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Geburtseinleitung

Hallo,
bin in der 39 SSW (ET ist der 30.03.).
habe seit der 12 SSW Bluthochdruck der seit Anfang Februar nun mit 3x2 Stück Presinol 250 einigermaßen im Rahmen gehalten wird (140/90).
War gestern wieder beim Frauenarzt und der meinte, mein Baby rutscht noch nicht ins Becken, weil es anscheinend sehr groß ist. Sie möchte aufgrund der Risikoschwangerschaft (war aufgrund Verdachtes auf Schwangerschaftsvergiftung auch mal im Krankenhaus) am Entbindungstermin die Geburt einleiten lassen. Sie meinte aber auch, daß das nicht unbedingt funktionieren muß, weil das Baby auch dann nicht weiter nach unten rutsch und auf normalem Weg nicht zur Welt kommen kann.
Ist es sinnvoll, überhaupt eine normal Geburtseinleitung zu machen oder wäre ein Kaiserschnitt in diesem Falle sinvoller?
Bisherige Antworten

Re: Geburtseinleitung

Hallo, in der Regel ist es sinnvoll, erst einmal einen vaginalen Entbindungsversuch zu starten. Wenn es Probleme gibt kann immer noch ein Kaiserschnitt durchgeführt werden.
Bei einer großen Konferenz in den USA (NIH State of the Sciencs 2006) wurde der Frage nachgegangen, ob ein Kaiserschnitt oder eine vaginale Entbindung sinnvoller ist. Korrekterweise wurde danach unterschieden, welche Entbindungsform geplant war. Komplikationen bei einem Kaiserschnitt nach abgebrochenem vaginalen Entbindungsversuch wurden also der vaginalen Entbindung zugeschrieben.
Diese Frage konnte nicht beantwortet werden.
Beide Entbindungsmethoden haben unterschiedliche Vor- und Nachteile.
Wahrscheinliche Vorteile der vaginalen Entbindung
- kürzerer stationärer Aufenthalt
- weniger Infektionen (z.B. Lungenentzündung oder Entzündung der Gebärmutterschleimhaut)
- geringerer Rate an Narkosekomplikationen
- geringere Rate an Placenta praevia bei zukünftigen Schwangerschaften
- höhere Stillrate
- geringeres Risiko einer Uterusruptur bei folgenden Schwangerschaften
- höhere Rate an Atemstörungen beim Kind
- Probleme durch unreifes Kind bei frühem Kaiserschnitt
Wahrscheinliche Vorteile des Kaiserschnittes
- seltener schwere Blutungen
- vorübergehend niedrigere Rate an Harninkontinenz, dieser Vorteil war allerdings bei Nachuntersuchungen nach 2 Jahren nicht mehr nachweisbar.
- Geringeres Risiko von Komplikationen bei einem geplanten Kaiserschnitt als bei einem eventuell notwendig werdenden Notfallkaiserschnitt
- Geringere Rate an Totgeburten (die sonst nach der 40. SSW entstehen)
- Niedrigeres Risiko für Komplikationen des zentralen Nervensystem beim Kind (z.B. Blutungen)
- Niedrigere Rate an Geburtsverletzugnen beim Kind
- Niedrigere Rate an Infektionen des Kindes
Zusammenfassend wurde festgestellt, dass die wissenschaftlichen Daten nicht ausreichend sind um die Überlegenheit einer der beiden Geburtsarten zu bevorzugen.
Wahrscheinlich ist es so, dass durch das höhere und mit jeden Kaiserschnitt ansteigende Risiko für placenta praevia und andere Störungen des Mutterkuchens ein Kaiserschnitt eher ungünstig ist für Frauen, die noch Kinder gebären wollen.
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