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Beikost - Baby will nicht so recht...

Hallo zusammen,
ich versuche schon seit mehreren Wochen, Moritz (wird am 15.7. sieben Monate alt) an Beikost zu gewöhnen. Aber so richtig will er nicht. Mittags schaffe ich es mit Ach und Krach auf ein halbes Gläschen, manchmal auch etwas mehr. Und abends auch maximal die halbe Portion von der eigentlich vorgesehenen Menge Milch-Getreide-Brei. Selbstgekochtes habe ich auch schon versucht - Fehlanzeige. Er bevorzugt leider immer noch meine Milch (Flaschenmilch will er übrigens auch nicht, egal welche.) Hat noch jemand Tipps und Tricks oder Durchhaltehilfen?
Danke für alle Hilfen,
Imke
Bisherige Antworten

Re: Beikost - Baby will nicht so recht...

Hallo Imke,
du musst nichts versuchen oder angewöhnen. Essen kommt von selber wie laufen. Ein Kind läuft, wenn man es nicht festbindet und es isst, wenn man Essen anbietet.
ALLERDINGS laufen und essen Kinder, wenn sie soweit sind und nicht was irgendwer eigentlich vorgesehen hat. ;-)
LG Uta
PS: Biggi beschreibt das sehr schön:
Wenn es um die Frage geht, wie lange ein Baby voll gestillt werden kann, dann sollte niemals nur der Kalender betrachtet werden, sondern in erster Linie das Kind selbst. Es ist durchaus möglich, ein Baby deutlich länger als sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren, ohne dass es dabei zu Mangelerscheinungen kommt, doch die Initiative sollte immer vom Kind ausgehen und keinesfalls sollte von vorneherein geplant werden, ein Kind neun Monate oder gar ein Jahr ausschließlich zu stillen und im die Beikost zu verwehren, wenn es im zweiten Lebenshalbjahr deutlich danach verlangt.
Ein Baby gibt normalerweise deutlich zu erkennen, wann es so weit ist, dass es zusätzlich und ergänzend zur Muttermilch andere Nahrung haben möchte. Die Bereitschaft zur Beikost erkennst Du an den folgenden Anzeichen:
? es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen,
? der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
? es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
? es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken,
? es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt.
Wenn alle diese Punkte erfüllt sind, ist der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost gekommen (meist ist das Kind dann etwa ein halbes Jahr alt, es kann aber auch eventuell jünger (eher selten) oder älter (nicht ganz so selten) sein) und Du kannst deinem Kind langsam zusätzliche Nahrung ergänzend zur Muttermilch anbieten. Die Erfahrung zeigt, dass allergiegefährdete Kinder of länger die Beikost verweigern, daraus lässt sich jedoch keine generelle Regel ableiten, dass allergiegefährdete Kinder immer länger als sechs Monate ausschließlich gestillt werden sollten.
Die Hauptsorge ist in den meisten Fällen das Eisen. Eine finnische Studie ergab jedoch, dass bei neun Monate alten Kindern, die immer noch ausschließlich gestillt werden, ein Eisenmangel in weniger als 25 % der Fälle auftritt. Ohnehin ist der Zeitpunkt, wann ein Baby Beikost erhalten muss recht willkürlich gewählt und hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, ohne dass es einen echten Beweis für die absolute Richtigkeit des jeweiligen Zeitpunktes gibt.
Muttermilch enthält zwar weniger Eisen als zum Beispiel künstliche Säuglingsnahrung oder Kuhmilch, doch die Verfügbarkeit des Eisens in der Muttermilch ist um ein Vielfaches höher als die des in der künstlichen Säuglingsnahrung enthaltene Eisen.
Wenn Du dein Kind anschaust und auf seine Signale achtest, dann wirst Du erkennen können, wann es so weit ist, dass es Beikost braucht und will. So lange es mit Muttermilch alleine gut gedeiht, wird es mit deiner Milch auch perfekt ernährt.
Es ist auch hier so, wie bei den meisten Dingen: jedes Kind hat sein eigenes Tempo und seinen eigenen Zeitplan.
LLLiebe Grüße
Biggi

Re: Beikost - Baby will nicht so recht...

Hallo Uta - und Biggi,
vielen Dank für die umfassende Antwort! Habe mich sehr gefreut - manchmal braucht man halt ein paar aufbauende Worte, die zum Durchhalten animieren :-) Moritz isst jetzt mittags etwas Gemüse-Fleisch-Brei und etwas Obstbrei(nicht viel, aber immerhin soviel, dass er satt ist und ich danach nicht mehr stillen muss), nachmittags habe ich jetzt mit etwas Obst-Getreide-Brei angefangen (Obst mag er ja recht gerne, das klappt relativ gut) und abends je nach Hunger einen Milchbrei (mit Obst untermischt :-)). Kurz vorm Schlafengehen bekommt er dann noch MuMi sowie morgens und vormittags auch noch. Es scheint also langsam voranzugehen. Allerdings hat Moritz immer noch große Probleme mit stückigen Sachen, z. B. Brot. Sobald er ein Bröckchen im Mund hat, verschluckt er sich daran. Ich lasse ihn auch immer nur mal daran nuckeln, um sein Interesse zu wecken. Es schmeckt ihm auch, aber er kommt noch nicht damit klar. Also, vielen Dank nochmal, ich hoffe, wir kommen weiter so voran!
LG Immi
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