Hi Ana!
Mir fällt spontan dazu ein: "Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat..."
(26 Auflagen in 6 Jahren *boah*)
LG,
Darla

Könntet ihr eure Toilette irgendwie umgestalten, dass sie sich sicherer fühlt... ein paar schöne Bilder, vielleicht sogar welche, die sie selbst gemalt hat... oder ein Toiletten-Kuscheltier, das ihr Gesellschaft leistet...

Liebe Ana,
bei uns ist das ähnlich und wir machen exakt: nichts. Ich denke, für das Gehen auf die Toilette gibt es wie für alle anderen Sachen ( Abstillen, Abschnullern, Auszug aus dem Familienbett, Sauberwerden) eine sensible Phase, in der die Kinder sich das selber als Lernaufgabe stellen, wenn die Umgebung stimmt. Und dann wird L~ auch ihre Anstalten dazu machen.
Natürlich sollten die Bedingungen günstig sein. Den Sitzverkleinerer finde ich wichtig, ebenso guten Zugang durch einen Hocker. Vielleicht mal einen gedanklichen Perspektivenwechsel vornehmen: Wo würdest Du Dich auf Eurer Toilette bei einer Körpergröße von ca. 90 cm (oder ist sie schon viel größer...?) wackelig fühlen?
Wir haben hier schon seit Monaten einen Sitzverkleinerer rumstehen. Immer wenn unser Duver unglücklich ist übers Gewickeltwerden oder die ganze Matsche am Po, erzählen wir ihm, dass das wegfiele, wenn er die Toilette benützen würde. Bei uns ist immer wichtig, alle neuen Themen mit einem Fahrzeug aufzuwerten: Also in diesem Fall heißt es dann: Wir haben ja für Dich schon das kleine Klo, das der Papa mit dem Zug extra in Düsseldorf gekauft hat. Solche Geschichten liebt er. Seine Toilette hat also auf alle Fälle schon eine (wahre) Legende, das ist wichtig. Auf alles Weitere warten wir mit amüsierter Neugier.
Bisher kommt auf unsere Fragen ein klares Nein, und wenn man Anstalten mache würde, ihn in Richtung Toilette zu heben, würde er brüllen. Ich überlege den gemeinesamen Kauf eines Hockers, "extra für ihn".
Liebe Grüße
Tini

Hi Tini
Musste grad schmunzeln, als ich gelesen habe, ihr würdet alles mit einem Fahrzeug aufwerten: Da ich versuche, meine Kinder möglichst wenig mit Materiellem zu locken, schüttelte ich innerlich schon den Kopf in der Vorstellung, ihr hättet einen Schrank voller Autos zum Belohnen. Aber siehe da: Eine nette kleine Geschichte!
Wunderbar. Schöne Werthaltung, die ihr da habt!
Liebe Grüsse
Felicia

Um Missverständnissen vorzubeugen: Wir belohnen nicht mit Autos (ganz davon abgesehen, dass wir im Sinne von Smart Love gar nicht loben/belohnen, aber das ist ein anderes Thema), und: Wir haber selber gar kein Auto!
Und trotzdem - Jungen-Gen? - steht unser Sohn total auf Autos, interessiert sich für das Thema einfach brennend, vor allem Nutzfahrzeuge wie Müllautos, Abschleppwagen etc.
Wenn er nun eine Alltagssituation verstehen will/soll, wird die für ihn durch thematischen Einbau eines Fahrzeugs einfach vorstellbarer. Z.B. als ich zur Entbindung im Krankenhaus war, war für ihn die Tatsache, dass der Papa da mit dem Bus hingefahren ist, kognitiv viel besser einzuordnen, als dass Papa jetzt bei Mama im Krankenhaus ist, verständlich? Seitdem ist uns die "verkaufsfördernde" Wirkung von Fahrzeugen eben bewusst geworden. "Komm, wir müssen jetzt zur Kinderärztin" zieht einfach viel schlechter als "Komm, wir fahren jetzt mit einem Gelenkbus zur Kinderärtzin". Und wehe, es fährt gerade nur ein "normaler Bus"....
Liebe Grüße
Tini

