Pflegekind: Verhütung?!?
nachdem unser Pflegekind nach einem knappen Jahr im Januar zurückgeführt wurde, haben wir uns überregional als Pflegeeltern weiterbeworben und es kam zu neuen Bewerbungsgesprächen.
Bei einem Jugendamt hieß es dann auf einmal mitten im Gespräch, wenn wir also ernsthaft wieder ein Pflegekind aufnehmen möchten, müßten wir auch bereit sein zu verhüten, da eine Schwangerschaft oder die Geburt eines eigenen Kindes eine erhebliche Störung beim Eingliedern des Pflegekindes darstellen würde.
?!???
Ich verstehe zwar dunkel um was es dem JA hier geht aber ich empfinde das dennoch als absolut radikalen Eingriff in unsere Privatspähre. Das hat mich echt völlig vor den Kopf gestoßen. DAS muß doch immer noch uns überlassen sein. Wir sind bereit wieder ein Kind aufzunehmen, mit allen Konsequenzen die sich daraus ergeben. Aber ob wir verhüten oder nicht, das muß doch wohl unsere Entscheidung bleiben.
Von Seiten des Jugendamtes, welches uns unser erstes Kind vermittelt hat, wurde diese "Auflage" nicht gestellt und ich finde sie echt befremdlich.
Kennt Ihr das auch? Ist das üblich? Wäre nett, wenn jemand antworten würde.
Liebe Grüße
Ini
Re: Pflegekind: Verhütung?!?
das verstehe ich gerade nicht ganz.
du bist doch JETZT schwanger...oder weiß das das JA nicht?
grüßle
damaris
Re: Pflegekind: Verhütung?!?
ja das stimmt - wir waren quasi schneller... *gg*
Nein, das hat sich ja alles völlig überschnitten. Wir hatten das Thema "Eigenproduktion" für uns abgehakt und uns eben intensiv um ein Pflegekind weiterbeworben. Als die Termine für die Gespräche dann feststanden, stellte sich heraus, das ich schwanger bin. Aber eben noch ziemlich am Anfang und das Thema Pflegekind ist für uns damit auch noch nicht vom Tisch. Also haben wir die Termine abgewartet um mit den Leuten vor Ort zu sprechen und gemeinsam zu überlegen, wie man jetzt am besten vorgeht.
Dann kam im Gespräch diese "Auflage". Daraufhin haben wir natürlich "ausgepackt". Aber nichtsdestotrotz finde ich das eine Unverschämtheit und unser Gespräch war nach unserem "Schwangerschafts-Outing" dann auch recht schnell beendet... Schade eigentlich! Also man hat uns nicht abgelehnt oder so aber es war auch kein guter Einstieg für eine Zusammenarbeit. Sollte jetzt mit unserem Baby alles gut gehen und sollte es gesund sein, würden wir trotzdem gerne noch ein Pflegekind aufnehmen.
LG
Ini
Re: Pflegekind: Verhütung?!?
ich finde das toll - und eigentlich ist es kaum verständlich, wie die behörden reagieren.
aber vielleicht liegt es wirklich nur im sinn für das pflegekind - vielleicht wollen sie auch dich "schützen", damit du dich nicht überforderst
ich hatte zum beispiel auch viele meinungen, die sich durch das lesen der bücher geändert haben - vielleicht gibt es noch mehr solch tiefgreifenden psychischen probleme bei pflegekindern, dass das jugendamt nicht dich persönlich ablehnt, sondern nur für alle beteiligten das beste will.
die "auflage" nach dem verhüten finde ich eine frechheit - aber wenn sie angelogen werden wollen, dann muss man das eben tun :o)
wie hast du das leben mit dem pflegekind empfunden? wie war die trennung im nachhinein?
sorry, so viele fragen, aber man bekommt selten einen "experten" zu fassen :o)
wir haben ja gerade erst unser bewerbungsschreiben für die adoption abgegeben - bin mal gespannt, ob sie mir meinen klinikaufenthalt (depressionsbehandlung) vor 1.5 jahren auch vorhalten
ganz liebe grüße
damaris
Re: Pflegekind: Verhütung?!?
mmh also die Zeit mit unserer Pflegetochter war für unsere ganze Familie eine unheimliche Bereicherung. Sie aufzupäppeln und zu sehen, wie gut sie sich entwickelt, war wunderbar. Auch meinem Sohn mit seinem Prinzenmonopol hat sie nur gut getan. Eifersucht gab es kaum. Meine Eltern und Schwiegereltern waren ganz vernarrt in diesen Sonnenschein. Das war übrigens ein Faktor, den ich unterschätzt habe. Als sie dann zurückgeführt wurde, waren alle mitbetroffen nicht nur mein Mann und ich. Jonas hat sie arg vermißt und auch meine Eltern. Das war wirklich nicht leicht. Ich vermisse sie auch heute noch obwohl ich sagen muß, das es ihrer Mutter heute wieder gut geht und sie gehört schließlich zu ihr. Punkt. Das so zu akzeptieren war aber auch ein Prozeß, der Wochen gedauert hat. Schließlich wollten wir nie ein Kind, das wieder fort geht. Aber hier war ja von vorneherein nur von einigen Wochen Pflege die Rede und das kriegen wir emotional hin, dachten wir uns. Das dann fast ein Jahr daraus wurde, steht dann wieder auf einem anderen Blatt...
