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Zytomegalie!!!

Hallo Herr Dr.Nuding,
ich habe freiwillig vor einer woche ein Test auf Toxoplamose (in der 18. ssw)machen lassen. Leider etwas zu spät, da mein Frauenarzt mir nicht früher bescheid gesagt hat. jetzt bin ich in der 19.ssw.
Diagnose:
Toxoplamose IgG positiv; IgM negativ
CMV- IgG 1:17000; IgM positiv; Avidität 75 Index %.
Also, laut meinem FA=>Toxoplamose immun, aber CMV-liegt akute infektion vor. Es wurde bereits ein zweiter Bluttest auf CMV durchgefürt, um festzustellen ob es eine Erstinfektion ist. Es liegen noch keine Ergebnisse vor. Laut meinem FA muss ich jetzt eventuell(es hängt ab wie der 2.Bluttest ausfallen wird) eine Fruchtwasseruntersuchung machen und im schlimmsten Fall muss eine Nabelschnurpunktion zusätzlich durchgeführt werden, falls die Ergebnisse der FW-untersuchung schlecht werden.
meine Frage:
-ist das wirklich so notwendig eine Fruchtwasseruntersuchung und dann noch eventuell Nabelschnurpunktion machen zu lassen? gibt es keine andere Alternativen?
-ich habe gelesen, dass CMV zu einer Herpes-Gruppe gehört. ich hatte ca.2-3 monate vor meiner Schwangerschaft ersten mal Lippenherpes. Kann das sein, dass ich jetzt deswegen doch schon Antikörper gegen einen CMV habe?
Vielen Dank im Voraus
mfg
Bisherige Antworten

Re: Zytomegalie!!!

Hallo
Die Rate der Primärinfektion in der Schwangerschaft beträgt in Deutschland etwa 1%. Dabei kommt es in 30-40% zu einer Übertragung auf das Kind. 10%dieser Kinder zeigen schon bei der Geburt eine Schädigung, bei fehlender Behandlung kann es bei etwa 60% der Kinder zu Folgeschäden kommen.
Das Risiko einer Infektion des Kindes steigt mit zunehmendem Schwangerschaftsalter, das Risiko für schwere kindliche Schäden nimmt aber ab.
Die zuverlässigsten Marker für kindliche Schäden bei infizierten Feten sind ein auffälliger Ultraschallbefund und der Nachweis von CMV-spezifischer IgM im kindlichen Blut (Kontrolle ab der 22. SSW).
Auch der Keimnachweis im Fruchtwasser wird durchgeführt. Bei einem negativen Befund ist eine Infektion des Kindes mit einer Wahrscheinlichkeit von 97% ausgeschlossen.
Falls es in der Schwangerschaft zu einer Infektion kommt und sich bei der Fruchtwasseruntersuchung Viren finden kann versucht werden, durch eine Antikörpertherapie (Hyperimmunglobulin) das Risiko einer Schädigung zu vermindern. Diese Therapie ist zwar noch nicht offiziell zugelassen, in Studien hatten sich aber deutliche Erfolge gezeigt.
Nach der Geburt kann bei nachgewiesener Infektion des Kindes eine Therapie mit Ganciclovir das Risiko für Spätschäden (besonders Hörschäden) senken.
Die wichtigste Massnahme ist sicherlich ein Feinultraschall.
Fruchtwasseruntersuchung und Nabelschnurpunktion können sinnvoll sein, weil sich dadurch auch therapeutische Konsequenzen ergeben.

Re: Zytomegalie!!!

Der Lippenherpes beeinflußt nicht den Cytombealietest.
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