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wunderlich

Hallo!
Ich melde mich hier eigentlich nur, wenn ich mal eine Frage habe, aber das will ich euch nicht vorenthalten:
im Spiegel von 06. März 2006 steht unter dem Titel
Sturz ins Leben ein Text über ?Als hochdekorierte Eiskunstlauf-Prinzessin war Claudia Massari ein Star. Doch der Sprung von der Glamourwelt in den Alltag misslang. Halt fand die Orientierungslose erst in ihrem kleinen Sohn - bis ihr das Kind entzogen wurde.?
Leider ist es nicht kostenlos abrufbar, aber ich schreibe die relevanten Zeilen ab:
Sie ist jetzt 34 Jahre alt, lebt von Sozialhilfe und wird langsam das, was die Menschen wunderlich nennen. Sie stillt ihren vier Jahre alten Sohn, weil ihr das eine Hebamme aus Afrika so empfohlen habe. usw?.
Lieben Gruß von wunderlichen Ipanema mir wunderbaren Sohn (02.07.04)
Bisherige Antworten

Re: wunderlich

Hehe...den Artikel habe ich auch gelesen!
Allerdings finde ich, dass dieser eine Satz nicht viel aussagt über den Rest des Artikels und die anderen "wunderlichen" Dinge, die sie getan hat... ;o)
Ich bin mir noch nicht ganz schlüssig, was ich insgesamt von dem Artikel halten soll...finde es ziemlich krass, dass ihr das Kind einfach so entzogen wurde, obwohl er ja wirklich ihr Lebensinhalt zu sein schien, aber so sind sie nunmal die deutschen Gesetze, oder?
LG! Annett

Re: wunderlich

Hi, es ging ja darum, dass sie dem Vater des Kindes keinen Kontakt ermöglichte und ansonsten wohl auch psychisch auffällig war.
Beim "wunderlichen Verhalten" hab ich mir auch überlegt, ob ich das auch noch an den Tag legen werde ;-)
LG Nuria mit Dario (*11.08.03)

Re: wunderlich

Hi Annett,
ohne den Artikel oder die Frau zu kennen: ich bin mit einer Sozialarbeiterin befreundet, die auf dem Jugendamt arbeitet. Und es ist immer eine Gradwanderung, wann Institutionen einschreiten. Einer der Grundsätze ist aber, dass Kinder kein Therapiemittel für Eltern sein dürfen. Natürlich kann eine Heroinsüchtige (als Beispiel) Halt in ihrem Kind finden - um es ein paar Tage später völlig alleine und unversorgt zu lassen, weil ihr der Stoff ausgeht. Die Mütter, um die es in diesen Fällen geht sind aufgrund ihrer Labilität einfach nicht in der Lage, auch noch für andere und schon gar nicht für kleine Kinder zu sorgen - die brauchen ein stabiles Umfeld und haben eben auch ein Recht auf ein einigermaßen sorgenfreies Aufwachsen und man darf sie nicht einfach einem dauerhaften Risiko aussetzen, nur, weil es dann z.B. der Mutter zeitweise besser geht. Und es ist so, dass die Gesetzt sehr, sehr restriktiv sind. Bis einem Elternteil wirklich dauerhaft ein Kind entzogen wird muss schon sehr viel passieren - alleine aus Kostengründen (!) sind die Ämter angehalten, diese Maßnahme so selten wie möglich zu treffen.
LG Annalisa

Hallo Annalisa!

Hihi, ich bin selbst Sozialarbeiterin ...naja, fast und kenne solche Gegebenheiten natürlich auch!
Allerdings war die Frau weder drogensüchtig noch wirklich verhaltensauffällig, sie zog halt viel mit ihrem Kind durch die Welt, lebte total öko und versuchte ihren Sohn auch selbst zu unterrichten...der Kindsvater war es dann, der ihr vorwarf, sich zu sehr an´s Kind zu klammern und irgendwie kam dann das Jugendamt in´s Spiel, sie floh aus Deutschland und der Vater des Kindes zeigte sie wegen Kindesentführung an! Klar, sie hat in vielen Dingen recht unüberlegt gehandelt, aber auf Grund ihrer Lebensgeschichte fand ich ihr Verhalten echt nachvollziehbar und hätte eher nach einem Kompromiss gesucht, der für beide Parteien erträglicher gewesen wäre! Ich finde es einfach grausam einer Mutter das Kind zu entziehen...
Naja, und der Artikel ist wirklich seeehr männlich orientiert geschrieben!
LG! Annett

Re: Hallo Annalisa!

