Mal `ne Frage...
Ich hab auch mal eine Frage. Wie Mel stehen wir auch am Anfang einer ICSI-Behandlung.
Trotzdem haben auch wir uns schon über eine Adoption unterhalten, da die ICSI ja doch der letzte Schritt ist und danach eigentlich nur noch die Adoption bleibt.
Da die Wartezeiten so lange sind, bin ich auch dafür, das mit dem Antrag auf Adoption gleich einzuleiten. Dabei ist mir nur ein Gedanke gekommen:
Wir möchten gerne 1 oder 2 Kinder (für mich wären im Zweifelsfall auch 3 okay, aber mein Mann sieht das anders...). Wenn ich nun den Antrag auf Adoption stelle und im Laufe der nächsten Jahre mit ICSI evtl. Zwillinge bekomme (die Chance ist mit ICSI ja doch nicht soo gering), dann kann man den Adoptions-Antrag sicher jederzeit zurücknehmen, oder?
Ein schöner Gedanke für mich wäre auch, ein Kind selbst zu bekommen und eins zu adoptieren, aber das müßten wir dann ganz neu durchdenken. Momentan ist die Adoption für uns die Alternative zur totalen Kinderlosigkeit.
Sollen wir gleich beantragen? Ich bin 27 Jahre, mein Mann 36.
Und stimmt das, daß Auslands-Adoptionen immer so teuer sind?
Viele Grüße, Kueken
Re: Mal `ne Frage...
Re: Mal `ne Frage...
Hallo Kueken,
leider gibt es Jugendämter, bei denen die Wartezeiten sehr lang sind. Fragt doch einfach mal nach, wie das bei eurem JA ist. Vielleicht bieten sie auch Seminare an bei denen ihr weitere Infos bekommen könnt. Die meisten Bewerber überdenken ihre Vorstellungen noch mehrfach nach solchen Seminaren. Klar läst sich solch ein Antrag zurückziehen.
Die Kosten für eine Auslandsadoption sind sehr unterschiedlich. Im vergleich mit einigen ISCI-Behandlungen ist sie nicht teuer. Die ISCI-Behandungen werden jedoch von den Krankenkassen bezahlt, was bei Auslandsadoptionen nicht der Fall ist.
Damit du dir ein besseres Bild zu den Kosten machen kannst, zähle ich dir nun mal alle auf die mir einfallen. Ich setze bewusst keine Summen ein, da diese immer unterschiedlich sind und manche bei manchen Adoptionen auch entfallen.
Prüfung durch das Jugendamt(kostenfrei)
>Dafür erforderlich Gesundheitsscheck beim Gesundheitsamt(kostenfrei)
>Dafür HIV-Test
>Führungszeugnis
>manchmal Kosten und Reisekosten für Seminare
Prüfung und Vermittlung durch eine zweite Vermittlungsstelle(fals erforderlich)
(diese Vermittlungsstellen müssen Sozialarbeiter beschäftigen, deren Kosten von den Adoptionsbewerbern getragen werden)
Dazu:
>manchmal Führungszeugnis
>manchmal Gesundheitsscheck beim Arzt, mit HIV/Blut
>manchmal psychologisches Gutachten
>manchmal Kosten und Reisekosten zu Seminaren
>Reisekosten zu Gesprächen
Zusammenstellen der Dokumente für eine Auslandsadoption
ca. 15-20 verschiedene Dokumente, die ich jetzt nicht alle aufzählen möchte.
Diese werden beglaubigt, überbeglaubigt, in die Landessprache übersetzt, und von der jeweiligen Botschaft des Landes endbeglaubigt. (die Kosten für die Dokumente Können alleine schon 3000,- DM betragen)
Kosten im Land:
>meist sämtliche Kosten die für die Adoption entstehen, wie:
>Notarkosten
>Anwaltskosten
>Kosten zur Erstellung des Sozialberichtes für das Kind
>Kosten für die Untersuchung der Kinder
>Kosten zur Überprüfung des Sozialberichtes der Bewerber
>Kosten für die Heimunterbringung, für die Zeit des Adoptionsverfahrens
>Kosten für ärztliche Behandlungen für die Zeit des Heimaufendhaltes
Reise- und Flugkosten für ein bis zwei Reisen ins Geburtsland des Adoptivkindes
Dann noch die Kosten für die Nachadoption in Deutschland
>Notarkosten
>Gesundheitszeugnis Eltern und Kind
>Führungszeugnisse Eltern
Zum Schluss Antrag auf eine Geburtsurkunde beim Standesamt 1 in Berlin
Da nicht bei allen Adoptionen alle Kosten anfallen, oder umgelegt weden, entstehen auch unterschiedliche Kosten.
Euch beiden viel Erfolg auf dem Weg zur Familie Marion
Re: Mal `ne Frage...
