Suchen Menü

Stress mit dem Partner

Bin in der 15. SSW und habe nach anfänglicher gemeinsamer Freude nun tagtäglichen Stress mit meinem Partner. Er kommt nicht damit klar, dass ich (obwohl mittlerweile relativ ohne Beschwerden) natürlich nicht so fit und \"funktionierend\" bin wie vor der SS. Mittlerweile hält er mich für faul geworden und findet, dass ich meinen \"Zustand\" ausnutze. Wie haben sich Eure Männer während der SS verhalten? Waren alle stets lieb und aufmerksam oder gings Euch ähnlich?
Bisherige Antworten

Re: Stress mit dem Partner

ich bin nun noch ganz am Anfang der Schwangerschaft. 9. Woche. Aber ich habe auch totalen Stress mit meinem Mann. Er versteht zwar die Übelkeit (ist bei mir sehr schlimm) aber er versteht nicht, dass ich immer ein wenig überreizt bin und auch im moment keine nähe ertragen kann. es ging sogar schon so weit das er gesagt hat: \"wärest du nur nie schwanger geworden\". Aber ich glaube, das ist ganz normal. Wie soll ein Mann auch verstehen, was da in einer Frau vorgeht. ich habe es meinem mann dann erklärt. und nach helftigen auseinandersetzungen mit tränen ist er jetzt sehr lieb. er macht wirklich alles für mich. er kocht, weil ich den geruch in der küche nicht ertragen kann. er holt mir alles aus der küche. ich brauche am abend nach der arbeit eigentlich nur auf der couch liegen und fernsehen. ich hoffe für dich, dass es dein mann auch noch verstehen wird. Viel Glück.

Re: Stress mit dem Partner

Hallo Floppy, sei froh. Anfangs wars bei uns ja auch so, aber scheinbar war das wohl zuviel der Fürsorge für den Herrn. Ich mache mittelerweile eigentlich alles wieder selber, ausser Staubsaugen und schwer heben, da mein Kreuz schon ziemlich weh tut.Ich glaube meinem Partner passt in erster Linie die Umstellung nicht und er fühlt sich zurückgesetzt. Stimmt ja auch, meine Gedanken kreisen nun wirklich nicht hauptsächlich um ihn.
Themawechsel: Tröste Dich, die Übelkeit geht ganz bestimmt bald vorbei, ich wollte es auch nicht glauben, aber ist tatsächlich so!

Re: Stress mit dem Partner

Ich habe zum Thema \"Partnerschaft während Schwangerschaft\" so meine eigenen Gedanken, die sicherlich auch durch das Studium der Literatur zu diesem Thema beeinflusst wurden.
1. Nicht alle Stimmungsschwankungen bei den Frauen sind auf Hormone zurückzuführen. Ich glaube, dass die Theorie mit den Hormonen in gewisser Weise eine Schutzbehauptung ist. Bitte nicht gleich sauer werden, ich meine nicht \"Schutzbehauptung, um sich bedienen zu lassen\" oder \"um launenhaft zu sein\". Ich meine etwas anderes: Es zu akzeptieren, dass man MUTTER wird (mit allen Konsequenzen) ist eine RIESENAUFGABE. Es ist eine gigantische Umwälzung im Leben und das erzeugt Unsicherheiten und Streß.
Damit komme ich zu den Männern:
2. Für Männer gilt es ähnlich: sie werden Väter, ebenfalls eine riesige Umwälzung. Ebenfalls großer psychischer Streß.
Packe das zusammen: Dann hast Du einen Mann, der Streß hat und eine Frau, die Streß hat. Was ist schuld daran? Das Kind. Klar, was auch sonst. Aber das kann man sich ja nicht eingestehen. Es muss ja supertoll sein, schwanger zu sein. Also wird das Thema Hormone-Launen-BlaBla groß aufgeblasen, weil man darüber ja reden kann.
Vielleicht war das jetzt wg der Kürze unverständlich. Ihr solltet darüber reden, wie es Euch mit der Situation geht, dass ihr ELTERN werdet - und nicht streiten, wer wem wie viel Launen \"verzeihen\" muss.
P.S.: Ich weiß, wovon ich schreibe!!!
jörg

