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Retroplazentares Hämatom

Hallo Herr Dr. Nuding, ich hatte Ihnen schon viele Fragen zu meinen vorzeitigen Wehen und dem vorangegangenen T-Schnitt gestellt (Sie hatten zu einer erneuten Sektio geraten). Inzwischen ist alles ganz anders gekommen. In der 25. Woche musste ich in die Klinik mit starken Blutungen. Es hieß, dass sich durch die ständigen vorzeitigen Wehen ein Stück der Plazenta gelöst habe und dadurch ein retroplazentares Hämatom (im US mit 2,5 x 5,5 cm gemessen) entstanden sei. Ich wurde stationär aufgenommen, erhielt Partusisten und Mg intravenös sowie absolute Bettruhe verordnet. Im weiteren Verlauf kam es immer bei Absetzen des Tokolyse (später erhielt ich Tractocile da es zu fetalen Tachyarrythmien kam; wurde über mich mit Digitalispräperat (Lanitop) eingestellt)zweimal zu weiteren Blutungen (das Hämatom vergößerte sich jedesmal etwas). Am 31.01. waren trotz Tokolyse mit Tractocile und Dauergabe von Valium die Wehen nicht mehr zu stillen und da das Kind schon zu tief lag und der MM 5 cm geöffnet war, erfolgte die Entbindung spontan. Mit zwei Presswehen war mein Sohn da (SSW 30+3), lt. Hebamme eine "Bilderbuchgeburt". Sie erzählte mir hinterher, dass die Plazenta zu 2/3 nur noch aus aus dem Hämatom bestanden habe und sie vermutet, dass sich deswegen auch die Wehen nicht mehr länger unterdrücken ließen. Es war einfach an der Zeit, dass mein Sohn geboren wurde, denn länger hätte es ihm auch nicht mehr gut getan. Er wurde zum Schluß mit 4 x tgl. CTG überwacht, sie meint die Versorgung wäre schon noch i.O. gewesen, nur wachsen hätte er mit der Plazenta nicht mehr können. Nun meine Frage: Wodurch kommt so ein Hämatom an der Plazenta zustande? Tatsächlich durch die Ablösung von der Gebärmutterwand? Und diese durch vorzeitige Wehen? Mein MM war immer zu gewesen, der GMH im bei 4,5 cm und mehr, deshalb hieß es immer, die Wehen seien unbedenklich. Im Nachhinein erschreckt es mich auch, dass die tatsächliche Größe des Hämatoms auch im US nicht zu erkennen war. Wie wahrscheinlich ist eine Wiederholung bei einer erneuten SS? Danke und herzlicher Gruß
Bisherige Antworten

Re: Retroplazentares Hämatom

Hallo, wahrscheinlich(!) lagen bei ihnen Veränderungen der Blutgefäße des Mutterkuchens vor. Dadurch kam es zu einer Blutung. Das Blut sammelt sich dann als Hämatom an. Ob jetzt Blutung oder Hämatom die Wehen auslösten ist nich tzu sagen und lettzlich unerheblich.
Manche Schwangerschaftskomplikationen, wie z.B. eine vorzeitige Plazentalösung oder wiederholte Fehlgeburten kommen bei bestimmten Gerinungsstörungen (z.B. Antithrombinmangel, Protein C-Mangel, Protein S-Mangel, APC-Resistenz, Faktor V-Leiden, Hyperhomozysteinämie, Prothrombinmutation oder Antiphospholipidsyndrom) gehäuft vor. Bei o.g. Problemen kann deswegen eine Abklärung vor der nächsten Schwangerschaft Sinn machen. Je nach Befund kann bei einer weiteren Schwangerschaft dann eine Prophylaxe durch Heparin, ASS oder Folsäure durchgeführt werden.

Re: Retroplazentares Hämatom

Hallo und danke, noch eine kurze Nachfrage: Durch wen kann man diese Gerinnungsstörungen abklären lassen? Hausarzt oder Gyn.? Ich habe in dieser Schwangerschaft vorher zwei Monate Folsäure eingenommen (sogar höherdosiert auf Anraten meiner Gyn., da ich vor genau einem Jahr eine Fehlgeburt hatte. Bei dieser Fehlgeburt spielte die mangelnde Plazentaanhaftung oder irgendetwas in der Art wohl auch eine Rolle; ich hatte damals nichts eingenommen, da die Schwangerschaft nicht geplant war),
Danke nochmals für Ihre Mühe + Gruß

Re: Retroplazentares Hämatom

Hallo, beide Ärzte können die Abklärung durchführen. Wahrscheinlich hat ihr Frauenarzt damit aber mehr Erfahrungen.
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