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vorurteile waldorfschule

hallo ihr lieben,
ich hätte gerne mal gewußt welche vorurteile (negative und positive) ihr gegen waldorfschulen habt.
vielleicht hat ja eine auch direkte erfahrungen?
lg.uta
Bisherige Antworten

Re: vorurteile waldorfschule

hi uta,
für das thema bin ich z.zt. sehr sensibilisiert - unsere große wird wohl jetzt in eine waldorfschule (8. klasse) wechseln. ich habe mich bisher wenig mit der thematik befaßt. aber an der bisherigen schule wurde es immer mehr so, daß es nur noch ums "waskannsienicht" ging :-(( jetzt ist wieder mehr das "waskannsie" gefragt. so hat sie z.b. in diesem halbjahr 3 sechser in englisch geschrieben. gestern kommt sie aus der w-schule (sie macht gerade eine probewoche) und sagt als erstes "englisch hat spaß gemacht!" wir hatten bisher ein tierisches theater, sie aus dem gymn. wegzukriegen - ich versuche das seit ende5./anfang6. klasse, aber ihre probleme wurden bisher von den lehrern negiert. jetzt, wo sie lauter sechser schreibt, da sehen sie's auch und jetzt darf sie gehen. die realschule zickt trotzdem immer noch rum und will sie nicht nehmen. ein thema ohne ende *aufreg!* An der waldorfschule kann sie ankommen auch mitten im schuljahr :-))
über steiner und seine philosophie habe ich 'ne menge negatives gehört. letztlich muß man wohl gucken, wie die jeweilige schule ist. _jede_ schule steht und fällt mit den lehrern! - ich hab jedenfalls von "unserem" gymnasium die schnauze gestrichen voll! ein buchtip von der "neuen" lehrerin: "waldorfschule heute" von stefan leber - muß ich aber auch noch lesen.....
liebe grüße,
anne b.

Re: vorurteile waldorfschule

hallo anne,
wie ist das mit den kosten?
lg
katja

Re: vorurteile waldorfschule

Weiß ich noch nicht genau, ein bestimmter Prozentsatz vom Bruttogehalt - ist aber verhandelbar. Laut Aussage der Lehrerin ist das Geld kein Grund, ein Kind nicht aufzunehmen *schonmalberuhigtbin*. Mal schaun, was noch kommt.
Liebe Grüße, Anne B.

Re: vorurteile waldorfschule

Hallo Anne,
das Problem ist, dass die Realschulen nur Schüler aufnehmen müssen, die nicht aus der Erprobungsstufe in die 7.Klasse versetzt werden. Je länger Kinder am Gymnasium waren, desto weniger gerne werden sie genommen. Das wiederum liegt daran, dass die Kinder, die am Gymnasium nicht klar kommen, in der Regel umso gefrusteter sind, je länger sie dort verbracht haben. Es liegt im Ermessen des Schulleiters bzw. der Schulleiterin auch Kinder aufzunehmen, die eventuell noch nicht einmal eine Abgangsempfehlung haben. Bei vollen Klassen wird das eher die Ausnahme sein ;-) Wenn der Wechsel also von Eltern und Kind gewollt ist, "muss" das Kind sitzen bleiben. Waldorfschulen z.B. können da ganz andere Maßstäbe anlegen.
Du hast Recht, dass nur allzu häufig über das geredet wird, was ein Kind nicht kann statt über das, was es kann. Bei Klassenarbeiten werden Punkte abgezogen statt Punkte vergeben etc. Aber das ist wohl auch ein gesellschaftliches Phänomen....
Jedenfalls drücke ich Euch fest die Daumen, dass Ihr nun DIE Schule für Eure Tochter gefunden habt :-)
LG Katja, die im Bildungswesen NRW's tätig ist, wenn sie nicht gerade in Elternzeit ist

