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2. Schwangerschaft obwohl Zytomegalie negativ?

Guten Abend Hr. Dr. Nuding,
ich bin momentan in der 34. SSW und mache mir wegen einer evtl. 2. Schwangerschaft Gedanken. Da wir auf ICSI angewiesen sind und ich schon 36 Jahre alt bin, haben wir nicht allzulange Zeit zu überlegen/warten.
Wie ist das bei einer 2. Schwangerschaft? Ich könnte mich ja leicht bei meinem eigenen Kind anstecken, falls es Zytomegalie positiv würde. Ich habe gelesen, dass es keine wirksame Impfung dagegen gibt.
Wird generell von einer 2. Schwangerschaft abgeraten, oder gibt es mittlerweile doch eine Impfung, oder eine andere Therapie? Oder was kann ich selbst machen um eine Ansteckung zu verhindern?
Vielen Dank im Voraus.
Susanne G.
Bisherige Antworten

Re: 2. Schwangerschaft obwohl Zytomegalie negativ?

Hallo, dann würde es ja kaum 2. Schwangerschaften geben, denn etwa jede 2. Frau hatte keine Cytomegalieinfektion.
Die Übertragung einer Cytomegalie erfolgt bei jungen Frauen (bis 20 Jahre) überwiegend durch Sexualkontakt und bei Frauen im Alter zwischen 25 und 35 Jahren hauptsächlich durch Kontakt mit CMV-ausscheidenden Säuglingen und Kleinkindern (Urin oder Speichel). Diese stecken sich aber meist bei der Mutter an, Tröpfcheninfektionen kommen vor, sind aber eher selten.
Für die Übertragung durch Schmierkontakt ist ein längerer Körperkontakt notwendig.
Es ist zwar korrekt, dass ein Risiko der Ansteckung besteht, dieses ist aber in der Regel medizinisch vertretbar. Problematisch wäre die Situation, wenn sie in einem Kinderheim oder einer Säuglingsstation arbeiten würden.
Das Landesanstalt für Arbeitsschutz Nordrhein-Westfalen schreibt dazu:
"Zytomegalie (CMV)
Die Übertragung des CMV-Virus erfolgt als Schmierinfektion über Körperflüssigkeiten wie z.B. Blut, Urin, Speichel oder beim Stillen durch Muttermilch. In den ersten drei Lebensjahrenwerden Kinder besonders häufig infiziert.
Die Erkrankung verläuft in der Regel unbemerkt. Bei Erstinfektion einer Schwangeren kommtes in 35-50% der Fälle zu einer Übertragung auf das Ungeborene, welches z. T. bleibendeSchäden erleidet. Bei 7-10% der infizierten Säuglinge treten z. B. eine geistige Behinderung, Schwerhörigkeit bis zur Taubheit und Bewegungsstörungen auf. Etwa 10% der erkranktenKinder versterben.
Schwangere mit unbekanntem CMV-Immunstatus und nicht Immune sind infektionsgefährdet. Daher ist ein beruflicher Umgang mit Kindern bis zum vollendeten 3. Lebensjahr und behinderten Kinder während der gesamten Schwangerschaft untersagt.
Eine Beschäftigung mit älteren Kindern (ab dem 4. Lebensjahr) ist nur unter konsequenter Einhaltung der empfohlenen Hygienemaßnahmen erlaubt. Ein enger Körperkontakt sowie die Begleitung zur Toilette sind zu vermeiden, geeignete Handschuhe sind zu tragen und eine Freistellung vom Wickeln (auch bei älteren, behinderten Kindern) sollte erfolgen. In jedem Fall ist eine Beschäftigung mit bekannten Ausscheidern oder erkrankten Kindern verboten."

Nachtrag:

Ich war der Annahme, dass die Babys/Kleinkinder sich gegenseitig durch bespeichelte Gegenstände anstecken würden.
Verstehe ich das richtig, dass der eigentliche Infektionsweg von Mutter auf Kind ist, und nicht umgekehrt?
Vielen Dank nochmals,
Susanne G.

Re: Nachtrag:

Das ist der häufigere Weg. Prinzipiell ist auch der umgekehrte Weg möglich.
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