Phasenmodell des Übergangs zur Vaterschaft

Phasen des Übergangs zur Vaterschaft (nach MAY, 1985)
1. \"Bekanntwerdungsphase\": Von den ersten SS-Anzeichen bis zur Gewissheit, entweder Freude/Glücksgefühle (bei Erwünschtheit) oder Schock/Angst (bei Unerwünschtheit)
2. Moratoriumsphase: Distanzierung von der SS (wegschieben, emotional weniger beteiligt sein,...), erhöhte zwiespältige Gefühle, erhöhtes Risiko für Partnerkonflikte, weil die werdende Mutter gleichzeitig ein gesteigertes Zuwendungsbedürfnis hat (Dauer dieser Phase sehr unterschiedlich!!!)
3. \"Konzentration auf SS\": Frau verändert sich sichtbar, ständige Konfrontation mit den zwiespältigen Gefühlen, Herztöne werden gehört, Kind gespürt --> höhere Beachtung der SS, bewusstere Selbstdefinition als werdender Vater.
Ich nehme an, dass Eure beiden Partner anfangs positiv waren und jetzt in der Moratoriumsphase sind. Sie wissen nicht, wohin sie mit ihren Gefühlen sollen. Leider sind viele werdensde Väter nicht bereit, über solche Zweifel zu reden. Das führt dann oft zu sehr schädlichen Kommunikationsmustern in der Beziehung und zu so Totschlägern wie \"seit du schwanger bist, kann man nicht mehr vernünftig mit dir reden\", \"geht das eigentlich wieder vorbei?\" usw von Seiten des Mannes (aber auch umgekehrt, im Stile von \"du bist so unsensibel\", \"du kannst das einfach nicht nachfühlen\", \"und du willst der vater werden\" usw von Seiten der Frau).
BILANZ: Seid wachsam, was die Art angeht, wie ihr miteinander redet...
ich hoffe, das war nicht zu wissenschaftlich

Re: Phasenmodell des Übergangs zur Vaterschaft

hallo jörg!nix für ungut,aber es gibt einen männertreff und da solltest du bleiben!es reicht,wenn wir frauen uns über unsere eigenen männer und freunde aufregen.
und ausserdem sind wir frauen auch selber in der lage uns zu erklären,was mit den partnern los ist!
schon allein die antwort die du lacy geschrieben hast war eine frechheit!viele männer sind für unsere probleme einfach zu unsensibel.das hast du damit bewiesen!
hey mädels, sehe ich das falsch?
liebe grüsse, petra

Re: Phasenmodell des Übergangs zur Vaterschaft

Hallo Jörg!
Ich kann mich den Worten meiner Vorrednerin nicht anschließen, denn ich finde es toll, daß sich hier mal ein Mann meldet, auch wenn das, was er sagt, für manche vielleicht unbequem ist.
Aber ich finde es gut, daß man auch mal \"die andere Seite\" hört, denn ich kann die Erfahrung bestätigen. Es ist nun mal schwieriger für Männer sich im Anfangsstadium der SS einzufühlen, da sie die körperlichen Veränderungen nicht fühlen, aber genau wissen (vom Kopf her) da kommt was, was viel verändern wird. Und mit diesen künftigen Veränderungen müssen BEIDE fertigwerden. Es kann sein, daß da nicht nur die Hormone schuld sind, sondern eben diese Ungewißheit. Und da kann man auch zu stehen. Und mein Mann hat, obwohl er lieb und verständnisvoll war, manches mal, wenn es ihm zuviel war mit den Stimmungsschwankungen gesagt: \"Wann hört das endlich auf?!!!\" Bloß das hört nach der Geburt noch nicht sofort auf, die Wochenbettzeit kann noch mal anstrengend werden, aber dann gibt sich das!
Du hast recht, das kann ich aus meiner Erfahrung bestätigen (2. SS, Sohn ist 2 J. alt), daß der Dialog vernünftig geführt werden muß, denn diese schädlichen Kommunikationsmuster werden, wenn das Kind da ist, weitergeführt, wenn sie nicht erkannt und verändert werden.
Denn dann ändert sich alles, ziemlich massiv.
Alles Gute für Euch!
Gabrielle.

Genau Deiner Meinung Gabrielle o.T.

Re: Phasenmodell des Übergangs zur Vaterschaft

Für mich klingt das auch sehr plausibel und verständlich. Vielen Dank, Jörg (lass Dich nicht ärgern).

