Trisomie 21?
Ich frage aus folgendem Grund: Ich betreue in einer Integrationsklasse unter anderem ein Kind mit Down-Syndrom. Natürlich ist er in der Entwicklung weit zurück und muss ständig beaufsichtigt werden. Aber dennoch: er ist einfach auch ein ganz lieber Bub, der jemanden gern hat, der fühlt, der traurig und ängstlich sein kann,...
Er ist jetzt 7 Jahre alt und kann vieles, was manche einem Kind mit dieser Behinderung gar nicht zutrauen würden: sprechen, alleine essen, er kennt die bisher erlernten Buchstaben, \"liest\" ganze Wörter durch Einprägen, malt gerne Bilder, singt und tanzt, liebt Klatschspiele,...
Neben all diesen Sachen darf man natürlich nicht vergessen, dass er auch Wutanfälle haben kann.
Natürlich habe ich nur einen geringen Einblick in das Leben mit ihm (als Elternteil), aber dennoch stelle ich mir die Frage, ob er des Lebens weniger würdig ist als \"der Norm entsprechende\" Kinder.
Ich denke er lebt gerne!
Re: Trisomie 21?
Leider ist es in unserer Gesellschaft nicht so, dass sich Eltern auf ein behindertes Kind genauso freuen können wie auf ein gesundes. Das wäre etwas anderes, wenn es genügend gute Betreuungs-Einrichtungen gäbe.
Re: Trisomie 21?
ich hab gestern meinen Standpunkt zum Thema \"Schwangerschaftsabbruch bei Trisomie 21\" (eine Seite weiter) geschrieben.
Ich würde das Kind auf jeden Fall bekommen, da ich der Meinung bin, das diese Kinder genauso eine Lebensberechtigung haben wie gesunde Kinder. Und wenn diese Kinder gut gefördert werden kann man glaub ich auch ein fast normales Leben führen.
Ich würde mein Kind ja auch nicht weggeben, wenn es z.B. durch einen Unfall behindert werden würde oder eine Behinderung hat die man erst später erkennen kann. Außerdem weiß man nie was aus einem Kind wird oder was das Leben noch bereithält.
Trisomie 21 wäre für mich definitiv kein Grund für einen Schwangerschaftsabbruch.
Anders wäre es schon wieder wenn das Kind keine Überlebenschance hätte oder die Behinderung so stark ist, das das Leben für das Kind nicht lebenswert ist.
Außerdem sind die Test sowiso viel zu unsicher.
Das ist meine Meinung zu Deiner Frage.
Viele Grüße Caro
Re: Trisomie 21?
Worauf ich mich allerdings gern einlasse,ist der Feinultraschall.Und das auch nur um dem Kind nach der Geburt
(falls es erforderlich ist!!!)schnellstens bestmögliche Hilfe zukommen zu lassen.Für mich ist keine Behinderung eine Berechtigung ein Kind im Mutterleib zu töten!Ich ziehe
da eher die natürliche Auswahl vor.Und ob ein Kind lebensfähig ist oder nicht,ist wohl in den wenigsten Fällen
vor der Geburt 100% zu beurteilen.
Liebe Grüsse, Petra
Re: Trisomie 21?
ich bin vollkommen Deiner Meinung. Ich bin 26 und bei meinem Kleinen wurde in der 12 SSW eine Nackenfalte von 2.8mm gemessen. Wir haben uns entschlossen keine Fruchtwasseruntersuchung machen zu lassen, weil mir die Gefahr einer Fehlgeburt zu groß ist. Eine Behinderung ist für mich kein Grund zur Abtreibung und ich möchte mir nicht herausnehmen \"Gott\" zu spielen und zu entscheiden, wer ein Recht auf Leben hat und wer nicht. Auch als älteres Kind oder Erwachsener kann man plötzlich krank werden. Ich könnte mir auch nicht vorstellen, mein Kind in der 20. Woche tot zu gebären oder zu hoffen, daß es dann gleich tot ist. Ich glaube, da hätte ich nachher einen Knacks weg.
Liebe Dea, ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen - denn das ist wirklich eine schwere Entscheidung.
