Es kommt immer auf die Kinder an! Meine Beiden waren als Babys zum Beispiel sehr pflegeleicht, schliefen früh durch, aßen immer gut und waren selten krank. Sie wurden auch erst sehr spät mobil und waren immer berechenbar als Kleinkinder, machten also kaum Unfug und gingen auch nicht ständig an verbotene Sachen ran. Draußen auf der Straße liefen sie mir auch nie weg, im Gegensatz zu manch anderen Zwillingen, wo die Mutter nachher ein "Laufgeschirr" benutzen muß, da es sonst zu riskant wäre, überhaupt mit ihnen auf die Straße zu gehen. Ich fand es eigentlich anstrengend, als die Kinder 2 wurden und in die Trotzphase kamen, das kennst Du sicher noch von Deiner Großen. Gut, es trotzen dann Zwei, aber das eigentlich schwierige ist die Konkurrenz der Kinder. Hast Du eins auf dem Schoß, kommt sofort das andere Kind und zehrt an Dir, weil es dasselbe will, oder fordert anders nach Aufmerksamkeit. Du hast diese Zweisamkeit nicht, die Kinder lassen es nicht zu und es gibt aus diesem Eifersuchtsding den allermeisten Streit. Im Grunde geht es bei den meisten Schreiphasen um Eifersucht und Neid und Haben-Wollen, und das stresst ! Und so oft muß man alle Sachen doppelt machen, nur damit sich kein Kind zurückgesetzt fühlt. Teilweise mußte ich sogar die gleichen Worte wählen! Es ist für Zwillinge also nicht so einfach. Was empfehlenswert ist:öfter Unternehmungen mit nur einem Kind machen, rechtzeitig jedem Kind ein eigenes Zimmer mit eigenen Sachen schaffen(hat bei uns zu mehr Harmonie

geführt). Oder ein Kind mal allein zur Oma lassen, nächste Woche dann das Andere. Ansonsten fand ich die Aufmerksamkeit der Mitmenschen sehr schön, ich wurde immer nett behandelt und angelacht, wenn ich mit J+G unterwegs war, wir fielen immer auf(manchmal jedoch auch negativ, als Jana ihren Anfall hatte, weil ich es wagte, sie aus der Straßenbahn zu heben, während Gina vorher alleine rausging, damit die Bahn nicht mit Jana wegfuhr.Riesengebrüll, sie kam brüllend und krabbelnd hinter mir her, während Gina an meiner Hand lief und auch brüllte, wegen Jana. Alle guckten, und eine Mutter sagte dann zu mir: Ich wußte, daß können nur Zwillinge sein!/Sie hatte selber welche/.) Das war aber nicht der Regelfall, ist aber typisch dafür, daß sie eine Gleichbehandlung fordern. Was aber toll ist: Sie spielen klasse zusammen, da sie in der Schwester auch gleich die beste Freundin haben. Sie haben die selben Interessen und Lust zu den selben Dingen. Daher kann ich oft ohne schlechtes Gewissen sagen:Geht mal in euer Zimmer und spielt was! Sie haben nie Langeweile zusammen und fühlen sich nie allein. Ich bin sehr stolz auf sie und stolz auf mich, daß ich die Zeit gemeistert habe und die Mädels sich zu so positiven, lebendigen und lieben Kindern entwickelt haben. Und jetzt ist es wirklich schön mit den Beiden!! Laß einfach alles auf Dich zukommen, Du kannst nichts einplanen, laß Dich überraschen! Gruß Dani

Hallo Krissi, hallo Dani,
auch unsere Jungs(Renel und Reginal Mai 1995) besuchen die Omas einzeln. Hat zwar bei Oma alle Überzeugungskünste gebraucht, da sie selbst Zwillingsmom ist und bei ihren Jungs immer alles gleich laufen muste, doch inzwischen klappt das gut. Meinem Mann (einer der Zwillis)passte die Gleichbehandlung garnicht. Wir unternehmen auch gelegendlich einzeln was mit einem der Jungs und ihnen gefällt das auch mal ganz Prinz zu sein, wie ich es scherzhaft nenne. Ich wiederhole auch selten etwas, da sie sehr verschieden sind und ich daher auf beide anders eingehe. Inzwischen wissen sie auch, das ich Renel lieber mit einer Kiwi verwöhne, Reginal hingegen mit einer Banane(so als Beispiel). Ich kann zwar nur von den letzten 2 1/2 Jahren berichten, da wir adoptiert haben, doch ich finde es schön, wie sie oft gemeinsam spielen und sich dabei prima ergänzen. Bei uns ist es allerdings so, das wir einen Turbo und einen Schleicher haben. Wenn ich sage holt eure Jacken und Schuhe, wir wollen gehen steht Renel 30 sec. später schon fast auf der Straße wärend Reginal noch überlegt beginne ich heute mit dem linken Arm oder ziehe ich doch erst die Schuhe an. Sie sind eben doch sehr verschieden.
Herzliche Grüße Marion