Suchen Menü

Medikamente in der Frühschwangerschaft und Angst

Guten Tag Herr Dr. Nuding,
ich habe am Samstag einen positiven SS-Test gemacht, am Montag sah man im Ultraschall eine kleine Fruchtblase. Hcg-Blutwert ist bei 4000, ich sei wohl in der 5. ssw, für mich kam das alles sehr überraschend, da es immer hieß, ich bekomme keine Ovulation.
Nun mache ich mir riesige Sorgen, denn ich bin seit Jahren auf Sotalol angewiesen (2x 80mg), nach Rücksprache des Kardiologen schleiche ich das Medikament nun aus.
Zudem nahm ich Antidepressiva, einen SSRI (Sertralin). Ich habe das Medikament vor einer Woche plötzlich abgesetzt, da ich meine Tage nicht bekam und auf "Nummer sicher" gehen wollte. Ich bemerke nun ein wenig Schwindel, sonst nichts. Meiner Meinung nach bräuchte ich dieses Medikament eh nicht, da es mir rein nichts gebracht hat. Bin auch nicht depressiv...
Nun meine Frage: Kann das plötzliche Abstezen des Sertralins geschadet haben? Ich nahm es zuvor seit ca. 6 Wochen.
Auch meine Haare habe ich mir noch gefärbt, kurz vorm SS-Test. die Kopfhaut ist ja sehr durchlässig für Stoffe. Am Tag des SS-Tests erfuhr ich auch noch von einer Todesnachricht, worüber ich sehr geschockt war- mein Puls stieg aufgrund der Stresshormone sehr an.
All das und diese Stressshormone (ich habe bald Prüfungen) haben sicher sehr geschadet, ich gehe schon fast davon aus, dass ich einen Frühabort bekommen werde.
Was meinen Sie? Ich bin sehr verzweifelt...denn seit Jahren hoffe ich, schwanger zu werden und nun all diese schrecklichen Dinge!! Hätte ja auch nie gedacht, dass ich wirklich schwanger werde...
Danke im Voraus und besorgte Grüße!
PS: In einem Forum, was sich auf Medikamente in der SS spezialisiert hat, war ein posting nicht möglich
Bisherige Antworten

Re: Medikamente in der Frühschwangerschaft und Angst

Hallo, Sertralin gehört zu den sog. Serotonin-Reuptake-Hemmern.
Es sind bisher mehrere Tausend Anwendungen unter dieser Medikamentengruppe beobachtet worden. Eine eindeutige Häufung von Fehlbildungen wurde nicht beobachtet. Allerdings wird ein etwas erhöhtes Risiko für Herzfehlbildungen (besonders für Paroxetin) diskutiert.
Weiterhin wurde ein erhöhter Blutdruck im Lungenkreislauf (sog. persisitierende pulmonale Hypertonie) beobachtet, das Risiko scheint aber nur bei 1% zu liegen.
Weiterhin wurden nach der Geburt gehäuft Verhaltensauffälligkeiten wie Zittern, Übererregbarkeit, Atemprobleme oder ein auffälliges Schlafverhalten beobachtet.
In der Schwangerschaft sollten möglichst die Wirkstoffe Sertralin oder Citalopram angewendet werden.
Es wird aber diskutiert, dass eine bereits laufende Therapie mit anderen Wirkstoffen beibehalten werden kann, weil das Risiko einer Verschlechterung der Depression größer ist als das Risiko einer Schädigung des Kindes.
Wenn ein anderer Wirkstoff als Sertralin oder Citalopram aus dieser Gruppe angewendet werden muss besteht mit großer Wahrscheinlichkeit kein wesentliches Risiko. Sicherheitshalber sollte aber dann etwa in der 19. SSW ein Feinultraschall durchgeführt werden.
Sotalol ist kein Problem.
Insgesamt besteht kein großer Grund zur Sorge.
Meistgelesen auf 9monate.de
Rat und Hilfe zur Bedienung
Übersicht aller Foren

Mit der Teilnahme an unseren interaktiven Gewinnspielen sicherst du dir hochwertige Preise für dich und deine Liebsten!

Jetzt gewinnen