Letzten Sommer waren die Jungs dann bei mir. Ich wollte ihm die Chance geben, etwas mehr Zeit mit beiden zu verbringen. Damals war unsere gemeinsame Tochter 1 1/2 und ich im 4 Monat schwanger. Er hatte kaum Zeit für sie. Ist lieber mit seinen Freunden "feiern" gegangen. Wenn er kurz kam, hatte er noch nicht mal seine Söhne begrüsst. Meine Tochter war den Trubel nicht gewohnt und ohne meinen Nachbarn hätte ich diesen Sommer nicht überstanden. Auto war nicht vorhanden, also bei der Hitze ins nächste Nachbarsdorf laufen mit meiner Yasmin und zum Glück tollen Kinderwagen und das mehrmals die Woche. Die Kinder waren weg und wir fix und alle, hatten kein Geld mehr, so dass ich sogar auf Feld gegangen bin um Kartoffel zu sammeln. Mein Mann war uns auch hier keine Hilfe. Oktober landete ich dann im Krankenhaus mit einer drohenden Frühgeburt, eine Schwangerschaft mit schmerzen und immer noch mit allem alleine.
Dann der Wandel: Er war bei der Geburt unseres Sohnes dabei. Kümmerte sich, machte und stand sogar nachts auf, wenn der kleine hunger hatte.
Der Umzug in eine größere Wohnung überschattete diese schöne Zeit jedoch gleich wieder. Er und seine Helfer "warfen" alles in ein Zimmer. Sogar den Müll hatten sie eingepackt. Ich habe 4 Wochen gebraucht um das Chaos zu beseitigen ... alleine. Als die Küche "endlich" fertig aufgebaut wurde, kamen sein Bruder, Frau und Kind zu uns, angeblich um zu helfen. Ein Schrank hing und die Frau dachte sie müsste jetzt anfangen zu kochen. 3. Teil ..

3 Stunden vergingen und eigentlich sollte sie mir helfen die Küche einzuräumen, daraus wurde natürlich nichts.
Ostern waren dann die Kinder da, der Kleine hat sich gleich aus dem Staub gemacht, bei mir gibt es zu viele Regeln. Also nur der grosse. Am 1. Tag ging das Kasperle Theater in die Brüche, am 2. Tag Geschirr, am 3. Tag war der Teppich versaut ..... am letzten Tag machte mich meine nun 2-jährige Tochter darauf aufmerksam, dass das Treppenschutzgitter aus der Wand rausgerissen wurde. Natürlich war das unsere Tochter !!! Zum Schluss spielte der Junge noch meiner Tochter das Sterben vor und berichtete ausführlich über den Tod. So dass für mich nun endgültig feststeht, dass meine Kinder mit diesen keinen grossen Kontakt haben werden.
Ich war kurz davor meinem Leben ein Ende zu bereiten. Was Menschen aus einem machen können und wie weit man sich bringen lassen kann. Ich habe mich für meine Kinder entschieden, wie könnte ich sie alleine lassen. Und langsam werde ich wieder ein "Mensch" und irgendwann auch wieder eine "Frau".
Lange habe ich gekämpft, ich glaube er hat bis heute nichts begriffen.
Ich freue mich auf den Tag, wo der Mann mich findet, der mich sucht und er wird kommen ...
Eines möchte ich noch loswerden: Mir tun die Kinder leid, mit solchen Eltern ist es nicht einfach. Aber ich denke gerade bei jüngeren Kindern ist es noch einfacher. Deswegen seid nicht sauer auf die kinder, sie haben es nicht anders gelernt von ihren eltern. LG Nicole Yasmin u.Yasin

hallo wenzlawowicz, ich habe deinen text schon paar mal durchgelesen, seit du ihn geschrieben hast. irgendwie hat mich das erlebte sehr erschüttert. und es hat mir wieder einmal die schwierige situation in patchworkfamilien gezeigt. ich für mich selbst kann es mir sowieso schlecht vorstellen, wie das mit seinen, meinen und unseren kindern funktionieren soll... in meinen augen muß es einfach gewissen grenzen und regeln im zusammenleben geben, und mann und frau sollten da an einem strang ziehen. das ist schon bei euch nicht geschehen, weil der kv immer nur zugeschaut hat. dabei sind es ja SEINE kids, und aus meiner sicht ist es vorangig SEINE aufgabe, sich um seine jungs zu kümmern.
gekämpft um die familie hast du schon sehr, aber ohne hilfe stehst du ziemlich allein da mit deinen guten plänen. und was eine solche situation aus einem menschen machen kann, kann ich mir sehr gut vorstellen. wahrscheinlich hätte ich schon viel eher eine grenze gesetzt "bis hierher und nicht weiter", aber ich kann das sagen, weil ich aus einer damaligen "am-ende-der-welt-situation" gelernt habe.
gut klingt, daß du langsam wieder mensch wirst, und auch irgendwann wieder frau. lebst du noch mit deinem mann zusammen? oder hast du dein leben mit deinen kindern allein in die hand genommen?
deine botschaft ist auch richtig: die kinder können nix für alles, sie sind produkt ihrer eltern und der umstände.
ich wünsche dir alles gute bei deinem weg ans licht.
lg. swchen

