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Unsicher...

Hallo an alle! :-)
Wir sind erst seit kurzem Pflegeeltern und haben einen eigenen, 4-jährigen Sohn. Seit 9 Wochen haben wir die heute 17 Wochen alte Anna bei uns. Anna hat eine schwierige Herz-OP hinter sich und die ersten 4 Wochen ihres Lebens in einer Kinderherzklinik verbracht.
Weil ihre alleinerziehende Mutter sich dort auffällig benahm, wurde sie zusammen mit Anna in "betreutes Wohnen" in einem Mutter-Kind-Heim untergebracht. Nach einer guten Woche kam es wieder zu Auffälligkeiten und Anna's Mutter wurde in eine Klinik eingewiesen. Anna blieb noch so lange alleine in diesem Heim, bis wir sie dann Ende April abgeholt haben. Sie sah erbärmlich aus. Unendlich dünn und zerbrechlich. Ein verkniffenes, angespanntes Gesicht, hervorstehende Augen.
Inzwischen geht es ihr aber wieder gut. Sie gedeit und entwickelt sich trotz der schweren OP altersgemäß. Laut Kinderarzt ist das wohl nicht unbedingt üblich - nach wochenlangem Liegen an Schläuchen.
Es galt von vorneherein die Aussage von Seiten des Jugendamtes, daß Anna wieder zu ihrer Mutter zurückgeführt werden soll. Seit einigen Wochen gibt es nun Besuchskontakt am Wochenende, d.h. Anna's Mutter darf sie in Begleitung einer Freundin (nicht alleine) für einige Stunden abholen. Wäre es nach ihr gegangen, würde sie ihr Kind täglich holen. Am Wochendende sowieso und wochentags, da sie tagsüber noch in einer Tagesklinik ist, eben abends.
Das war mir zuviel - das würde bedeuten, daß mein ganzer Tagesablauf sich nur danach richten müßte, wann sie das Kind holen kommt. Das habe ich dem Jugendamt auch gesagt. Die waren meiner Meinung und der Kontakt wurde jetzt auf einmal wöchentlich samstags beschränkt.
...jetzt plagt mich das schlechte Gewissen... Anna weint, wenn sie sie holt. Klar - sie ist inzwischen eher eine Fremde für sie - und sie läßt sich sowieso von Fremden nicht auf den Arm nehmen ohne zu weinen.
Hinzu kommt noch, daß ihre Mutter Probleme mit dem ganz normalen "Baby-Handling" hat. Kommt Anna zurück, sitzt sie schon mal bis zum Kragen im durchweichten Kindersitz, in ihrer vollen, ausgelaufenen Windel. Die Milchflasche hat einen dicken Klumpenbodensatz. Auch nach 4-maligem Erklären und Zeigen kriegt sie es nicht geregelt, die Babyschale im Auto anzuschnallen und stellt sie jetzt wie einen Einkaufskorb einfach so auf den Rücksitz, ohne sie zu befestigen. Auch das habe ich dem Jugenamt mitgeteilt. Ich Petze ich. Aber es geht um das Wohl des Kindes nicht? Andererseits tut mir die Mutter aber auch leid. Ihr fehlt halt die Routine im Umgang mit ihrem Kind - und ich glaube, ich bin nicht ganz unschuldig daran durch meine Einwände gegen häufigeren Besuchskontakt.
Könnt Ihr mir vielleicht Eure Meinung dazu mitteilen? Ich bin echt verunsichert ob ich mich richtig verhalte oder viel zu engstirnig bin.
Vielen Dank und liebe Grüße
Bisherige Antworten

Re: Unsicher...

Hallo Ini,
zuerst wollte ich sagen, dass ich es ganz toll finde, dass die Verantwortung für diese Mädchen übernommen hast und wünsche dir weiterhin viel Kraft.
Ich denke, dass du dir zu viele Sorgen machst.
Das Jugendamt hätte bestimmt nicht deinen "Wünschen" (mir fällt grad kein anderes Wort ein) entsprochen, wenn nicht was Wahres dran wäre.
Du sorgst dich ja nur um das Kind und willst das Beste für Anna und das haben die vom Jugendamt bestimmt gemerkt.
Du kannst ja nicht mehr machen, als der Mutter zu zeigen, wie sie es richtig machen kann.
Klar, sie hat die Routine nicht, aber dann soll sie doch auch umsetzen was du ihr zeigst.
Wie wäre es, wenn du ihr vielleicht anbietest dass sie unter der Woche euch einmal zu Hause besuchen kann.
Dann sieht sie wie es abläuft und wie du es machst, vielleicht hilft ihr das schon.
Ich weiss ja nicht ob das möglich ist und ob du diese Frau bei dir in der Wohnung haben willst.
Aber im Prinzip kannst du dann deinen üblichen Tätigkeiten nachgehen, hast Anna bei dir und kannst auch ein Auge auf die leiblich Mutter werfen.
Vielleicht bist du auch dann nicht mehr so beunruhigt wenn sie dann wieder mit ihr alleine ist.
Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen.
Alles Gute weiterhin
liebe Grüße
Chichi

