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Heparin bei Gerinnungsstörung+ Plazentaentwicklung

Hallo,
ich hatte Ihnen vor einiger Zeit bereits eine Frage zum Thema Thrombophilie und Schwangerschaft gestellt.
Inzwischen hab ich mich etwas ausführlicher mit diesem Thema befasst.
Ich bin in der 26. SSW, habe eine kombinierte Thrombophilie, von der ich erst seit der 17. Woche weiß und spritze nun seit der 21. Woche 1x täglich Clexane 60. Ich bin in einem Speziallabor für Gerinnungsdiagnostik in Betreuung. Lt. den Ärzten dort, wäre eine frühere Verabreichung des Heparins nicht indiziert gewesen, da meine Gerinnungsaktivierung bis eben zur 20. Woche noch nicht ausgeprägt war, also die Werte im grünen Bereich waren. Von daher wäre meine Gerinnungsstörung noch rechtzeitig erkannt worden.
Auch bei einer weiteren Schwangerschaft würde man erst dann mit Heparin anfangen, wenn eben wieder eine Gerinnungsaktivierung einsetzt (egal ob das nun in der 10. oder 30. Woche ist...). Lt. der Ärzte dort kann die Gerinnung auch unabhängig von einer Thrombophilie in Ordnung oder eben nicht in Ordnung sein, man müsste immer den konkreten Fall betrachten. Eine rein prophylaktische Heparinisierung ohne Gerinnungsaktivierung wäre zwar möglich aber nicht notwendig.
Nun habe ich aber gelesen, dass bei einer Gerinnungsstörung immer von Anfang der Schwangerschaft an Heparin gespritzt werden sollte, v.a. auch wegen der Entwicklung der Plazenta.
Gehen die Meinungen in diesem Bereich auseinander oder kann ich davon ausgehen, dass in meinem Fall mit meinen Werten die für mich richtige Therapie gewählt wurde??
Ich habe den Eindruck, dass die Ärzte dort sehr viel Erfahrung mit der Betruung von Schwangeren mit Gerinnungsstörungen haben.
Allerdings bin ich nicht sicher, ob sich die Behandlung eben nicht v.a. auf die Thrmoboseprophylaxe meinerseits bezieht und nicht auch den positiven Ausgang der Schwangerschaft im Blick hat.
In der 22. Woche wurde ein Feinultraschall + Doppler gemacht. Es war soweit alles unauffällig bis auf ein angedeutetes Notching der rechten A. uterina. Der Arzt meinte aber, dass dies in der 22. Woche noch nichts zu bedeuten hätte. In zwei Wochen (28. Woche) habe ich einen Termin zur Doppler- Kontrolle.
Wie schätzen Sie die Lage ein (bezüglich meiner Fragen oben)?
Und kann ich mit dem derzeitigen Stand davon ausgehen, dass sich die Plazenta ausreichend gut entwickelt hat?
Ich bin einfach beunruhigt, weil ich von so vielen Komplikationen lese...
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Bisherige Antworten

Re: Heparin bei Gerinnungsstörung+ Plazentaentwicklung

Hallo, das Ganze ist etwas seltsam.
Die Gerinnungsfaktoren sind in der Schwangerschaft immer verändert und es gibt kaum sinnvolle Normwerte.
Deswegen wird auch empfohlen, die Abklärung einer Thrombophilie immer außerhalb der Schwangerschaft durchzuführen.
Weiterhin ist bekannt, dass es fast immer sinnvoll ist, möglichst frühen mit einer Prophylaxe zu beginnen.
Welche Werte waren denn verändert?

Re: Heparin bei Gerinnungsstörung+ Plazentaentwick

Die genaue Diagnose lautet:
-Faktor V Leiden Mutation heterozygot und
-Faktor V HR2 Haplotyp heterozygot
Als Werte zum Test der aktuellen Gerinnungsaktivierung wurden bestimmt und werden während der Schwangerschaft weiterhin im 4- wöchentlichen Abstand bestimmt (ich nenne nur die veränderten):
- D- Dimer (in der 17. Woche bei 645 ng/ml, in der 20. Woche bei 880)
-TAT- Komplex
als Normwert ist bei den D- Dimer außerhalb der SS alles
außerdem CRP, Gerinnungsfaktoren 7+8, seit Heparinisierung Anti- XA Aktivität --> waren aber bisher okay.
Ich nehme während meiner Betreuung in der Praxis auch an einer Studie "EThIG- Studie" (Effektivität von Thromboseprophylaxe in der Gravidität) teil und bin nach den Kriterin dieser Studie in der Risikostufe 2 eingeordnet. Nach diesen Richtlinien werde ich auch behandelt...
- vielleicht ist diese Information für sie auch interessant.
Danke für Ihre Mühe...!!

Re: Heparin bei Gerinnungsstörung+ Plazentaentwick

Hallo, die Faktor V-Mutation ist genetsich bedingt. Dadurch besteht immer ein erhöhtes Thromboserisiko. Wenn bei ihnen oder in der Verwandtschaft schon Thrombosen aufgetreten sind oder gehäufte Schwangerscahftskomplikationen beobachtet wurden ist eine Heparinprophylaxe von Beginn der Schwangerschaft an indiziert, sonst nur im Wochenbett.
D-Dimere sind in der Schwangerschaft eigentlich immer erhöht. Deswegen ist es verwunderlich, dass davon eine Heparinprophylaxe abhängig gemacht wird.
Die einzige mir bekannte Arbeit die sich mit "Normwerten" in der Schwangerschaft befasst fand im zweiten Schwangerschaftsdrittel einen mittleren Wert von 554 miteiner 95Perzentile (das wird oft als Grenzwert genutzt) von 1205.

Re: Heparin bei Gerinnungsstörung+ Plazentaentwick

Hallo, meine Großmutter ist an einer Lungenembolie verstorben, ansonsten sind weder bei mir noch bei Verwandten Thrombosen oder Schwangerschaftskomplikationen bisher aufgetaucht.
Habe ich Sie richtig verstanden, dass bei einem Faktor-V- Leiden eine Störung der Plazentareifung eher unwahrscheinlicher als bei anderen Thrombophilien (denn ansonsten würde ja auch dann immer prophylaktisch Heparin verordnet?!)?
Meine Sorge ist einfach, dass aufgrund des Faktor- V- Leidens die Plazenta nicht gut "ausgebildet" ist, da ich am Anfng ja aucb kein Heparin spritzte.

Re: Heparin bei Gerinnungsstörung+ Plazentaentwick

Di eLungenembolie der Großmutter reicht eigentlich schon als Indikation für eine Heparinprophylaxe von Beginn der Schwagnerschaft an aus.
Bei einer heterozygoten Faktor V Mutation alleine ohne zusätzliche Risikofaktoren ist das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen so gering, dass nicht zu einer Heparinprophylaxe geraten wird.
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