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schwangerschaft

lieber herr doktor. bin in der 17.ssw. nun ist ja letzte woche mein vater gestorben und die beerdigung liegt am dienstag noch vor mir. ich bin fix und fertig, dem baby ging es ausgezeichnet, einen tag bevor mein vater gestorben ist. ich hatte sie ja um rat gefragt, ob es dem baby schadet, wenn ich so starkem psychischem stress ausgesetzt bin und sie sagten, sie sehen da keine probleme. nun aber meine frage. ab wann kann ich kindsbewegungen spüren? ( 3.ss , 1.ss gesunden sohn 2001, 2.ss märz 06 ma, 3. ss jetzt.) baby ist zeitgerecht und gut entwickelt. kann es sich auch bei meinem jetztigen streß verzögern???? hab nur angst, das was mit der kleinen ist, obwohl mich fä und hausarzt beruhigt haben und sagten, das es nur komplikationen hätte geben können, wenn ich fast am ende der ss wäre, der fötus merke jetzt zwar, das ich aufgeregt bin, aber verarbeitet es noch nicht so intensiv, ist das richtig? muss ich mir wirklich keine sorgen machen??? vielen lieben dank
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Re: schwangerschaft

Ob psychischer Stress der Mutter während der Schwangerschaft bleibende Auswirkungen auf die geistige, psychische und/oder körperliche Entwicklung der Kinder ist eine Frage, die zunehmend auf Interesse stößt. Zunehmend findet man Tagungen oder wissenschaftliche Arbeiten, die die Themen "pränatale Psychologie " oder "fetal programming" behandeln.
Schon lange ist bekannt, dass Stress ein Risikofaktor für vorzeitige Wehen und Frühgeburten sein kann.
Bisher gibt es aber eher wenig wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über fortbestehende psychische oder gesundheitliche Probleme. So halte ich es persönlich für nicht aussagekräftig, wenn vorgeburtliche Erlebnisse im Rahmen von Drogenerfahrungen, Hypnose oder Reinkarnationserlebnissen geschildert werden.
Tierversuche zeigten bei künstlich erzeugtem Stress (z.B. Isolation oder Schlafentzug bei den Muttertieren) Verhaltensauffälligkeiten bei den Jungtieren. Inwieweit sich diese Beobachtungen auf Menschen übertragen lassen ist aber nicht gesichert.
Das Problem ist, dass oft psychischer Stress nicht nur auf die Zeit der Schwangerschaft beschränkt ist. Wenn z.B. der Partner während der Schwangerschaft durch einen Unfall stirbt wird das die Mutter nicht nur während der Schwangerschaft sondern auch noch nach der Geburt belasten. Eine eher ängstliche Mutter macht sich nicht nur in der Schwangerschaft sondern auch danach noch gehäuft Sorgen.
Die bisher aussagekräftigste Untersuchung befasste sich mit der Auswirkung von Kriegserlebnissen in Holland während des zweiten Weltkrieges. Es wurden Erwachsene untersucht, deren Mütter in der Schwangerschaft Krieg erlebten. Da die Kämpfe in Holland nur relativ kurz andauerten handelte es sich um zeitlich recht gut begrenzten Stress. Bei den damals ungeborenen Kindern fanden sich im Erwachsenenalter häufiger Diabetes, Bluthochdruck und psychische Erkrankungen.
Es kann als sehr wahrscheinlich gelten, dass sehr starker psychischer Stress Auswirkungen auf die psychische Entwicklung des Kindes hat. Bei leichteren, zeitlich begrenzten Problemen ist dagegen eine Auswirkung unwahrscheinlich.
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