie bei Marc (11 Monate)..?
Bei Marc hat es damals 6 Wochen bis zu einer kompletten Mahlzeit gedauert, er ist heute (31 Mo.) immernoch ein schlechter Esser und sehr schlank. Isabell scheint das Gegenteil zu sein ( Speckfalten) und fand die Banane ganz lecker. Ich will auf keinen Fall Fertigmilch zufüttern (ND und Autoimmunerkrankungsrisiko).
Also sag mir mal Deine Meinung. (Die Anhänge habe ich alle gelesen und die bestärken mich natürlich in meinem Stillwunsch) LG Petra

Re: Ist das normal - oder zufüttern?

Hallo Petra,
wenn angebotene Beikost mit Spaß gegessen wird, dann ist doch alles bestens. Manchmal sind es auch nur Phasen, die wieder von Vollstillen unterbrochen werden, alles normal.
Also ich würde Beikost anbieten und weiter nach Bedarf stillen. Ich würde dieses Mahlzeitenersetzen nicht so als Ziel setzen.
Stillkinder kommen mit Stillpausen bei Berufstätigkeit recht gut klar.
LG Uta

Re: Ist das normal - oder zufüttern?

Danke Uta,
wenn es Wachstum ist, müßte es ja morgen besser werden oder? Heute wollte sie alle 2 h und hat hinterher immer gemeckert , außerdem schläft sie kaum ...?
Nunja mal sehen. Zum Glück ist man beim 2. gelassener.
LG Petra

Re: Ist das normal - oder zufüttern?

Hallo Petra,
kennst du "Oje, ich wachse"? Ich fand die Meckerphasen darin sehr gut erklärt. In der 12. Woche kommt der Sprung in die Welt der fließenden Übergänge.
Diese mentalen Entwicklungssprünge sind leider nicht immer mit ein paar "Tagen" erledigt.
LG Uta

Re: Ist das normal - oder zufüttern?

Hallo Uta,
na Du machst mir ja Mut.... ;-((
Das paßt ja dann - 12. Woche - ! Aber wieso schläft sie kaum noch? Das Buch kenne ich leider nicht. Sollte ich mir vielleicht mal besorgen oder wünschen.
Also nochmal danke und liebe Grüße
Petra (die heute auf einem Marktplatz gestillt hat)

Re: Wieso schläft sie kaum noch?

