amniozentese, wer hat das hinter sich?
ich bin nach über 2 jahren des wartens endlich schwanger. da ich 35 bin, hat mir mein fa geraten eine amniozentese machen zu lassen. wer hat diese untersuchung schon hinter sich und wie seid ihr mit dem ergebnis umgegangen. ich finde das ein sehr schwieriges thema und ich weiß überhaupt nicht was ich machen soll. ich hab mich so über diese schwangerschaft gefreut, daß ich mir irgendwie nicht vorstellen kann so ein kleines wesen jetzt zu töten weil es krank ist. auf der anderen seite kann ich mir auch nicht vorstellen, mich bewußt für das leben mit einem behinderten kind zu entscheiden. wie sind eure erfahrungen und gefühle? ich würd mich über antworten sehr freuen!! danke, johanna
Re: amniozentese, wer hat das hinter sich?
jetzt heißt es für Dich entscheiden.Für mich war und ist es ganz klar, daß ich mein Kind bekommen möchte, egal ob es gesund oder behindert ist.Natürlich wünsche ich mir auch ganz fest, daß es wie meine ersten 3 Kinder auch gesund ist.Für mich ist es ein Mensch, egal ob mit oder ohne Handycap , egal ob im Bauch oder schon auf der Welt.Ich möchte keinen Menschen töten und schon gar nicht mein ersehntes Kind.
Sicherlich muß das jede für sich entscheiden, denn sie muß auch mit der Entscheidung leben können und genau das ist die Frage.
Ich wünsche Dir bei Deiner Entscheidungsfindung alles Gute!
Carmen
Re: amniozentese, wer hat das hinter sich?
Also ich bin auch 35 un habe mich dagegen entschlossen. Meine Ärztin meinte, man könne auch viel auf dem Ultraschall sehen.Im übrigen ist bei mir bzgl. des Alters des Risiko z.B. ein mongolides Kind zu bekommen (ca. 1 von 300-350) weit aus geringer als das Risiko, das Kind bei der Fruchtwasseruntersuchung (1 von 100) zu verlieren.
Außerdem könnte ich ein Kind in der fortgeschrittenen Entwicklung nicht abtreiben.
Aber die Entscheidung muß wirklich jede Frau selber treffen. Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Glück, wie auch immer deine Entscheidung fallen sollte.
Re: amniozentese, wer hat das hinter sich?
Nun liegt die Entscheidung bei Euch. Ich wünsche alles Gute, wie auch immer Ihr Euch entscheidet.
Re: amniozentese, wer hat das hinter sich?
ich kann Deine Gefühle gut verstehen. Ich bin 39 Jahre alt und (nach 2 FG) jetzt wieder schwanger. Natürlich möchte meine FÄ am liegsten eine Amniozentese oder zumindest einen Feinultraschall machen lassen. Ich habe mich aber dagegen entschieden, weil ich mir genauso wenig wie Du vorstellen kann, mein Kind zu töten. Eine Schwangerschaft mit dem Wissen um eine Behinderung des Kindes stelle ich mir aber auch sehr belastend vor. Daher möchte ich es gar nicht wissen. Natürlich hoffe ich auf ein gesundes Kind, glaube aber, im schlimmsten Fall auch damit fertigwerden zu können. Aber das muß jeder selbst wissen. Ich finde nur wichtig, daß man sich VOR einer solchen Untersuchung über die möglichen Konsequenzen im klaren ist.
Alles Gute,
Susanne
Re: amniozentese, wer hat das hinter sich?
ich bin auch 35 Jahre alt und mittlerweile in der 21 SSW. Ich habe die FU in der 15 Woche machen lassen, da wir auf keinen Fall ein behindertes Kind wollen. Willst du das ???
Ich kann Dir auf jeden Fall sagen, daß ein Zahnarztbesuch schlimmer ist als die FU. Der Nadeleinstich und das Absaugen des Fruchtwasser ist zwar etwas schmerzhaft, aber nach kurzer Zeit vergessen..... vor allem wenn das Ergebnis dann positiv ausfällt. Ich habe mir auch gleich das Geschlecht des Kindes sagen lassen und freue mich jetzt auf ein Mädchen.....
Also vor der Untersuchung an sich brauchst Du keine Angst zu haben.
Gruß Tanja
An Tanja
ich glaube nicht ,daß auch nur eine dieser Mütter hier ein behindertes Kind möchte.Es geht doch nicht um möchten oder nicht, sondern darum ob wir unseren Kindern das Leben schenken möchten,das ihnen genauso zusteht wie uns unser Leben auch.Auch wenn sie "anders" sind,sind sie trotzdem Menschen.
