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Uwe und ich haben uns entschieden!

Uwe und ich wir haben die ganze Nacht geredet. Wir konnten beide nicht schlafen. So wie es jetzt aussieht bekommen wir das Baby nicht. Wir können uns beide kein Leben mit einem behinderten Kind vorstellen. Wir können ja später noch mal ein Baby bekommen welches dann hoffentlich gesund sein wird. Noch einmal wird uns wohl so etwas nicht passieren. Mir fällt es nicht leicht mein Baby abzutreiben aber es ist besser als wenn ich später mit dem Kind nicht klarkomme. Immerhin muss ich ja auch noch für Luke da sein. Er ist ja auch noch so klein. Viele von euch sagen Down Syndrom ist nichts schlimmes. Sicher sind diese Kinder sehr lieb aber wir möchten solch ein Kind nicht haben. Ich gehe am Mittwoch zu dem Beratungsgespräch und am Donnerstag zu meinem FA. Mit ihm werde ich dann alles weitere besprechen. Ich hoffe dass mich wenigstens einige von euch verstehen und mich nicht verurteilen. Ich kann es eben nicht. Ich bin nicht so stark.
LG Tanja
Bisherige Antworten

Re: Uwe und ich haben uns entschieden!

Hallo Tanja!
Ich kann Dich sehr gut verstehen. Ich war zwar selber nie in Deiner Situation aber daß Du ein krankes bzw. behindertes Kind nicht bekommen möchtest, kann ich gut nachvollziehen. Auch wenn es sich für mamche hart anhört, aber wem ist geholfen ein behindertes Kind zu bekommen. Du hast schon einen Sohn um den Du Dich kümmern mußt. Ich denke es geht die ganze Energie und Zeit drauf bei einem solchen Kind. Ganz zu schweigen von der Beziehung. Jeder möchte gesunde Kinder bekommen, das ist doch klar. natürlich haben auch Behinderte ein Recht zu leben, aber auch ich würde mir ein solches Kind nicht auf die Welt holen. Eure Entscheidung allein zählt und glaub mir, viele andere würden ebenso entscheiden. Nur die, die nicht in eurer Lage sind, können anders reden. Viel Kraft Euc beiden....Nicole

Re: Uwe und ich haben uns entschieden!

liebe tanja,
es tut mir unendlich leid für euch und das ungeborene baby. dass ihr entscheidet es nicht auf die welt zu lassen kann ich irgendwie sogar verstehen, obwohl ich selber ein behindertes kind habe , dass ich nie missen möchte.
ich erwarte nun mein drites kind und habe für mich entschieden keien besonderen untersuchungen mache nzu lassen, weil ich nicht vor diese schwere wahl gestellt werden will. ich will meien ss genießen. und die behinderung meines sohnes hätte man in der ss damals mit KEINER untersuchung feststellen können.
ich respektiere jede entscheidung, auch wenn sie weh tut , weil ich weiß du hast es dir sicher nicht leicht gemacht.
wenn du dir irgendwas von der seele schreiben willst, dann schreib mir einfach über mein profil.
ich denek fest an euch und sei gedrückt in diesen schweren tagen
lg trilo

Re: Uwe und ich haben uns entschieden!

Hallo Tanja,
ich finde es absolut in Ordnung und selbstverständlich richtig, wenn ihr Euch gegen das Kind entscheidet..egal, was ich selber in der Situation (vielleicht)getan hätte.
Man muß sich klar sein über die Verantwortung und Belastung, die man durch ein behindertes Kind hat und wenn ihr der Überzeugung seid, diese Verantwortung nicht tragen zu können, dann ist Eure Entscheidung auch richtig für Euch.
Einfach wird es ja trotzdem nicht und ich dneke, ihr habt Euch die Entscheidung nicht leicht gemacht.
Ich hätte vielleicht anders entchieden, aber ich bvin auch nicht ihr, meine Person, mein Leben ist sicherlich ein ganz anderes und somit denke ich, weder ich noch sonstjemand hat das recht, Euch zu verurteilen.
Ich wünsche Euch alles Gute und viel Kraft, denn ihr habt zwar einen "leichteren" Weg, aber deswegen ja nicht einen weniger schmerzvolleren gewählt.
Liebe Grüße
Bronte