Hallo Petra,
da muss ich doch nochmal antworten. *g*
"Schlecht schlafen" gehört zum Symptom "zurück zur Mama".
Einen Entwicklungssprung kannst du dir so vorstellen:
Du schläfts abends nach einem erfüllten Tag zufrieden in deinem gewohnten Bett ein. Am nächsten Morgen wachst du aber auf dem Mars auf und bist total orientierungslos und ängstlich. Auf einmal ist alles anders.
Würdest DU ruhig weiterschlafen? Nein.
Hättest DU großen Appetit? Nein.
Würdest du dich an eine vertraute person klammern wollen? Ja.
Und genau das ist es, was dein Baby tut.
Ich kopier dir noch paar Kundenbewertungen, die ich gefunden habe.
LG Uta
Oje, ich wachse!
ISBN: 3442161444
Von den acht Sprüngen in der mentalen Entwicklung Ihres Kindes während der ersten 14 Monate und wie Sie damit umgehen können.
Danke für dieses Buch!
Ich erhielt das Buch als Geschenk im Krankenhaus nach der Geburt meines ersten Sohnes. Einige Wochen lang ignorierte ich es und "kämpfte" mit dem neuen Leben. Eines Abends blätterte ich total erschöpft einige Seiten durch und seitdem wird es regelmäßig gelesen. Inzwischen ist mein Sohn nun 12 Wochen alt. Das Buch schreibt über Phasen, in denen das Baby einen Sprung in der Entwicklung macht. Die Welt ist auf einmal anders für das kleine Wesen und es will zurück zur Mutter oder braucht sonstige Aufmerksamkeiten. Entsprechend schreit es mehr. Diese Sprünge (bei meinem Sohn bisher drei) passieren wirklich (von der Entwicklung und auch vom Schreien her), und für mich war es immer eine große Erleichterung zu lesen, daß es anderen genauso geht, daß es normal ist, wenn mein Sohn gerade so viel schreit und nicht ich der große Fehler bin. In den abgedruckten kurzen Zitaten von anderen Eltern fand ich mich oft wieder. Ich kann somit das Buch allen frischen Eltern nur empfehlen, denn es beruhigt nicht nur, sondern hilft auch dabei, das kleine Wesen besser zu verstehen.
Bewertung: 5 von 5 Punkten
Perfekter Begleiter für die ersten 14 Monate mit Ihrem Baby
In diesem Buch erfährt man etwas über die geistigen Entwicklungssprünge der Babies, wie sie sich dabei fühlen müssen, wie sie ihre Welt sehen, warum sie plötzlich ein wenig schwierig, sehr anhänglich oder gar ein wenig unerträglich werden können.
Jeder "Sprung" ist in folgende Kapitel aufgeteilt: - "Der Sprung kündigt sich an : zurück zu Mama":Es werden anhand von Elternberichten Anzeichen eines nahenden Sprungs aufgezeigt. Außerdem ist Platz/eine Tabelle mit Merkmalen für Notizen eigener Erlebnisse. - "Der Sprung": Hier wird der Sprung an sich beschrieben, um welche Neuheiten die Welt des Babies erweitert wird. Man erfährt, was das Baby alles dazulernt bei diesem Sprung. Auch hier kann man eigene Erfahrungen aufschreiben. - "Die Auswirkungen des Sprungs": Es werden Vorschläge gemacht, wie man dem Baby beim Lernen helfen kann und es werden Anregungen für Spiele gemacht. - "Der Sprung ist geschafft": Hier erfährt man, wann das Baby wieder fröhlich und ein wenig unkomplizierter ist.
In jedem dieser Kapitel sind mehrere ganz kurze, prägnante Erfahrungsberichte von Eltern, in denen man sich meistens wiederfindet.
Immer wenn wir nicht mehr so richtig wußten, was mit unserer Tochter eigentlich los war, hat uns das Buch "aufgeklärt" über ihre Probleme, mit der sich für sie neu eröffneten Welt klarzukommen. So war es oft leichter, mit ihrer extremen Anhänglichkeit und Quenglichkeit umzugehen.
Bewertung: 5 von 5 Punkten
Kommentare von Kunden
mehr Gelassenheit im Umgang mit "nervigen" Babys
"Oje, ich wachse." ist ein Buch, das besonders unerfahrene Eltern sicherer und gelassener macht und "Erleichterung" verschafft. Erleichterung, weil die Eltern endlich wissen, dass ihr Kind "normal" ist. Das Buch macht gelassener, weil die Eltern trotz ihrer Genervtheit mehr Verständnis für ihr Baby aufbringen können, da sie die Hintergründe für dessen schwieriges Verhalten kennenlernen. Anhand von Zitaten von Müttern und Vätern aus dem Alltag wird gezeigt, dass fast alle Eltern dem gleichen Stress in den ersten 14 Monaten ausgesetzt sind. Das Gefühl, man ist nicht allein mit seinen Sorgen, vermittelt Sicherheit.
Jede Mutter ist gelegentlich verzweifelt, weil ihr Baby aus unerfindlichen Gründen untröstbar ist und bis zur Erschöpfung aller quengelt. Ihr Baby wächst nicht nur körperlich, sondern auch geistig.
Die Autoren haben herausgefunden, daß das Baby während der ersten 14 Monate acht große Sprünge in seiner geistigen Entwicklung macht.
Diese erfolgen immer zur gleichen Zeit und sind vorhersehbar. Ein solcher Sprung verunsichert das Baby zutiefst.
Finden Sie es sonderbar, daß Ihr Baby weinerlich wird, wenn seine vertraute Umgebung immer wieder umgeworfen wird? Dieses Buch läßt Sie erkennen und verstehen.

Re: Wieso schläft sie kaum noch?