Re: vorurteile waldorfschule

Hallo Katja,
Weißt Du, ich bin deshalb so sickig, weil ich bereits Ende der 5. Klasse gemerkt habe, daß mein Kind mit bestimmten Dingen nicht klarkommt. Und das wurde von den Lehrern schlichtweg geleugnet. Also gab's auch keine Empfehlung für die Realschule. Seit dem 6. Schuljahr hab ich regelmäßig in der Realschule angerufen und darum gebeten, Miriam trotzdem zu nehmen. Keine Chance! Nicht mal die Möglichkeit zu einem persönlichen Gespräch! Und jetzt, wo Miri fast nur noch mit Noten von 4-6 heimkommt, sagt ihr Franz.-Lehrer "Mit Dir ist ja eh nix mehr los..." Der Schulleiter stimmt jetzt endlich einem Schulwechsel zu und in der Realschule sagt mir die Sekretärin (die, die mich immer abgewimmelt hat) "Warum haben Sie sich denn nicht schon eher gekümmert?" *dickenhalskrieg* Und die Schulleiterin sagt dann, als wir eeeendlich letzte Woche ein Gespräch mit ihr hatten "Nein, das kann gar nicht sein!" *nochdickerenhalskrieg* Ich kam mir echt vor, als hätt ich sie nicht mehr alle......
Ich glaub, die Waldorfschule ist tatsächlich die richtige für Miri. Ich hab jedenfalls nach _diesen_ Erfahrungen die Nase voll vom "Regelschulsystem" Warum läßt man ein Kind so lange in einer ungeeigneten Schule, bis alles zu spät ist und das Kind in einem Kreislauf aus Mißerfolg, Demotivation, Frust und Leckmichamarsch-Haltung feststeckt?
Liebe Grüße, Anne B.

Re: vorurteile waldorfschule

Hallo Anne,
ich gebe dir völlig Recht. Offenbar hat Euch als Eltern auch keiner richtig zugehört - zum Nachteil deiner Tochter. Dabei wünscht man sich doch immer Eltern, die nicht "beratungsresistent" sind und auf Biegen und Brechen das Kind zum Gymnasium schicken wollen als gäbe es für alle nur eine mögliche Schullaufbahn. - Besonders viel Pech habt Ihr wohl mit der übertrieben pflichtbewussen Sekretärin gehabt.
Womöglich hat der "Kuschelkurs", der oft gefahren wird, sein übriges getan. Viele Lehrer vergeben im ersten der Jahr der Erprobungsstufe völlig unrealistische Noten (ist ja insofern kein Problem als es sowieso keine Versetzung gibt), wodurch Schüler und Eltern ein ganz falsches Bild vom Leistungsstand bekommen.
Darf ich fragen, womit Miriam konkret nicht zurecht kam? Wenn das zu persönlich ist, ist das natürlich kein Problem. Ich frage mich schon, wie wohl meine Kinder in unserem Bildungssystem klar kommen... Aber wie sagtest du doch so treffend? Es hängt immer von den Personen ab, mit denen sie dann zu tun haben ;-)
Liebe Grüße,
Katja

Re: vorurteile waldorfschule

Zunächst hatte sie Probleme mit Mathe. Englisch ging so *lala*. Nach einem Lehrerwechsel in der 7. Wurde es mit Englisch sogar besser. Französisch (ab 7) war noch nie ihr Ding und seit sie in der 8 in Mathe, Englisch und Französisch wieder andere Lehrer hat, ist es völlig vorbei....
Der Hammer aber ist ja, daß laut Aussage der Klassenlehrerin (auch neu) etwa 2/3 der Schüler ihrer Klasse abgehen müssen, wenn es so weitergeht. Miri ist also nicht die einzige. Aber wenn sooo viele Schüler einer Klasse auf die "Abschussliste" geraten, dann stimmt doch was nicht oder? Es werde dann immer die "Arbeitshaltung" der Schüler gerügt, sagt Miri. Aber die Arbeitshaltung kommt doch irgendwoher!? Bringt man die nicht auch bei - oder eben nicht?
Die Realschule (die Miri nicht nimmt) hat zu Beginn des Schuljahres eine neue 8.Klasse aufgemacht, weil so viele Kinder vom Gym. gekommen sind, daß die anderen Klassen aus den Fugen gingen... Das Nachbar-Gym hat erstaunlich viele Wechselschüler nach der 10.Klasse, die dann kommen um dort das Abi zu machen.... Also, ich behaupte mal, in unserer bisherigen Schule ist einfach der Wurm drin!
Erschwerend kommt bei Miriam hinzu, daß sie eine Sch***-Grundschulzeit hatte. Mit Lehrern und Methoden aus dem letzten Jahrhundert oder noch älter :-(( Die haben es tatsächlich geschafft, innerhalb des ersten Vierteljahres den Spaß an der Schule und am Lernen abzugewöhnen. Leider hatten wir damals keine Ausweich-Möglichkeit. Es war einfach nur furchtbar. So furchtbar, daß es schon wieder komisch war. Im Nachhinein kann ich über einige Sachen tatsächlich lachen. Würde man das Verfilmen, es würde wahrscheinlich ein Lacherfolg! Leider war es für Miriam bittere Realität. Sie ist dort echt versaut worden für's Lernen.
Ich hoffe inständig, daß es jetzt endlich gut wird.
Liebe Grüße,
Anne B. (*62) mit Miriam (14, Puberteenie); Chiara (3) und Ayleen (*10.03.03) - Beide Stillmäuse

