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Psychischer Stress

Hallo Herr Dr.Nuding!
Mit meiner Tochter in der Schwangerschaft,hatte ich sehr viel Psychischen Stress,sie hatte auch 2 mal Nabelschnurumschlingung beim Hals,bekam aber keinen Kaiserschnitt,und dadurch hatte sie auch Kurzzeitigen Sauerstoffmangel vor 19 Jahren.
Seit 3 jahren ist die Diagnose gestellt worden sie hat eine Psychose,kann das alles gekommen sein nur durch den Psychischen Stress in der Schwangerschaft?
Und wenn das Kind 2 mal Nabelschnurumschlingung hat beim Hals,warum ist da kein Kaiserschnitt gemacht worden?
Ich bin jetzt 43,kann durch Sorgen und Ängste mit meiner Tochter,dadurch eine Schwangerschaft verhindert werden?Nehme seit 2 jahren kein Verhütungsmittel mehr und bin nie mehr Schwanger geworden wo ich aber noch nicht im Wechsel bin.
Bitte um eine Antwort und Danke!
Bisherige Antworten

Re: Psychischer Stress

Ob psychischer Stress der Mutter während der Schwangerschaft bleibende Auswirkungen auf die geistige, psychische und/oder körperliche Entwicklung der Kinder ist eine Frage, die zunehmend auf Interesse stößt. Zunehmend findet man Tagungen oder wissenschaftliche Arbeiten, die die Themen "pränatale Psychologie " oder "fetal programming" behandeln.
Schon lange ist bekannt, dass Stress ein Risikofaktor für vorzeitige Wehen und Frühgeburten sein kann.
Bisher gibt es aber eher wenig wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über fortbestehende psychische oder gesundheitliche Probleme. So halte ich es persönlich für nicht aussagekräftig, wenn vorgeburtliche Erlebnisse im Rahmen von Drogenerfahrungen, Hypnose oder Reinkarnationserlebnissen geschildert werden.
Tierversuche zeigten bei künstlich erzeugtem Stress (z.B. Isolation oder Schlafentzug bei den Muttertieren) Verhaltensauffälligkeiten bei den Jungtieren. Inwieweit sich diese Beobachtungen auf Menschen übertragen lassen ist aber nicht gesichert.
Das Problem ist, dass oft psychischer Stress nicht nur auf die Zeit der Schwangerschaft beschränkt ist. Wenn z.B. der Partner während der Schwangerschaft durch einen Unfall stirbt wird das die Mutter nicht nur während der Schwangerschaft sondern auch noch nach der Geburt belasten. Eine eher ängstliche Mutter macht sich nicht nur in der Schwangerschaft sondern auch danach noch gehäuft Sorgen.
Die bisher aussagekräftigste Untersuchung befasste sich mit der Auswirkung von Kriegserlebnissen in Holland während des zweiten Weltkrieges. Es wurden Erwachsene untersucht, deren Mütter in der Schwangerschaft Krieg erlebten. Da die Kämpfe in Holland nur relativ kurz andauerten handelte es sich um zeitlich recht gut begrenzten Stress. Bei den damals ungeborenen Kindern fanden sich im Erwachsenenalter häufiger Diabetes, Bluthochdruck und psychische Erkrankungen.
Es kann als sehr wahrscheinlich gelten, dass sehr starker psychischer Stress Auswirkungen auf die psychische Entwicklung des Kindes hat. Bei leichteren Problemen, wie einem Erschrecken oder nach einem Partnerstreit ist dagegen eine Auswirkung unwahrscheinlich.
Eine Psychose hat mit aller Wahrscheinlichkeit nicht eine Ursache sondern mehrere. So besteh tmeist auch eine erbliche Disposition und als Auslöser wird häufig Stress angesehen.
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