Genau so machen wir es auch. Nicht so thematisch eingegrenzt mit Fahrzeugen - Träger des Y-Chromosoms redet noch nicht. ;-) Aber die DoppelX-Trägerin ist auch ganz besonders leicht zu motivieren, wenn wir den Anlass irgendwie verpacken.
Morgens z.B., wenn sie nicht zur Tagesfamilie will (bzw. sie müde ist und einfach sagt, sie wolle nicht), fragt dann meistens Minnie Mouse oder eine ihrer Puppen, ob sie mit zur TaFa dürfe. Und siehe da: Liv springt förmlich aus dem Bett und plappert drauf los.
Smart Love kenne ich als Begriff nicht. Werde gleich mal googeln. Ich finde rein vom Herzen her, dass Belohnen nicht ganz so schlimm wie Bestrafen ist, aber dennoch nicht als Werkzeug zur Erziehung eingesetzt werden soll. Loben von Herzen ist was anderes...
Ach, gehört gar nicht unbeding zu diesem Thread, ist aber unendlich ausbaubar...
Felicia

Hallo Felicia,
noch ein Nachtrag: das Schubladen-Format Deines Profils ist ja köstlich!
Smart Love ist der Titel des Erziehungsbuchs von Heinemann Pieper/Pieper, Du wirst bei Deinen Recherchen sicherlich einiges dazu finden. Ich finde, das Konzept wir d hervorragend hervorragend ergänzt durch Gordons Familienkonferenz, das bezüglich Kommunikation noch konkreter ist. Ich mache mir derzeit Gedanken, ob und wie man diese humanistischen Konzepte mit Montessori-Ansätzen kombinieren kann.
Liebe Grüße
Tini

Hihi! Hätte auch den Schubladen-Thread von damals reinkopieren können... ;-)
Meine natürlichen Erziehungsgefühle finde ich übrigens auch oft bestätigt in "Elternsprechstunde" von Michaela Glöckner und anderer antroposophischen Erziehungsliteratur. Montessori ist ja auch ganz genial.

Lustig, mir wird gerade erst bewusst, dass wir es genauso machen. Papa verreist mit dem Flugzeug, wir fahren mit der S-Bahn Leute besuchen, wir gehen mit dem Kinderwagen einkaufen und mit dem Puppenbuggy zur Tagesmutter. Und wenn Simon sehr wütend auf mich ist, dann will er "Papa - Auto - Dade", also mit Papa zu seiner Cousine Meike (Dade) fahren. Offenbar ist Unterwegssein besser vorstellbar als ein Aufenthalt an einem bestimmten Ort - könnte mit dem noch nicht so ausgeprägten Zeitgefühl zusammenhängen.
Nun weiss ich also, was die Babysitterin Simon vorbeten muss, wenn wir zur Entbindung ins Krankenhaus fahren. Schön :-)
LG Iris

Hallo Tini,
hast du mal Maria Montessori gelesen? Sie beschreibt diese sensiblen Phasen als einen Scheinwerfer, der für kurze Zeit auf einen bestimmten Lerngegenstand gerichtet ist.
LG Katja

Ja, lese derzeit mit großem Interesse Montessori-Literatur! Liebe Grüße, Tini

Offensichtlich findest auch du, dass ihr Bild passt. Ich auch :-)
Sonnig-winterliche Grüße,
Katja

Ich würde einfach abwarten, meistens erledigen sich solche Ängste doch mit der Zeit von selbst. Wir haben ja auch ein halbes Jahr ohne Baden gut überstanden, jetzt ist Simon wieder total planschefanatisch. Simon hat übrigens vor zwei Wochen plötzlich angefangen, den Kinder-WC-Sitz zu benutzen, der ihm vorher auch sehr unheimlich war; vorzugsweise, weil man - anders als wenn man aufs geschlossene WC klettert - gut darauf stehen und zugucken kann, wie beim Spülen das Wasser durchrauscht. Dann erkannte er, dass man in dieser Position auch sehr gut stehend pinkeln kann. Und manchmal setzt er sich jetzt drauf - vorläufiger Höhepunkt: gestern landete zum ersten Mal das große Geschäft im WC. Mit dem Töpfchen geht er übrigens ähnlich um: im Stehen reinpinkeln ist manchmal ganz prima, angezogen draufsitzen und Auto fahren (quietschend über den Dielenboden) auch, und ganz selten mal pinkelt er im Sitzen.
LG Iris

luca macht sein grosses geschaeft auch nicht aufs klo, weil er es nicht toll findet. gruss, lucia

Hallo Ana,
ich hab immer gesagt: "Hach wär das schön, wenn du auf's Klo gehen würdest, dann wäre dein Po leichter abzuputzen und er würde nicht ab und zu so rot werden und weh tun."
Meiner Meinung nach, hätte Tom ruhig eher auf's Klo gehen können sollen. *fg*
LG Uta