Re: vorurteile waldorfschule

Hallo Anne,
erst gestern stand in unserer Tageszeitung ein Artikel über die neue IGLU-Studie. Ergebnis dieser Studie ist u.a., dass "fast die Hälfte aller Schüler nach der vierten Klasse eine falsche Schulempfehlung erhält".
Weiter heißt es: "Im Durchschnitt aller Länder erhält ein Drittel der Kinder, die nur schlecht lesen und rechnen können, eine Gymnasial- oder Realschulempfehlung. Umgekehrt wird ein Drittel der Viertklässler, die sehr gute Leistungen erbringen, für die Real- oder Hauptschule empfohlen."
Letztlich wird festgestellt, dass mit der (falschen) Empfehlung die Lehrer einen Bildungsweg festlegen, "von dem die Kinder nur schwer abweichen können".
Euer Fall ist also wohl kein Einzelfall, sondern fast so etwas wie ein Normalfall. Schon erschreckend, wenn man an die Kinder wie z.B. ja auch Miriam denkt...
LG, Viola

zu dogmatisch. gruss, lucia ot

Re: vorurteile waldorfschule

Liebe Uta, bin selbst im Waldorfkindergarten (Herdecke) und in der Waldorfschule (Dortmund) gewesen, kann und will Dir gerne gaaanz viel zu Vorteilen, Nachteilen, VorURteilen etc. erzählen, werde das aber erst heute Abend schaffen...
Bis später, LG, Ruth

würde mich auch interessieren! l.g aber o.t.>>

@Bunter Engel => Siehe Unten.... sorry lang.

Re: vorurteile waldorfschule Teil 1

liebe uta,
war in kassel erst im KiGa, was schlecht lief, da die erzieherin nicht darauf achtete, mich zu integrieren und auch sehr ungerecht war. mag der eine mensch gewesen sein. jedenfalls nahm mich meine mutter da einige monate vor schulbeginn raus, weil es mir da schlecht ging und ich blieb zuhause.
die schule in kassel war dann sehr sehr moralisch und erzieherisch altmodisch, das ging über in-die-ecke-stellen bis zu auf-die-finger-klopfer. die fehlenden noten wurden durch psychoterror ersetzt, etwa tief in die augen schauen mit fiesem adler-blick, für mich heute noch ein albtraum. und ich linkshänderin sollte umgekrempelt werden, warum ich später ne schlechte schrift hatte.
ich habe dann zur 9. klasse bei meiner mutter erreicht, dass ich endlich in die staatliche schule aufs gymnasium durfte. was ich vor allem genossen habe, waren: die noten!! endlich wußte ich, woran ich war. meine schulzeugnisse bei waldorfs war nämlich immer fast nur eine aufzählung meiner sozialen untugenden gewidmet (etwa das mein interesse ausserhalb des schulgebäudes läge - tztztz) und nur am schluss stand versteckt, dass ich de facto immer alles gut konnte außer lesbar schreiben. ich benötigte in franz. und engl. nachhilfe und lieferte zuerst nur 5er ab, mauserte mich aber bin einem jahr zur klassenbesten und hatte so wenig fehltage wie nie zuvor. ich las mal in der TAZ, dass es gruppen von menschen gibt, die sich als waldorf-geschädigt bezeichnen, habe aber keine nähere kenntnis davon. (ff)

teil 2 (hab wohl ne laberphase *lol*)

