Bluttest
bei mir wurde dieser Bluttest zur Bestimmung der Wahrscheinlichkeit von Trisomie durchgeführt. Die Nackenfaltenmessung wurde nicht gemacht. Ich bin jetzt noch 29, werde aber in ein paar Tagen 30. Das Ergebniss lag bei 1:630 (wie bei einer 32jährigen). Daraufhin hat meine Ärztin eine vorgezogene Feindiagnostik angeordnet. Der Arzt in Krankenhaus meinte, dass alles soweit in Ordnung sei, dass natürlich nicht hunderprozentig gesagt werden kann, ob nicht doch eine Behinderung vorliegt und dass noch eine Feindiagnostik ab der 20. Woche durchgeführt werden soll (ich bin jetzt in der 18. Woche). Natürlich bin ich seit dem, wie viele andere Frauen verwirrt und verängstigt. Über Amnioszentesen habe ich mich im Internet informiert. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ein behindertes Kind bekommen will, obwohl ich jetzt schon mein Baby lieb habe. Alles nicht so einfach, vor allem nachdem meine Ärztin mir gleich von einer Amnioszentese abgeraten hat und meinte, dass Trimsomie-Kinder eine zumutbare Belastung seien, da sie sich im normalen Leben zurecht finden. Sicherlich ist das richtig, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich stark genug dafür wäre. Natürlich weiss ich auch, dass dieser Test nicht heisst, dass mein Kind Trisomie hat. Aber ich wäre so gerne sicher...Was würden Sie mir raten, damit ich wieder zum klaren Menschenverstand zurückfinde?
Vielen Dank für Ihre Antwort
Re: Bluttest
Zur Frage einer Fruchtwasseruntersuchung oder Chorionzottenbiopsie kann man ihnen nicht raten, sondern Sie nur beraten.
Ab einem Risiko von 1:380 (das entspricht dem durchschnittlichen Risiko einer 35jährigen) wird in der Regel eine Fruchtwasseruntersuchung oder eine Chorionzottenbiopsie angeboten.
Ob für Sie eine FU sinnvoll ist hängt von Ihrer individuellen Einstellung ab. Für eine Frau, die auch ein Kind mit einer Trisomie annehmen würde macht eine FU kaum Sinn, da Sie zwar das Risiko einer Komplikation (Fehlgeburtsrisiko 0,5% für die Amniocentese, mind. 1% für die Chorionzottenbiospie) eingeht, aber sich keine Konsequenzen ergeben. Andere Frauen möchten ein behindertes Kind mit möglichst großer Sicherheit verhindern und lassen auch bei einem niedrigen Risiko eine FU durchführen.
Bei ihnen wäre die Wahrscheinlichkeit, ein gesundes Kind zu verlieren deutlich höher als die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind eine Trisomie hat. Meist wird in dieser Situation keine Fruchtwasseruntersuchung durchgeführt.
Es gäbe durch die FU auch keine 100%ige Sicherheit.
Bei der Fruchtwasseruntersuchung können nicht alle genetischen Veränderungen aufgedeckt werden. Es werden alle numerischen Chromosomenstörungen (also das Fehlen ganzer Chromosomen oder überzählige Chromsosomen) und Fehler von Chromsosomenstrukturen bis zu einer Größe von 750 Banden aufgedeckt. Fehlbildungen (bis auf eine offene Wirbelsäule) werden nicht aufgedeckt.
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