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Listerioseinfektion

Lieber Herr Doktor,
ich habe mich lt. Blutbefund (DNA/PCR) vor 10 Tagen - in der 25. SSW - mit Listeriose infiziert. Obwohl ich keine Ahnung habe woher!
Ich passe wirklich sehr auf, was ich esse.
Ich habe in der 1. Woche dann 2 mal täglich Erythromecin 500mg eingenommen. Der Blutwert war dann negativ. Dann wechselte ich Facharzt und der meinte ich solle sicherheitshalber das Antibiotikum 3 mal täglich 1 Woche lang nehmen. Jetzt muss ich wieder zur Blutkontrolle. Das Baby zeigt keine Auffälligkeiten.
Jetzt bin ich in der 27. Woche schwanger und weiß nicht mehr, was ich noch essen kann. Gestern machte ich einen Schweinsbraten. Ich holte mir von dem Fleischhauer, wo meine Mutter arbeitet, ein frisches Fleisch. Sie gab mir ein selbst aus dem Geschäft ausgelassenes Schmalz und Bratenfett dazu. (Dieses wird dort im Geschäft gesammelt, wenn der Topf voll ist nochmals 2 Minuten aufgekocht und dann in Plastikbecher portioniert und verkauft. Etwa 14 Tage dürfen sie das dann verkaufen.) Meinen Braten hatte ich gestern dann mit dem Schmalz und Bratenfett etwa 3 Stunden bei 165 C im Rohr. Habe ihn dann heiß mit viel Saft gegessen. Über Nacht im Eiskasten aufbewahrt und heute kalt am Brot gegessen. Können von diesem Essen (vor allem dem Schmalz aus dem Geschäft mit dem ich ja das Fleisch kochte und daraus ja der Bratensaft besteht) Listeriose-Gefahren ausgehen?
Bei allem was ich esse habe ich fürchterliche Angst. Ich versuche jetzt psychische Unterstützung bis zum Ende der Schwangerschaft zu bekommen.
Es wäre toll, wenn sie mir diese Frage beantworten könnten!
Herzlichen Dank!
Bisherige Antworten

Re: Listerioseinfektion

Hallo, das Problem ist, dass es kaum absolut sichere Lebensmittel bei der Listeriose gibt, sondern nur Lebensmittel mit grösserem und niedrigerem Risiko.
Welche Nahrungsmittel sind ziemlich sicher?
- frisch geöffnete Konserven
- frisch abgekochte und erhitzte Speisen
- frisch pasteurisierte Milch
- Hartkäse
- Joghurt (aus Industrieproduktion)
- Schokolade
- Kekse
- Marmelade
- rohe Karotten
- rohe Äpfel
- rohe Tomaten
Welche Nahrungsmittel sind besonders risikobehaftet?
- Wurstaufschnitt, Salami, Wurst-und Fleischpasteten, besonders wenn die geöffneten Packungen länger im Kühlschrank aufbewahrt wurden.
- Speisen, die nach dem Kochen lange (> 24 Stunden) aufbewahrt wurden (kalte Platte)
- rohes Fleisch (Tartar), speziell Hühnerfleisch
- Sandwich
- Räucherfisch
- grüner Salat
- angebrochene Proben von Mayonnaisen und Salatdressing
- rohe Milch und deren Produkte
- Weichkäse wie Romadur, Roquefort, Camembert, Brie, etc. (vor allem die Rinde davon)
- Frischkäse (Ricotta, Feta)
- Muscheln und andere Meeresfrüchte
- Sushi
Ein besonders hohes Risiko besteht bei den genannten Milchprodukten, wenn diese aus Rohmilch hergestellt werden.
Das Risiko einer Lsiterioseinfektion in der Schwangerschaft ist gering. Pro Jahr werden in Deutschland etwa 80 Fälle bekannt, bei einer wahrscheinlich rel. hohen Dunkelziffer rechnet man mit etwa 200 Fällen pro Jahr.
Allein statistisch ist es höchst unwahrscheinlich, dass nochmal eine Infektion auftritt.
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