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Fruchtwasseruntersuchung

Guten Tag Herr Dr. Nuding,
erst einmal möchte ich Ihnen ein Lob aussprechen, da ich es neben dem Arztbesuch als sehr hilfreich empfinde, auch hier ein Forum zu finden, in welchem ich meine Fragen auf kompetente Weise beantwortet weiß.
Ich bin in der 14. SSW und stehe aktuell vor einer schwerwiegenden Entscheidung. Am Montag der vergangenen Woche (Zeitpunkt: SSW-Woche nach SSL (63mm): 12 / SS-Tag:1) habe ich pro forma ein Ersttrimesterscreening durchführen lassen, bei dem mir zunächst (nach Durchführung der Nackentransparenz-Messung mit einem Durchmesser von 1 mm) der gute Verlauf der Schwangerschaft und die gesunde Entwicklung des Kindes bestätigt wurde. Am Freitag erhielt ich dann das Blutergebnis mit einer gänzlich anderen Prognose:
protein A (PAPP-A) = 1.30 (IU/1)
protein A (PAPP-A) (MOM) = 0.40
Freies ß-HCG = 66.4 (IU/1)
Freies ß-HCG (MOM) = 1.99
Altersrisiko = 1:507
Risiko für Trisomie 21 (biochemisch) = 1:52
Down-Risiko inkl. NT Messung = 1:278
Mein Freund möchte jetzt eine Fruchtwasser-Untersuchung durchführen lassen, ich selber habe zwar einerseits Angst ggf. den Anforderungen eines behinderten Kindes nicht gerecht zu werden und/oder auch die Partnerschaft damit zu belasten, sehe aber ebenfalls furchtsam dem Termin am 26.06. zur FWU entgegen. Da mein FA mir bescheinigt hat, dass mein Kind ein lebhaftes ist (regelrechte "Turnübungen" bei den Ulktraschall-Untersuchungen) stellt sich mir die Frage, was passiert, wenn das Kind von der Nadel getroffen wird? Ich weiß, dass das nur selten passiert, dennoch passiert so etwas.
Soweit meine erste Frage.
Vielleicht können Sie mir auch mit der Frage helfen, ob eine FWU bei den obigen Untersuchungs-Ergebnissen überhaupt Sinn macht, trotzdem mein FA mir gerade heute wieder bestätigte, dass im Ultraschall alles sehr schön aussieht (NT, Nasenbein, Länge des Oberschenkel/Oberarms, Durchmesser von Kopf und Bauch, selbst die Hände und Füße).
Auf Ihre Antwort hoffend,
grüßt Sie herzlich
M. Eden
Bisherige Antworten

Re: Fruchtwasseruntersuchung

Hallo
Zur Frage einer Fruchtwasseruntersuchung oder Chorionzottenbiopsie kann
man ihnen nicht raten, sondern Sie nur beraten.
Ab einem Risiko von 1:380 (das entspricht dem durchschnittlichen Risiko
einer 35jährigen) wird in der Regel eine Fruchtwasseruntersuchung oder
eine Chorionzottenbiopsie angeboten.
Ob für Sie eine FU sinnvoll ist hängt von Ihrer individuellen
Einstellung ab. Für eine Frau, die auch ein Kind mit einer Trisomie
annehmen würde macht eine FU kaum Sinn, da Sie zwar das Risiko einer
Komplikation (Fehlgeburtsrisiko 0,5% für die Amniocentese, mind. 1% für
die Chorionzottenbiospie) eingeht, aber sich keine Konsequenzen
ergeben. Andere Frauen möchten ein behindertes Kind mit möglichst großer
Sicherheit verhindern und lassen auch bei einem niedrigen Risiko eine FU
durchführen.
Das Risiko einer Fruchtwasseruntersuchung liegt statistisch bei 0,5-1%,
ist aber nicht bei allen Frauen gleich.
So haben Frauen, die älter als 40 Jahre alt sind ein doppelt so hohes
Risiko wie Frauen zwischen 20 und 34 Jahren.
Bei Frauen, bei denen in der jetzigen Schwangerschaft Blutungen
aufgetreten waren besteht ein doppelt so hohes Risiko wie bei Frauen
ohne Blutungen.
Frauen, die schon drei oder mehr Fehlgeburten hatten haben ein dreifach
erhöhtes Risiko.

Re: Fruchtwasseruntersuchung

Wenn das Risiko einer Fehlgeburt infolge einer Fruchtwasseruntersuchung nicht bei jeder Frau gleich hoch ist, können auch Faktoren wie das Vorhandensein einer Autoimmunerkrankung (bei mir: Hashimoto-Thyreoiditis) sowie starkem Heuschnupfen mit astmatischem Husten zusätzliche Risikofaktoren darstellen?

Re: Fruchtwasseruntersuchung

Hallo, eine Autoimmunerkrankung erhöht prinzipiel das Fehlgeburtsrisiko. Ob das Risiko einer FU dadurch erhöht wird ist nicht bekant. Ich halte das für möglich, aber für eher unwahrscheinlich.
Heuschnupfen ist kein Problem.

Re: Fruchtwasseruntersuchung

Wenn das Risiko einer Fehlgeburt infolge einer Fruchtwasseruntersuchung nicht bei jeder Frau gleich hoch ist, können auch Faktoren wie das Vorhandensein einer Autoimmunerkrankung (bei mir: Hashimoto-Thyreoiditis) sowie starkem Heuschnupfen (inkl. heftiges Niesen) mit astmatischem Husten zusätzliche Risikofaktoren darstellen?
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