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Sertralin / Mirtazapin

Hallo ! Drei Tage nach Ausbleiben der Periode (vor 10 Tagen) wurde meine SSW festgestellt. Bis zu diesem Tag habe ich morgens Sertralin 50mg und abends Mirtazapin 15 mg eingenommen. Muss ich befürchten, dass es dadurch zu Fehlbildungen oder sonstigen Schwierigkeiten kommen kann ?
Ich habe die Medikamente sofort abgesetzt und habe jetzt jede Stabilität verloren, mittlerweile habe ich sogar Suizidgedanken. Mein Psych. meinte, ich solle mich damit trösten, dass sich schwangere Frauen eigentlich nicht umbringen. Ich fühle mich absolut nicht ernstgenommen, die Depressionen werden immer schlimmer. Gibt es irgendein Antidepressiva, das in der SSW eingenommen werden kann ? Vielen Dank, Kirsten
Bisherige Antworten

Re: Sertralin / Mirtazapin

Hallo, nach dem derzeitigen Wissensstand gibt es nur wenige, sehr selten auftretende Erkrankungen, die durch eine Schädigung in der Zeit zwischen Zeugung und dem 32. Zyklustag entstehen (z.B. das sog. Prader-Willi-Syndrom oder das Beckwith-Wiedemann-Syndrom ). In den meisten Fällen einer Schädigung würde es zu einer Fehlgeburt kommen (man spricht bis zum 32. Zyklustag vom Alles oder Nichts Gesetz).
Es kann natürlich auch sein, dass sich die Schwangerschaft ganz normal weiterentwickelt.
Die o.g. Störungen sind sehr selten, so kommt das das Beckwith-Wiedemann-Syndrom nur in 1 von 14500 Schwangerschaften vor.
Das liegt deutlich unter dem statistischen Fehlbildungsrisiko, das für alle Schwangerschaften gilt.
Trizyklische Antidepressiva gelten als die Mittel der Wahl in der Schwangerschaft. In den 1970er Jahren bestand mal der Verdacht, dass Fehlbildungen verursacht werden könnten, dieser Verdacht hat sich aber nicht bestätigt. 80 Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft trizyklische Antidepressiva angewendet hatten wurden weiter beobachtet. Im Vorschulater gab es keine Auffälligkeiten bezüglich Intelligenz, Verhalten oder Sprachentwicklung.
Nach einer Langzeittherapie wurden allerdings Entzugssymptome beobachtet. Auch ein höheres Geburtsgewicht des Kindes scheint als Nebenwirkung vorzukommen.
Um die Dosierung in der Schwagnerschaft möglichst gering zu halten wird empfohlen, die Serumkonzentration im Blut zu kontrollieren.
Die meisten Erfahrungen gibt es mit den Wirkstoffen Amitryptilen, Clomipramin, Desipramin, Imipramin und Nortryptilen.
Wenn sie Selbstmordgedanken haben sollten sie möglichst schnell Hilfe in Anspruch nehmen. In der Schwangerschaft kann durchaus bei Notwendigkeit eine antidepressive Therapie durchgeführt werden.

Re: Sertralin / Mirtazapin

Hallo !
Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort.
Ich würce gerne eine Therapie machen, allerdings betragen die Wartezeiten hier 1,5 - 2 Jahre. Also eigentlich keine Chance.
Würden Sie sagen, dass eine medikamentöse Behandlung besser erst nach der 12. SSW durchgeführt werden sollte ? Wäre das Risiko einer Wirkung auf das Kind dann noch geringer ?
Sie würden sagen, die Anwendung eines trizyklischen AD wäre sicherer, als die Anwendung von Mirtazapin und Sertralin wie bisher ?
Vielen Dank noch einmal, Kirsten

Re: Sertralin / Mirtazapin

Dei trizyklischen Antidepressiva gelten als sicherer, weil mehr Erfahrungen bei der Anwendung in der Schwagnerschaft bestehen.
Es wäre günstig, wenn bis nach der 12. SSW gewartet werden könnte. Wenn es ihnen aber sehr schlecht geht ist auch ein früherer Beginn möglich.
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