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so nah und doch so weit entfernt...

Hallo,
wir waren heute im Freibad und da waren in Sichtweite 2 Familien.
Familie 1: erst kam der Papa mit seinen beiden Töchtern (die grosse ca. 7 Jahre alt, die Kleine ca. 18 Monate) Nach ca. 1 1/2 Stunden kam die Mama, setzte sich und stillte die Kleine.
Familie 2: Mama, Papa, Oma, Opa, Baby
Aber so sieht die Realität aus... es gibt die, die stillen - egal wo, und es gibt die, die die Flasche geben - egal wo.
Michel (14 Monate) und ich haben in den 4 Stunden, in denen wir da waren, 4 mal gestillt.
LG
Sonja
Bisherige Antworten

Re: so nah und doch so weit entfernt...

Ähm... warum sollte man/frau die Flasche nciht egal wo geben?
LG, mondkuss

Re: so nah und doch so weit entfernt...

Hallo mondkuss!
Weil Flaschegeben ein hoch intimer Vorgang zwischen zwei Menschen ist, der durch die miterlebende Öffentlichkeit unweigerlich in seiner Innigkeit gestört wird.
Ausserdem zwingt man dadurch unbeteiligte Dritte an diesem Vorgang teilzuhaben, was dazu führt, dass sich diese, durch die zu Schau gestellte Intimität, in ihrem Schamgefühl tief verletzt fühlen könnten. *ironieoff*
LG,
Darla, gnadenlose immer und überall Stillerin

Re: so nah und doch so weit entfernt...

Hallo,
also wolltest Du zum Ausdruck bringen, dass Flasche geben gesellschaftlich legitmierter ist als Stillen?
Ich habe nämlich Dein Posting nicht so ganz verstanden anfangs.
Ich würde allerdings auch nicht überall meine Brust hervorholen bzw. mein Hemd lüpfen, denn natürlich hin oder her, ich mache auch andere natürliche Dinge nicht überall und vor jedem.
Heißt also, ich würde mir schon ne ruhige Ecke suchen. Bei der Freibabdgeschichte, hätte ich mich wohl einfach nur meiner Familie zugewandt.
Mir ist viel mehr aufgefallen, dass der Flaschenpapa NUR neben seinem Kind lag und es nicht im Arm hielt.
Irgendwann wird die Industrie noch einen Flaschehalteapparat mit Verschlucksensor auf den Markt bringen *fg*
Liebe Grüße, Kirsche, Flasche gebend und dafür auch schon schief angeguckt wird, weil nicht stillend.

Re: so nah und doch so weit entfernt...

Hallo Kirsche,
ja, Flasche geben ist zivilisierter. An der Brust stillen ist nur was für Verwilderte. ;-)
LG Uta

Re: so nah und doch so weit entfernt...

Verwildert, Du bist ja eine...
LG, Kirsche

*TOTAL verwildert bin* hihi ;-)

Ihr "Wilden" *grins* hoffentlich seid ihr gezähmt?

Re: so nah und doch so weit entfernt...

"Mir ist viel mehr aufgefallen, dass der Flaschenpapa NUR neben seinem Kind lag und es nicht im Arm hielt."
Genau das war etwas, was mir auch aufgefallen ist und mich ein wenig traurig gemacht hat.
Ich wollte mit meinem Posting eigentlich nur eine von mir erlebte Situation beschreiben - keine Gesellschaftskritik.
Mir ist klar, dass es immer wieder Gründe geben wird, warum eine Frau nicht stillen kann oder zumindest in der Öffentlichkeit nicht will.
Ich fand es gestern zum einen sehr schön, eine Frau zu sehen (von der Brust an sich habe ich nichts gesehen - es war also dezent), die ein Kleinkind stillt (woher sollen andere Frauen sonst erfahren, dass das möglich ist?), und zum anderen traurig, dass ein viel kleineres Baby mit der Flasche abgespeist wird, ohne dabei körperliche Nähe zu erfahren.
LG
Sonja

Re: so nah und doch so weit entfernt...

