Äußere Wendung, KS, spontan Geburt
ich (Erstgebärende) bin heute in der SSW 37+2 vET ist der 20.12. und mein Kind liegt seit der 27. SSW in BEL. Wir haben uns nun entschlossen am Montag den 4.12. eine äußere Wendung zu versuchen. Die Wendung wird mit PDA durchgeführt. Der Oberarzt der Klinik tendiert, wenn die Wendung nicht klappt zu einem Kaiserschnitt, der 10 Tage vor vET durchgeführt werden würde und sagte die dann nach so kurzer Zeit erneut nötige PDA wäre kein Problem. Der Anesthesist wiederum sagte heute er würde das Risiko einer 2. PDA nicht eingehen und das Baby im Fall des Falles sofort am 4.12. holen und ich sollte das nochmal abklären. Die anwesende Gynäkologin der Klinik, meinte dann sogar es würde auch nichts gegen eine spontane Geburt sprechen, da das KH hier auch über große Erfahrung verfügt. Nun bin ich ehrlich gesagt schon sehr verunsichert, was ich jetzt machen soll. Eigentlich waren mir bei einem geplanten KS die 10 Tage vor vET schon zu früh und am 4.12. wären es ja dann sogar 17 Tage. Wie sehen sie den Fall? Welche Variante wäre am ehesten zu vertreten und wie stehen Sie dazu, evt. doch eine spontane Geburt zu versuchen?
Vielen Dank!
MfG
Biggi
Re: Äußere Wendung, KS, spontan Geburt
Die einzige große wissenschaftliche Untersuchung zu der Frage, ob bei einer Beckendlage ein Kaiserschnitt sicherer ist ergab bei der ersten Auswertung ein erhöhtes gesundheitliches Risiko für das Kind. Es kann zu Schwierigkeiten bei der Geburt des Kopfes kommen, so dass im Extremfall auch Toesfälle möglich sind. Der Vorteil einer vaginalen Entbindung wäre, dass ihnen eine Operation erspart wird und dass das Risiko für eine Anpassungsstörung der Lungen des Kindes geringer ist. Nach einem Kaiserschnitt besteht bei späteren Schwangerschaften und Geburten ein erhöhtes Risiko. Nachteil der vaginalen Entbindung ist, dass sehr häufig unter der Geburt ein ungeplanter Kaiserschnitt notwendig wird, eventuell als Notkaiserschnitt, wodurch das Operationsrisiko deutlich erhöht wird und das erhöhte Risiko für das Kind.
Durch diese Untersuchung stieg weltweit die Kasierschnittrate bei Beckenendlage von 50% auf 80% an.
Eine neue Analyse dieser Untersuchung nach 2 Jahren relativierte das Ergebnis, anscheinend besteht doch kein großer Vorteil durch einen Kasierschnitt. Allerdings geht die Zahl der Ärzte, die die Betreuung einer vaginalen Beckenendlagengeburt und die Behandlung möglicher Komplikationen wirklich beherrschen immer weiter zurück. Deswegen wird sich wahrscheinlich langfristig der Kaiserschnitt als Entbindungsmethode durchsetzen.
Selbst an Klinken mit Erfahrung bei der vaginalen Beckenendlagenentbindung sind oft nicht alle Ärzte im Rufdienst (es kann ja nachts losgehen) auf diesem Gebiet geübt.
Eine äussere Wendung ist immer mit Risiken verbunden wie z.B: eienr Plazentalösung oder einer Nabelschnurkomplikation. Auf der andren Seite ist aber auch ein Kaiserschnitt mit Risiken verbunden. Es gibt einmal die Risiken der Operation selbst, wichtiger sind wahrscheinlich die Risiken bei einer weiteren Schwangerschaft. Bei einer weiteren Schwangerschaft besteht ein gering erhöhtes Risiko für Komplikationen des Mutterkuchens (z.B. falscher Sitz, Unterfunktion oder vorzeitige Lösung). Weiterhin besteht das Risiko eines Narbenriss der Gebärmutter und verstärkter Blutungen.
Es gibt deswegen Argumente die für und die gegen eine Wendung sprechen. Ich halte es in der Regel durchaus für gerechtfertigt, dass ein vorsichtiger Wendungsversuch unternommen wird. Es sollte aber nicht aus falschem Ehrgeiz versucht werden, einen Erfolg zu erzwingen.
Die Kasierschnittrate im Zusammenhang mit einer äusseren Wendung liegt bei etwa 2%, davon müssen 0,6% sofort durchgeführt werden.
Die Erfolgsquote liegt bei etwa 50%
17 Tage vor dem ET ist für einen geplanten Kaiserschnitt wirklich recht früh. Zu dem Risiko zweier PDA (oder Spinalanästhesien) in Folge kann ich leider nichts sagen.
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