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daß auch ich "so ein Kind" bin, daß eigentlich keiner haben wollte bzw das heutzutage normalerweise abgetrieben wird.
Ich wurde 1973 mit einer leichten Form der Spina Bifida geboren und zur Adoption freigegeben. Glücklicherweise fand ich Eltern die sich mit der Diagnose Querschnittlähmung nicht zufrieden gaben und mich zur Krankengymnastik brachten.
Ich laufe normal, habe zwanzig Jahre Leistungssport gemacht, habe keinerlei Beeinträchtigungen und vor eineinhalb Wochen eine gesunde Tochter geboren.
Möchte nochmal betonen daß ich jedoch querschnittgelähmt geboren wurde.
Ich hoffe Du denkst noch einmal darüber nach. Manchmal ist man stärker als man denkt.
Liebe Grüße
Lilli

Re: Uwe und ich haben uns entschieden!

Liebe Tanja!
Ich weiß ja nicht, ob Ihr an Gott glaubt. Aber ich für meinen Teil denke, wenn Gott mir ein besonderes Kind anvertraut, dann werde ich mit der Situation zurecht kommen. Und wer garantiert Euch denn überhaupt gesunde Kinder? Dein Sohn kann morgen einen Unfall haben und behindert sein, was machst Du dann? Was machst Du, wenn unter der Geburt Deinem nächsten Kind der Sauerstoff abhanden kommt? ...
Liebe Grüße
Bärbel

Liebe Bärbel

Ich wußte schon bevor ich mein Posting geschrieben habe dass ich auf Unverständnis stoßen werde. Aber ich kann mich einfach nicht für mein Kind entscheiden. Wenn ich es vor der Geburt weiß und entscheiden kann warum kann ich mich dann nicht gegen das Kind entscheiden? Soll ich ein Kind bekommen was ich nach der Geburt nicht als meines annehmen kann? Sicher niemand garantiert uns gesunde Kinder. Aber Luke ist gesund und ich glaube nicht dass ich noch einmal in die Situation kommen werde um über Leben oder Tod entscheiden zu müssen. Leicht wird es für mich so und so nicht werden. Kannst du mit Garantie sagen dass du ein behindertes Kind bekommen würdest? Du bist nicht in der Situation um entscheiden zu müssen. Und ich wünsche dir dass du auch nie in solch eine kommen wirst.
LG Tanja

Re: Uwe und ich haben uns entschieden!

Deinen Glauben in allen Ehren und wenn er Euch Kraft für die Widrigkeiten des Lebens gibt, umso besser...aber nicht jeder ist ein "Märtyrer" (um das mal übertrieben auszudrücken)und der Glaube ist nicht für jeden das Allheilmittel.
Ich bin zwar auch gläubig, aber nicht in soweit, daß ich Gott "unerstelle" mit (oder anderen) mit Absicht solche und ähnliche Prüfungen aufzuerlegen.
Ich denke nicht, daß solche schicksalschläge von Gott kommen...wenn es so wäre, wäre er grausam und der "Anbetung" nicht würdig.
Sicher, eine Garantie gibt es nie, das ganze Leben ist ein Risiko, aber es gibt eben Menschen, die nicht die Kraft zu haben scheinen, ein schweres Schicksal auf sich zu nehmen, wenn es ihnen bewußt ist.
Es ist sicherlich eine Glaubensfrage, aber ich würde Gott wirklich nicht mit ins Spiel bringen.
LG bronte

antwort teil 1

liebe tanja,
ich habe jetzt ein paar stunden nachgedacht über dein posting. deine sprache ist abgekühlter, distanzierter als gestern ... "so ein kind" ... auf einmal auch die sichere erwartung, dass du später mit dem kind nicht klar kommen könntest. das sind so formulierungen, mit denen ich es nicht leicht habe.
gleichzeitig will ich euch und eure entscheidung respektieren. ich finde irgendwie, dass ihr euch jetzt ganz schön schnell entschieden habt und würde euch wünschen, mit der entscheidung wirklich noch bis nach dem beratungsgespräch zu warten. auch meinen tipp, mit einem humangenetiker zu sprechen, möchte ich wiederholen. das sind ja schritte, die vor einer entscheidung stehen können, aber nicht den weg der entscheidung vorwegnehmen.
jetzt dachte ich nochmal, das du gestern viel unsicherer und offener klangst, näher drann warst an der schon gewachsenen liebe ... ich hatte jetzt noch die idee, dass du vor deiner entscheidung mit deinem mann mal eine gruppe mit DS-menschen besuchen könntest, mein ex-freund hat bei der lebenshilfe zivi gemacht, die haben in allen städten wohngruppen ... so schwer würde ich es mir an eurer stelle machen. und dann entscheiden. so klingt es mir ein bisschen nach: wir haben ja eine nacht hingeschaut, aber jetzt wollen wir am liebsten nur noch wegschauen.
übrigens bist du stärker als du meinst und dein baby/kind würde dir dabei auch helfen ... (forts. folgt)

