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Beikost und Stillen

Hallo!
Mein Sohn ist nun 7 1/2 Monate alt und bekommt mittags 200g Gemüsebrei und am Abend einen Getreide-Obst-Brei mit Wasser.Am Nachmittag bekommt er Birnenmus. Zum Trinken gebe ichm immer Wasser aus der Trinklertasse - Saugflasche möchte ich vermeiden. Im übrigen stille ich nach Bedarf. Ist das gut so?
Nun meine Fragen:
Wie viel Muttermilch braucht er denn zur Zeit?
Soll ich gleich nach der Beikostgabe stillen, damit er die erforderlichen Vitamine und Nährstoffe der Milch ergänzend bekommt? Oder erst wenn er sich wieder meldet und andere Zwischenmahlzeiten (Fruchtmus) ablehnt?
Er ist allergiegefährdet (Mein Mann hat Heuschnupfen). HA 2 Milch möchte ich meinem Sohn nicht geben bis er Kuhmilch trinken kann. Wann kann er denn Kuhmilch trinken?
Danach möchte ich abstillen.
Falls ich doch HA 2-Milch geben möchte - wieviel davon benötigt er denn am Tag?
Bisherige Antworten

Re: Beikost und Stillen

Hallo,
22g Gemüsebrei ist genug, tust Du etwas Öl dran? (ca einen Teelöffel Rapsöl,als erhöhte Kalorienzufuhr)
Nach dem Abendbrei (auch mit Öl) solltest du Stillen.
Meine Tochter (9Monate) bekommt abends einen Milchbrei mit Pulvermilch.
Kuhmilch würde ich erst mit ca 1Jahr geben.

Re: Beikost und Stillen

Genau, ein bißchen Öl füge ich natürlich auch noch bei.
Milchpulver im Abendbrei möchte ich wiederum vermeiden, da ich ja ausschließlich Muttermilch wegen Allergiegefärdung geben möchte.Da ich aber keine Muttermilch abpumpen möchte, nehme ich Getreidepulver/flocken, die ich mit Wasser zubereiten kann und "verfeinere" mit Obstmus. Gibt es übrigens Brei HA2-Milch-Pulver?

Re: Beikost und Stillen

Das Milchpulver, das ich benutze ist extra für Kuhmilchallergiker aus der Apotheke (Nutramigen)
Du kannst aber "normales" HA1 Pulver nehmen, da Du ja nur die Gefahr vermeiden willst. Kauf einfach eine Dose Pulver und mische die Menge in den Getreide- Wasserbrei, die für die Menge Wasser vorgesehen ist.
HA2 Nahrung enthält vorallem mehr Zucker, daher soll man lieber etwas mehr HA1 Pulver nehmen (sagt meine Hebi)...
Aber das gibt es auch schon gemischt zu kaufen.
Irielle ißt übrigens nie 200g höchstens mal 150 eher 100g und will oft lieber noch die Brust hinterher :o))
LG Nicki mit Irielle

Re: Beikost und Stillen

Hallo babett,
ist denn das Abstillen für dich sooo wichtig??
Wenn du weiterstillst, ist doch alles viel einfacher.
LG Uta (Tom 2,8J)

Re: Beikost und Stillen

Gute Frage! Die stelle ich mir auch immer wieder....
Einerseits genieße ich das Stillen ja sehr. Andererseits möchte ich wieder mehr Freiheiten haben und bald wieder schwanger werden. Meine Periode habe ich immer noch nicht.
Wie ist das denn nun mit der Milchmenge?

Re: Milchmenge

Hallo babett,
Tom hat ja in dem Alter noch voll gestillt, ich denke so 1,5 Liter.
Mit Beikost denke ich mal, dass so ein halber Liter Milch ausreichen. Ich habe das aber nie beachtet, ich habe nach Bedarf gestillt und Tom hat gegessen, wann und was er wollte.
Was meinst du denn für Freiheiten??? Und warum willst du das noch ein Kind, wenn du frei sein willst? *hmm*
Übrigens sind im Langzeitstillforum z.Z. massenhaft stillende Schwangere...
LG Uta

Re: Milchmenge

Mit Freiheiten meine ich, dass auch mein Mann bzw. die Oma mal alleine mit Laurenz zuhause bleiben kann, ohne dass ich Milch abpumpen muß...Und ich kann bei diesem schönen Wetter auch mal wieder Bier trinken... Freiheit ist nicht gleich zu setzen mit Freizeit.
Verstehe mich bitte nicht falsch, aber Stillen benötigt sehr viel Zeit. Mein Sohn schläft oft beim Stillen zwischendrin ein. Will ihn ins Bettchen legen, beschwert er sich und zeigt mir, daß er noch gar nicht fertig ist. Keiner kann Dir diese Aufgabe abnehmen.
Ein 2. Kind bedeutet natürlich wieder weniger Freiheiten und Freizeit, aber auch bei einem 2. Kind würde ich nicht "Langzeitstillerin" (Stillen über ein Jahr hinaus?)werden - da ich ja schließlich auch noch für das erste Kind Zeit haben möchte.
Ich möchte ja bis zu seinem 1. Geburtstag neben der Beikost weiterstillen.
Und warum muß ich mich jetzt überhaupt rechtfertigen, wenn ich eine fachliche Frage habe ;-) ???

