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selbst betroffen

Hallo!
Erstmal möchte ich sagen daß ich es gut finde das dieses Forum ins Leben gerufen wurde. Sicher gibt es viele die - wie ich - selbst betroffen sind. Und in den anderen Foren traut man sich kaum ein solches Thema anzuschneiden da man andere (werdende) Mütter nicht verunsichern möchte.
Vor etwas über 9 Jahren ist mein erster Sohn an SIDS verstorben und zwar noch im KH, trotz Überwachungsmonitor. Diese wurden dort bei allen Kindern eingesetzt. Unser Sohn kam zur Welt und war kerngesund.
Nach 18 Monaten wurde mein zweiter Sohn geboren und ich bekam auf eigenen Wunsch einen Monitor mit nach Hause. Man entließ uns damals aus der Klinik mit dem Kommentar "Wenn was ist dann müssen sie Herzmassage machen und ihn beatmen". Gezeigt wie es geht hat uns allerdings niemand. (ich habe dann auf eigene Kosten an einem Erste-Hilfe-Kurs für Säuglinge teilgenommen)
Die ersten 12 Monate waren eine Qual. Mein Sohn reagierte allergisch auf sämtliche Sensoren und wit hatten jede Nacht zwischen 30 und 50 Fehlalarme. Ein richtiger Alarm lag zum Glück nie vor.
Vor 12 Tagen habe ich nun eine gesunde Tochter zur Welt gebracht und mich diesmal gegen einen Monitor entschieden da ich erstens diesen Horror mit den vielen Fehlalarmen nicht nochmal durchstehen würde und zweitens: wenn schon die Ärzte im KH meinem ersten Kind nicht helfen konnten wie soll ich als Laie dann was ausrichten? Ich vertraue auf den Lebenswillen meiner Tochter!
LG, Anke
Bisherige Antworten

Re: selbst betroffen

hallo anke
ich glaube auch dass der monitor alleine nicht viel hilft.
laut aussage des notarztes und der obduktion von münchen hätten wir keine chance gehabt.
in den letzten monaten haben wir so ziemlich alles gelesen über kindstod hier sowie auf englischen seiten.
manchesmal denken wir zwar auch hätten wir doch nur einen monitor gehabt, aber andersrum wissen wir auch dass es keinen schutz gibt solange die forschung hier nicht besser finanziell unterstützt wird.natürlich ist es als eltern unter umständen besser sagen zu können wir haben alles gemacht um sich hinterher nicht so zu grämen oder
zu verzweifeln.
was wir trotzdem noch nciht herausgefunden haben ist wieviel kinder eigentlich mit monitor gerettet wurden.
denn auffällig sind die wenigsten babys.
außerdem haben wir durch den tod unseres michael erfahren dass in vier nachbarortschaften babys ebenfalls an sids gestorben sind alles babys die ganz unauffällig waren.

dein Bericht über Michael

Hallo Sabrina!
Ich habe eben deinen Bericht über euren Michael gelesen und hatte sofort Tränen in den Augen. Obwohl es bei mir ja schon über 9 Jahre her ist kommt die Erinnerung doch immer wieder mit solcher Macht hoch, daß man nur noch weinen kann. Es tut mir so leid was euch passiert ist. Vor allem das Verhalten der Polizei ist unmöglich. Zum Glück ist mir das wenigstens erspart geblieben, da unser kleiner Liebling ja noch im Krankenhaus verstorben ist.
Bei meiner Tochter möchte ich mich nicht verrückt machen, aber das ist leichter gesagt als getan. Z.B. heute mittag schläft sie schon seit 3 Stunden und ich sehe immer wieder nach ihr...
Ich wünsche euch viel Kraft um das ganze gut zu verarbeiten. Vielleicht gibt es bei euch in der Nähe ja eine Selbsthilfegruppe der GEPS. Die haben mir damals auch ganz toll geholfen.
Alles Gute für euch
LG, Anke

Re: dein Bericht über Michael

wir waren ein paar mal in einer selbsthilfegruppe aber wir haben es zu dem zeitpunkt einfach nicht ertragen. soviel leid und schmerz.
du selbst weißt wie das ist. der schmerz ist natürlich nicht mehr so stark wie die ersten wochen. aber es wird auch nicht mehr so wie es war. zum einem sehen wir wie unsere tochter leidet und wir haben machmal sehr große angst dies nochmal erleben zu müssen .nicht allein der sids tod sondern überhaupt ein kind zu verlieren. denn du wirst wissen dieser schmerz ist einfach sehr sehr tief.
trotzdem das muß ich auch erwähnen glauben wir dass michael uns nur vorausgegangen ist und wohlbehütet in gottes händen ist. langsam aber sicher sehen wir auch wie unsere tochter spürt wir fallen nie tiefer als wie in gottes hände.
liebe anke dass du angst hast wenn deine tochter mal länger schläft ist natürlich und uns ginge es beim nächsten enkelkind bestimmt nicht anders.
wir haben vor ein paar wochen dafür gebetet dass uns einfach die angst etwas genommen wird gegenüber unseren kindern. denn allein schon wenn einer mal laut schreit beim rumalbern gehts dir bis in die knie und du denkst nein das schaffe ich nicht mehr.
liebe grüße

Re: selbst betroffen

Hallo Anke,
Du hast recht, so ein Monitor macht einen nur irre. Ich habe für meine 2.Tochter, für das erste Lebensjahr auch einen von der KK bekommen, aber noch nie angeschlossen (außer zur Probe). Dieses schrille Piepsen, würde uns nur nervös machen, da sich diese ollen Elektroden ständig von der Haut lösen (schwitzen, bewegen, Hautpflege). Er staubt jetzt so vor sich hin.
Ich beachte einfach alle Risikofaktoren, und ignoriere meine Ängste. Bisher bin auch ganz gut damit gefahren.
LG
Tanja, und noch herzl. Glückwunsch zu Deiner Tochter

Re: selbst betroffen

hallo anke, ich bewundere deinen mut und deine kraft zu weiteren kindern, denn ich würde mich verrückt machen, und ständig am kinderbett "kleben". ich habe einen angel care, und man muss nichts verkabeln, wenn deine angst noch groß ist, kauf dir doch einen ac. tapsel

Re: selbst betroffen

Hallo Anke,
zum Thema AngelCare schließe ich mich Tapsels Meinung an und kann AC nur empfehlen. Lili

Re: selbst betroffen

Danke für eure Ratschläge!
Ich hab mir den AC mal angeschaut, kann mich aber ehrlich gesagt nicht so recht damit anfreunden. Bei meinem Sohn hatte ich damals zuerst einen SYS-Monitor, der "funktionierte" auch mit Sensormatten. Da mein Sohn allerdings sehr flach atmete und er fast ausschließlich auf der Seite schlief, ging ständig der Alarm los. Danach erhielten wir einen Edentec-Monitor mit Elektroden. Aber ich möchte diese Quälerei sowohl meiner Tochter als auch mir wohl lieber ersparen...
Trotzdem, nochmals vielen Dank!
LG, Anke
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