Re: antwort teil 2

das ist jedenfalls, was dir die eltern betroffener kinder einhellig berichten. sie werden dir auch berichten, dass der prozeß der annahme "so eines kindes" länger dauert, bis man es selber lernt, mit der behinderung/dem anders sein zu leben.
so sehe ich es, und daher bin ich nach dem jetzigen punkt eurer sicher intensiven beratung noch nicht wirklich an dem punkt, eure entscheidung respektieren zu können. ich finde einfach, ihr solltest noch länger an der entscheidung arbeiten und es euch etwas schwerer machen.
übrigens treten ohnehin nach meinen informationen 95% der behinderungen der menschen erst während oder nach der geburt auf, in sofern ist es auch etwas problematisch, nur wg. den 6 monaten unterschied zu sagen, dass man sich in dem fall die mühe und den schmerz nicht macht, im andern fall aber wohl "selbstverständlich" die neue lebenssituation in angriff nehmen würde.
für euer erstes kind würde es sicher eine herausforderung sein und manchmal auch nicht leicht. das gilt aber fast genauso auch immer wieder bei "gesunden" zweiten geschwistern, dass die dem ersten ganz schön probleme bereiten können und eine herausforderung darstellen, manchmal ein leben lang. er würde gleichzeitig dadurch vieles lernen und eben dadurch auf seine art auch sehr positiv geprägt werden. ihn würde ich also nicht zu tief in die argumenttion "einbauen", auch wenn seine situation sicher von euch mitzubedenken ist.
LG gonschi

Hallo Gonschi! Teil 1

Auch wenn wir "nur" eine Nacht intensiv nachgedacht haben was ein behindertes Kind für uns und Luke bedeutet so haben wir uns die Entscheidung das Kind nicht zu bekommen nicht leicht gemacht. Wir haben selber Bekannte die Kinder mit dem Down Syndrom haben. Ein "Kind" ist 1 Jahr älter als ich und ständig auf die Hilfe ihrer Eltern angewiesen. Sie besucht tagsüber eine Behindertenwerkstatt. Ihre Eltern müssen immer für sie da sein und was ist wenn die Eltern eines Tages nicht mehr da sind? Dann muss sich jemand anderes finden der sich um das "Kind" kümmert. Sicher sie ist sehr liebenswert das bestreite ich überhaupt nicht. Ich habe auch nichts gegen Behinderte Menschen. Aber ich selbst bin nicht so stark wie andere Frauen die sich für das Kind entscheiden obwohl es behindert zur Welt kommen wird. Das andere Kind mit Down Syndrom das ich kenne ist mittlerweile 4 Jahre alt. Und die Mutter ist total überfordert mit dem Kind. Sie hat es vor der Geburt nicht gewußt dass es behindert ist. Es war ihr 2.Kind. Ihr erstes war gerade 2 Jahre als das 2.kam. Es ist auch nicht so dass mein Freund und ich nur diese eine Nacht darüber geredet haben und reden werden. Und leicht wird es für uns auch nicht werden. Einerseits ist da der Eingriff und da ich jetzt schon in der 12.SSW bin und das Kind schon sehr groß ist (wie ich finde) wird es nicht unbedingt leichter für mich. Ich habe im Internet Bilder von abgetriebenen Babys gesehen und ich musste weinen. Fortsetzung folgt in Teil 2