ich habe den eindruck, dass das ganze lokal abhängig sein könnte und es in verschiedenen städten verschiedene situationen gibt, würde es also nicht unbedingt komplett verteufeln. aber in dem besagten TAZ-artikel las ich auch, dass die eltern oft sehr unterschätzen, wieweit die antroprosophie das konkrete handeln der lehrer bestimmt. so werden die kinder in 4 menschentypen eingeteilt (klingt etwas ähnlich wie bei der homöopathie oder psychoanalyse). dann werden sie entsprechend im raum gesetzt, also die kinder handeln nicht unter sich aus, wer neben wem (nicht) sitzt. für mich heißt das, dass ich von denen in eine schublade gesteckt wurde und in der dann wie festgebabbt war. das galt übrigens auch für die schüler untereinander, man hatte seinen platz in der gemeinschaft, und die wurde nach 4 jahren nicht neu gemischt wie bei andern und das hieß bei mir, dass ich auf ewig zu den komischen vögeln zählte. als ich auf der neuen schule als völlig normale mitschülerin anerkannt wurde, war das für mich wirklich ein großes geschenk.
ich würde mein kind nicht auf eine waldorfschule geben, da es mir als nicht-reformbereit in erinnerung ist und ich das eine der wichtigsten haltungen eines menschen finde. auch finde ich nicht gut, dass die bedeutung der antroposophie für das handeln praktisch nie transparent gemacht wird, nicht gegenüber den eltern und nicht gegenüber den schülern. (ff)

Re: teil 3 (hab wohl ne laberphase *lol*) Ende ;-)

daran änderte auch nichts, dass ich immer im religionsunterricht der antros war (das war übrigens der einzige lehrer, der mir jahr für jahr freundliche zeilen ohne ein wort persönlicher kritik schrieb, was ich ihm hoch anrechne).
interessant finde ich zur zeit den montessori-ansatz und hätte lust, hier mehr darüber zu hören ;-)
für kinder ist halt das "normal-sein" meines erachtens sehr wichtig, dazu gehört für mich auch das auf-eine-normale-schule gehen. daher ist es recht wahrscheinlich, dass ich jasmin ins "normale schulsystem" geben würde, nur evtl. dann das gymnasium versuchen würde, nach sachgesichtspunkten zu wählen und nicht nur, weil es um die ecke liegt.
LG gonschi
ps wichtig ist auch noch, dass die w-schule so auf das fördern der phantasie setzt. bei mir wäre eher mal phantasiebegrenzung angesagt gewesen, formen und ausdrücken können. aber meine künstlerischen interessen mußten sich dort imme rderen techniken und standard-schemata anpassen, was zur folge hat, dass ich nie malen lernte und so was (wie auch mit diesen bescheuerten fetten wachsstiften, die wir jahrelang benutzten dort...)

Kann ich verstehen,

daß Du Dich "Waldorf-geschädigt" fühlst. Tut mir echt leid für Dich. Klingt gruselig, was Du erlebt hast. Aber ich glaube wirklich, daß es letztlich wirklich von Schule zu Schule anders ist. Bei uns war halt die Regelschule die Katastrophe. Ich glaube mehr denn je, daß man sich die Schule, in die man sein Kind gibt, vorher gut anschauen sollte. Problem ist ja, daß man vorher nicht weiß, zu welchem Lehrer das Kind kommen wird. Das verraten die ja wohlweißlich nicht..... Aber oft hat man ja eh keine Wahl. Aber ich weiß jetzt, daß ich bei den beiden Kleinen nicht so viel hinnehmen werde. Ich werde wahrscheinlich eine sehr ungemütliche Mutter für die Lehrer werden.
Ich bin so enttäuscht und so sauer! Wenn ich mich ja nicht gekümmert hätte.... Aber ich hab mich ja gekümmert und die Lehrer und der Schulleiter haben es einfach nicht ernst genommen. Da war ich einfach nur eine dumme, überbesorgte Mutter, die ja keine Ahnung hat. Warum gehen solche Leute davon aus, daß sie die Kinder besser kennen, als die Eltern es tun?
Liebe Grüße,
Anne B. (*62) mit Miriam (14, Puberteenie); Chiara (3) und Ayleen (*10.03.03) - Beide Stillmäuse