Hallo Uta,
das hast Du schön beschrieben! Ja, und stelle Dir vor, Du bist auf dem Mars und es springt ein anderer Alien in Form Deines Bruder um die herum und macht ständig Lärm ;-))
Gibt es ein solches Buch auf für Kleinkinder? Da hätte ich es oft viel nötiger zu verstehen, was im Kopf vor sich geht.Besonders als er gerade 2 war, gab es ein Phase, wo ich ganz schwer klargekommen bin.
Ich bin ein absoluter Fan der Bücher von Vicky Iovine - kennst Du die? Die waren mir in vielen Phasen ein echter Trost.
Wir hatten heute einen etwas besseren Tag, zwar mit Geschrei nach dem Trinken, aber immerhin 4 h MIttagsschlaf. Dafür ging es heute bis 22.00 Uhr.
LG Petra

Re: Kleinkinder

Hallo Petra,
ob es sowas für Kleinkinder gibt, weiß ich nicht. Leider ist meine Zeit/Muße zum Lesen nicht mehr so überreichlich wie vor Tom. *g*
Das Buch beschreibt bis zur 55. Woche und erwähnt noch den Sprung in der 65. und 75. Woche und dass damit nicht Schluss ist und es das auch im Erwachsenenalter noch gibt. Vielleicht ist es dann zeitlich nicht mehr so übereinstimmend?
Zum Thema 2 Jahre habe ich den Begriff Zweijährigennegativismus gelesen. Tolle Beschreibung, nicht? ;-)
Vicky Iovine kenne ich nicht. In welche Richtung geht denn das?
"aber immerhin 4 h MIttagsschlaf."
Ja, das ist ja das Problem, dass man selber nicht von der Dauerspannung runterkommt und dann verträgt man selber auch nicht so viel. Da sind 4 Stunden "lebensrettend" ...
LG Uta

Re: Kleinkinder

Hallo Uta,
Zweijährigennegativismus - kann man ja auch ne Menge drunter packen ;-))
Aber was ich die ganze Zeit denke: wie soll ein erwachsener schreiber eines buches wissen, was in babys vorsichgeht?
Vicky Iovine ist Mutter von 4 Kindern und schreibt humorvoll übers Schwangersein (1. Buch) , übers 1. Jahr mit dem Kind " Du wirst das Kind schon schaukeln " , und über das Kleinkindalter 3. Buch (Titel habe ich nicht im Kopf) - habe aber alle 3 Bücher in den entsprechenden Phasen verschlungen und hatte beim Lesen immer wieder das Gefühl/ die Bestätigung "es ist alles normal" . Kann ich alle 3 empfehlen, leider schaffe ich jetzt mit 2 Kindern nicht mal die Wochenendzeitung.
Heute war überigens wieder alle 2 Stunden stillen angesagt und sehr viel Spucken, Isabell ist sowieso ein Vielspucker (Speikind???) = Gedeihkind?? - aber meist ist es viel Luft vom Hicksen. Hoffe, es hört irgendwann mal wieder auf.
LG Petra + schönen Männertag

Re: Kleinkinder

Hallo Petra,
in "Oje, ich wachse" wird auch recht wissenschaftlich erklärt z.B mit Messungen von Gehirnströmen.
LG Uta

Re: Wieso schläft sie kaum noch?

Ich kenne auch kein Buch für Kleinkinder, habe bei meinen beiden aber festgestellt, daß es etwa im Vierteljahresrythmus weitergeht - da sie genau 1 1/2 Jahre auseinander sind haben sie dann beide gleichzeitig ihre 'Phasen'. Was Dein Kind während so einer Phase lernt merkst Du dann hinterher ...
Viele Grüße,
Christine

Re: Wieso schläft sie kaum noch?

Hallo Christine,
oh das ist gut, dann habe ich jetzt 2 Monate ruhe?? Die letzte Phase war dann wohl die "ich bin zwar trocken, muß aber austesten wielange ich es aushalten kann und piesel dann doch ein "- Phase?? Im Moment jedenfalls geht es bei Marc (heute 31 Mo.) wieder sehr gut.
LG Petra
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