Hallo Gonschi! Teil 2

Aber was nutzt es mir und dem Kind wenn ich es zur Welt bringe und es dann nicht annehmen kann? Ist das nicht auch sehr schlimm für das Kind? Was wenn ich es nicht lieben kann? Ist denn das nicht viel viel schlimmer? Du kannst mir glauben dass ich noch nie für Abtreibung gewesen bin aber jetzt wo ich in der Situation bin ist alles anders. Ich habe mich so sehr auf mein Baby gefreut und ich habe große Angst vor dem Tag an dem ich den Termin im KH bekommen werde und ich nach Hause gehen muss ohne mein Baby. Wenn ich daran denke fühle ich mich schon jetzt so leer. Aber ich denke es ist besser für mich vor allem für mich weil ich mich ja größtenteils um das Kind kümmern müsste wenn ich es nicht bekomme. Du hast recht damit wenn du sagst dass auch während der Geburt einiges passieren kann. Dagegen kann man nichts machen, leider. Aber wenn ich doch weiß mein Kind wird behindert sein und ich kann mich frei entscheiden dann sollte meine Entscheidung auch akzeptiert werden. Ich bin sicher nicht die einzige Frau die sich gegen das Kind entscheidet. Ich werde unser kleines Mädchen nie vergessen können das kannst du mir glauben. Mein Freund genauso wenig wie ich. Vor allem weil wir uns ein Mädchen gewünscht haben. Ich wünschte mein Mädchen wäre gesund. Ich hoffe du kannst mich ein wenig verstehen.
LG Tanja

wieder zweiteilige antwort ... Teil 1

liebe tanja,
doch - ich kann euch schon verstehen und ich schließe es auch nicht zu 100% aus, dass es mir, wenn ich vor diese frage gestellt wäre, auf einmal in eine ähnliche stimmung/einschätzung "der lage" geraten würde wie du und vielleicht auch ebenso entscheiden würde, wie es sich bei euch anbahnt. von einem gespräch mit einem humangenetiker würde ich mir aufschluss erhofen, wie verschieden die entwicklungschancen sind und ob dazu eine aussage möglich ist. das ist ja das vertrakte beim down syndrom, dass es vartianten gibt, die wirklich minderschwer sind und wo aus kindern erwachsene werden können. es gibt aber auch den fall, wie von der beschrieben. wobei ich da auch hinterfragen würde, was da in der familie passiert (ist), dass dieses "kind" nicht mindestens auf seine art ein erwachsener werden kann. dass du nicht die kraft hast, glaube ich dir nicht, dann hättest du dich glaube ich auch nicht hier der öffentlichen auseinandersetzung gestellt, das zeigt, dass du eine mutige starke frau bist. zumal im 9m-forum, wo alle gerade voll im baby-tran sind (sag ich jetzt mal mich selbst ausdrücklich einschließend). weißt Du, es ist ja gar nicht wichtig, ob ICH es verstehe. wichtig ist, dass ihr den weg wählt, mit dem ihr leben könnt, und familie bleiben könnt. mein partner wäre sehr klar in eurer situation für abtreibung und fände alles andere verantwortungslos. (forts. folgt)

Re: wieder zweiteilige antwort ... Teil 2

wie auch immer ich als letzte entscheidungsinstanz also entscheiden würde, wäre es ein damokles-schwert für die beziehung. entweder, weil ich ihn gleich verlassen müßte, um bei dem kind zu bleiben, oder weil ich seiner einschätzung folgen und es ihm hinterher vorwerfen würde. ich wünsche dir, dass du einen weg findest, mit dem DU klar kommst.
übrigens finde ich - obwohl ich an gott glaube - bärbels argument mit gott und den aufgaben, die er stellt, ganz falsch. leider gibt es dinge im leben, denen wir nicht gewachsen sind. es gibt menschen, die scheitern an dem, was ihnen im leben begegnet (thema selbstmord z.B.). ich glaube, die größe eines menschen und auch eines gelungenen lebens "vor gott" (ist jetzt etwas zu pathetisch formuliert, bin nicht so fromm *grins*), ist eher, dass wir, wie wir sind, eben auch mit der schwäche und dem scheitern, und dem einer situation nicht gewachsen sein, sozusagen gott noch ins gesicht schauen können. in sofern würde ich den teil von bärbels argumentation unbedingt ablehnen und mir nicht aneignen.
ich wünsche euch für die nächsten wochen alles gute und dass ihr, wie auch immer ihr entscheidet, den für EUCH, eure situation und lebensumstände langfristig richtigen weg findet.
LG gonschi
(meine untersuchungen und meinungen dazu kannst du im profil nachlesen)

Re: Hallo Gonschi! Teil 2

Liebe Tanja!
Wiso diskutierst Du hier über dies Thema mit den Leuten die Dich eh nicht verstehen? Du machst es Dir doch nur schwerer weil Du hier keinen Zuspruch findest. Such Dir Menschen in ähnlichen Situationen. Das wird Dir gut tun. Liebe Grüße Nicole

Frühe FU?