Re: Kann ich verstehen,

liebe anne,
bei uns war es halt mehr der übereifer meiner mutter, uns was gutes zu tun, zumal sie selber schlechte schulerfahrungen hatte aus ihrer kindheit im normalen schulsystem der 50/60er-jahre. die frage nach alternativen hängt ja zusammen, ob man wechseln kann, war in zeiten voller klassen gar nicht leicht, als ich aufs normale gym wollte, weil es nicht das für mich zuständige war (in kassel) und die klassen voll waren. aber netterweie hat der rex mich genommen. in kassel war unter den schüler/innen der stadt eh die athmosphäre, dass jede/r superstolz auf seine schule war und alle andere sch*** fand. eigentlich wirklich von allen regel-gymnasien. so kam ich auf guten nährboden mit dem wechsel. meine geschichte ging dann übrigens auch weniger überzeugend weiter, da meine mutter genau dann meinte, die region wechseln zu müssen und ich kam auf eine nicht.integrierte gesamtschule in einem frankfurter vorort. HORROR. die schlechtesten hauptschüler waren das vorbild und jeder versuchte, der möglichst schlechte schüler zu sein, um ebenso cool zu sein. ätzend. null identifikation mit der schule. das war in kassel stadtweit anders als in diesem kuhkaff.
LG gonschi

@Gonschi

Hallo Gonschi, klingt ziemlich besch...eiden, Deine Waldorf-Gechichte. Man sieht mal wieder, nichts ist perfekt, und schon lange nicht die Waldorfs...
Aber vielleicht interessiert Dich ja auch der ein oder andere Punkt von einer die's anders erlebt hat :-)
Siehe weiter unten.
Habe Deine Posting jedenfalls mit Interesse gelesen, Liebe Grüße von Ruth und Sunita (6 Monate)

Hallo Uta, ich denke, wenn man mit

der Steiner-Ideologie klarkommt, dann kann es da sehr schoen sein.
Mein bester Freund ist jahrelang zur Waldorfschule in Wanne-Eickel gegangen.
Mir waere das zu "christlich" gewesen.
Dogmatisch ist wahrscheinlich der bessere Ausdruck.
Wenn ich Berichte ueber deren Klassenfahrten gelesen hab, dachte ich immer, das koennte jetzt auch von der Nonnenschule stammen (komme aus einem ziemlich atheistischen Haushalt).
Mein kleiner Bruder(13) ist nicht auf der Walldorfschule, sondern seit kurzem auf der freien Schule in Bochum.
Die gefaellt uns sehr gut, weil sie eben sehr an das "Wir-Gefuehl"appeliert, die Kinder auch keine Noten bekommen, also vom Konzept aehnlich wie die Walldorfschule, aber eben ohne Steiner.
Sie ist aus einer Privatinitiative von Eltern entstanden.
Lg,
Ana

Re: vorurteile waldorfschule

hm..., ich würde sagen, es kommt auf das kind an. hat es schwierigkeiten, in einer "normalen" schule zurechtzukommen, dann würde ich die waldorfschule schon in betracht ziehen. nachdem der unterricht dort aber völlig anders abläuft als in anderen schulen (es gibt z.b. kein leistungsdenken - sprich noten) hätte ich bedenken, dass mein kind dann später im berufsleben, auf der uni etc. mit leistung bzw. mit anderen eben in unserer gesellschaft üblichen anforderungen zurecht kommt, wenn es zeit seines bisherigen lebens in einer waldorfschule war.
lg
sandra

Re: vorurteile waldorfschule

danke für eure meinungen.
wir suchen einfach eine passende schule für unseren großen, der wohl auf grund des neuen berliner schulgesetztes mit 5(!) eingeschult werden soll.
wir haben uns gestern ein wds angesehen und waren sehr überrascht.
freundlicher eingang, kein widerlicher schulgeruch, nette lehrer. irgendwie strahlte das ganze gebäude freundlichkeit und harmonie aus.
natürlich machen mir manche sachen angst und einiges ist mir auch nicht klar....
lg.uta mit linkshänderbrar!!!

