Bin unschlüssig - warte auf Eure Tipps
ich gerade in der 34. SSW und unschlüssig, was das Stillen nach der Geburt angeht. Meinen 1. Sohn habe ich drei Monate voll gestillt, dann ging die Milchmenge wegen Berufstätigkeit stark zurück und ich zur Zwiemilchernährung über. Ab dem 5. Monat gabs nur noch die Fertigmilch. Probleme beim Stillen gab es eigentlich keine, außer dass ich massiven Haarausfall hatte und der Kleine nur in Liegeposition trank.
Jetzt würde ich gerne nicht stillen. 1. Damit ich gleich wieder die Pille nehmen kann und so dem Haarausfall etwas vorbeuge (gehe auch bald wieder arbeiten), 2. kann ich gleich wieder Sport treiben (keine Abbauprodukte in der Milch), 3. kann ich beim Füttern meinen Erstgeborenen einbeziehen und er wäre sicher weniger eifersüchtig, 4. kann mich auch mein Mann mehr entlasten. Dagegen sprechen für mich nur, dass die Muttermilch besser verdaulich ist und Abwehrstoffe bietet, was in den kalten Monaten vorteilhaft ist.
Wäre es möglich, vormittags die Brust zu geben, und nachmittags und abends die Flasche mit abgepumpter Milch oder mit Pre-Milch? Oder kommt es dann zur Saugerverwirrung? Da ich bald wieder arbeiten gehe, wird das Stillen selbst wieder unpraktisch. Zeit- und Finanzaufwand spielen bei meinen Überlegungen keine Rolle. Habt Ihr einen Rat? Vielen Dank, Sandra mit Adrian (20 Monate) und Krümel
Re: Bin unschlüssig - warte auf Eure Tipps
es ist ein Irrglaube, dass der Haarausfall nach einer Geburt vom Stillen kommt. Die hormonelle Umstellung zwischen SS und Nichtschwangersein fuehrt dazu. Kurz gesagt fallen waehrend der SS weniger Haare als normal aus, dafuer dann hinterher. Auch viele Flaschenmuetter haben Haarausfall, nur dass dieser meist zu einem frueheren Zeitpunkt stattfindet.
Auf Sport muss man auf keinen Fall beim Stillen verzichten, es entstehen keine schaedlichen "Abbauprodukte" in der Mumi. Es gelten nur die ueblichen Vorsichtsmassnahmen nach einer SS, erst Rueckbildung und dann vorsichtig starten, sofort mit Leistungssport zu beginnen, ist in keinem Fall nach einer SS zu empfehlen. Vermeiden sollte man radikale Diaeten in der Stillzeit.
Fuer das Stillen sprechen in meinen Augen sehr viele Gruende, die ich gar nicht alle aufzaehlen moechte :-) Zum Beispiel die enge Beziehung, die es zwischen mir und meiner Tochter geschaffen hat und die wir so nie wieder erleben werden spaeter. Ausserdem finde ich Stillen praktisch, man hat das Essen halt immer trinkfertig dabei.
Natuerlich kannst du auch zwie-ernaehren. Zwar besteht die Gefahr einer Saugverwirrung, aber es ist doch immer noch besser, es zu versuchen, als gar nicht erst zu stillen. Gerade die Vormilch bzw. das Kolostrum ist uebrigends das gesuendeste, was ein Mensch in seinem Leben zu sich nimmt. Das zumindest wuerde ich auch meinem zweiten Kind zugestehen :-)
Wie dein "Grosser" damit klarkommt, kann ich schwer sagen, habe ja erst eine Tochter. Aber ich denke, Eifersucht laesst sich schwer vermeiden, denn natuerlich braucht ein kleines Baby viel Aufmerksamkeit, ob mit oder ohne Stillen. Waehrend du stillst, koenntest du ihm ja z.B. etwas vorlesen. Oder die sogenannte Stillkiste einfuehren, in der allerlei interessantes Spielzeug ist, dass er dann (und nur dann) bekommt, waehrend du stillst.
Dein Mann kann dir bei sovielem helfen, im Haushalt, beim Wickeln und Baden, muss ja nicht gerade die Ernaehrung sein. Und wenn man ehrlich ist, am Ende bleibt es doch meist die Frau, die die Flaeschchen macht, auch nachts, wenn der Mann arbeiten muss.
LG
Berit
Re: Bin unschlüssig - warte auf Eure Tipps
Berit hat ja schon einige wichtige Punkte für das Stillen genannt. Ich kann mich ihrer Meinung nur anschließen.
Zum Punkt Saugverwirrung möchte ich aber noch was hinzufügen:
Wenn das Stillen erstmal richtig gut funktioniert (nach ca. 6 Wochen) und ihr ein gutes eingespieltes Team seit, dann ist die Gefahr der Saugverwirrung sehr gering. Kleiner Tip: verwende einen "geraden" Schnuller und auf keinen Fall die NUK-Form. Die ist nämlich nicht kiefergerecht, so wie es in der Werbung steht.
