Risikoermittlung für Chromosomenanomalien?
Gruß Nadja
Re: Risikoermittlung für Chromosomenanomalien?
vorweg muss man sagen, dass Chromosomenanomalien einen winzig kleinen Prozentsatz von Schwangerschaften betreffen. Zwar kommen sie in jeder Altersgruppe vor, aber bei Müttern unter 35 Jahren lässt sich die Zahl kaum noch ausrechnen. Es gibt die Möglichkeit, sich die statistische Wahrscheinlichkeit einer Anomalie berechnen zu lassen, was durch eine Blutuntersuchung gemacht wird. Das kannst Du machen lassen, aber es ist eben nur eine Rechenaufgabe und sagt Dir nicht wirklich, ob tatsächlich eine Behinderung vorliegt, sondern gibt nur eine Zahl für das Risiko aus. Ist die Zahl schlecht, machst Du Dir sofort große Sorgen und lässt vermutlich weitere Untersuchungen machen - die dann leider das Risiko einer Fehlgeburt einschließen. Ist die Zahl gut, bist Du beruhigt, aber eine Garantie ist das eben auch nicht, dass alles in Ordnung ist.
Genauso bei den "echten" Untersuchungsmöglichkeiten, der Fruchtwasseruntersuchung ( Amniozentese) und der Chorionbiopsie. Die können bestimmte Chromosomenschäden erkennen - aber auch hier gibt es viele Behinderungen, die nicht erkannt werden.
Um es mal ganz deutlich zu sagen: all diese Untersuchungen solltest Du nur dann machen lassen, wenn ein behindertes Kind für Dich unvorstellbar wäre und Du auf jeden Fall einen Abbruch machen lassen würdest, sollte etwas festgestellt werden. Ich habe wegen meines Alters (damals 39) eine Chorionbiopsie machen lassen und dann Höllenängste ausgestanden, dass ich durch die Untersuchung eine Fehlgeburt haben könnte. Und dann habe ich während der Untersuchung realisiert, dass ich es unter keinen Umständen übers Herz bringen könnte, meinen Krümel abzutreiben - das war mir vorher nicht klar gewesen! Natürlich war es schön zu hören, dass keine Anomalie gefunden wurde - aber welche Vorstellung, wenn mein Kleiner durch die Untersuchung gestorben wäre! Und trotz des guten Ergebnisses hätte er ja behindert sein können...
Kurzum, in Deinem Alter ist das Risiko, ein behindertes Kind zu bekommen, verschwindend gering. Die Blutuntersuchung ist Augenwischerei, schadet aber wenigstens nicht, die anderen Untersuchungen haben ein Fehlgeburtsrisiko, dass hundert- oder tausendfach über Deinem Risikofaktor, ein behindertes Kind zu bekommen, liegt. Sprich noch mal mit Deinem Arzt darüber!
GGGLG Sara
Re: Risikoermittlung für Chromosomenanomalien?
Ich kann meiner "Vorrednerin" nur beipflichten. Ich (war damals 32) habe bei meiner Tochter diese Tests gemacht (Nackenfalte gemessen und Blutwerte). Leider war das Ergebnis sehr schlecht und hat auf eine für mein Alter hohe Wahrscheinlichkeit hingedeutet, dass mein Kind eine Chromosomenanomalie hat (1:246). Ich habe dann eine Chorionzottenbiopsie machen lassen, die zum Glück ergeben hat, dass kein Chromosomenschaden vorlag. Mein persönliches Fazit aus dieser Erfahrung ist: Information ist sehr wichtig, mein Arzt hat mir damals nicht gesagt, dass der Test eine Wahrscheinlichkeit errechnet, ich hielt das Ergebnis für eine Diagnose und hatte totale Panik. Erst als ich den Test verstanden hatte, war mir klar, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ich das Kind durch die Biopsie verlieren würde ( LG Gudrun
Re: Risikoermittlung für Chromosomenanomalien?
Danke euch beiden für eure Antworten. Habe nun die Untersuchung machen lassen, weil ich mir sicher war, kein Kind mit dem Down-Sydrom zu bekommen. Nun ja, die Untersuchung verlief gut und der Ultraschall ergab, daß das Kind gesund ist. Jetzt muß ich nur noch auf die Blutwerte warten. Hätten eigentlich heute kommen sollen. Denke aber eigentlich recht positiv, weil mein Arzt meinte, daß die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, daß sich da jetzt noch mal was ändert. Naja jetzt muß ich eben warten und immer hoffen, daß alles gut geht.
LG Nadja
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