Re: vorurteile waldorfschule

salut uta,
ich würde dann dringend zusehen, einen kinderärztl. schrieb zu kriegen,d ass er nicht schulfähig ist. es ist echt käse, die kinder so früh einzuschulen, war auch ein problem bei mir (auch bei waldorfs) und zwar nicht wg. der lernkompetenz (konnte z.b. schon lesen bei der einschulung mit knapp 6), sondern es haperte an der sozialen kompetenz. die ist in der regel mit 5-gerade erst 6 noch sehr knapp und zeit ist ein guter ratgeber. meine mutter hatte z.b. versucht, mich zurückstufen zu lassen bei waldorf und sie haben sich geweigert. das war ziemlich mies von denen, da es mir menschlich gut getan hätte.
schwierig ist ja auch, dass sie im lernen so anders vorgehen und umschulen daher zu nur wenigen zeitpunkten einigermaßen gut verantwortbar sind. so wußte ich anfang der 9, klasse nicht, dass es ein periodensystem gibt in der chemie. zu dem zeitpunkt konnte ich aber noch gut einsteigen und hatte später gut und gerne chemie-LK.
LG gonschi

Re: vorurteile waldorfschule

Hallo Uta!
Ich habe eine Bekannte von der Waldorfschule,-mein ganz pauschales,
aber immer wieder bestätigtes Vorurteil: Etwas weldfremd und
kritikunfähig. Positives "Vorurteil": Innovativ und kreativ!
LG,
Birgit

Re: vorurteile waldorfschule

Hallo Uta,
sie kostet Geld *g*.
Nein, ehrlich, ich sehe in der Waldorf-Pädagogik viele positive, aber auch negative Aspekte.
Die Kinder werden nicht auf die übliche Art beschult, die zum Teil sehr kinderfeindlich ist (viel sitzen, wenig in der Natur).
Sie lernen, in Einklang mit der Natur zu leben, erhalten musisch eine tolle Förderung und werden nach ihren Begabungen gefördert.
Sie bekommen allerdings auch wenig mit von unserer "Ellenbogengesellschaft" - und werden dann nach der Entlassung so in diese Gesellschaft entlassen. Ich glaube, es kann unter Umständen so zu herben Enttäuschungen führen.
Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine.
DAS Argument GEGEN die Waldorfschule ist aber für mich ein ganz anderes: die Kinder werden separiert. Sie sind "anders". Wir leben auf dem Land, darum zählt das Argument für mich sehr.
Obwohl ich meinen Kindern die Art der Beschulung in der Waldorfschule gerne gönnen würde.
Naja, noch sind sie klein. Auf jeden Fall werden sie in den Waldorfkindergarten gehen, das steht schon mal fest.
GLG,
Karin

Re: vorurteile waldorfschule

also ich wurde nicht nach meinen begabungen gefördert, sondern mußte mich den derben materialvorgaben beugen. das waren einmal diese blöden fetten wachsstifte, mit denen ich noch heute kritzel wie ne 6-jährige (leider negativ gemeint) sowie den wasser-bildern: mit wasserfarben auf vorher gewässertes papier malen. ganz toll *wegschwimm* - dabei waren die formen noch vorgegebne, in der regel ein kreis in der mitte, der von einer anderen farbe umgeben war, die den rest des blattes fllte. übrigens hat meine einfühlsame klassenlehrerin in 8 jahren kein einziges mal eines meiner bilder zu den "bemerkenswerten" sortiert, die sie anschließend kommentiert hat. ich stamme aus einem künstlerinnhaushalt und finde es echt peinlich, was da diesbezüglich gelaufen ist. geld geht sozial gestaffelt, damals schwankte es glaube ich von 40 dm bis 200 dm im monat, aber ist lange her.
auch musikalisch war die förderung eher flach. nur habe ich im gegensatz zu vielen mit-mamas jetzt glaube ich ein sehr positives verhältnis zu volksliedern, jasmin dankt. (also jenseits dieses fernseh-musik-schund sorry)
LG gonschi

Re: vorurteile waldorfschule

Hallo Gonschi,
vielleicht sind die Schulen da auch unterschiedlich. Wir haben hier in der Nähe eine Waldorfschule und eine Kunsthochschule - soll beides ganz nett sein.
Ich habe selber eine staatliche Schule besucht, habe aber Bekannte, die auf der W-schule waren.
Ein positives Verhältnis zu Volksliedern habe ich dank meine Mama aber auch (ich singe meinen Kindern immer plattdeutsche Lieder vor), das hat aber nichts mit der Schule zu tun.
GLG,
Karin

Sorry etwas zu spät, aber hier Teil 1...