Ich denke auch, dass jeder Tropfen Muttermilch wichtig für Dein Kind ist.
Was den Sport anbetrifft, so kann die Milch danach etwas sauer schmecken, was aber nicht weiter tragisch ist.
Alles Gute, Nicole
Re: Bin unschlüssig - warte auf Eure Tipps
da du mit 5 Monaten schon abgestillt hast, kamst du ja gar nicht in die leichte und schöne Phase des Stillens. ;-)
Ich fand die ersten Monate sehr anstrengend, ich hatte leider auch kein sehr stillfreundliches Umfeld. Voll gestillt habe ich bis ca. 8-10. Monat. In mein Sportstudio (1 Stunde pro Woche) bin ich wieder sofort gegangen, als ich wieder aus dem KH kam. Wieder voll arbeiten gegangen bin ich ab 5. Monat. Mumi habe ich mit der Handpumpe ISIS von Avent abgepumpt, was nach einiger Übung keinen großen Aufwand machte. Insgesamt habe ich bis zum 19. Monat abgepumpt (dann wollte Tom keine Flasche mehr). Zusätzlich auf Arbeit (was bissel naja... war, in der Wäschekammer...) habe ich bis zum 12. Monat gepumpt (dann hat Tom tagsüber mehr gegessen).
Mit Saugverwirrung hatten wir eigentlich keine Probleme, vielleicht am Anfang wegen der Stillhütchen (doofe Dinger) ?? *schulterzuck*
So zurückblickend habe ich bis jetzt keinen (Still-)Tag bereut!
Zwiemilchernährung finde ich problematisch. Bei den Wachstumsschüben wird dann "einfach" eine Flasche mehr gemacht, anstatt durch häufigeres Stillen der Brust zu "sagen", daß ab heute mehr gebraucht wird. :-(
Zu deiner Entscheidungsfindung kopiere ich dir noch einen schönen Text übers Abstillen.
LG Uta (Tom 25 Monate)
Was ist, wenn ich mein Baby abstillen möchte?
Wenn du dein Baby nur für ein paar Tage stillst, wird es dein Kolostrum
erhalten haben, oder noch deine Vormilch. Mit dem Bereitstellen von
Antikörpern und der Nahrung, die für seinen frisch geborenen Körper gemacht
wurde, gibt Stillen deinem Baby seine erste und vor allem die einfachste
Immunisation und hilft seinem
Verdauungssystem leichter zu arbeiten. Stillen ist die Erfüllung dessen, wie
sich das Baby seinen Start ins Leben vorstellt, und darüber hinaus hilft es
deinem eigenen Körper sich nach der Geburt schneller zu regenerieren. Warum
nicht die Zeit im Krankenhaus
nutzen, um dein Baby mit dem Geschenk des Stillens für das Leben
vorzubereiten?
Wenn du dein Baby vier bis sechs Wochen stillst, wirst du ihm die
kritischste Phase seiner frühen Kindheit erleichtert haben. Nicht gestillte
Neugeborene werden viel häufiger krank oder müssen ins Krankenhaus, und
haben oft mehr Verdauungsprobleme als gestillte Babies. Nach 4 - 6 Wochen,
wirst du vermutlich auch mögliche Anfangsprobleme des Stillens überwunden
haben. Mache es dir zum ernsthaften Ziel für einen Monat zu stillen, rufe
eine LLL-Beraterin oder eine andere Laktationsberaterin an, falls
irgendwelche Fragen auftauchen, denn dann wirst du eine bessere Ausgangslage
haben, um zu entscheiden, ob Stillen für dich weiterhin das Richtige ist.
Wenn du dein Baby drei oder vier Monate stillst, wird sein Verdauungssystem
bereits ein ganzes Stück gereift sein, und es wird schon viel eher fähig
sein, Fremdsubstanzen in kommerziellen Babymilchpulvern zu tolerieren. Falls
in deiner Familiengeschichte Allergien vorkommen, wirst du sein Risiko
erheblich verringern, wenn du noch ein paar Monate wartest, bis du
irgendetwas zu der Ernährung durch Muttermilch hinzufügst. Dadurch, dass du
deinem Baby in den ersten vier Monaten nichts außer Muttermilch gibst, hat
es einen starken Schutz gegen Mittelohrentzündungen für ein ganzes Jahr.
Wenn du dein Baby sechs Monate stillst, wird es vermutlich viel seltener von
allergischen Reaktionen durch Flaschennahrung oder anderer Nahrung
betroffen sein. Nun ist sein Körper vermutlich bereit, mit anderen
Nahrungsmitteln klarzukommen, ob du nun abstillst oder nicht. Mindestens
sechs Monate Stillen hilft durch das gesamte erste Lebensjahr hindurch,
einen besseren Gesundheitszustand zu sichern und vermindert dein eigenes
Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Wenn du sechs Monate oder länger
stillst, sinkt das Risiko deines Kleinen enorm, an Ohrenentzündungen oder an
Krebs zu erkranken. Und darüber hinaus ist es eine 98 %- ig sichere Methode
der Schwangerschaftsverhütung, wenn deine Periode bislang nicht
zurückgekommen ist.
