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An Pflege- und Adoptiveltern

Ich besuche seit ca. 2 Jahren die KIWU Praxis und leider klappt bis jetzt nichts, weder auf natürliche Wege oder mit Hilfe d. ReproMedizin. Wir haben schon seit längerer Zeit Adoptionsgedanken, aber ich konnte bis jetzt d. KIWU nicht begraben. Trotz mehrmalige Enttäuschungen, kommt mal ab und zu die Hoffnung, daß es noch klappen könnte.
Anderseits mir läuft die Zeit davon (bin bald 36). Ich führe ein glückliche Ehe, möchte eine Familie mit eigene oder Adoptivkinder. Trotzdem gib mir die Adoption Angst, indem ich möglicherweise von meinem KIWU kein Abschied nehmen kann. Mich würde interessieren, wie andere damit umgehen. Viele Gruesse.
Bisherige Antworten

Re: An Pflege- und Adoptiveltern

Hallo Maria!
Vorweg mal: ich finds gut, dass du dir solche Gedanken machst. Ich glaube, es ist ganz wichtig bei einer Adoption, sich darüber klar zu sein, dass es ein Unterschied zu einem leiblichen Kind ist und diese Tatsache zu akzeptieren.
Was ist der KIWU? Wunsch nach einem Kind? leiblichen Kind? Wunsch nach einer Schwangerschaft? Ich denke, die Antwort sieht bei jeder anders aus und ändert sich auch mit der Zeit.
Mein KIWU hat sich auch geändert. Zuerst war er "ganz normal" da und ganz natürlich war auch der Wunsch nach einer Schwangerschaft da - wie sonst sollte ich zu einem Kind kommen ;-). Als ich dann festgestellt hab, Schwangerschaft ist nicht einfach so ohne Hilfe, war erstmal grosse Panik. Ich hab dann aber mit der Zeit festgestellt, dass mir eine Schwangerschaft nicht wichtig genug ist, und den nötigen Preis (=Repromedizin) dafür zu zahlen. Mein definiertes Ziel und mein Kinderwunsch heisst ganz klar: Ich will meinem Kind eine liebevolle Familie geben, in der es aufwachsen und das Leben lernen kann. Ich möchte einfach ein "Ziel" für die Mutterliebe in mir :-).
Ein Kind wird für mich nicht zu _meinem_ Kind, weil ich es auf die Welt bringe, sondern weil ich sein Leben teile.
Dabei ist nicht gesagt, dass ich nicht manchmal traurig drüber bin und sein werde, nie schwanger gewesen zu sein und nie eine Geburt erlebt zu haben - aber es wird viele Dinge im Leben geben, die ich verpasse. Dafür gibts auch viele andere, die ich erlebe und die mir viel geben. ......

Re: An Pflege- und Adoptiveltern - Teil 2

Ich möchte dich ermutigen, einfach weiter nachzudenken, vielleicht ein paar Bücher zum Thema zu lesen (die Erfahrungsberichte mit Pflegekindern faszinieren mich immer sehr - da lebt man richtig mit) und wenn du magst, mal am Jugendamt anzurufen und ein unverbindliches Infogespräch mit den Sozialarbeitern zu führen. Dann siehst du schon etwas klarer, wie du mit einer Adoption zurecht kommen würdest. Informationen sammeln ist immer gut ;-).
Ich wünsch dir alles Gute!
lg, Tantchen

Re: An Pflege- und Adoptiveltern - Teil 2

Hallo Tantchen,
Danke daß Du Deine Gefühle teilst. Ich würde mir wünschen, für die Adoption bereit sein und mich frei von der KIWU fühlen. Ich hoffe nur, daß mir die Zeit nicht wegläuft und später bereuen. Ich fande die Adoption immer eine tolle Sache und habe immer Adoptiveltern sehr bewundert, aber jetzt, daß es bei mir soweit wäre, habe plotzlich Angst. Du hast recht, Literatur über das Thema wird sicherlich dabei helfen. Danke und schöne Grüsse.

Re: An Pflege- und Adoptiveltern - Teil 2

Hi Maria,
ich kann tantchen nur zustimmen, ich denke es ist gar nicht so das man den KIWU begraben muss.Er verändert sich einfach.Nur weil ich keine eigenen bzw besser gesagt leibl Kinder haben kann muss ich doch nicht den Kinderwunsch aufgeben.Ich habe auch abschied nehmen müssen, aber nicht vom Kiwu sondern von der Vorstellung ss zu werden, eine Geburt zu erleben und all das.Der Kinderwunsch war immer da und ist es noch, jetzt habe ich meine kleine TOchter bei mir, durch einen wundervollen Zufall erst 4 1/2 Monate alt und kann alles von anfang an miterleben.Und ich könnte ein leibl. Kind nicht mehr lieben, das schwöre ich bei allem was mir lieb und teuer ist.Thanh ist meine Tochter, ich liebe sie von ganzem Herzen und nur das ist es was zählt, nicht das erlebnis der SS oder der Geburt.Aber wir mussten uns vor der Ado auch darüber klarwerden das die Kinder auch älter sein können, und wir konnten uns schon immer mit dem Gedanken gut anfreunden, auch ein Kind im alter von 3 Jahren zu adoptieren.Diese Kinder brauchen einen genauso und es ist auch etwas ganz besonderes solch ein Kind zu bekommen.Es ist einfach Schicksal welches Kind dann zu einem kommt.Versuche vielleicht auch mal Kontakt zu anderen Ado-Eltern aufzunehmen, das haben wir gemacht und die auch besucht und so auch die Kinder kennengelernt die in verschiedenen Altersstufen adoptiert wurden.Das hat uns vollends überzeugt das richtige zu tun.
Alles Liebe und viel Glück
Deine Mel (Mama von Thanh aus Vietnam)

Re: An Pflege- und Adoptiveltern

Hallo Maria,
Wir haben fast ein Jahr lang versucht ein Kind durch künstliche Befruchtung zu bekommen, doch es klappte nicht. Dann haben wir uns dazu entschlossen parallel dazu einen Adoptionsantrag zu stellen, da wir genau wußten, dass es uns hauptsächlich darum ging, eine Familie zu gründen und es nicht darauf ankam, dass es durch eine Schwangerschaft geschehen mußte. Mittlerweile haben wir ein Kind adoptiert und ein Kind durch künstliche Befruchtung. Dies passierte allerdings fast zeitgleich, sodass die beiden nur siebeneinhalb Monate auseinander sind. Ich kann sagen, dass ich und mein Mann beide Kinder gleich liebhaben. Es sind beides Wunschkinder.
Da euch ja, wie du es schon sagtest, die Zeit davonläuft, würde ich an eurer Stelle einfach auch parallel einen Antrag stellen. Es dauert ja auch noch eine ganze Zeit, bis der durch ist. Außerdem könnt ihr euch ja immernoch dagegen entscheiden, falls ihr einen Anruf kriegen solltet. Vielleicht klappt es ja dann auch zwischenzeitlich mit der Kinderwunschbehandlung.
Alles gute und einen lieben Gruß sendet dir Tanja!
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