Hallo Swchen,
war ja auch wirklich ein Roman den ich von mir gelassen habe. Mir persönlich hilft schreiben immer.
Wir wohnen immer noch zusammen. Ein Neuanfang innerhalb einer Partnerschaft ist sehr schwer, dazu müsste man erst einmal reinen Tisch machen. Unsere Wohnung ist zum Glück sehr groß (120 qm über 2 Stockwerke). Er war ja immer glücklich mit mir (kein Wunder, solch eine Frau findet er nicht so schnell wieder ... trag Nase hoch). Im Moment ist es mir auch ziemlich egal. Nur Sozialhilfe etc. kommt für mich nicht in Frage, hatte ich für kurze Zeit und nichts als Ärger. Muss auch an meine Kinder denken. Bei meinem (ich sag immer "meine" Kinder nicht "unsere"...) 5 Monate alten Sohn stellte sich jetzt eine stark ausgeprägte Neurodermities raus und wir sind Anfang Juni in der Kinderklinik ... hoffentlich wird es nicht ganz so schlimm.
Zeig deinem doch mal einige Probleme der anderen Frauen hier, anscheinend haben auch nur wir Frauen Probleme damit. Vielleicht versteht er dann, dass es nicht nur euer problem ist sondern dass vieler patchwork-familien.
ich habe keine lust mehr meine zeit damit zu verschwenden über die kinder und ihren eltern nachzudenken. ich habe versucht, was möglich war. wer nicht will hat pech gehabt. sie werden schon sehen was aus ihren kindern wird ... leider.
wünsche dir viel glück, vielleicht schaffst du es ja, dass er begreift.
LG Nicole

mein mann ist ziemlich gut informiert über die probs der frauen hier, ich erzähle ihm so ziemlich alles, was so passiert. udn wie oft schüttelt er den kopf. aber das ist eine andere sache.
es war bei uns von anfang an die absprache, daß es seine kids sind, und er sich kümmert. ich kann, wenn ich will, aber ich muß nicht. und ich habe auch keine veranlassung, mich um seine kinder zu kümmern. er ist jetzt z.b. mit ihnen spazieren, da muß ich einfach nicht dabei sein. und mein mann weiß genau, wenn gewisse grenzen überschritten werden, daß ich dann an den kinder-wochenenden verschwunden bin. mich nervt es nämlich gewaltig, wenn sie ihrem vater so auf der nase rumtanzen. bei mir gibts auch grenzen, und bei mir langt schon ein blick oft...
ich habe den vorteil, daß ich halt "verschwinden" kann, wenn mir danach ist ;-)
und dein mann versteht das eigentlich probs gar nicht? *seufz* was ist das aber für ein leben für dich und deine beiden kinder, wenn ihr so nebeneinander herlebt? für mich selbst ist so eine situation unvorstellbar: deshalb lieber von sozi leben und allein verantwortlich, als so ein leben.
mein mann hat, so denke ich, schon begriffen, worum es mir geht. aber er kämpft halt im moment mit anderen dingen: die ex will den umgang einschränken, weil sie mit den kids nicht klarkommt...
lg. swchen

hi swchen, es ist für mich im moment einfacher so mit ihm zu leben. ich habe ihn die ganzen jahre finanziell unterstützt und jetzt wo es ihm finanziell besser geht (er ist selbstständig) nehme ich mir mein recht und lass es mir einfach mal gut gehen. ich habe ihm klar angesagt, dass ich auch meine freiheiten möchte (mal ohne kinder etwas unternehmen). entweder schaut er nach den kindern (komischerweise klappt das bei unseren beiden besser) oder er zahlt künftig einen babysitter. möchte erst einmal wieder zu kräften kommen und dann mit neuer energie ins neue leben.
als wir die wohnung hier gemietet hatten, sagte er mir "und demnächst holen wir meine kinder ganz zu uns". mein kommentar war nur "dann gehe ich, mit meinen kindern".
mir ist jedoch aufgefallen, dass die kinder trotz dieser für sie so schrecklichen strenge, die ich ja an den tag legen musste, immer wieder gerne zu einem kommen. die regeln und vor allem das "geregelte Leben" scheint ihnen gefallen zu haben (z. B. regelmässiges essen, zusammen am tisch sitzen, gemeinsame spiele etc.)
Egal, werd jetzt noch ein wenig durchs internet düsen.
lg nicole

hallo,
ja der text hätte in ähnlicher form auch von mir sein können. die kinder kommen jetzt zum glück nur jedes zweite wochenende, aber irgendwie muß ich meistens aufpassen. neulich zerkratzte der junge meinen pc bildschirm und machte sich dann über meinen fernseher her. und der vater??er guckte nur und zuckte die schultern. erst als ich zum schreien luftholte ging er zu den kids und sagte "das dürft ihr doch nicht." ständig kloppen die sich hier ( j.6;m.7;m.8 jahre),und letztes wochenende hat dabei unser gemeinsamer sohn ( fast 10 monate) eine kopfnuß abbekommen.das geschrei war groß, nur der vater saß daneben und hat nix gesagt und wartete darauf das ich den kleinen tröste. naja am kidswochende sind wir zwei immer nebensache.
er sagt immer nur, das ich von anfang an wußte, das er drei kinder hat. entschuldige thorsten, aber ich war mit 21 nicht annähernd in der lage mir auszumalen wie das leben mit einer patchworkfamilie ist und was für einschränkungen man hat!
tja aber entweder sie wollen es nicht verstehen oder können nicht.
so war jetzt genug gemeckert.
lg sandra