Wir sind in der gleichen Situation wie ihr - nur ein bisschen älter (33/41). Wir beginnen in Kürze unsere 1. IVF trotzdem haben wir schon Kontakt mit dem Jugendamt aufgenommen und die ersten Fragebögen ausgefüllt. Das erste Gespräch mit der Sozialarbeiterin steht kurz bevor. Auch wir könnten uns vorstellen, ein leibliches Kind (wenn's mit IVF klappt) und ein adoptiertes zu haben.
Den Adoptionsantrag kann man jederzeit zurückziehen. Außerdem sind die Wartezeiten - zumindest bei uns sooooooooo lang (5 Jahre), dass es sich bis dahin sicher gezeigt hat, ob wir überhaupt eigene Kinder haben werden.
Viele Grüße, Nora aus Österreich
Re: Mal `ne Frage...
Wir haben unsere 1. ICSI hinter uns, und bei mir werden in ca. 2 Wo. die Kryos (falls sie gut sind ) eingesetzt werden. Wir waren die Wo. beim JA, und haben uns für eine "Pflegefamilie" beworben bzw. ersteinmal erkundigt. Dies hat uns auch sehr nachdenklich gestimmt, da wir auch eigentlich nur Adoption als einzige Alternative zu eigenen Kindern im Kopf hatten. Für Pflegekinder werden, so bei uns, immer Eltern gesucht, und es ist meist so, dass die Kinder auch dauerhaft bei den Pflegeeltern bleiben können. Ich weiss nicht, wie wir uns entscheiden, aber es ist sicherlich auch mal gut diese Alternative auch noch zu kennen, da eigentlich keine Wartezeit besteht, und man innerhalb eines Vierteljahres ein Kind zugewiesen bekommen kann.
Ciao und alles gute für Euch
liebe Grüße kersten
Re: Mal `ne Frage...
wir wollen auch eine "gemischte" Familie habe. Mein Mann war selbst lange "In Obhut" einer Familie und möchte gern seine positiven Erfahrungen einem anderen Kind zugute kommen lassen. Bei uns liefen Antrag auf Pflege-/Adoptivkind parallel, als ich schwanger wurde UND uns ein 3 Monate altes Kind vermittelt werden sollte... Wir haben dieses Kind aber nicht aufgenommen, weil es andere Paare gibt, die gar keine Kinder haben können und sich dann wirklich auf den kleinen Racker konzentrieren können als wenn wir 2 Babies im Abstand von 6 Monaten haben. Der Antrag läuft aber weiter, wenn Nr. 2 gewünscht wird, wird es wohl über das Jugendamt laufen. Ihr solltet Kontakt mit dem Jugendamt aufnehmen, die sehen aber nicht gern, wenn man noch in KiWu-Behandlung ist. Zurücktreten könnt ihr bis zum letzten Augenblick.
Übrigens: Als wir uns "endgültig" für ein Pflegekind entschieden hatten, wurde ich fast ungewollt schwanger...
LG
Susu
Re: Mal `ne Frage...
Vielen Dank für die lieben Tips!
Wir haben recht viel darüber gesprochen und uns entschieden, daß statt einem eigenen wahrscheinlich kein Pflegekind in Frage kommt weil wir nicht wissen, ob wir das dann auch verkraften können, wenn es uns wieder weggenommen wird. Aber sollten wir ein eigenes bekommen dürfen, könnten wir uns durchaus vorstellen, noch eins in Pflege zu nehmen. Mal sehen. Davor stehen dann auch erstmal genaue Informationen über diese ganzen Dinge.
Wir werden nun unsere erste ICSI incl. Kryo`s durchziehen und dann, sollte es nicht klappen (mein Mann und der KiWu-Doc sind super-optimistisch), gehen wir zum JA und bewerben uns für eine Adoption.
Sagt mal, das mit den finanziellen Hilfen ist bei Adoptierten Kindern sicher genauso wie bei Leiblichen, oder (Kindergeld, Erziehungsgeld, Lohnsteuer-Klasse...)?
Wie ist das denn eigentlich bei Pflegekindern?
Nicht, daß wir irgendein finanzielles Interesse hätten, aber es ist doch nicht ganz unwichtig, da ich schon daheim bleiben möchte, um mich ganz darum kümmern zu können und mein Mann zwar nicht schlecht, aber auch nicht soo gut verdient!
Liebe Grüße!! Kueken
Re: Mal `ne Frage...
viel Erfolg bei der ersten ISCI.
Bei Adoptivkindern stehten die drei Jahre Erziehungsurlaub zu. Ab dem Tag der Inobhutnahme bekommst du Erziehungsgeld im üblichen Rahmen. Und auf der Steuerkarte werden die Kinder genauso berücksichtigt wie leibliche.
Wie das bei Pflegekinder ist erzählt dir hoffendlich jemand anderes.
Liebe Grüße Marion
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