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Grippaler Infekt und Listeriose

Sehr geehrter Dr. Nuding,
vor einer Woche hatte ich (25. SSW) einen grippalen Infekt, der sich in sehr starken Kopfschmerzen und hohem Fieber (> 39) äußerte. Ich war wegen der starken Kopfschmerzen sogar zwei Tage im Krankenhaus und habe dort Paracetamol i.v. erhalten. Nach einer Woche ging es mir wieder gut. Das ist meine zweite Schwangerschaft und ich kenne die Risiken der Listeriose und habe diesbezüglich (Rohmilch, geräucherter,roher Fisch und Fleisch) natürlich aufgepasst. Dennoch lese ich immer wieder, dass es auch durch Wurtsaufschnitt u.a. Lebensmittel zu einer Listeriose kommen kann. Nun mache ich mir natürlich Sorgen, dass hinter meinem grippalen Infekt eine Listeriose steckt. Meine Frauenärztin sagte, man könne eine Listeriose nicht über das Blut nachweisen und nur ein späterer Ultraschall beim Kind würde Aufschluss über eine mögliche Infektion geben - sehen Sie das ebenso? Ist meine einzige Möglichkeit also abwarten? Wie wahrscheinlich ist eine Lieriose überhaupt? Meine kleine Tochter hatte vor meinem grippalen Infekt auch eine Infektion mit hohem Fieber und wir waren im Anschluss noch verreist, was für mich eine große Anstrengung war - ist es nicht wahrscheinlicher, dass ich deshalb krank geworden bin?
In einem Beitrag von Dr. Warm schrieb er, dass eine Listeriose 2-phasig verläuft - was meint er damit?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Bisherige Antworten

Re: Grippaler Infekt und Listeriose

Hallo
Ihre FÄ hat prinzipiell recht.
Das Problem bei der Listeriose ist, dass die Inkubationszeit (Zeit zwischen Ansteckung und Erkrankung) 3 - 70 Tage dauern kann und dass es keine einfachen Test wie bei Röteln gibt, um die Infektion nachzuweisen.
Die meisten Erwachsenen (>90%) besitzen bereits Antikörper gegen Listerien aus früheren Kontakten, deswegen ist der Wert dieses Testes zum Nachweis einer frischen Infektion gering. Aus einem positiven Ergebnis darf man auch nicht den Schluß eines zuverlässigen Schutzes vor einer Infektion ziehen, denn Träger der schützenden Immunität sind die zellvermittelten Immunreaktionen nicht die Antikörper.
Leider wird eine Listeriose deswegen meist erst festgestellt, wenn schon Probleme beim Kind aufgetreten sind. Bei Verdacht muss der Erreger direkt z.B. aus dem Blut nachgewiesen werden.
Infos finden Sie auch unter: http://www.9monate.de/Listeriose.html
Insgesamt ist das Risiko einer Infektion in der Schwangerschaft aber zum Glück eher gering. Pro Jahr werden in Deutschland etwa 80 Fälle bekannt, bei einer wahrscheinlich rel. hohen Dunkelziffer rechnet man mit etwa 200 Fällen pro Jahr.

Re: Grippaler Infekt und Listeriose

Sehr geehrter Dr. Nuding,
vielen Dank für Ihre Antwort. Könnten Sie bitte noch auf meine letzte Frage zum 2-phasigen Verlauf der Listeriose (laut Dr. Warm) etwas sagen? Und noch etwas: Sollte der Ultraschall in Zukunft keine Auffälligkeiten beim Kind ergeben, kann ich dann davon ausgehen, dass es sich wirklich nur um einen grippalen Infekt gehandelt hat?

Re: Grippaler Infekt und Listeriose

Ich kann ihnen leider nicht sagen, was Dr. Warm damit gemeint hat.
Wenn der Ultraaschall unauffällig bleibt ist eine Listerioseinfektion höchst unwahrscheinlich.
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