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Ungewißheit

Sehr geehrter Herr Dr. Nuding,
ich bin Ende der 12.SSW und wir waren vorgestern zum Grillen eingeladen. Leider lagen die rohen Gemüßespieße auf dem gleichen Teller (in der Mitte) wie das rohe Fleisch (Schwein, Rind und Lamm). Sie wurden auch mit der gleichen Grillzange "behandelt". Die Gemüßespieße und das Fleisch kamen zur gleichen Zeit auf den sehr heißen Kohlegrill. Das Gemüse wäre so schnell schwarz geworden, dass es sehr schnell wieder vom Grill kam (ca. nach 2 Minuten). Das Gemüseäußere war meist (mit Ausnahme von Paprika und Zuccini) durch, das Innere meiner Meinung nach völlig roh.
1. Besteht in solch einem Fall die Wahrscheinlichkeit an Listeriose oder Toxoplasmose zu erkranken oder ist meine Ängstlichkeit eher unbegründet?
2. Was kann man tun, damit die Listeriose bzw. Toxoplasmose erst gar nicht ausbricht bzw. das Ungeborene schädigt?
3. Wie lange dauert es jeweils, bis eine Ansteckung im Blut feststellbar ist?
4. Mir kam zu Ohren, dass die Toxoplasmose erst ab der 14. SSW das Ungeborene schädigen kann. Wäre das Ungeborene bei mir dann - im Falle einer Ansteckung - noch "geschützt"?
Vielen Dank für ihre Bemühungen.
Bisherige Antworten

Re: Ungewißheit

Hallo,
1. Nach ihrer Schilderung besteht wenn überhaupt nur ein sehr geringes Infektionsrisiko für Toxoplasmose oder Listeriose.
2. Ich verstehe nicht, was sie mit dieser Frage meinen.
3. Eine Toxoplasmose wäre nach 2 Wochen feststellbar.
Das Problem bei der Listeriose ist, dass die Inkubationszeit (Zeit zwischen Ansteckung und Erkrankung) 3 - 70 Tage dauern kann und dass es keine einfachen Test wie bei Röteln gibt, um die Infektion nachzuweisen.
Die meisten Erwachsenen (>90%) besitzen bereits Antikörper gegen Listerien aus früheren Kontakten, deswegen ist der Wert dieses Testes zum Nachweis einer frischen Infektion gering. Aus einem positiven Ergebnis darf man auch nicht den Schluß eines zuverlässigen Schutzes vor einer Infektion ziehen, denn Träger der schützenden Immunität sind die zellvermittelten Immunreaktionen nicht die Antikörper.
Leider wird eine Listeriose deswegen meist erst festgestellt, wenn schon Probleme beim Kind aufgetreten sind. Bei Verdacht muss der Erreger direkt z.B. aus dem Blut nachgewiesen werden.
Infos finden Sie auch unter: http://www.9monate.de/Listeriose.html
4. Das ist nicht korrekt.
Prinzipiell kann auch z.B. durch geringe Staubmengen von Katzenkot eine Infektion erfolgen. Das Risiko z.B. bei der Gartenarbeit ist zwar minimal, aber eben auch nicht gleich 0. Hauptinfektionsquelle ist aber wahrscheinlich nicht ausreichend gegartes Fleisch. Da es keine 100%ige Sicherheit gibt wird empfohlen, die Immunität zu überprüfen und bei fehlender Immunität den Test alle 8 Wochen zu wiederholen, um ggf. eine unbemerkte Infektion aufzudecken. Diese Blutuntersuchungen werden aber in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.
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