Sonja,
das sind sehr beruhigende Worte für mich und ich verstehe jetzt Deine Gedanke und Dein Posting viel besser.
Bei uns hat es leider mit dem Stillen auch nicht geklappt, die Kleine hat immer weiter abgenommen und am Ende nur geschrien.
Aber ich achte zumindest auf das "setting" beim Flasche geben, habe zumindest den Arm nackt usw.
Wenn wir woanders sind, suche ich einen ruhigen Platz auf, lasse höchstens noch meinen Mann die Flasche geben etc.
Bei Abwesenheit von uns "muss" es natürlich die Oma (meine Mutter)machen, wäre dann ja beim Stillkind genauso, aber solche Situationen versuchen ich zu vermeiden.
Ich gehe nicht mal zur Rückbildung, weil die abendliche Situation allein mit beiden Kindern echt brisant ist.
GLG, Kirsche, die ihren Mann zusammen faltet, wenn er versucht der Maus im Wipper die Flasche zu geben

Re: so nah und doch so weit entfernt...

Hallo Kirsche,
zur Rückbildung würde ich aber unbedingt gehen. Und deinen Mann würde ich nicht zusammenfalten, sondern machen lassen. Männer sind anders als Frauen und viele Wege führen nach Rom. ;-)
LG Uta

Re: so nah und doch so weit entfernt...

Hallo Uta,
ich weiß, daß ich die Rückbildung noch unbedingt angehen sollte.
Aber mir ist echt nicht wohl dabei, wenn er denn hier mit beiden Kindern rotiert.
Und so hoffe ich immer darauf, daß sich die Situation hier entspannt und nehme mir vor, dann zu gehen.
Momentan bin ich abends auch so auf, daß ich wirklich keine Lust habe mich dann ncoh irgendwo hinbegeben zu müssen.
Ich muß auch erst mit dem Rad zur Bushaltestelle und dann noch nen gutes Stück mit dem Bus fahren, bin dann also auch ewig unterwegs.
Nehme mir immer vor nach der CD zu turnen, aber das wird natürlich auch nix.
Findest Du es okay, wenn mein Mann das Baby füttert, ohne sie auf den Arm zu nehmen?
Ich finde immer, da unsere Kleine eh sehr starke Bedürfnisse hat, sollte er das unbedingt tun.
LG, Kirsche

Re: so nah und doch so weit entfernt...

Hallo Kirsche,
ich finde nicht, dass man es immer okay finden muss, wie Mann etwas tut.
LG Uta

Re: so nah und doch so weit entfernt...

Hallo Uta,
aber ich finde schon, daß man es okay finden muß,
was mit dem eigenen Kind passiert!
LG, Kirsche

Re: so nah und doch so weit entfernt...

Hallo,
Stillen in der Öffentlichkeit wird immer etwas schief angesehen. Obwohl ich
mir daraus nichts gemacht habe, ich habe immer und überall gestillt. Kürzlich
habe ich eine Mami mit einem etwa 6M alten Baby gesehen, die ihres in der
U-Bahn stillte. Fand ich gut! Katharina wird noch morgens und abends
gestillt, aber da ist nur noch der Papa dabei :-))
Und was das Flasche geben angeht. Meine Schwester hat keines ihrer 3 Kinder
gestillt (hatte beim ersten eine Brustentzündung mit OP und durfte dann nicht
mehr). Die Kinder wurden in ihre Betten oder auf den Boden auf eine Decke
gelegt und dann die Flasche auf ein Kissen gelegt und so haben sie
getrunken. Mit 6 oder 7M haben sie dann ihre Flaschen selbst gehalten.
Ich hatte meinen Sohn immerhin die ersten 8M auf dem Arm, wenn er die
Flasche bekam, dann wurde mir das zu dumm. Dann durfte er die Flasche auc
selber halten.
LG Lili m. Katharina *24.09.03

Re: so nah und doch so weit entfernt...

Die zweite Familie wirst du häufiger finden denke ich mal. Ich hab auch grad ein wenig Knatsch deswegen mit einer Freundin, die Mitte Juli entbunden hat und nicht stillen will. Sie meint, sie wolle ihren Körper nach der ss nicht noch weiter stressen. Tätoos und Piercings gehen aber...
Ich bin auch eine Freibadstillerin und gestern habe ich sogar beim Friseur gestillt. (wegen der vielen Spiegel alles andere als diskret ;-) )
Allerdings brauche ich es auch nicht, vor meinen Eltern oder gar vor den Schwiegis zu stillen. Da verzieh ich mich lieber an einen ruhigen Ort oder nehme abgepumpte Mumi mit.
Bettina

Re: so nah und doch so weit entfernt...