Hi Annett,
ja klar, es kommt immer auf den konkreten Fall an - den Artikel habe ich leider nicht gelesen, kann mir aber schon vorstellen, was da kommentar-mäßig im Spiegel abgeht...schwierig schwierig, in vielen Fällen bleibt das Kindswohl einfach auf der Strecke - aber es gibt schon auch Mütter, deren Kinder woanders besser aufgehoben wären - nicht immer sind die Mütter gut und die Väter böse und manche sind einfach gnadenlos überfordert. Aber die Vorstellung, ein Kind von den Eltern zu trennen ist natürlich schon grausam, sehe ich auch so!
LG Annalisa

Re: wunderlich

Hallo Annett!
So einen Eindruck hat der Text auch auf mich hinterlassen. Ich habe mich auch gefragt, ob es so ?wenig? ausreicht, um ein Kind zu entziehen.
Ipanema

Re: wunderlich

vor allem wenn man den restlichen spiegel gelesen hat über die zwei kindern, die ihren eltern nicht entzogen worden und dann umgekommen sind.
schon merkwürdig irgendwie, dass sie ihr das kind entzogen haben, den anderen bei finde ich viel schlimmeren sachen (misshandeln) aber nicht.
lg Julia

.. wunderlich?

.. hab den Artikel nur halb gelesen, weil er mMn stark wertend war ( Person wird diffamiert, der sozialen Demütigung folgt der Spiegel quasi mit seiner journalistischen Klatsche ) - das mit dem Stillen viel mir gar nicht auf.
Der Spiegel, und ich lese ihn eigentlich immer, ist traditionell frauenfeindlich. Das einzig Weibliche, was bei denen manchmal gut abschneidet, sind Stuten ( weil Aust Pferdenarr ist und das Hamburger Milieu halt generell durchschlägt )
Ist jetzt polemisch, aber stösst die "Richtung" dieser Redaktion, das oft abwertend intellektuell-chauvinistische nicht zum ersten Mal auf.
Ein Abbild davon bilden die Spiegel-Foren - da tun sich lauter kleine Spiegeleier überschlagen mit harten Analysen im zackig-sprachigen Jungmännerstil.
LG Gala
Lg Gala

viel = fiel

Re: .. wunderlich?

Hallo Gala!
Eigentlich ärger ich mich auch so oft über den Spiegel.
Ich bekomme es immer eine Woche später, nachdem es mein Vater schon durchgekaut hat. Dafür kostenlos :)
Aber was sollte man den sonst lesen? Focus wohl nicht, oder?
Ipanema

Re: .. wunderlich?

. nein, Focus wäre das Meine auch nicht.
Ich lese viel Süddeutsche Zeitung.
Und der Spiegel ist schon OK - ich meine, alle Redaktionen sind doch im Prinzip noch männlich dominiert.
Di BILD fand ich heute lustig - wie sie die durchweg kinderlosen TV-Anchorwomen an den Pranger stellt. Als ob die was anderes wären als Spiegel der herrschenden Verhältnisse. Sieht man ja an Gabi Bauer - vor den Kindern Tagestehmen - nach den Kindern Nachtjournal. Einem Wickert wäre das NIE passiert - bei dem waren Kinder und später diverse Freundinnen immer Ausweise beruflicher Potenz.
Lg Gala

Re: .. wunderlich?

