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singuläre Nabelschnurarterie

Hallo,
ich bin in der 22. SSW und bekomme Zwillinge. Die Entwicklung ist normal bei beiden und Organe usw sind auch ok. Jedoch wurde bei einem halt die singuläre Nabelschnurarterie festgestellt. Der Arzt hat uns von einer Fruchtwasseruntersuchung abgeraten, da halt der Rest ok ist. Jedoch sind wir ziemlich verunsichert und wissen nicht was wir tun sollen. Läßt sich bei der FW.Untersuchung 100 % ausschließen, dass Fehlbildungen vorhanden sind? Was sollte man für weitere "Vorsorge-Untersuchungen" vornehmen. Ich habe leider erst nächsten Dienstag einen Termin bei meiner Ärztin. In wieviel Prozent dieser Fälle treten denn Fehlbildungen der Kinder auf?
Liebe Grüße Silke
Bisherige Antworten

Re: singuläre Nabelschnurarterie

Hallo, bei der Fruchtwasseruntersuchung können nicht alle genetischen Veränderungen aufgedeckt werden. Es werden alle numerischen Chromosomenstörungen (also das Fehlen ganzer Chromosomen oder überzählige Chromsosomen) und Fehler von Chromsosomenstrukturen bis zu einer Größe von 750 Banden aufgedeckt.
Kleinere Fehler (also mit
geringer Bandenzahl, die Folgen können aber schwerwiegend sein) fallen
in der Regel nicht auf.
Fehlbildungen (bis auf einen offenene Rücken) werden dabei nicht festgestellt.
Wichtig ist ein unauffälliger Feinultraschall.
Das Risiko für eine Unterversorgung ist erhöht.
Es wird deswegen empfohlen bei einer singulären (einfachen) Nabelschnurarterie bis zur 36. SSW alle 2 Wochen einen Doppler durchzuführen, danach wöchentlich. Es wird diskutiert, ab der 37. SSW ist die Entbindung anzustreben, da ein erhöhtes Risiko für ernste Komplikationen besteht.

Re: singuläre Nabelschnurarterie

Danke für die schnelle Antwort. Der Feinultraschall war ansonsten unauffällig.Steht mir denn dann ein Doppler (gehe davon aus, dass dies Farbultraschall ist, wenn ich das richtig verstehe) alle zwei Wochen zu? Ich glaube meine Ärztin hat "leider" nur normalen Ultraschall.Wie hoch ist das Risiko einer Unterversorgung?
Kann ich darauf bestehen in der 37 Woche zu entbinden? Sollte man dann einen Kaiserschnitt vorziehen?

Re: singuläre Nabelschnurarterie

Ein Doppler muss nicht unbedingt gemacht werden. Solange das Wachstum der Kinder im Normbereich liegt ist ein Problem unwahrcheinlich.
Ob sie darauf bestehen können in der 37. SSW zu entbinden ist fraglich. Die o.g. Empfehlung entstammt einem Artikel aus unserer Verbandszeitschrift. Hintergrund ist, dass das Risiko einer ernsten Komplikation bis hin zur Totgeburt ist bis auf das sechsfache erhöht. Meine Erfahrung aus diesem Forum läßt mich aber annehmen, dass die wenigsten Kliniken diese Empfehlung kennen oder befolgen.

Re: singuläre Nabelschnurarterie

Das hört sich gar nicht gut an, aber da ich Zwillinge bekomme, gehe ich davon aus, dass sie eher etwas früher (37./38. Woche) kommen bzw. ich es eventuell in Erwägung ziehe, einen geplanten Kaiserschnitt duchführen zu lassen. Sind die Risiken einer Totgeburt dann geringer beim Kaiserschnitt?

Re: singuläre Nabelschnurarterie

Hallo Herr Dr. Nuding,
ich hab da noch eine Frage... gibt es eine Statistik wieviele Kinder bei der SNA mit Behinderung zur Welt kommen? Können Sie mir Zahlen nennen? Ich habe irgendwo gelesen 80 % kommen normal und 20 % mit Behinderung. Da der Arzt bei uns allerdings von einem Softmaker sprach... finde ich 20 % ganz schön hoch.

Re: singuläre Nabelschnurarterie

Das hängt von weiteren Auffälligkeiten ab. Wenn sonst alle Befunde im Feinultraschall unauffällig sind besteht wahrscheinlich nur ein gering erhöhtes Risiko für eine Fehlbildung.
In jeder Schwagnerschaft besteht ein Fehlbildungsrisiko. Diese beträgt etwa 1% für schwere Fehlbildungen und 4 % für leichte Besonderheiten.
Durch die singuläre Nabelschnurarterie wird dieses Risiko nur geringfügig erhöht.

Re: singuläre Nabelschnurarterie

Bei einer früheren Entbindung ist das Risiko geringer. Besonders riskant ist wahrscheilich eine Übertragung.

Re: singuläre Nabelschnurarterie

Hallo,
nochmal vielen Dank für Ihre Antworten. Was heißt denn "Risiko für Übertragung"?
Also sollte ich in jedem Falle zusehen, dass ein Kaiserschnitt gemacht wird? Und eher entbinden? Ich habe gehört, dass dort manche Frauen Wunschkaiserschnitt in der 36. Woche bei Zwillingen durchführen lassen haben. Sollte ich das dann so mit meiner Ärztin besprechen?
Sollte man noch einen 2. Feinultraschall in Erwägung ziehen. Dieser wurde jetzt in der 22 SSW. gemacht und der Arzt sagte, wir bräuchten nicht wiederkommen, bzw. dann erst zur Entbindung.
Liebe Grüße

Re: singuläre Nabelschnurarterie

Die Geburt sollte spätestens am Termin eingeleitet werden.
Ein Kaiserschnitt in der 36. SSW wäre nicht sinnvoll.
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