Wie schon gesagt,trifft jede Fau selbst die Entscheidung, mit der sie dann aber auch leben muß.
Ich wünsche Dir alles Gute!
Carmen
Re: An Tanja
Ich bin mit einer 12 Jahre älteren geistig behinderten Schwester aufgewachsen, die ihre Behinderung einem Geburtsfehler (Gehirnblutung wegen zu engem Beckens meiner Mutter) zu verdanken hat. Obwohl es für meine Eltern nie leicht war, da Gabi für sie immer "Kind" bleiben wird (sie ist jetzt 46)und Betreuung benötigt, möchte die ganze Familie sie nicht missen, weil sie einfach ein liebenswerter Mensch ist.
Ich selbst habe auch eine Fruchtwasseruntersuchung durchführen lassen, aber nur, um mich rechtzeitig auf ein negatives Ergebnis einzustellen.
Auch ich möchte, dass mein Kind gesund ist, gerade weil ich weiss, wie viele Hindernisse das Leben mit einem Behinderten Menschen mit sich bringt. Aber man bekommt auch viel zurück.
Nebenbei: Was ist, wenn das Kind später einen Unfall hat, oder eine Krankheit bekommt...?
Die Entscheidung ein behindertes Kind auszutragen oder nicht liegt in den Händen der Mutter/den Eltern und sie sollte nicht unter dem Druck der Umwelt getroffen werden, die Menschen mit Fehlern nicht akzeptiert.
Eine Garantie für ein gesundes Kind kann jedoch niemand geben.
an alle, die mir so aufschlussreich geantwortet haben
vielen dank für eure zahlreichen antworten. ich hatte die letzten tage viele hochs und vor allem viele tiefs. doch letztendlich habe ich mich nun entschlossen diese untersuchung durchführen zu lassen. ich dank euch nochmal, drückt mir die daumen! tschüß, johanna
Re: an alle, die mir so aufschlussreich geantwortet haben
Ich habe einen Sohn mit Spina bifida und würde ihn für nichts in der Welt hergeben. Wir wussten bereits vor der Geburt, dass er behindert sein würde und haben uns ganz bewusst für ihn entschieden. Wer gibt einem das Recht einem anderen Menschen die Entscheidung für das Leben abzunehmen? Ich kenne einige Frauen, die ein "gutes" Ergebnis bekommen haben und das Kind dann doch behindert war und umgekehrt. Mit einer Amnioc. kann man nicht mal den Bruchteil der Erkrankungen festellen, die es gibt, d.h. selbst bei einem unauffälligen Befund kann dein Kind behindert sein. Ganz zu schweigen von dem Geburtsrisiko. Dann dürfte man gar nicht schwanger werden, wenn nur ein "perfektes" Kind willkommen ist.Ich finde es bestürzend wie leichtfertig hier einige über Leben und Tod entscheiden. Ich wünsche Dir und Deinem Kind alles Gute.
Re: an alle, die mir so aufschlussreich geantwortet haben
ich kann Dir nur beipflichten. bei meinem ersten kind habe ich mich zu einer amniozentese überreden lassen und habe sehr negative erfahrungen gemacht. der arzt mußte zweimal durch die bauchdecke stechen, weil beim ersten mal kein fruchtwasser kam. abends hatte ich dann wehen und panische angst, das baby zu verlieren. ganz zu schweigen von meinem schlechten gewissen meiner tochter gegenüber - auch heute noch - weil ich sie in meinem bauch "verraten" habe, statt zu beschützen, wie es meine aufgabe als mutter gewesen wäre.
inzwischen habe ich auch gehört, daß es fälle geben soll, bei denen die az falsch positive ergebnisse hatte und gesunde kinder abgetrieben werden....leider hört man von den ärzten diesbezüglich überhaupt nichts. es waren hebammen, die in einer fernsehsendung diese dinge äußerten. den betroffenen müttern soll aus "rücksichtnahme" nichts davon gesagt worden sein...
grüße
tine
Re: amniozentese, wer hat das hinter sich?
warum entscheidest Du Dich nicht für eine Chorionzottenbiopsie. Diese kann bereits in der Frühschwangerschaft durchgeführt werden und das Ergebnis liegt nach ca. einer Woche vor. Die Untersuchung ist ebenfalls nicht schmerzhaft. Durch die Bauchdecke wird Dir etwas Zottengewebe abgesaugt und untersucht. Der Vorteil ist der frühe Zeitpunkt dieser Untersuchung. Im Falle einer Behinderung des Kindes ist eine Abtreibung noch vor der zwölften Woche möglich. Ich kann Deine Ängste gut verstehen und finde das niemand das Recht hat, einem hier reinzureden.
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