Wenn ich mal etwas mehr Zeit habe, werde ich mir ansehen, wie diese RSS-Feeds funktionieren; es gibt einfach keine Zeitung/Zeitschrift, die ich von vorne bis hinten gut finde. Was den Spiegel angeht: ich hab' den als Teenager mal eine Zeitlang gelesen. Die Kombination von Pubertätskrisen mit den wort- und bildreich beschworenen Spiegel-Katastrophenszenarien der 80er Jahre war wenig förderlich. Irgendwann hatte ich genug von ständigen bald-geht-die-Welt-unter-Artikeln und habe mir Spiegelverbot erteilt; jetzt lese ich zwar (auch) wieder Spiegelartikel, aber ausgewählt und eben auch andere Zeitungen/Zeitschriften. Ich mag die Grundtendenz (Missstände anprangern und möglichst dramatisch darstellen, aber kaum positive Gegenbeispiele/Handlungsmöglichkeiten aufführen) immer noch nicht. Liest sich zwar locker, bietet auch Stoff für Stamm-/oder Kantinentischgespräche, führt aber nicht dazu, dass ich irgendwas in meinem Leben/meiner Umwelt verbessere. Also recht nutzlos. Dann lieber Forum lesen, da kommen doch überproportional häufig positive Anregungen rüber :-)
LG Iris

Re: .. wunderlich?

.. das mit den Krisenszenarien trifft es sehr gut - habe mich auch beständig bedroht gefühlt.
Sicher ist der Spiegel schuld, dass wir keine Kinder mehr bekommen ;-)
RSS Feeds höre ich leider zum ersten Mal ...
Lg Gala

Re: .. wunderlich?

RSS Feeds - ich hab's auch noch nicht genau raus (die Freundin, die es mir mal demonstrieren soll, ist gerade verreist) aber jedenfalls kann man damit Online-Inhalte abonnieren (z.B. Feuilleton einer Zeitschrift, Politikteil einer anderen Zeitschrift) und bekommt die dann gebündelt. Ich stell's mir so ähnlich vor, wie Google News, nur eben mit selbst augewählten Inhaltsquellen. Klang jedenfalls attraktiv.
LG Iris

Re: .. wunderlich?

Ich lese fast nur online - Süddeutsche ist ganz gut, Stern für den Klatsch, die Zeit hat immer interessante Artikel dabei. Spiegel mag ich nicht. Als Papier-Zeitschrift kaufe ich Cicero, das ist ein interessantes Polit-Magazin.
LG Annalisa

Re: .. wunderlich?

Hmm, ich lese den Spiegel gerne, amüsiere mich dabei oft, fühle mich oft gut unterhalten, lerne ab und an was und ärgere mich auch oft. Manchmal bin ich auch nur gelangweilt. Trotzdem freue ich mich jeden Montag, wenn er kommt.
Wers gerne etwas linker mag, dem empfehle ich die taz. Die bekommen wir als tageszeitung.
Ist aber auch manchmal ein Wechselbad der Gefühle. :-)
LG,
cundrie

Re: .. wunderlich?

So ähnlich geht es mir auch mit dem Spiegel - eigentlich würde ich es vermissen :)
Und die taz wäre sicherlich eine Alternatve, schon alleine wegen Tom Touché, aber die haben kein Studentenabo und das normale kann ich mir nicht leisten :(
Ipanema

Re: .. wunderlich?

Ja,, das "Studentenabo" kostet bei denen immer noch 19.90 Euro. Das ist billiger als ne normale Zeitung, aber teurer als jedes Studentenabo (was es seinerzeit in Münster - wo ich studiert ahbe - für 10 Euro gab. Allerdings war das Käseblatt auch jeinen cent mehr wert.).
Heute habe ich mich wieder über die taz gefreut.
In unsrerer normalen Zeitung, die wir jeden Samstag bekommen, stand nur die kurze Meldung "LÓreal kauft Bodyshop". Bei mir blieben nur große Fragezeichen ("WAS? LÓreal übernimmt Bodyshop? Das passt doch gar nicht? was ist mit der Firmenphilosophie? Was ist mit den Tierversuchen???")
In der taz war ein längerer Artikel, der sowohl Leute vom Bodyshop als auch von LÒreal zu Wort kommen ließ. Sowas will ich.
LG;
Cundrie

Wollte ich auch schon posten...

Huhu!
Hab ich auch gelesen und mich sehr darüber geärgert.Aber nur kurz. Sollen die Leute doch schreiben, was sie wolen. In meinen Augen demontiert sich der Schreiber damit selber und dass der größte Teil der Bevölkerung ihn irgendwie recht gibt, ist halt so.
Lg, cundrie
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