Sehr geehrter Herr Dr.,
ich habe 02/2003 eine Not-Sectio bei vorzeitiger Plazentalösg. gehabt. Mein Sohn kam tot zur Welt. Ursache bis heute unklar, da keine Risiken vorlagen. Im 07/2006 habe ich nach primärer Re-Sectio nach Einsetzen der Wehentätigkeit einen gesunden Sohn bekommen. Nach Öffnen der Bauchdecke stellte sich schwartig vernarbtes Gewebe dar, die Blase war vorgewölbt und bis zum unteren Corpusbereich hochgezogen, dahinter die Fruchtblase mit kindlichem Schädel, Uterusvorwand gab es zentral nicht mehr. Verwachsungen mit der Harnblase, deshalb Abpräperieren nach kaudal und Versuch der Vereinigung der lateralen Muskulatur, um den zentralen Defekt zu mindern, gelingt einigermaßen... - gedeckte, alte Uterusruptur (nicht durch beginnende Wehentätigkeit hervorgerufen). Im Entlassungsbericht wird durch die Operateurin zweimal darauf hingewiesen, dass dringend von einer weiteren Schwangerschaft abzuraten ist.
Ich wünsche mir aber noch ein Kind - ist dies wirklich absolut unmöglich und wirklich zu risikoreich für Mutter und werdendes Leben? Wie lang sollte man grundsätzlich nach einer Sectio warten mit einer erneuten Schwangerschaft? Wodurch kann diese alte, gedeckte Uterusruptur in meinem Bauch entstanden sein, wenn sie nicht durch Wehentätigkeit (wie man sehr oft liest oder hört) passiert ist? Stimmt es, dass mit zunehmendem Alter das Bindegewebe der Muskulatur einer Frau nachläßt und das Risiko für eine Uterusruptur bei erneuter, später Schwangerschaft dadurch noch mehr erhöht ist? Vielen Dank für Ihre Antworten.
Mit freundlichem Gruß