Liebe Uta, so jetzt versuch ich auch mal... Wie Gonschi kann ich auch nur aus meiner persönlichen Erfahrung berichten, aber die ist total anders.
Vorweg möchte ich sagen, (ist auch schon erwähnt worden), dass die Gestaltung des Unterrichts und des Schulalltags von Schule zu Schule sehr stark variiert (wie übrigens im staatlichen System auch :-) ). An manchen Stellen werde ich mir Vergleiche erlauben, da 1.meine Mutter Grundschullehrein ist, 2. ich Pädagogik studiert habe, 3. ich im staatlichen "System" gearbeitet habe. Also sind meine Vergleiche nicht total aus dem Blauen gegriffen, denke ich.
Also zu den VORURTEILEN:
>Es gibt keine Noten >Da wird nur gemalt Weiter siehe Teil 2

Teil 2...

Zum Thema Kunst und so:
In den Oberstufe gibt es übrigens dann oft nur noch Themenvorgaben (einen Kopf töpfern, einen Stuhl bauen, etc ohne weitere Einschränkung)
>Antiautoritär >Total dogmatisch> Hängt sehr von den Schule und den Lehrern ab.
>Schule für Schwererziehbare Kinder >Schule für reiche Kinder >Schule für Kinder die im staatlichen System versagt haben So, genug davon?.
Die VORTEILE liegen meines Erachtens vor allem in dem ganzheitlichen Ansatz. Die Schule unternimmt den Versuch, die Kinder zu Menschen mit ?Kopf, Herz und Hand) (Pestalozzi, Reformpädagoge) zu erziehen.
Übrigens, 13 Jahre mit den gleichen Leuten in einer Klasse zu sein, ist sicherlcih zum Teil die Hölle, fördert aber auch Kompromissbereitschaft, Toleranz und die Fähigkeit sich mit Menschen auseinander zu setzen, die mir nicht so liegen. Meine beste Freundin ist sie seit 21 Jahren (!!, ich bin 27 !!), seit der 1. Klasse. Gibt?s aber bei "nicht Waldorfs" auch :-)))
Weiter siehe Teil 3

Teil 3, sorry, lang, länger, am längsten...

Ich denke, ein normal aufgewecktes Kind mit normal begabten Eltern mit einem normalen Maß an Zeit und einer überdurchschnittlichen Bereitschaft sich für die Schule des Kindes kreativ, finanziell, zeitlich und persönlich einzusetzen, können für Waldorfs genau richtig sein, aber auch für jede andere Schule :-))
ABER, zu den NACHTEILEN:
In den ersten Jahren, wird auf die Kinder keinerlei Druck ausgeübt (?das Kind braucht seine Zeit?) und dadurch wird öfter mal der Zeitpunkt verpasst an dem das Kind abrutscht. Manche lernen sehr spät lesen, andere hätten sicherlich früher eine Mathe-Förderung gebraucht o.ä.
Der Klassenlehrer begleitet die Kinder von der 1. bis zur 8. Klasse (schööön) aber total unrealistisch. Der Weg vom Kind zum Teenie ist steinig und ein Lehrer kann nicht lehren und Begleiter auf diesem Weg gleichzeitig sein. (Denke ich aus eigener Erfahrung).
Durch den engen Kontakt zwischen Eltern, Lehrern und Schülern der auch klassenübergreifend stattfindet, entsteht eine Gemeinschaft die toll und produktiv aber auch intolerant und voreingenommen sein kann.
So, PUNKT. Ich könnte noch ewig schreiben, aber erst mal reichts.
Das ist alles aber wirklich ALLES jetzt total subjektiv, und ich kann Dir abschließend nur mit auf den Weg geben, schau Dir die Schule an, informier Dich, geh zu Monatsfeiern, Theateraufführungen, Basaren...und Erwarte nicht die PERFEKTE Schule, die gibts nicht. Und ein Stück weit sind Eltern (egal wo)Teil der Schule :-)
Fast Fertig :-)))

Re: Teil 3, sorry, lang, länger, am längsten...