Hallo Tanja,
für eine FU war der Zeitpunkt reichlich früh. In Deutschland wird die erst frühestens ab der 15. SSW durchgeführt, auch wenn die Nackenfalte auffällig war. Und auch die Nackenfaltenmessung war viel zu früh!!!!
So jedenfalls wurden wir aufgeklärt, es stimmt auch mit meinen Recherchen im Internet überein... denn wir hatten einen Trisomie 21-Fall in der Familie und haben uns daher genauer informiert.
LG Carola

Re: Uwe und ich haben uns entschieden!

Liebe Tanja,
es tut mir so leid für Euch!
Und ich denke es ist ganz bestimmt nicht "leicht" sich gegen sein Wunschbaby zu entscheiden. Ich glaube es ist eine Katastrophe für alle werdenen Eltern vor dieser Entscheidung zu stehen.
Ich wünschte ich könnte Dir was aufmunterndes schreiben, aber für solche Situationen im Leben hilft einfach nichts.
Ich wünsche Euch alles Liebe und das Ihr Euch für EUCH richtig entscheidet.
Birgit

Re: Uwe und ich haben uns entschieden!

Liebe Tanja! Ich kann sehr gut verstehen, in welcher Lage Du Dich befindest. Genau heute jährt sich der Todes- und Geburtstag unseres kleinen Sohnes Rémy zum zweiten Mal, den wir in der 21. SSW hergeben mussten, weil auch DS festgestellt wurde. Bei uns kam allerdings auch noch ein sehr schwerwiegender Herzfehler dazu, das Kind hätte kaum Ueberlebenschancen gehabt. Schweren Herzens mussten wir uns zur Einleitung der Geburt entscheiden. Dieser Schritt ist uns sehr schwer gefallen, und seit diesem Tag ist mein Leben nicht mehr das, was es einmal war. Ich habe fast 2 Jahre gebraucht, um wieder einigermassen leben zu können, und ich weiss im Innersten, dass ich diesen Schicksalsschlag nie wirklich verwinden werde. Ich hätte nie vor diese Entscheidung gestellt werden wollen, und in diesem Sinne verfluche ich die Pränataldiagnostik, die uns so schwere Entscheidungen auferlegt.Ich kann Dir nur raten, Dir genug Zeit zu lassen mit der Entscheidung, nichts zu überstürzen und ihn dann nur zu machen, wenn Du Dir auch sicher bist, dass es der richtige Entscheid ist. Ich selber habe die Entscheidung an und für sich nie bereut, sie war und ist richtig, denn wir haben unserem Kind viel Leid und möglicherweise unnötige Operationen erspart. Aber wie gesagt, mein Leben wird nie mehr ohne wehmütige Gedanken und Sehnsucht nach meinem Kind sein, das ich leider nicht kennenlernen durfte. Ueberleg Dir im Falle eines Schwangerschaftsabbruchs auch sehr genau, ob Du das Kind sehen willst.

Teil 2

Wir haben das leider nicht getan und hinterher schwer bereut. Zum Glück wurden Fotos gemacht, die wir fast ein Jahr nach der Geburt verlangt haben, da wir endlich bereit waren dazu, unser Kind anzusehen. Ich weiss natürlich jetzt nicht genau, ob es für Euch überhaupt möglich wäre, das Kind sehen zu können, da ich nicht weiss auf welche Weise das Kind geholt werden müsste. Vielleicht ginge das ja gar nicht, und in diesem Falle müsste man dann noch mehr aufpassen wie man damit umgeht nach dem Abbruch. Es wäre ja dann nichts mehr vorhanden, das Euch an Euer Kind erinnern würde. Wie immer Ihr Euch entscheiden mögt, ich wünsche Euch viel Kraft und Zusammenhalt. Ich muss dazu noch sagen, dass unser Schicksal schlussendlich dann auch noch fast zur Trennung geführt hätte. Es ist ein sehr schwerer Prüfstein für eine Beziehung!

Re: Uwe und ich haben uns entschieden!

