Symphysenlockerung
ich bin jetzt in der 39. SSW und habe seit ca. 4 Wochen eine Symphysenlockerung und trage seit dem einen Beckengürtel. Ich habe mich gestern in meiner Geburtsklinik vorgestellt und die Hebamme meinte dort, dass aus ihrer Erfahrung bei einer Symphysenlockerung am besten ein Kaiserschnitt wäre damit es nach der Geburt keine Komplikationen mit der Symphyse gibt. Eigentlich möchte ich keinen Kaiserschnitt. Ist denn wirklich ein Kaiserschnitt notwendig?
Freundliche Grüße
sk
Re: Symphysenlockerung
einen Kaiserschnitt durchzuführen. Unter einer vaginalen Entbindung kann
die Lockerung zunehmen, so dass auch die Beschwerden stärker werden.
Fast immer sind diese Probleme aber nach der Entbindung von alleine
rückläufig.
Fazit: Ein Kaiserschnitt ist bei einer Symphysenlockerung
gerechtfertigt, wenn die werdende Mutter dies aufgrund der möglichen
Beschwerdenzunahme nach der Entbindugn wünscht, in der Regel kann aber
auch eine vaginale Entbindung angestrebt werden.
Ganz allgemein gilt: Bei einer großen Konferenz in den USA (NIH State of
the Sciencs 2006) wurde der Frage nachgegangen, ob ein Kaiserschnitt
oder eine vaginale Entbindung sinnvoller ist. Korrekterweise wurde
danach unterschieden, welche Entbindungsform geplant war. Komplikationen
bei einem Kaiserschnitt nach abgebrochenem vaginalen Entbindungsversuch
wurden also der vaginalen Entbindung zugeschrieben.
Diese Frage konnte nicht beantwortet werden.
Beide Entbindungsmethoden haben unterschiedliche Vor- und Nachteile.
Wahrscheinliche Vorteile der vaginalen Entbindung
- kürzerer stationärer Aufenthalt
- weniger Infektionen (z.B. Lungenentzündung oder Entzündung der
Gebärmutterschleimhaut)
- geringerer Rate an Narkosekomplikationen
- geringere Rate an Placenta praevia bei zukünftigen Schwangerschaften
- höhere Stillrate
- geringeres Risiko einer Uterusruptur bei folgenden Schwangerschaften
- höhere Rate an Atemstörungen beim Kind
- Probleme durch unreifes Kind bei frühem Kaiserschnitt
Wahrscheinliche Vorteile des Kaiserschnittes
- seltener schwere Blutungen
- vorübergehend niedrigere Rate an Harninkontinenz, dieser Vorteil war
allerdings bei Nachuntersuchungen nach 2 Jahren nicht mehr nachweisbar.
- Geringeres Risiko von Komplikationen bei einem geplanten Kaiserschnitt
als bei einem eventuell notwendig werdenden Notfallkaiserschnitt
- Geringere Rate an Totgeburten (die sonst nach der 40. SSW entstehen)
- Niedrigeres Risiko für Komplikationen des zentralen Nervensystem beim
Kind (z.B. Blutungen)
- Niedrigere Rate an Geburtsverletzugnen beim Kind
- Niedrigere Rate an Infektionen des Kindes
Zusammenfassend wurde festgestellt, dass die wissenschaftlichen Daten
nicht ausreichend sind um die Überlegenheit einer der beiden
Geburtsarten zu bevorzugen.
Wahrscheinlich ist es so, dass durch das höhere und mit jeden
Kaiserschnitt ansteigende Risiko für placenta praevia und andere
Störungen des Mutterkuchens ein Kaiserschnitt eher ungünstig ist für
Frauen, die noch mehrere Kinder gebären wollen.
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