Hallo Sonja,
Es gibt unendlich viele Gründe, nicht zu stillen. Ich habe im Bekanntenkreis eine Frau, die wegen einer vorangegangenen Brustoperation (Brustkrebsverdacht) nicht stillen kann, eine mit Frühchen nach Not-KS und unzureichender Unterstützung, die die Kurve weg von der Flasche nicht bekommen konnte, einige, die im KKH und bei der Nachsorge einfach grottenschlecht betreut wurden (damals waren Wiebke und ich leider selbst noch dabei, das Stillen zu lernen, und konnte keine wirkliche Hilfestellung geben), und sogar eine, die tatsächlich nicht genug Milch bilden kann, obwohl sie jetzt beim 2. Kind wirklich alles versucht hat und auch die beste Unterstützung mit stillerfahrener Hebamme und fähiger Stillberaterin hatte, die sie kriegen konnte. Genauso kenne ich auch Frauen, die einfach nicht stillen wollten, aus verschiedensten Gründen.
Mit dem Stillen ist es doch wie mit Fernsehen, Süßigkeiten, Autofahren und vielem mehr. Wir alle kennen inzwischen die gesünderen Varianten, aber ob wir sie wählen, egal ob für uns oder unsere Kinder, ist letztlich uns selbst überlassen. Meine Tochter (3,5 Jahre) sieht fern, ißt Schokolade und Gummibärchen, trinkt Apfelsaft und spielt auch schon mal ein Computerspiel. Sicher ist das alles nicht optimal für ihre Gesundheit und ihre Entwicklung, aber wir nehmen es in kauf. Genauso nehmen andere für sich und ihre Kinder die Flasche mit der Pulvermilch in kauf, aus welchem Grund auch immer.
Wir machen eben alle das, was wir für richtig halten.
Schöne Grüße, Meike (zu Faul zum Fläschchen machen) mit Stilltandem Wiebke (3J 6M 11T) und Svenja (4M 13T)

Re: so nah und doch so weit entfernt...

Hallo Meike,
ja das stimmt. Jeder tut das, was er fuer richtig haelt.
Was mich an der Sache nur traurig stimmt, ist, dass wir keine Stillkultur mehr haben. Viele Frauen stillen nicht, weil sie nicht die richtige Hilfe kriegen oder es sogar unnatuerlich finden. Das ist schade!
Jeder sollte _frei_ entscheiden koennen. Das kann aber heutzutage noch oft nicht!
Aengste und Unsicherheiten (Kind nimmt nicht zu, sogar ab), nicht vorhandene Stillberaterinnen etc fuehren zur Pulvermilch und oft zu Schuldgefuehlen und Selbstvorwuerfen bei den Frauen.
Das sollte so nicht sein. Und ja, ich finde es auch traurig, dass man mehr Flaschengeber als Stillmuetter sieht (warum auch immer).
Ich glaube nicht, dass Sonja speziell die Mutter angreifen wollte. Es ist halt nur einfach jammer!
LG
Ana

Re: so nah und doch so weit entfernt...

ja das mit der stillkultur finde ich sehr merkwürdig:
ich habe die erfahrung gemacht, dass gerade ältere menschen, so ab 70 noch eine sehr gute stillkultur haben und mir sagen, ja stille so lange milch da ist (*g*).
am negativsten habe ich männliche ärzte und viele mütter so um die 30-35 erfahren und frauen um die 50-60. (jungere mamis eher wieder anders).
und weibliche ärzte auch ganz anders.
sehr merkwürdig oder?
lg Julia

*lol*

"viele mütter so um die 30-35 erfahren und frauen um die 50-60"
Also da bin ich nun weder eine Mutter 30-35 noch eine Frau 50-60.
Was ist man denn, wenn man dazwischen liegt?
Vielleicht eine DAS MUTTI ? *fg*
LG Uta

Re: *lol*

haha...
hab grad nicht so aufgepasst.
vielleicht hätt ich besser omas schreiben sollen bei 50-60.
lg Julia

Re: *lol*

Du bist dem Stillen gegenüber auch nicht negativ eingestellt.
Viele Grüße,
Christine

*einschleich*

Hi Sonja, einen ähnlichen Gedanken hatte ich letztes Jahr im Freibad. Maxim war da noch ganz klein (logisch *gg*) und ich legte ihn in den Schatten auf eine Decke, ich umtüdelte ihn, stillte ihn usw.
2 Decken weiter ebenfalls ein Mini-Baby (höchstens 2 M alt), die ganze Zeit im Maxi Cosi in der Sonne, Mama qualmte ihn voll und als er quängelig wurde bekam er die Pulle. Aber WIE er die bekam war grausam, sie guckte garnicht hin, holte ihn nicht aus dem Teil raus und irgendwann lief das Baby über, also die Milch quoll aus dem Mund und das Baby fing an zu weinen. Die Mutter guckte kurz hin, fluchte und stopfte ihm wieder die Pulle rein.
Da musste ich echt schlucken, 2 Kinder im gleichen Alter, aber die Wege der Beiden werden wohl völlig verschieden sein :-((
LG Kim

Re: so nah und doch so weit entfernt...