liebe ruth,
schön, dass es dir besser gefallen hat :-)
ich kann überhaupt nicht den punkt der engen gemeinschaft bestätigen. so krasses isolieren von außenseitern habe ich nie wieder erlebt wie da und die lehrer waren offenbar überhaupt nicht in der lage oder bereit, das problem echt zu lösen oder überhaupt zu erkennen. lag vielleicht an ihrem schicksalhaften vorurteil über die menschem, was ja durch die steiner-philosophie im hintergrund mitschwingt.
was auf keinen fall gegeben war, war der gute eltern-lehrer-kontakt. meine mutter ist auch künstlerin und hat auch atem-therapeutisch gearbeitet damals und brachte entsprechend mal bei einer elternversamlung ihre gedanken vor und bot ihre dienste an, ob das nicht zusammenpassen könnte (zugegebener maßen meist etwa wirr) - ich denke, das ging auch in richtung eurythmie oder so. sie wurde einfach ausgeschwiegen!! es hat keiner irgendwie reagiert, nicht mal moderiert wurde ihr beitrag. und dann ging es wohl wirgendwie weiter, sie berichtet es so, als seien die leute etwas peinlich berührt gewesen. dabei stand sie ihnen damals sicher sehr nahe in vielem und war ganz engagiert. ging in die richtung, was nicht sein darf, kann auch nicht sein oder so. ich fand 8. jahre die gleiche lehrerin schrecklich, da es eine schreckliche alte jungfer war, bös gesagt. ich glaub, sie war manchmal richtig böse, dass wir kinder partout nicht zu ihrem weltbild passten.
LG gonschi

Re: Teil 3, sorry, lang, länger, am längsten...

ps ich war ganz sicher ein unterfördertes kind bei waldorfs, und war völlig ausgehungert, wissensmäßig. ich fand es schrecklich, den satz des pythagoras am ersten tag verstanden zu haben und dann drei wochen zuhören zu müssen, bis auch die letzte pappnase es geschnallt hatte, wiederum böse gesagt ;-)
oh, jasmin zeigt endlich müdigkeit. *hoffend zum stillen wegtrab*
LG gonschi

Noch einSatz :-))))) Oder zwei...

Ganz liebe Grüße, und @ alle, die es anders sehen: ich habs halt so erlebt.
Und Gonschi, tut mir leid, dass es bei Dir so scheiße gelaufen ist?
LG, Ruth mit Sunita, heute 6 Monate, die vielleicht aber vielleicht auch nicht zur Waldorfschule gehen wird, mal sehen...
P.S. Kann mir mal jemand sagen, wie ich sooo lange Texte in ein Posting packe???? Uta L. vielleicht, die doch immer so schöne lange Texte reinstellt.... zu Hilf!!

Ahhh noch was Gaaanz wichtiges!!!!

Weil ads immer so als Themen in den Raum geworfen wird....
1. Ich konnte ohne Probleme studieren!! Abi ist anerkannt, überall!! Will nicht mit Noten um mich werfen, das hab ich nicht gelernt ;-)))
2. Und ich hatte immer auch Freunde von anderen Schulen, und konnte (fast) überall mitreden...also ob das Kind isoliert ist, hängt sicher von mehr Faktoren als von der Schulform ab....
So, sorry, wie gesagt, ich hätte noch soooo viel zu sagen .......

Re: Noch einSatz :-))))) Oder zwei...

Hi Ruth,
Ich bin zwar nicht Uta L......
Schreib Deinen Text in Word und kopier ihn in die Zwischenablage. Dann klick mit der rechten Maustaste in das Schreibfenster auf der Qualimedic-Seite und wähle dann den Punkt "einfügen". Du darfst dann allerdings nichts mehr ändern, sonst kommt wieder das "DerTextistzulang-ok-Fenster". Ändern kannst Du nur in Word und dann die Prozedur von vorn....
Liebe Grüße, Anne B.

Re: Noch einSatz :-))))) Oder zwei...

bei mir kommt der satz-zu-lang-disclaimer schon beim einfügen, nicht erst beim ändern :-(
hier gab es mal die theorie, ob es am browser-typ liegen könnte.
LG gonschi

Re: Noch einSatz :-))))) Oder zwei...

Kommt bei mir, wenn ich's mit Strg+V einfüge. Mit der Maus geht's. (ich hab netscape)
Liebe Grüße, Anne B.

Re: Noch einSatz :-))))) Oder zwei...

das ist ja lustig, muss ich nochmal probieren ;-)
danke :-))) LG Gonschi
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