Suchen Menü

wir waren beim beratungsgespräch

Ich war gestern zusammen mit Uwe um 10 Uhr beim Beratungsgespräch. Die Frau dort war wirklich sehr nett. Wir haben ihr erst einmal alles erzählt. Danach meinte sie dass es unsere alleinige Entscheidung ist ob wir das Kind behalten oder nicht. Sie sagte dass man bei Kindern mit dem Down Syndrom keine Prognosen stellen kann wie sich das Kind entwickeln wird. Manche Kinder entwickeln sich fast so wie normale Kinder, andere wieder sind sehr in ihrer Entwicklung zurück. Sie sagte uns dass diese Kinder an einer Verzögerung der motorischen Entwicklung leiden und eine sehr ausgeprägten Intelligenzminderung haben, sie haben gehäuft Herzfehler, Fehlbildungen im Magen-Darm-Trakt, Seh- und Hörstörungen oder auch Leukämie. Ein geringer Teil dieser Menschen ist schwer geistig behindert (unter 10%). Man muss mit den Kindern frühzeitig Förderungsprogramme für Kinder mit Down-Syndrom besuchen. All das hat uns noch mehr in unserer Entscheidung bestärkt das Kind nicht zu bekommen. Das Gespräch dauerte so an die 2 Stunden.
Heute war ich zusammen mit Uwe beim FA. Er hat mich gefragt wie das Beratungsgespräch verlaufen ist und wir haben ihm dann alles erzählt. Er wollte von uns wissen wie wir uns entschieden haben. Wir sagten ihm dann dass wir das Kind nicht bekommen wollen.
Da wir uns endgültig für eine Abtreibung entschlossen haben soll ich am Donnerstag dem 1.August ins KH um den Eingriff vornehmen zu lassen. Ich werde dann in der 14.SSW sein.
LG Tanja
Bisherige Antworten

Re: wir waren beim beratungsgespräch

Hallo Tanja, ich kann Dich sehr gut verstehen, denn ich arbeite nun schon eine ganze Weile in einer Behinderten Einrichtung und kann nur sagen das ich wenn ich das ganze Leid der Familie und des Kindes selber sehe mich genauso entschieden hätte. Klar wir haben auch Kinder die echt Freude am Leben haben und denen es, den Umständen entsprechend gut geht aber ich habe beobachtet das diese immer irgendwie in ihrer eigen Welt leben in der nur behinderte leben. Vor allem wenn sie älter sind. Klar kann man nicht sagen wie stark es behindert sein wird aber ich habe in meiner Kindergartengruppe viele Kinder die allein im ersten Lebensjahr an die 10-15 mal operiert wurden und dementsprechen lang im Krankenhaus waren.
Ich bin ja keine Expertin aber ich sehe es täglich vielleicht konnte ich Dir etwas helfen.
ich wünsche Dir trotzdem alles Gute
HS

Re: wir waren beim beratungsgespräch

Bin stiller Mitleser . hallo Tanja...
Ich wollte nur sagen , das ich das sehr sehr schlimm finde , was Ihr da jetzt durchmachen müsst,das tut mir sehr seid , ich habe selber 2 FU´s nach der Geburt eines behinderten Kindes hinter mir und weiss , man MUSS einfach auch mit dieser Mitteilung rechnen , wenn es einem egal wäre , was man bekommt,braucht man das nicht machen zu lassen. Ich hatte 2 mal Glück und brauchte diese wirklich schwere Entscheidung nicht zu treffen *gottseidank* .
Es ist sicher nicht einfach,aber man muss auch mit den Konsequenzen rechnen , die ein leben lang bleiben..auch für die Geschwisterkinder und ich denke , man muss einfach vorher wissen , wie belastbar man ist, ICH hätte NOCH ein krankes Kind auch nicht verkraftet und habe immer gesagt, das ich abtreiben werden , wenn es so ist...wie ich mich im Endeffekt entschieden hätte, weiss ich nicht.. weil ich 2 positive Ergebnisse hatte.
Ich wünsche Dir für diesen Weg viel kraft und auch für Deinen Mann ,d enn für ihn ist es sicher auch sehr schwer.
Alles Gute hex

Re: wir waren beim beratungsgespräch

Hallo Tanja!
Hut ab vor Eurer Entschlossenheit! Ich wünsche Dir für's KH alles Gute und daß Ihr beide (Du und Uwe) alles gut übersteht! Toi Toi Toi!
LG, Kerstin

Re: wir waren beim beratungsgespräch

liebe tanja,
oh was soll ich dir nur sagen. ich würde euch sogerne trösten. aber das geht wohl nicht.
ich rate dir nur verabschiedet euch gebührend von eurem mädchen und denk stets daran, es war für euch die richtige entscheidung was immer andere sagen mögen.
ich wünsche euch viel kraft, dass alles zu überstehen.
im herzen wird euer mädchen immer bei euch sein und dich trösten wenn du traurig bist, und manchmal sogar über dich lachen. ganz bestimmt.
ich drück dich ganz fest und wünsche ,dass du alles gut überstehst.
ihr schafft das
lg trilo ( die an euch denkt)

Re: wir waren beim beratungsgespräch

Hallo Tanja,
wir warten auf unser Ergebnis der FU. Beim letzten Ultraschall wurden Plexuszysten im Gehirn des Babys festgestellt und eine FU empfohlen. Vor dem Brief habe ich Angst. Er müsste in den nächsten zwei Tagen eintreffen. Eigentlich haben wir uns schon entschieden, bei einem negativen Bescheid für uns. Wir werden uns wohl auch von dem Baby trennen. Es fällt sehr schwer, es sogar nur aufzuschreiben. Die letzten Tage habe ich mich gezwungen, nur positiv zu denken und weiter meine Zukunft mit Baby zu planen. Es ist nicht einfach.
Ich wünsche euch alles Gute, wenn man das so sagen kann und dass ihr diesen vorzeitigen Abbruch (Abtreibung finde ich immer so unpassend) seelisch gut übersteht.
Ich bin jetzt 19. SSW.
Gipsy

Liebe Gipsy!

