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Thrombozytenabfall bei Fragminprophylaxe

Hallo Herr Dr. Nuding,
ich spritze aufgrund meiner Faktor-V-Mutation seit Beginn der SS täglich
Fragmin P Forte. Ich bin heute in der SSW 10+0. Die Thrombozytenzahl wurde
3x kontrolliert, beginnend vor ca. 3 Wochen. Der Wert schwankte zwischen
erst 130.000 , dann 136.000 und nun 127.000.
Meine Fragen:
1. Was bewirkt der Abfall der Thromozyten genau (was sind
"tromboembolische Ereignisse) und
2. wie würde man in meinem Fall reagieren, falls der Wert weiter sinkt?
3. Ist durch ein Absetzen des Fragmins die SS gefährdet?
4. Ist eine Gabe eines "Thrombininhibitors" in der SS möglich?
5. Wie niedrig darf denn Wert höchstens sein, bis man eingreift?
Für eine baldige Antwort wäre ich sehr dankbar.
Schöne Grüße
T.S.
Bisherige Antworten

Re: Thrombozytenabfall bei Fragminprophylaxe

Hallo,
1. bei niedrigen Thrombozyten besteht ein erhöhtes Risiko für Blutungen, aber auch für Thrombosen. Bei den genannten Werten besteht aber wenn überhaupt nur ein sehr geringes Risiko.
2. Als erste würde ich dazu raten, die Blutuntersuchung zu beschleunigen. Niedrige Werte werden oft dadurch verursacht, dass das Blut zu lange bis zur Untersuchung liegen bleibt. Bei deutlich abfallenden Werten müsste wahrscheinlich ein anderes Medikament zur Blutverdünnung eingesetzt werden.
3. das hängt von der genauen Indikation ab: Faktor-V-Mutation homozygot oder heterozygot? Thrombosen in der Vorgeschichte (auch in der Familie)? gehäufte Schwangerschaftskomplikationen in der eigenen Vorgeschichte?
4. Hirudinverbindungen, z.B. Lepirudin sollten in der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Als Alternative zu Heparin kommt Danaparoid-Natrium in Frage.
5. Da gibt es keine feste Grenze und das hängt auch von der Ursache ab. Unter 100.000 müßte man sich aber sicher Gedanken machen.

Re: Thrombozytenabfall bei Fragminprophylaxe

Herzlichen Dank für Ihre schnelle und ausführliche Antwort!
Ob homo- oder heterozygot weiß ich gar nicht.
Ich hatte jedenfalls noch nie Thrombosen und schwanger war ich auch noch
nicht zuvor (was aber evtl. an der Faktor-V-Mutation lag), in der Familie gab
es keine Thrombosen.
Eine Frage habe ich noch zu der möglichen Behandlung:
Ist eine Thrombozytentransfusion ebenfalls ein mögliches Mittel der Wahl und
besteht bei dieser Behandlungsvariante ein spezielles Risiko?
Vielen Dank &
schöne Grüße
Tanja S.

Re: Thrombozytenabfall bei Fragminprophylaxe

Hallo, eine Thrombozytentransfusion wird nur in Ausnahemfällen (sehr niedrige Thrombos, Blutung) durchgeführt.
Wenn sonst keine Risikofaktoren vorliegen wird bei einem heterozygoten Faktor V Leiden in der Regel erst im Wochenbett eine Heparinprophylaxe durchgeführt.
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