Ersttrimesterscreening
Habe heute 12+6 SSW den Ersttrimestertest (Messung Nackenfalte + 2 Blutwerte) machen lassen. Die FA-Praxis, die diesen Test durchgeführt hat, hat sich u. a. auf vorgeburtliche Untersuchungen/Pränataldiagnostik spezialisiert und die Praxis konnte auch die entsprechenden Zertifikate aufweisen.
Ich habe gerade per Telefon die Ergebnisse kurz wie folgt mitgeteilt bekommen:
Nackenfalte: 1,7 mm
SSL: 67 mm
Risiko anhand der Bluttests (Papp-A und HCG): 1:143
Mein persönliches Gesamtrisiko: 1:705
Ich bin 26 1/2 Jahre alt.
Gem. des FA war die Nackenfalte vollkommen okay und die schlechten Blutwerte haben mein Risiko erhöht.
Das Risiko bei einer Frau meines Alters läge bei ca. 1:882.
Wie kann ich das Ergebnis jetzt bewerten?
Ich bin jetzt total verunsichert. Hatte ehrlich gesagt mit einem besseren Ergebnis gerechnet!
Muss ich mir wg. den schlechten Blutwerten (1:143) sorgen machen? Welche Werte sind ausschlaggebender für die Wahrscheinlichkeit der Trisomie 21 - Blutwerte oder Größe/Maße der Nackenfalte?
Würden Sie zu einer weiterführenden invasiven Untersuchung raten?
(Mein FA hat mir nur am Telefon "relativ nüchtern" mitgeteilt, dass bei einem Gesamtergebnis höher als 1:300 zu einer Fruchtwasseruntersuchung geraten wird - auf meine pers. Werte ist er leider nicht weiter eingegangen).
Für eine kurze Rückantwort vielen Dank.
Mfg
Corinna H.
Re: Ersttrimesterscreening
Das Risiko ist so zu verstehen: Von 706 Frauen mit ihrem Risiko hat eine
Frau ein Kindmit Trisomie 21 und 705 Frauen haben ein Kind ohne Trisomie
21.
Ab einem Risiko von 1:380 (das entspricht dem durchschnittlichen Risiko
einer 35jährigen) wird in der Regel eine Fruchtwasseruntersuchung oder
eine Chorionzottenbiopsie angeboten.
Ob für Sie eine FU sinnvoll ist hängt von Ihrer individuellen
Einstellung ab. Für eine Frau, die auch ein Kind mit einer Trisomie
annehmen würde macht eine FU kaum Sinn, da Sie zwar das Risiko einer
Komplikation (Fehlgeburtsrisiko 0,5% für die Amniocentese, mind. 1% für
die Chorionzottenbiospie) eingeht, aber sich keine Konsequenzen ergeben.
Andere Frauen möchten ein behindertes Kind mit möglichst großer
Sicherheit verhindern und lassen auch bei einem niedrigen Risiko eine FU
durchführen.
Bei ihnen wäre die Wahrscheinlichkeit, ein gesundes Kind durch die
Fruchtwasseruntersuchung zu verlieren größer als die
Wahrscheinlichkeit, dass das Kind eine Trisomie hat.
Ob die Blutwerte auch einzeln wichtig sind wird diskutiert.
Ausschlaggebend ist das Gesamtrisiko. bei sehr schlechten Blutwerten
wird z.B. zur weiteren Abklärung einem Feinultraschall geraten.
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