Re: Unsicher...

hallo, erstmal alle achtung das du die kleine zu dir genommen hast, find ich toll. und dann wuerde ich sagen, das du richtig handelst. also das sie das kind mit vollgesch.... windel bringt und das mit der milch und der autositz....ist ja der hammer....das hat ueberhaupt nichts damit zu tun, ob sie erfahrung hat oder nicht. das bekommt doch auch eine nichtmutter in den griff, jeder weiss doch wie so ein teil funktioniert und das ich mal schau ob die windel voll ist, ist doch normal.
glaube die frau ist einfach unfaehig und sicher sollte man ihr ne chance geben, aber im vordergrund steht das kind und denke es ist besser bei dir aufgehoben.
viel glueck....doreen

Re: Unsicher...

Also das ist ja wirklich der Gipfel. Zum Wohle des Kindes....so läuft das bei uns in Österreich. Unsere Michaela ist jetzt elf Wochen alt. Wir haben sie mit 4 Tagen aus dem Spital geholt. Ihre Mutter ist Nervenkrank und deshalb wird Michi für immer bei uns leben. Bei uns gibt es den Pflegekinderdienst und Kinder unter zwei Jahren werden nieeeee!!!!! ohne die Pflegemutter von der Mutter mitgenommen. Du bist doch die Bezugsperson von der Kleinen. Ich sehe ein, daß die Mutter die Kleine wöchentlich sehen will, denn das ist einfach notwendig, wenn es zu einer Rückführung kommen soll. Allerdings ist das wirklich sehr fraglich so wie du die Situation schilderst. Mehr als einmal wöchentlich würde ich den Kontakt auf keinen Fall zulassen. Was sagt denn das Jugendamt dazu. Die leibliche Mutter darf Michaela alle zwei Wochen zwei Stunden sehen und ich bin die ganze Zeit dabei. Gerade heute war wieder Besuchskontakt und die kleine wollte bei ihr die Flasche nicht nehmen. Da hat sie mir die Kleine dann wohl oder in die Hand gedrückt. Bei mir hat sie dann ganz normal getrunken. Ein Kind kommt völlig durcheinander, wenn es die leibliche Mutter so oft sieht. Ich bin mir sicher das sie das Handling mit dem Kind nicht mehr auf die Reihe kriegt. Ich kenne das übrigens auch von Michaelas Mutter. Sie hält die Kleine total unbeholfen und wenn sie ihr die Flasche gibt läuft immer die Hälfte daneben. (Wenn sie sie überhaupt nimmt)
Ich bin froh, daß wir mit Michaelas Mutter keine Probleme haben.

Re: Unsicher..2.

Es muss wirklich schrecklich sein, das eigene Kind nicht behalten zu können. Das kannst du bestimmt noch besser nachempfinden, denn Michaela ist für uns das erste Kind.
Könntest du dir auch vorstellen, daß die Kleine bei euch bleibt. Natürlich mit anderer Besuchsregelung. Ich halte dich jedenfalls für eine fähige Mutter. Ich weiß in etwa was du durchmachst die Besuchstage sind immer sch.... Alles läuft an diesem Tag immer irgendwie anders.
Ich wünsche deiner Familie nur das Allerbeste!!
Sandra

Re: Unsicher..2.

"Es muss wirklich schrecklich sein, das eigene Kind nicht behalten zu können." Und was ist mit der leiblichen Mutter?? Dass sie keine Uebung im Flaschen geben hat, ist ja wohl klar, wenn man sein Kind nur alle 2 Wochen fuer zwei Stunden sehen darf. Finde ich eine schreckliche Vorstellung - Zwangsentzug des eigenen Kindes, weil man nervenkrank ist?
Der Ausgangs-"Fall" liegt etwas anderes, die Notwendigkeit des Anschnallens und Windelwechselns sollte jedem klar sein, auch ohne Erfahrung mit Kindern. Vielleicht waere es besser, wenn die Mutter nicht mit dem Baby wegfaehrt, sondern zu Besuch kommt, dafuer aber oefter und zu einer festen Zeit. Es bringt doch nichts Mutter und Kind immer mehr zu entfremden.
LG
Berit
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