Re: Phasenmodell des Übergangs zur Vaterschaft

Hallo Jörg!
Kannst Du keine Kurse für werdende Väter/Eltern geben???
Bis dahin melde Dich auf jeden Fall weiter im Forum zu Wort und lass Dich nicht abwimmeln.
Liebe Grüsse

Re: Phasenmodell des Übergangs zur Vaterschaft

Eigentlich ist das Thema ja schon zur Genüge diskutiert worden, aber ich muß meinen Senf auch noch dazutun. Ich finde Jörgs Beiträge absolut okay und gar nicht schlimm, dass er sich hierher \"verirrt\" hat. Im Männerforum wird auch keine Frau angemacht, dass sie da nichts zu suchen hat!!!!
Generell kann ich zu dem Thema sagen, dass mein Mann genau diese Pasen durchlebt(hat)....von Freude über Ängste, Nähe, Distanz, kümmern, \"im Stich lassen\", ich habe alles erlebt. Ich selber erlebe mich in der 17.SSW als völlig panisch und depressiv und dann wieder total happy. Kommt meistenbs drauf an wie er drauf ist.
Eine schrieb sie könnte seine Nähe nicht ertragen, das ist für mich ganz schwer nachvollziehbar. Ich sehne mich ununterbrochen danach und werde meistens mies drauf, wenn er sich zurückzieht, weil ich das sofort als Ablehnung meiner Schwangerschaft werte.
Also ihr \"Eltern\"......Toleranz und gute Gespräche wünsch ich euch.

@zenobia: Das könnte meine Freundin geschrieben haben...

...irgendwie sind wir ja auch stolz auf uns, wenn wir es immer wieder schaffen, uns einzukriegen (Tipp: Ich habe meiner Freundin zwei Handpuppen gekauft, \"Pinguin\" und \"Wildschwein\", das sind unsere \"Berater\": Wenn einer oder beide merken, dass sich schädliche Kommunikationsmuster einschleichen, z.B. unberechtigte Vorwürfe oder ähnliches, dann greift man schnell zu \"Pinguin\" oder \"Wildschwein\", spielt die ganze Situation nach und schaut, was schiefgelaufen ist. Klingt lächerlich, hat uns aber schon oft geholfen)
gruß
jörg

Re: @zenobia: Das könnte meine Freundin geschrieben haben...

Ich finde die Meinung von Petra auch nicht okay. Die Männer sollen für unsere Hormonschwankungen immer Verständnis haben und alles \"schlucken\", sich selber aber nicht zu Ihren Gefühlen äußern dürfen. Petra, auch für den Mann ist die SChwangerschaft eine Umbruchsituation und eine neue Erfahrung. Ich finde es nicht richtig zu Jörg zu sagen, er soll in den Männertreff und dort seine Geschichten erzählen. Schwangerschaft ist nicht nur Frauensache, und entschuldige, wenn Du so mit Deinem Mann umgehst, kann ich verstehen, dass Ihr Probleme habt! Man kann nicht von seinem Mann verlangen, dass er alles verstehen muss, aber für seine Ängste und Probleme null Verständnis zeigt!

Re: @zenobia: Das könnte meine Freundin geschrieben haben...

Hallo zusammen, mir wird das etwas zu \"wissenschaftlich\" bzw. mir kommt der Spaß zu kurz. Ich will das Thema nicht wegwerfend behandeln, weil sicher jede/r seine eigenen Probleme und Hintergründe dazu hat - aber ich habe festgestellt, dass man mit einer launigen Antwort recht viel Unheil abwenden kann (zugegeben, fällt oft schwer...), wenn z.B. der blöde Spruch kommt - ach ja richtig, du bist ja schwanger - dann hab ich halt auf meinen Bauch geguckt und überrascht geschrien oder so was in der Art. Mein Mann nimmt meine Macken auch so, aber er erkennt freilich, dass ich hier einen Hauptpart zu tragen habe. Dies weiß er allerdings erst genau, seit ihm mal der Arzt genau erklärt hat, was es bedeutet, so ein Paket auszutragen - ich sage euch, seitdem hat er ganz anderen Respekt. Also, vielleicht mit ANDEREN (Männern) drüber reden lassen, kann Wunder wirken - weils Unsicherheiten nimmt. Lieben Grüße Monika
Meistgelesen auf 9monate.de
Rat und Hilfe zur Bedienung
Übersicht aller Foren

Mit der Teilnahme an unseren interaktiven Gewinnspielen sicherst du dir hochwertige Preise für dich und deine Liebsten!

Jetzt gewinnen