Hallo Tanja,
ich kann Eure Entscheidung gut verstehen, auch wenn es ganz bestimmt keine leichte Entscheidung ist. Ich mache mir auch öfter Gedanken darüber, was ich täte, wenn ich hören würde, daß mein Kind behindert sein würde. Schwer, verdammt schwer, und niemand, der nicht in der selben Lage ist, kann da wohl mitreden. Da ist es leicht gesagt: "Krieg doch das Kind, es ist doch Deins" u.s.w. Ich möchte damit nur sagen, es ist Eure Entscheidung, und ihr braucht Euch von niemandem Vorwürfe deswegen anzuhören. IHR müßtet mit dem Kind leben, nicht die anderen, IHR habt die schwere Entscheidung, und nicht die anderen. Und noch etwas: Ihr braucht Euch für Eure Entscheidung nicht rechtzufertigen.
Wie gesagt, ich wüßte nicht, was ich an Eurer Stelle täte, sehr wahrscheinlich aber, würde ich genauso entscheiden.
Laßt Euch nicht verunsichern, es ist Euer Leben !
Ich wünsche Euch alles Gute !
LG, Babsi

Re: Uwe und ich haben uns entschieden!

Liebe Tanja, lieber Uwe,
ich habe auch noch sehr lange über Euer Schicksal nachgedacht. Ehrlich gestanden wüßte ich auch nicht was ich tun würde! Den Grad der Behinderung kann man meines Wissens während der Schwangerschaft gar nicht feststellen, und natürlich bleibt immer die Sorge ´Was wird mit unserem Kind, wenn wir nicht mehr sind?`
Trotzdem Tanja, mache Dich nicht unglücklich mit einer überstürzten Entscheidung!!! Laßt Euch Zeit!!! Überlege auch vor allem Du, Tanja, wie Du mit einer Abtreibung zurecht kämst!
Daß Ihr Euer Kind nicht annehmen und lieben könntet, glaube ich nicht! Es würde vielleicht einige Zeit dauern, aber Ihr hättet auch noch den Rest der Schwangerschaft, um Euch mit der Behinderung Eures Kindes auseinanderzusetzen.
Natürlich stellt sich aber auch die Frage, ob Ihr Eurem Kind etwas Gutes tut, wenn Ihr Euch entscheidet, es doch zu kriegen. Das kann man leider im Vorfeld nicht wissen.
Egal wie Ihr Euch entscheidet, ich wünsche Euch nach wie vor ganz viel Kraft und bin in Gedanken bei Euch!!!
Fühlt Euch gedrückt,
Minny

Re: Uwe und ich haben uns entschieden!

Hallo Ihr beiden,
vorweg muss ich sagen das ich nicht Anja sondern Ihr Mann bin. Mein Name ist Andreas. Wie Ihr schon erwähnt, habt Ihr noch die Verantwortung für euren Luke. Er würde Euch mehr als teilen müssen,und später mal eure Verantwortung Erben. Je nach Grad der Behinderung würde das Kind eure gesammte Aufmerksamkeit brauchen. Da hat man schnell mal das andere Kind (ohne es zu wollen ) vernachlässigt. Leider ist auch unsere Gesellschaft immer noch nicht bereit Behinderungen unvoreingenommen zu begegnen. Auch Ihr beide seit noch Jung, mit Träumen und Wünschen. Ihr steht im Moment vor der schwersten Entscheidung in eurem noch relativ kurzem Leben,und es wird immer Menschen mit Zustimmung oder Ablehnung für eure Entscheidung geben.
Aber das Leben besteht nun mal aus Entscheidungen.
Es mag sein das Ihr, egal wie es nun ausgeht , in 2 oder 5 Jahren eine andere Entscheidung getroffen hättet.
Aber leider können wir nicht in die Zukunft sehn.
Ich wüsche euch noch viel Kraft !!!!!!!!
Andreas

Re: Uwe und ich haben uns entschieden!