Re: schönes Wetter ;-)

Hallo babett,
"Und warum muß ich mich jetzt überhaupt rechtfertigen, wenn ich eine fachliche Frage habe ;-) ???"
Wenn Frauen was Fachliches fragen, wollen sie nur ganz selten eine sachliche Antwort. ;-)
Also... *g*
Bier kannst du auch in der Stillzeit trinken, wenn du nicht gerade bis zum Koma auffüllst. ;-)
Abpumpen ist gar nicht so aufwendig, wenn mans erst mal Routine hat. (Ich habe wegen Arbeit vom 5.-19. Monat abgepumpt.)
Du hast recht: Stillen benötigt sehr viel Zeit, aber Nichtstillen benötigt genausoviel Zeit. ;-)
"Keiner kann Dir diese Aufgabe abnehmen."
doch, doch... du musst "nur jemanden" machen lassen... ;-)
Ich kopier dir noch meinen Lieblingsabstilltext unten ran.
Und warum muss ich dir jetzt überhaupt so viel übers Stillen schreiben, wo doch deine Frage anders hieß? ;-)
LG Uta
Was ist, wenn ich mein Baby abstillen möchte?
Wenn du dein Baby nur für ein paar Tage stillst, wird es dein Kolostrum
erhalten haben, oder noch deine Vormilch. Mit dem Bereitstellen von
Antikörpern und der Nahrung, die für seinen frisch geborenen Körper gemacht
wurde, gibt Stillen deinem Baby seine erste und vor allem die einfachste
Immunisation und hilft seinem
Verdauungssystem leichter zu arbeiten. Stillen ist die Erfüllung dessen, wie
sich das Baby seinen Start ins Leben vorstellt, und darüber hinaus hilft es
deinem eigenen Körper sich nach der Geburt schneller zu regenerieren. Warum
nicht die Zeit im Krankenhaus
nutzen, um dein Baby mit dem Geschenk des Stillens für das Leben
vorzubereiten?
Wenn du dein Baby vier bis sechs Wochen stillst, wirst du ihm die
kritischste Phase seiner frühen Kindheit erleichtert haben. Nicht gestillte
Neugeborene werden viel häufiger krank oder müssen ins Krankenhaus, und
haben oft mehr Verdauungsprobleme als gestillte Babies. Nach 4 - 6 Wochen,
wirst du vermutlich auch mögliche Anfangsprobleme des Stillens überwunden
haben. Mache es dir zum ernsthaften Ziel für einen Monat zu stillen, rufe
eine LLL-Beraterin oder eine andere Laktationsberaterin an, falls
irgendwelche Fragen auftauchen, denn dann wirst du eine bessere Ausgangslage
haben, um zu entscheiden, ob Stillen für dich weiterhin das Richtige ist.
Wenn du dein Baby drei oder vier Monate stillst, wird sein Verdauungssystem
bereits ein ganzes Stück gereift sein, und es wird schon viel eher fähig
sein, Fremdsubstanzen in kommerziellen Babymilchpulvern zu tolerieren. Falls
in deiner Familiengeschichte Allergien vorkommen, wirst du sein Risiko
erheblich verringern, wenn du noch ein paar Monate wartest, bis du
irgendetwas zu der Ernährung durch Muttermilch hinzufügst. Dadurch, dass du
deinem Baby in den ersten vier Monaten nichts außer Muttermilch gibst, hat
es einen starken Schutz gegen Mittelohrentzündungen für ein ganzes Jahr.
Wenn du dein Baby sechs Monate stillst, wird es vermutlich viel seltener von
allergischen Reaktionen durch Flaschennahrung oder anderer Nahrung
betroffen sein. Nun ist sein Körper vermutlich bereit, mit anderen
Nahrungsmitteln klarzukommen, ob du nun abstillst oder nicht. Mindestens
sechs Monate Stillen hilft durch das gesamte erste Lebensjahr hindurch,
einen besseren Gesundheitszustand zu sichern und vermindert dein eigenes
Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Wenn du sechs Monate oder länger
stillst, sinkt das Risiko deines Kleinen enorm, an Ohrenentzündungen oder an
Krebs zu erkranken. Und darüber hinaus ist es eine 98 %- ig sichere Methode
der Schwangerschaftsverhütung, wenn deine Periode bislang nicht
zurückgekommen ist.
Wenn du dein Baby neun Monate stillst, wirst du es durch die schnellste und
wichtigste Gehirn- und Körperentwicklung seines Lebens begleitet haben mit
der Ernährung, die eigens für es entwickelt wurde deiner Milch. Du stellst
vielleicht fest, dass es aufgeweckter und insgesamt aktiver ist als Babies,