Auch der häufige Besuchskontakt zur Mutter war zunächst gewöhnungsbedürftig. Jeden Samstag bei uns zu Hause. Jeden Samstag... Eine völlig fremde Frau, zu der zunächst auch überhaupt kein Zugang zu bekommen war. War alles nicht immer einfach aber im Nachhinein wie gesagt eine Bereicherung und vorwiegend positiv.
Aber Ihr wollt ein Kind adoptieren ja? Wie geht es denn jetzt bei Euch weiter?
Liebe Grüße
Ini
Re: Pflegekind: Verhütung?!?
mich erstaunt diese "auflage" nicht!!!!! wir haben auch erst gedacht, dass die sachbearbeiter vom jugendamt scherzen würden, als sie uns im rahmen des abzuleistenden pflichtseminars davon erzählt haben. jedes unfreiwillig kinderlose ehepaar in unseren reihen war natürlich entsprechend entsetzt. wir beispielsweise haben seit fünf jahren kinderwunsch, waren in behandlung und würden natürlich gerne schwanger werden, keine frage. aber wenn es nach dem jugendamt geht, müssen wir jetzt 3 jahre verhüten, damit sich ja kein geschwisterchen für unsere pflegetochter jessica ankündigt. das wir das nicht tun werden, sondern der natur frei laufen lassen, ist schon allein aufgrund unseres alters (34 und 36) für uns keine frage. wir legen es zwar nicht drauf an, aber verhüten werden wir ganz sicher nicht!!!!
wie das jugendamt allerdings mit einer bei dir bestehenden schwangerschaft umgeht, kann ich nicht sagen. sobald du die 14. woche erreicht hast und damit die ss als "sicher" gilt, würde ich mit offenen karten spielen und das jugendamt unterrichten. denn stell dir mal folgendes szenario vor: vier wochen vor entbindungstermin bekommst du ein kleines kind zugesprochen, welches sich mitten in der anpassungsphase befindet, wenn du entbindest. mal abgesehen davon, dass du wahrscheinlich im chaos versinken würdest (ich würde das auf jeden fall :-))), denk auch an das kleine wesen, welches versucht in die familie zu integrieren. das stelle ich mir ziemlich schwierig vor ......
Teil 2 :-)
einfacher für alle seiten wärs da wirklich, wenn das leibliche kind mit einigem abstand (ich meine nicht die vom jugendamt geforderten 3 jahre, das empfinde ich als absurd) zum pflegekind in die familie kommt. aber darüber brauchst du dir ja jetzt keine gedanken mehr zu machen :-))))).
ich wünsche euch alles, alles gute und würde mich freuen, wenn wir uns mal wieder lesen würden.
nicci mit erfüllung-aller-träume-jessica
Re: Teil 2 :-)
Ich freue mich für euch ein Pflegekind zu haben, das auch noch so klein ist. Besteht denn aber bei einem Pflegekind nicht die Gefahr es wieder abgeben zu müssen?
Könnt ihr die kleine nicht adoptieren?
LG Tine
Re: Teil 2 :-)
es gibt dauerpflegekinder, bei denen steht aufgrund der persönlichen situation der eltern fest, dass sie niemals in ihre ursprungsfamilie zurückgehen (wie in unserem fall). bei uns ist es so, dass der leibl. vater unserer maus leider nicht mehr lebt. und die leibl. mutter ist einfach nicht in der lage, für ein kind zu sorgen. wir für unseren teil brauchen deshalb keine angst zu haben, dass jessi irgendwann wieder weggenommen wird.
es gibt natürlich auch dauerpflegekinder, bei denen eine rückführung gewünscht ist und von vornherein feststeht, dass ein kind irgendwann in seine leibl. familie zurückgeht, wenn sich dort die familiären verhältnisse verbessert haben.
adoptieren können wir jessica erst dann, wenn die leibl. mutter unsere maus freigibt. da sie ihr kind nicht freiwillig abgegeben hat, ist sie nicht gut aufs jugendamt zu sprechen und stimmt einer freigabe nicht zu. das ist im moment auch nicht wichtig für uns, denn wir wissen, dass jessica bei uns aufwachsen kann und wird un das ist das was zählt!
liebe grüße nicci mit brumkreisel-jessica :-)
Re: Teil 2 :-)
Es freut mich sehr für dich, daß du schwanger bist. Alles Liebe Sandra mit Michalea
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