Ich hoffe dass mit deinem Baby alles in Ordnung ist und du dich nicht von ihm trennen mußt! Würdest du mich auf dem Laufenden halten was die FU ergeben hat? Ist es euer erstes Kind? Im Falle eines Abbruchs der Schwangerschaft würde es dir sicher noch viel schwerer fallen als mir. Du bist in der 19.SSW und hast bestimmt schon einen Bauch. Bei mir sieht man noch nicht viel. Der Abbruch wird in der 14.SSW vorgenommen. Es wäre für mich viel viel schlimmer wenn ich mein Baby schon gespürt hätte wie es sich bewegt aber dafür ist es ja noch zu früh. Ich hoffe wir werden den 1.August einigermaßen gut überstehen. Aber für uns wäre eine ungewisse Zukunft mit einem behinderten Kind noch um einiges schlimmer da wir ja auch immer an Luke denken müssen. Ich drücke dir ganz fest die Daumen dass euer Baby gesund ist.
LG Tanja

Danke!

Danke für eure lieben Worte. Es hat mich wieder etwas aufgebaut nachdem ich eure Postings gelesen habe.
LG Tanja

ich wünsche Dir

ich wünsche Dir ganz viel Kraft für jetzt und die Zukunft.
Egal welche Gedanken dich vielleicht ängstigen werden, denke auch in Zukunft immer daran, dass dein Bauchgefühl dir heute zu dieser Entscheidung geraten hat und damit ist es eine richtige Entscheidung für jetzt und immer.
die besten Wünsche
von Birgit

Re: wir waren beim beratungsgespräch

Hallo Tanja,
ich bin zufällig auf Deinen Beitrag gestossen.
Ich möchte Dir etwas Mut zu Deiner Entscheidung zusprechen.
Ich habe einen Halbonkel, der am Down-Syndrom leidet. Mittlerweile ist er schon 50 Jahre alt. Aber mit allen Leiden, die man sich nur vorstellen kann. Meine Großmutter hat ihn schon vor vielen Jahren in ein Heim geben müssen. Sie hatte noch 2 weitere gesunde Kinder und war nicht in der Lage sich auch um meinen Onkel ausreichend zu kümmern als er älter und kräftiger wurde. Die körperliche Kraft des Kindes hat einen Heimaufenthalt notwendig gemacht.Sie hat und tut es immer noch sehr sehr unter der Entscheidung das Kind ins Heim zu geben gelitten. Sie ist mittlerweile über 80 und macht sich ständig sorgen um Ihren wirklich kranken Sohn (z.B. Demenz setzt sehr früh ein). Mit 50! schreit ihr Sohn bei Krankheiten nach seiner Mutter aber er erkennt sie nur sehr selten. Wer da sagt, dass Kind muss man bekommen, der hat sich wahrscheinlich noch kein Bild davon gemacht was auf das Kind und einen selbst zukommt. Meine Mutter hat natürlich davon auch sehr viel mitbekommen. Menschen, die wirklich viel damit zu tun haben können Deine Entscheidung sehr wohl nachvollziehen. Ob ich dazu in der Lage wäre weiss ich nicht, aber ich glaube dass es ganz bestimmt die richtige Entscheidung für Dich ist. Sicher eine sehr traurige. Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt
Anke (6 SSW nach 4 FG)

Re: wir waren beim beratungsgespräch

Hsllo Tanja,
es tut mir sehr sehr leid!
Ich wünsche dir sehr viel Kraft!
Ich mußte auch letzes Jahr im Dezember solch eine Entscheidung treffen, da unser Sohn sehr starke Fehlbildungen der Wirbelsäule und einiger inneren Organe hatte.
Wir haben uns entschieden ihn nicht zu bekommen weil wir ihm kein schmerzhaftes Leben schenken wollten.
Wir haben diese Entscheidung nicht für uns getroffen sondern für unseren Sohn.
Etliche Untersuchungen usw. das wollte ich meinem Kind nicht antun!
Er hat es sicher besser wo er jetzt ist, und zwar im Himmel!
Wir haben uns auch von unserem Sohn, der dann in der 16 SSW tot auf die Welt gekommen ist sehr intensiv verabschiedet.
Es war sehr schmerzhaft und bist jetzt ist es immer noch so, aber ich habe seine Füsschenabdrücke bekommen, die habe ich eingerahmt und sehe die jeden Tag!
Mein kleiner Sohn lebt in meinem Herzen weiter!
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen alles liebe und Gute für die Zukunft!
Liebe Grüsse
Gabriela
Meistgelesen auf 9monate.de
Diskussionsverlauf
Rat und Hilfe zur Bedienung
Übersicht aller Foren

Mit der Teilnahme an unseren interaktiven Gewinnspielen sicherst du dir hochwertige Preise für dich und deine Liebsten!

Jetzt gewinnen