liebe tanja!
eigentlich wollte ich dir gar nicht schreiben, aber dein posting lässt mir einfach keine ruhe! ich erzähle dir mal kurz meine traurige geschichte! ich habe 3 kinder. damals, als ich mit nummer 4 ss wurde, war der kleinste gerade 7 monate alt. es war zwar ungeplant, aber es war uns wilkommen. von anfang an war der FA unzufrieden, mit allen untersuchungen. in der 11 ssw stand dann endgültig fest, mein baby ist behindert. wir haben uns damals auch für die abtreibung entschieden.die angst vor einem kranken kind war riesig gross. angst zu versagen, angst den geschwistern damit das leben zu versaun....es ging auch alles furchtbar schnell. am 3.6.1998 ging ich in die klinik.nach 30 minuten war alles vorbei! noch ein US, um zu sehen ob wirklich alles raus ist, und dann noch 2 stunden liegen, wegen dem kreislauf, und dann durfte ich nach hause. alles in allem ein unkomplizierter eingriff ohne probleme, ohne schmerzen. die probleme kamen erst später! es ist jetzt 4 jahre her, und noch heute leide ich darunter! ich mache mir vorwürfe, es nicht wenigstens versucht zu haben! ich mache mir verwürfe, nicht noch eine zweite meinung eingeholt zu haben, denn immerhin gibt es auch fehldiagnosen bei den untersuchungen! hast du schonmal drüber nachgedacht, die untersuchung nochmal zu wiederholen? wenn das ergebnis genauso ausfällt, kannst du immer noch reagieren! versteh mein posting nicht falsch- ich will dir um himmels willen nicht von der abtreibung abraten, oder dich verurteile

Re: Uwe und ich haben uns entschieden!

n, ganz im gegenteil! ich verstehe eure reaktion sehr gut..aber ich kenne auch das grosse schwarze loch, in das man (zumindest ich) danach fällt. und du sagst selber, dass du nicht stark bist! ich wünsche dir auf jeden fall alle kraft der welt, egal für welchen weg du dich entscheidest!
ganz liebe grüsse und kopf hoch
lone

Re: Uwe und ich haben uns entschieden!

Hallo Tanja,
lone hat es schon geschrieben. Holt euch bitte eine zweite ärztliche Meinung ein, bzw. eine weitere Untersuchung. Ich will dir kurz von dem Fall erzählen, den ich über eine Stiftung erfahren habe, bei der ich mich engagiere:
Einer Frau wurde mitgeteilt, dass ihr Ungeborenes unter einer extrem schweren Stoffwechselkrankheit leiden würde und kurz nach der Geburt sterben würde. Sie verließ sich auf die Aussagen ihres Arztes und ließ das Kind abtreiben. 5 Monate nach der Adoption wurde ihr schriftlich mitgeteilt, dass ihr Sohn kerngesund war.........
Außerdem waren die Untersuchungen bei dir viel zu frühzeitig, es kommt dann häufig vor, dass die Ergebnisse falsch positiv sind!
Tanja, nimm diese Diagnose bitte nicht einfach widerstandslos hin! Wenn die Untersuchungen zum richtigen (!!!) Zeitpunkt ( Nackenfaltenmessung ca. 13. SSW und FU ca. 15. SSW) immer noch mit Befund sind, dann habt ihr immer noch genug Zeit zum Handeln. Verlaß dich nicht nur auf die Aussage eines einzigen Arztes.
Ich drücke dich....
Ganz liebe Grüße
Gisela

Re: Uwe und ich haben uns entschieden!

Hallo Tanja !
Trotz meiner wenigen Zeit, muss ich doch mal antworten. Ich habe mittlerweile 5 Kinder, alle gesund, aber bei den letzten beiden wurde auch eine FU gemacht. Ich wollte einfach "sicher gehen " gesunde Kinder zu bekommen. Viele haben schon geschrieben, dass man nie sicher sein kann, und zuviel im Rest der ss, oder bei der Geburt passieren kann. Aber heute gibt es nun mal diese Medizin und ich bin der Meinung man sollte sie auch nutzen. Andreas hat geschrieben, dass die Gesellschaft nicht tolerant genug damit umgeht. Genau dieser Punkt ist es, was ein Leben mit einem Behinderten noch schwerer macht. Viele schauen, ja klotzen einen von der Seite an, lassen blöde Bemerkungen ab und am Ende ist man allein zu Hause und fragt sich immer :Warum ich ? Auch sollte man sich darüber im klaren sein, dass es finanziell auch nicht gerade rosig ausschaut. Alle reden vorher von Unterstützung, aber das wird nur am Anfang so sein. Ich weiss übrigens wovon ich rede. Mein Bruder ist 7 Jahre jünger und schwerstbehindert. Somit kann ich die Situation auch aus der Geschwisterbeziehung sehen. Es war unheimlich schwer damit umzugehen und es ist bis heute so geblieben. Ich wünsche dir viel Kraft und hoffe das ihr die richtige Entscheidung trefft.
Viele liebe Grüsse sendet Kerstin
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