die nicht die Vorteile der Muttermilch genießen durften. Abstillen dürfte in
diesem Alter ziemlich einfach sein....andererseits: Stillen ist nun auch
einfach. Wenn du es vermeiden willst, schon so früh abzustillen, dann kannst
du natürlich sowohl zur Gemütlichkeit als auch für die Ernährung stillen.
Wenn du dein Baby ein Jahr stillst, kannst du die Ausgaben und Mühen der
Flaschenmilchfütterung vermeiden. Sein einjähriger Körper verträgt nun
vermutlich das meiste Essen vom Familientisch. Viele
gesundheitlichen Vorteile, die du deinem Baby dieses Jahr durch Stillen
gegeben hast, werden sein ganzes Leben lang anhalten. Zum Beispiel wird es
ein stärkeres Immunsystem besitzen und es ist viel unwahrscheinlicher dass
es einen Kieferorthopäden oder Sprachtherapeuten benötigen wird. Die
Amerikanische Akademie der Kinderärzte empfiehlt mindestens ein Jahr lang zu
stillen, um eine natürliche Ernährung und Gesundheit für dein Baby
sicherzustellen.
Wenn du dein Baby 18 Monate stillst, wirst du dein Baby weiterhin mit
natürlicher Ernährung und dem Schutz gegen Krankheiten gleichzeitig
versorgen, während es in diesem Alter Krankheiten für andere Babies die Norm
sind. Dein Baby hatte vermutlich auch einen guten Start mit dem Essen vom
Familientisch. Es hatte Zeit eine enge Bindung zu dir aufzubauen ein
gesunder Ausgangspunkt für seine wachsende Unabhängigkeit. Und es ist alt
genug, mit dir zusammen am Abstillprozess zu arbeiten, in genau dem Tempo,
das es verarbeiten kann. Ein früherer Oberarzt der Frauenheilkunde in den
USA sagte: Das ist das glückliche Baby....das bis zum Alter von zwei Jahren
stillen kann.
Wenn dein Kind sich abstillt, wenn es selbst dazu bereit ist, kannst du dich
darauf verlassen, dass du die körperlichen und emotionalen Bedürfnisse
deines Babies auf eine sehr natürliche und gesunde Art und Weise befriedigt
hast. In Kulturen, in denen kein Druck besteht, sein Baby frühzeitig
abzustillen, neigen Kinder dazu, mindestens zwei Jahre an der Brust zu
trinken. WHO und UNICEF unterstützen sehr das Stillen von Kleinkindern:
Muttermilch ist eine wichtige Energie- und Eiweißquelle. Es hilft auch im
zweiten Lebensjahr, das Kind vor Krankheiten zu schützen. Unser biologisches
Abstillalter scheint zwischen 2,5 und 7 Jahren zu liegen, und es macht Sinn,
die Knochen unserer Kinder mit der Milch, die für sie entwickelt wurde,
aufzubauen. Deine Milch stellt Antikörper und andere schützende
Substanzen bereit, so lange du weiter stillst. Familien mit
gestillten Kleinkindern stellen sehr oft fest, dass ihre
Arztrechnungen sehr viel niedriger ausfallen als die ihrer Nachbarn und das
über Jahre hinweg. Mütter, die langzeitstillen haben ein noch geringeres
Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Kinder, die lange gestillt wurden, neigen
dazu sehr sicher zu sein, und sie lutschen seltener am Daumen oder tragen
eine Kuscheldecke. Stillen kann euch beiden über Tränen hinweg helfen,
Wutanfälle und die Verwirrungen, die mit der frühen Kindheit kommen,
erleichtern. Und es hilft, dass Krankheiten einen milderen Verlauf nehmen
und leichter zu bewältigen sind. Es ist ein Mittel für alle Fälle, ohne das
du nicht mehr sein möchtest! Sorge dich nicht, dass dein Kind endlos stillen
wird. Alle Kinder hören irgendwann auf, egal, was du machst, und es sind
bestimmt viel mehr gestillte Kleinkinder um dich herum als du meinst.
Egal, ob du dein Kind einen Tag oder mehrere Jahre stillst, die Entscheidung
dein Kind zu stillen, wirst du niemals bereuen müssen. Und wann auch immer
das Entwöhnen stattfindet, denke daran, dass es für euch beide ein großer
Schritt ist. Wenn du dich dazu entschließt, dein Kind abzustillen, bevor es
dazu bereit ist, vergewissere dich, es allmählich zu tun und mit Liebe.
(Heike Moll-Breunig, frei übersetzt nach Diane Wiesssinger 1997)
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