Letzte Woche war ich im Freibad mit Lars, seinem Papi und seiner Patin (und noch drei Familien). Lars hat sonst nie Zeit zu stillen, geschweige denn zum Schlafen. Aber da hat er erst Mämm bestellt und hat dann ne Stunde neben mir auf dem Badtuch geschlafen.
Auch in den Ferien auf dem Liegestuhl war immer Platz für zwei, während Lars beim "Mämm" eingeschlafen ist, hab ich "auf der Suche nach..." gelesen :o)
LG, Nadine, deren beiden "Männer" (Mann und Männchen :o) ) grad beim Rasieren sind :o)

Lieber glücklich Flasche als zum Stillen gezwungen

Hallo,
also ich bin ja echt die letzte, die glücklich ist, weil ihr Kind Flasche kriegt (wer die Gründe nicht kennt, kann im Profil lesen), aber da ich kein Fan von Reismilch für Säuglinge bin, bin ich froh um die künstliche Milch - soviel dazu.
Jetzt was zum rabenmütterlichen Flaschen geben, da ist man angeblich so gefühllos bla bla... in meiner Rückbildungsgruppe (in der alle Stillen - klar ist ja im Geburtshaus ;o)) ist eine 4fach-Mutter, die bis jetzt all ihre Kinder gestillt hat - toll denkt man - denkste, mir läufts kalt den Rücken runter, wenn ich sie mit ihrem Mädchen (zarte 8 Wochen) beobachte! Sie stillt zwar, aber so leidenschaftslos! Die Kleine wird im Maxi Cosi reingetragen und wenn sie irgendwann zu knattern anfängt, erst mal nicht beachtet, erst wenn sie sich richtig in Rasche geschrien hat (und wir andren alle schon immer nervös hinkucken) wird sie rausgenommen, dann evt. angelegt, so ganz lässig im Arm, die Mutter würdigt sie keines Blickes... dann schreit sie irgendwann wieder, anscheinend das Zeichen, dass sie fertig ist. Also wieder in den maxi cosi, mit Glück gibt sie Ruhe, wenn nicht gibts wieder Geschrei... usw usw... ich bin mir sicher, dass dieses Kind zu Hause ziemlich viel schreien muss, denn sie steigert sich schnell hoch. Ich war echt geschockt und sogar die Kursleiterin, die sonst immer eher ne grosse Klappe (kenn sie persönlich) hat, war etwas sprachlos...
LG Claudia

Re: Lieber glücklich Flasche als zum Stillen gezwungen

Hallo Claudia,
die Mutter in deiner Rückbildungsgruppe hört sich nach deiner Beschreibung echt nicht sehr liebevoll an.
Ich glaube, an anderer Stelle hatte ich das schon geschrieben: ich weiß, dass es Gründe gibt, nicht zu stillen. Und das kann ich auch akzeptieren und bin dann auch froh für die Mutter und das Kind, dass es die künstliche Milch gibt. Bei der Familie im Freibad kenne ich die Gründe nicht, da ich die Familie nur gesehen habe.
Mein Satz, den Du in Deinem anderen Posting zitierst, ist wirklich nicht sehr elegant formuliert und eigentlich hätte ich ihn wohl wieder gelöscht - aber ich war an dem Tag recht müde. Es tut mir leid, dass er dich getroffen hat.
LG
Sonja

und vielleicht bin ich empfindlich ;oI

aber wegen solcher aussagen:
Aber so sieht die Realität aus... es gibt die, die stillen - egal wo, und es gibt die, die die Flasche geben - egal wo.
hab ich mich in der Flaschenzeit von Amelie geschämt, in der (stillwütigen Öffentlichkeit, wie mir schien) Flasche zu geben und machs auch heute nochn nicht gerne bzw. habe immer das Gefühl, mich zu erklären, warum mein Kind Flasche bekommt und nicht die Brust :o(
LG Claudia
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