BEL
bin derzeit 28+3. Noch liegt der Kleine in BEL, er hat sich bisher auch noch nicht gedreht. Es ist meine erste SS.
Meine Mutter hatte bei beiden Geburten (1970 und 1981)primäre Wehenschwäche mit Missverhältnis, Muttermund hat sich nur halb geöffnet. Dadurch zweimal Sectio mit starkem Blutverlust (ist aber ja allerdings auch schon ne Weile her).
Ist es ratsam, bei dieser Anamnese trotzdem (falls er so liegen bleibt) eine vaginale Entbindung zu versuchen, was ich schon vorziehen würde?
Sind solche Dinge überhaupt "vererbbar" bzw familiär gehäuft?
Von der äußeren Statur bin ich meiner Mutter ähnlich (bin aber 11 cm größer), leide allerdings an Hypermobilität mit Hohlkreuz, dementsprechenden Rückenschmerzen und mein Steißbein steht in den inneren Beckenring.
Das Kind wird wahrscheinlich mal ein großer Zarter ;-), ich bin 1,74m und mein Partner 1,93. FL Ende 25.SSW war 4,6, Schätzgewicht 700g.
Danke!
Re: BEL
Die einzige große wissenschaftliche Untersuchung zu diesem Thema ergab bei der ersten Auswertung ein erhöhtes gesundheitliches Risiko für das Kind. Es kann zu Schwierigkeiten bei der Geburt des Kopfes kommen, so dass im Extremfall auch Toesfälle möglich sind. Der Vorteil einer vaginalen Entbindung wäre, dass ihnen eine Operation erspart wird und dass das Risiko für eine Anpassungsstörung der Lungen des Kindes geringer ist. Nach einem Kaiserschnitt besteht bei späteren Schwangerschaften und Geburten ein erhöhtes Risiko. Nachteil der vaginalen Entbindung ist, dass sehr häufig unter der Geburt ein ungeplanter Kaiserschnitt notwendig wird, eventuell als Notkaiserschnitt, wodurch das Operationsrisiko deutlich erhöht wird und das erhöhte Risiko für das Kind.
Durch diese Untersuchung stieg weltweit die Kasierschnittrate bei Beckenendlage von 50% auf 80% an.
Eine neue Analyse dieser Untersuchung nach 2 Jahren relativierte das Ergebnis, anscheinend besteht doch kein großer Vorteil durch einen Kasierschnitt. Allerdings geht die Zahl der Ärzte, die die Betreuung einer vaginalen Beckenendlagengeburt und die Behandlung möglicher Komplikationen wirklich beherrschen immer weiter zurück. Deswegen wird sich wahrscheinlich langfristig der Kaiserschnitt als Entbindungsmethode durchsetzen.
Ungünstige Beckenformen können theoretisch vererbt werden. In der Regel spielt so etwas aber keine große Rolle.
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