Wenn du dein Baby neun Monate stillst, wirst du es durch die schnellste und
wichtigste Gehirn- und Körperentwicklung seines Lebens begleitet haben mit
der Ernährung, die eigens für es entwickelt wurde deiner Milch. Du stellst
vielleicht fest, dass es aufgeweckter und insgesamt aktiver ist als Babies,
die nicht die Vorteile der Muttermilch genießen durften. Abstillen dürfte in
diesem Alter ziemlich einfach sein....andererseits: Stillen ist nun auch
einfach. Wenn du es vermeiden willst, schon so früh abzustillen, dann kannst
du natürlich sowohl zur Gemütlichkeit als auch für die Ernährung stillen.
Wenn du dein Baby ein Jahr stillst, kannst du die Ausgaben und Mühen der
Flaschenmilchfütterung vermeiden. Sein einjähriger Körper verträgt nun
vermutlich das meiste Essen vom Familientisch. Viele
gesundheitlichen Vorteile, die du deinem Baby dieses Jahr durch Stillen
gegeben hast, werden sein ganzes Leben lang anhalten. Zum Beispiel wird es
ein stärkeres Immunsystem besitzen und es ist viel unwahrscheinlicher dass
es einen Kieferorthopäden oder Sprachtherapeuten benötigen wird. Die
Amerikanische Akademie der Kinderärzte empfiehlt mindestens ein Jahr lang zu
stillen, um eine natürliche Ernährung und Gesundheit für dein Baby
sicherzustellen.
Wenn du dein Baby 18 Monate stillst, wirst du dein Baby weiterhin mit
natürlicher Ernährung und dem Schutz gegen Krankheiten gleichzeitig
versorgen, während es in diesem Alter Krankheiten für andere Babies die Norm
sind. Dein Baby hatte vermutlich auch einen guten Start mit dem Essen vom
Familientisch. Es hatte Zeit eine enge Bindung zu dir aufzubauen ein
gesunder Ausgangspunkt für seine wachsende Unabhängigkeit. Und es ist alt
genug, mit dir zusammen am Abstillprozess zu arbeiten, in genau dem Tempo,
das es verarbeiten kann. Ein früherer Oberarzt der Frauenheilkunde in den
USA sagte: Das ist das glückliche Baby....das bis zum Alter von zwei Jahren
stillen kann.
Wenn dein Kind sich abstillt, wenn es selbst dazu bereit ist, kannst du dich
darauf verlassen, dass du die körperlichen und emotionalen Bedürfnisse
deines Babies auf eine sehr natürliche und gesunde Art und Weise befriedigt
hast. In Kulturen, in denen kein Druck besteht, sein Baby frühzeitig
abzustillen, neigen Kinder dazu, mindestens zwei Jahre an der Brust zu
trinken. WHO und UNICEF unterstützen sehr das Stillen von Kleinkindern:
Muttermilch ist eine wichtige Energie- und Eiweißquelle. Es hilft auch im
zweiten Lebensjahr, das Kind vor Krankheiten zu schützen. Unser biologisches
Abstillalter scheint zwischen 2,5 und 7 Jahren zu liegen, und es macht Sinn,
die Knochen unserer Kinder mit der Milch, die für sie entwickelt wurde,
aufzubauen. Deine Milch stellt Antikörper und andere schützende
Substanzen bereit, so lange du weiter stillst. Familien mit
gestillten Kleinkindern stellen sehr oft fest, dass ihre
Arztrechnungen sehr viel niedriger ausfallen als die ihrer Nachbarn und das
über Jahre hinweg. Mütter, die langzeitstillen haben ein noch geringeres
Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Kinder, die lange gestillt wurden, neigen
dazu sehr sicher zu sein, und sie lutschen seltener am Daumen oder tragen
eine Kuscheldecke. Stillen kann euch beiden über Tränen hinweg helfen,
Wutanfälle und die Verwirrungen, die mit der frühen Kindheit kommen,
erleichtern. Und es hilft, dass Krankheiten einen milderen Verlauf nehmen
und leichter zu bewältigen sind. Es ist ein Mittel für alle Fälle, ohne das
du nicht mehr sein möchtest! Sorge dich nicht, dass dein Kind endlos stillen
wird. Alle Kinder hören irgendwann auf, egal, was du machst, und es sind
bestimmt viel mehr gestillte Kleinkinder um dich herum als du meinst.
Egal, ob du dein Kind einen Tag oder mehrere Jahre stillst, die Entscheidung
dein Kind zu stillen, wirst du niemals bereuen müssen. Und wann auch immer
das Entwöhnen stattfindet, denke daran, dass es für euch beide ein großer
Schritt ist. Wenn du dich dazu entschließt, dein Kind abzustillen, bevor es
dazu bereit ist, vergewissere dich, es allmählich zu tun und mit Liebe.
(Heike Moll-Breunig, frei übersetzt nach Diane Wiesssinger 1997)
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