Liebe Grüße und Alles Gute
Michaela
Re: Trisomie 21?
ein schwieriges Thema: Man kann nich alles an die \"Gesellschaft\" delegieren, die Eltern müssen primär damit klar kommen, da ändern auch staatliche Angebote nix dran.
Grüße Ulrich
Re: Trisomie 21?
habe mich gefreut zu lesen, dass auch andere Frauen meiner Meinung sind. Ich bin 35, mit dem zweiten Kind schwanger und habe außer normalem US keine diagnostischen Tests in Anspruch genommen und werde es auch nicht tun. Auch die Blutuntersuchung wg. offenem Rücken habe ich nicht machen lassen, weil ich in meinem Bekanntenkreis erlebt habe, was es heißt, mit der Diagnose \"Offener Rücken\" konfrontiert zu werden und dann die Entscheidung über Leben und Tod zu tragen. Ich meine, dass jedes Kind, das leben kann, auch das Recht hat zu leben. Ich fürchte mich auch davor, vielleicht ein behindertes Kind zu haben - aber man wächst mit den Aufgaben. Wenn meine zweijährige Tochter durch eine schwere Krankheit behindert würde, würde ich sie ja auch nicht weggeben. Ich finde es erschreckend, mit welcher Leichtigkeit manche entscheiden, dass ein Down-Syndrom-Kind nicht leben soll. Vielleicht noch mit der Behauptung, sie würden dem Kind dadurch etwas Gutes tun. Ich kenne auch solche Kinder und weiß, wie lebenslustig sie sind. Trisomie 21 ist in der Regel, wenn nicht andere Erkrankungen hinzukommen, eine der leichteren Behinderungen. In unserer Gesellschaft mußt man makellos, hochbegabt und hypersportlich sein, dann ist man willkommen. Und die ganz normalen oder minderbegabten Menschen?
Jedes Kind ist ein wertvoller Mensch. Wir sortieren schließlich auch keine dementen, aggressiven alten Menschen aus, nur weil ihr Leben vielleicht nicht so einfach ist, wie unseres. Gruß Sabine (22. SSW)
Re: Trisomie 21?
ich bin 28 und in der 11ssw. bei mir sind keine untersuchungen vorgesehen soviel ich weiss, und ich würde wegen dem fg-risiko auch keine fu machen lassen, ausserdem, weil ich es trotzdem bekommen würde. allerdings habe ich auch gute unterstützung von meinem mann und der ganzen familie. liebe grüße und ein frohes weihnachtsfest, alex
Re: Trisomie 21?
Natürlich finde ich es auch schrecklich, im Ernstfall über Leben und Tod entscheiden zu müssen, usw. viele Argumente von euch kann ich sehr gut nachvollziehen. Aber ich denke eben über die Babyzeit hinaus und in die Langzeitperspektive. Das bin ich meiner Familie schuldig.
Aber ich wünsche Euch trotzdem schöne Feiertage und ich wünsche uns allen, daß wir nicht vor dieser Entscheidung stehen müssen und daß unsere Babys gesund auf die Welt kommen!
Carolina
Re: Trisomie 21?
mein mann und ich haben schon vor den ssn abgeklärt , dass wir jedes kind annehmen , egal ob behindert oder nicht, denn wir sind auch der meinung , dass sie einfach ein recht auf ihr leben haben , denn wer möchte beurteilen , ob sie nicht genauso glücklich über ihr (vielleicht aus unserer sicht) eingschränktes leben sind wie wir über unseres . wer garantiert mir ausserdem , ob die untersuchungsergebnisse wirklich recht haben und wir tatsächlich eingesundes kind bekommen , hinzu kommt , wird unser kind auch gesund bleiben . ich glaube aber , dass jeder es für sich entscheiden muss ob die familie es psychisch aushalten kann .
deshalb würde ich mich auf jeden fall gegen eine fruchtwasseruntersuchung entscheiden , weil sie für uns keinen sinn ergeben würde , da wir uns schon für das kind entschieden haben , egal wie es ist ! habt noch schöne feiertage!!
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