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Frage

Hallo Herr Dr. Nuding.
Meine beste Freundin war letzte Woche mit mir beim FA, denn sie hatte nach mir nen Termin zu normalen Vorsorgeuntersuchung.
Sie verliess das Sprechzimmer kreidebleich und sagte nur das sie in der 9. Woche schwanger sei was Ihr aber nicht auffiel da sie sehr unregelmässig Ihre periode bekam.
Jetzt macht sie sich natürlich schwere Vorwürfe, da sie bis dato ca 30-40 Zigaretten am Tag geraucht hat. In wie weit hat sie damit schon Ihrem Baby geschadet? Sie ist völlig am Ende da der Vater des Kindes vor kurzem tödlich verunglückte, sie sich dafür umso mehr auf sein Baby freut aber denkt sie hätte dem Kleinen starken Schaden zugefügt.
Auch wollte ich wissen wie es sich mit dem seelischen Befinden in der Schwangerschaft hält. Sie weint sehr viel, vor Trauer. Das Baby spührt doch sowas!?!
Es ist eine schwere Zeit,wohin kann sie sich wenden um professionelle Hilfe zu bekommen?
SIe hat Angst nicht für voll genommen zu werden. Ich muss zugeben das ich Ihr auch keine grosse Hilfe bin und sie auch nur in den Arm nehmen kann.
LG und vielen Dank
Christina und Stephanie
Bisherige Antworten

Re: Frage

Hallo, ausführliche infos zum Rauchen finden sie unter: http://9monate.qualimedic.de/Rauchen_in_der_schwangerschaft.html
Ob psychischer Stress der Mutter während der Schwangerschaft bleibende Auswirkungen auf die geistige, psychische und/oder körperliche Entwicklung der Kinder ist eine Frage, die zunehmend auf Interesse stößt. Zunehmend findet man Tagungen oder wissenschaftliche Arbeiten, die die Themen "pränatale Psychologie " oder "fetal programming" behandeln.
Schon lange ist bekannt, dass Stress ein Risikofaktor für vorzeitige Wehen und Frühgeburten sein kann.
Bisher gibt es aber eher wenig wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über fortbestehende psychische oder gesundheitliche Probleme. So halte ich es persönlich für nicht aussagekräftig, wenn vorgeburtliche Erlebnisse im Rahmen von Drogenerfahrungen, Hypnose oder Reinkarnationserlebnissen geschildert werden.
Tierversuche zeigten bei künstlich erzeugtem Stress (z.B. Isolation oder Schlafentzug bei den Muttertieren) Verhaltensauffälligkeiten bei den Jungtieren. Inwieweit sich diese Beobachtungen auf Menschen übertragen lassen ist aber nicht gesichert.
Das Problem ist, dass oft psychischer Stress nicht nur auf die Zeit der Schwangerschaft beschränkt ist. Wenn z.B. der Partner während der Schwangerschaft durch einen Unfall stirbt wird das die Mutter nicht nur während der Schwangerschaft sondern auch noch nach der Geburt belasten. Eine eher ängstliche Mutter macht sich nicht nur in der Schwangerschaft sondern auch danach noch gehäuft Sorgen.
Die bisher aussagekräftigste Untersuchung befasste sich mit der Auswirkung von Kriegserlebnissen in Holland während des zweiten Weltkrieges. Es wurden Erwachsene untersucht, deren Mütter in der Schwangerschaft Krieg erlebten. Da die Kämpfe in Holland nur relativ kurz andauerten handelte es sich um zeitlich recht gut begrenzten Stress. Bei den damals ungeborenen Kindern fanden sich im Erwachsenenalter häufiger Diabetes, Bluthochdruck und psychische Erkrankungen.
Es kann als sehr wahrscheinlich gelten, dass sehr starker psychischer Stress Auswirkungen auf die psychische Entwicklung des Kindes hat. Bei leichteren Problemen, wie einem Erschrecken oder nach einem Partnerstreit ist dagegen eine Auswirkung unwahrscheinlich.
Ansprechpartner wäre zuerst der Frauenarzt. Dieser kann eventuell weitervermitteln.
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