Beckenendlage 39. SSW
ich bin in der 39. SSW (38+5), ET ist der 22.06.2007. In der 36. SSW lag mein Kind in Beckenendlage, woraufhin ich mich auf Anraten meiner FÄ nochmals im Krankenhaus vorgestellt habe. Als ich im Krankenhaus war, wurde festgestellt, daß mein Kind wieder in Schädellage liegt. Ich war erstmal sehr beruhigt darüber. In der 38. SSW lag mein Kind auch noch in Schädellage. Vor 2 Tagen war meine Hebamme bei mir und sie war sich nach dem Abtasten des Bauches nicht ganz sicher, wie das Kind liegt. Den Herztönen nach zu urteilen, läge es wohl aller Wahrscheinlichkeit nach wieder in Beckenendlage. Dies beunruhigt mich, da die Wahrscheinlichkeit, daß sich das Kind vor dem Entbindungstermin nochmals dreht, wohl doch eher gering ist, oder? Im Krankenhaus riet man mir, sofern das Kind doch wieder in Beckenendlage liegt und da es nicht übermäßig groß ist (38. SSW ca. 2.800 g), zu einer vaginalen Entbindung. Was halten Sie davon?
Beim Abtasten des Bauches meinte die Hebamme weiterhin, daß ich wohl nicht so sehr viel Fruchtwasser hätte. Mein Bauch ist auch nicht so typisch prall wie ein "normaler" Schwangerschaftsbauch. Muß ich mir da jetzt Sorgen machen? Bisher war bei den Untersuchungen bei meiner FÄ immer alles i. O. und auch die Feindiagnostik in der 21. SSW zeigte keinerlei Auffälligkeiten.
Vielen Dank im voraus!
Re: Beckenendlage 39. SSW
Die einzige große wissenschaftliche Untersuchung zu diesem Thema ergab bei der ersten Auswertung ein erhöhtes gesundheitliches Risiko für das Kind. Es kann zu Schwierigkeiten bei der Geburt des Kopfes kommen, so dass im Extremfall auch Toesfälle möglich sind. Der Vorteil einer vaginalen Entbindung wäre, dass ihnen eine Operation erspart wird und dass das Risiko für eine Anpassungsstörung der Lungen des Kindes geringer ist. Nach einem Kaiserschnitt besteht bei späteren Schwangerschaften und Geburten ein erhöhtes Risiko. Nachteil der vaginalen Entbindung ist, dass sehr häufig unter der Geburt ein ungeplanter Kaiserschnitt notwendig wird, eventuell als Notkaiserschnitt, wodurch das Operationsrisiko deutlich erhöht wird und das erhöhte Risiko für das Kind.
Durch diese Untersuchung stieg weltweit die Kasierschnittrate bei Beckenendlage von 50% auf 80% an.
Eine neue Analyse dieser Untersuchung nach 2 Jahren relativierte das Ergebnis, anscheinend besteht doch kein großer Vorteil durch einen Kasierschnitt. Allerdings geht die Zahl der Ärzte, die die Betreuung einer vaginalen Beckenendlagengeburt und die Behandlung möglicher Komplikationen wirklich beherrschen immer weiter zurück. Deswegen wird sich wahrscheinlich langfristig der Kaiserschnitt als Entbindungsmethode durchsetzen.
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