Chronischer Scheidenpilz und Kinderwunsch
ich habe seit 2 1/2 Jahren einen chronischen Scheidenpilz und muß jeden!!! Tag Biofanal-Vaginaltabletten und Salbe anwenden. Wenn ich einen Abend nichts nehme, habe ich sofort am anderen Tag extremes Brennen und Schmerzen in der Vagina. Ich war schon bei unzähligen Frauen- und Hautärzten und diversen Frauen- und Hautkliniken. Es wurde wirklich jede Behandlung versucht: diverse lokale und orale Antimykotika, diverse Pflegecremes (Deumavan etc.), Homöopathie, Naturheilkunde und zum Schluß die Eigenblut-Therapie und das Spritzen eines Mistelpräparates (wurde in der Spezialsprechstunde der Uni-Frauenklinik in Marburg behandelt). Es hat alles nichts gebracht, im Gegenteil, bei der letzten Behandlung wurden die Schmerzen sogar noch schlimmer. Der Arzt meinte nach einem Bluttest, ich hätte neben dem Pilz noch eine rezidivierende Herpes genitalis-Infektion und behandelte mich wochenlang mit Zovirax. Dies zeigte ebenfalls null Wirkung. Also nehme ich weiterhin jeden Tag auf eigene Kosten Biofanal, weil das von allen Behandlungen diejenige ist, die hilft und meine Schleimhaut am besten verträgt. Nur werde ich vermutlich für den Rest meines Lebens jeden!!!Tag Biofanal nehmen müssen.
Nun meine Fragen:
1) Ich bin seit 8 Jahren mit meinem Mann zusammen und er hat sich bis jetzt Gott sei Dank nicht bei mir angesteckt (er hat sich auf Herpes labialis und genitalis untersuchen lassen). Und ich habe noch nie diese typischen Symptome wie Bläschen etc. gehabt. Wie lässt sich das erklären?
2) Kann und darf ich mit einem chronischen Scheidenpilz und einer Herpes-Infektion überhaupt schwanger werden?
3) Kann die ständige Infektion und die dauerhafte Anwendung von Biofanal unfruchtbar machen?
4) Ist eine Schwangerschaft unter der dauerhaften Biofanal-Behandlung von der 1. bis zur letzten Schwangerschaftswoche möglich oder wäre es eine Risikoschwangerschaft? Sind Fehlgeburt oder eine Schädigung des Kindes unter diesen Bedingungen vorprogrammiert?
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Viele Grüße
Sylvia
Re: Chronischer Scheidenpilz und Kinderwunsch
1. vielleicht kam es in den letzten Jahren nur zu wenigen Herpes-Schüben bei ihnen
2. prinzipiell ja. Nur in sehr seltenen Fällen kommt es bei einer Erstinfektion zu einer Ausbreitung der Viren im Körper. Dann ist auch eine Schädigung des Kindes möglich.
Deswegen wird in diesem Fall eine antivirale Therapie, z.B. mit Aciclovir empfohlen.
Gefährlich ist eine Ansteckung des Kindes unter oder direkt nach der Geburt.
Unter der Geburt kann es aber leicht zu einer Ansteckung des Kindes kommen, wobei schwere Schädigungen auftreten können. Deswegen wird bei einem Herpes genitalis bei der Entbindung ein Kaiserschnitt durchgeführt.
Um diese Situation zu meiden kann es sinnvoll sein, am Ende der Schwangerschaft einen Herpes medikamentös zu behandeln oder sogar eine Prophylaxe mit Aciclovir durchzuführen.
Nach derzeitigem Kenntnisstand führen Pilzinfektionen alleine nicht zu Frühgeburten oder Entzündungen der Fruchthöhle.
Pilzinfektionen können aber bakterielle Infektionen begünstigen, und es
konnte gezeigt werden, dass durch eine Pilzbehandlung das
Frühgeburtsrisiko sinkt.
Bei reifen, gesunden Kindern kommt es in der Regel nur zu harmlosen, leicht therapierbaren Infektionen der Haut oder der Schleimhaut des Mundes.
Für Frühgeburten besteht aber eine deutliche Gefahr
3. das wäre eher bei bakteriellen Infektionen zu befürchten
4. Ja
Die wiederholten Infektionen können dadurch begünstigt werden, dass Ihre Milchsäurebakterien geschwächt sind. Es gibt Milchsäurebakterien- Zäpfchen, die die normale Scheidenflora wieder aufbauen können.
Frauen, die häufig unter Entzündungen des äußeren und inneren Genitales zu leiden haben, sollten auf synthetische Unterwäsche verzichten. Der Schweiß kann in diesem Fall nicht aufgesaugt werden.
Helfen kann auch ein mit Naturjoghurt bestrichener Tampon, der jeweils für 2 Stunden (nicht länger belassen) täglich in die Scheide eingeführt wird.
Weiterhin sollte eine übertriebene Intimhygiene vermieden werden. Anzuraten ist ein kurzes Duschbad mit einer oberflächlichen Reinigung des Intimbereichs. Die Scheide hat eine selbstreinigende Funktion, die an das Vorhandensein von Milchsäurebakterien gekoppelt ist.
Tägliches äusserliches Waschen mit Wasser und milder Seife sowie täglich frische Unterwäsche reichen völlig aus. Keine String-Tangas tragen.
Beim Duschen sollte darauf geachtet werden, dass der Wasserstrahl nicht direkt auf deine Scheide gerichtet wir, damit keine Erreger aus dem äußeren Bereich hinein gespült werden.
Beim kleinen Toilettengang den Intimbereich behutsam trockentupfen und nicht zu heftig rubbeln.
Nach dem großen Geschäft von vorne nach hinten abwischen. Eventuell den Analbereich mit einer Fettcreme behandeln.
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