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DHA und Geburtsgewicht

Hallo Herr Dr. Nuding,
ich habe gelesen, daß man durch Substitution von DHA Präperaten die geistige Entwicklung des Kindes fördert & die OE3 Fettsäuren ein erhöhtes Geburtsgewicht zur Folge haben.
In meiner letzten Schwangerschaft bekam ich aufgrund von Makrosomie meines Sohnes (ohne DHA eingenommen zu haben) und Geburtsstillstand eine sec. Sectio. Würden Sie mir unter diesen Umständen von DHA Präperaten in meiner zweiten Schwangerschaft abraten?
Danke und beste Grüße!
Bisherige Antworten

Re: DHA und Geburtsgewicht

Hallo, nach neuesten Forschungen kann die Einnahme von Docosahexaensäure (DHA) das Gehirn von Frühgeburten schützen.
Bei reifen Kindern ist kein Nutzen bewiesen.
Vorher haben Sie die Information, dass das Geburtsgewicht erhöht wäre? Mir ist das nicht bekannt.

Re: DHA und Geburtsgewicht

Ich habe einen Artikel darüber gefunden. Vielleicht habe ich ihn auch falsch verstanden. Da stand eben etwas von auffallend hohem Geburtsgewicht. Weiß nicht ob ich ihn hier posten darf. Ansonsten einfach löschen...
STUDIE: (Wichtig ist der letzte Absatz aber interessant der gesamte Beitrag):
SANUM-Post: "Therapeutische Anwendung von Fischöl in der Geburtshilfe", Wolfgang Rothe
"Aufgrund des auffällig hohen Geburtsgewichtes der Kinder, die auf den Faröer-Inseln zur Welt kamen, registrierte S.F.Olsen die Schwangerschafts- und Geburtsverläufe aller Erstgebärenden, die zwischen 1982 und 1984 dort niederkamen mit denen im übrigen Dänemark" (s. auch M. Odent in "Prenatal Care and Sea Fish" in European Journal of Obstetrics & Gynecology 68, 12996, S. 49-51). Die Studie läßt vermuten, daß der hohe Konsum von n-3-Fettsäuren die Gestationsperiode verlängert, weil diese Fettsäuren die uterine Prostaglandinsynthese hemmen. Allerdings könnte diese Wirkung auch die höhere Mortalitätsrate der Neugeborenen auf den Faröern erklären. "Wie man aus dem Einsatz von Prostaglandin-Synthesehemmern in der Geburtshilfe weiß, verschließt sich unter einer solchen Behandlung der Ductus art. Botalli frühzeitig und führt zu erhöhten Drücken im pulmonalen Gefäßbett." Dies bedeutet, daß bei Frauen mit einem erhöhten Frühgeburtsrisiko eine dosierte Gabe von Fischöl eine willkommene therapeutische Wirkung haben könnte. Wie die klinische Studie von Olsen (THE LANCET, Vol. 339, 1992, S. 1003-1007) bestätigte, schien die Auslösung des Geburtsvorganges durch die Modifikation des Prostaglandinmusters mit Fischöl entscheidend verzögert zu sein. Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Lipidforschung ist, daß für die Entwicklung des ZNS in der fetalen und frühkindlichen Entwicklung n-3-Fettsäuren, besonders das DHA, notwendig sind. Auch Frauen, die nicht zu Frühgeburten neigen, sollten deshalb nicht ganz auf die Zufuhr von n-3-Fettsäuren verzichten. Allerdings dürften dafür bereits kleine Mengen (1-2g Fischöl/Tag) und der Verzicht auf künstliche Fettsäuren aus Fast-Food-Produkten bei normalen Schwangerschaften ausreichen. Das Verhältnis von n-3-Fettsäuren und n-6-Fettsäuren sollte 1:5 betragen. Da der Fötus die Docosahexaensäure nicht ausreichend synthetisieren kann, sollten Frauen, die eine Schwangerschaft planen, schon vor der Konzeption und in den ersten Schwangerschaftsmonaten eine Grundversorgung mit n-3-Fettsäuren sicherstellen. Besonders ab der 24. Schwangerschaftswoche benötigt der Fetus für sein rasantes Wachstum n-3-Fettsäuren. Seit 1991 wird auch eine Anreicherung der Säuglingsnahrung mit langkettigen Fettsäuren für nicht-gestillte Babies und Frühgeborene von den europäischen Pädiatern empfohlen. (B. Koletzko in Ärztezeitung 46, 1994)
"Während die Wirkung von Fischöl auf den Serumcholesterinspiegel relativ gering ist, bewirkt es eine stark ausgeprägte Senkung des Serumtriglyceridspiegels. Möglicherweise haben auch von n-3-Fettsäuren abstammende Prostaglandine einen zusätzlichen Effekt durch Hemmung der Fettgewebslipolyse. Die triglyceridsenkenden Wirkungen haben insbesondere für die Infarktprophylaxe bei Frauen eine große Bedeutung." Diese Wirkung tritt in ihrer vollen therapeutischen Breite schon innerhalb eines Monats der Fischöleinnahme ein und bleibt unverändert mindestens zwei Jahre bestehen. Die ProstglandinE-Synthese wird vermutlich nur kurzfristig beeinflußt, weshalb die Einnahme von Fischölen mit der 36. Schwangerschaftswoche beendet werden sollte, um nicht Atemdepressionen beim Neugeborenen zu provozieren.
Zusammenfassung und Zitate aus: "Therapeutische Anwendung von Fischöl in der Frauenheilkunde", Dr. Wolfgang Rothe, SANUM-Post 45, Jahrg. 1998, Seite 19-23
Agnes M., Tue 20 March 2007 17:53:29

Re: DHA und Geburtsgewicht

Ich denke, es ist andersherum. Ein Mangel kann zu ein erlangsamen Gewichtszunahem führen. Ich glaube aber nicht, dass die Anwendung von DHA zu einem zu schweren Gewicht führt.

Re: DHA und Geburtsgewicht

Hm, ich hatte das so verstanden, daß die Frauen der Faröer Inseln ganz besonders schwere Kinder bekamen & man in diesem Artikel davon ausgeht, daß das mit dem vermehrten Fischkonsum dort zusammen hängt.
Zusätzlich konnte eine erhöhte Sterberate beobachtet werden, die laut denen durch eine verzögerte Auslösung des Geburtsvorganges verursacht werden könnte.
"Wie die klinische Studie von Olsen (THE LANCET, Vol. 339, 1992, S. 1003-1007) bestätigte, schien die Auslösung des Geburtsvorganges durch die Modifikation des Prostaglandinmusters mit Fischöl entscheidend verzögert zu sein."
Da mein Kind 10 Tage ohne DHA zu spät kam, ich keine natürlichen Wehen bekam, wäre es nach dieser Studie sicher keine gute Idee DHA zu nehmen.
Oder meinen Sie, man solle den Artikel nicht zu ernst nehmen? Ansonsten raten ja andere Studien unbedingt DHA (in Schwangerschaft und Stillzeit) zu nehmen, wenn man nicht 2-3x id Woche fetten Kaltwasserfisch zu sich nimmt, wegen der Gehirnentwicklung.
Sorry für das umständliche Rumgefrage.
Danke nochmal und beste Grüße!

Re: DHA und Geburtsgewicht

Ich denke, es kommt auf den Zeitpunkt der Anwendung an. Sinnvoll ist die Anwendugn vor der 32. SSW. In dieser Zeit sehe ich auch kein Risiko.
Ob die Beobachtung auf den Faroer-Inseln wirklich mit DHA zu tun ist schwer zu sagen.

Re: DHA und Geburtsgewicht

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