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Panikatacken

Hallo Hr. Dr. Nuding,
ich bin jetzt in der 34 SSW und das Kind wiegt ca. 2000 gramm. Aufgrund einer Darmentzündung werde ich wohl einen Kaiserschnitt bekommen und das Kind wird früher geholt. Ich habe seit ca. 3 Jahren mit einer Angststörung zu tun. Beklemmungen beim Atmen und ab und an Panikatacken, bin in psyschologischer Betreuung und habe es soweit im Griff. Jetzt habe ich aber die letzten Wochen immer mehr mit Beklemmungen zu tun und teilweise kurz vorm Einschlafen bekommme ich eine Panikatacke mit heftigem Herzrasen. Meist legt sich das nach 2 - 3 Minuten wieder und ich kann einschlafen. Kann das dem Kind schaden? Ist jetzt 2 mal passiert. Kann es sein, dass sich meine Symptome durch den Druck auf Lunge usw. verschlimmert haben?Hoffe es wird besser, wenn sich der Leib senkt....
Bisherige Antworten

Re: Panikatacken

Hallo
Ob psychischer Stress der Mutter während der Schwangerschaft bleibende Auswirkungen auf die geistige, psychische und/oder körperliche Entwicklung der Kinder ist eine Frage, die zunehmend auf Interesse stößt. Zunehmend findet man Tagungen oder wissenschaftliche Arbeiten, die die Themen "pränatale Psychologie " oder "fetal programming" behandeln.
Schon lange ist bekannt, dass Stress ein Risikofaktor für vorzeitige Wehen und Frühgeburten sein kann.
Bisher gibt es aber eher wenig wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über fortbestehende psychische oder gesundheitliche Probleme. So halte ich es persönlich für nicht aussagekräftig, wenn vorgeburtliche Erlebnisse im Rahmen von Drogenerfahrungen, Hypnose oder Reinkarnationserlebnissen geschildert werden.
Tierversuche zeigten bei künstlich erzeugtem Stress (z.B. Isolation oder Schlafentzug bei den Muttertieren) Verhaltensauffälligkeiten bei den Jungtieren. Inwieweit sich diese Beobachtungen auf Menschen übertragen lassen ist aber nicht gesichert.
Das Problem ist, dass oft psychischer Stress nicht nur auf die Zeit der Schwangerschaft beschränkt ist. Wenn z.B. der Partner während der Schwangerschaft durch einen Unfall stirbt wird das die Mutter nicht nur während der Schwangerschaft sondern auch noch nach der Geburt belasten. Eine eher ängstliche Mutter macht sich nicht nur in der Schwangerschaft sondern auch danach noch gehäuft Sorgen.
Die bisher aussagekräftigste Untersuchung befasste sich mit der Auswirkung von Kriegserlebnissen in Holland während des zweiten Weltkrieges. Es wurden Erwachsene untersucht, deren Mütter in der Schwangerschaft Krieg erlebten. Da die Kämpfe in Holland nur relativ kurz andauerten handelte es sich um zeitlich recht gut begrenzten Stress. Bei den damals ungeborenen Kindern fanden sich im Erwachsenenalter häufiger Diabetes, Bluthochdruck und psychische Erkrankungen.
Es kann als sehr wahrscheinlich gelten, dass sehr starker psychischer Stress Auswirkungen auf die psychische Entwicklung des Kindes hat. Bei leichteren Problemen, wie einem Erschrecken oder nach einem Partnerstreit ist dagegen eine Auswirkung unwahrscheinlich.
Ob bei Panikatacken ein risiko besteh tist schwer zu sagen. Wenn die se nur so kurz anhalten halte ich das aber für unwahrscheinlich.
Was die Panikatacken auslöst läßt sich nicht sagen.
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